Belarus Polen hofft in der Pandemie auf Ärzte aus dem Osten

SDA

4.1.2021 - 08:46

ARCHIV - Die Corona-Pandemie hat das Problem des Ärztemangels in Polen schmerzlich spürbar gemacht. Über Jahre sind Mediziner in westliche EU-Länder abgewandert. Nun wirbt das Land massiv um Spezialisten aus der Ukraine und aus Belarus. Nicht alle finden das gut. Foto: Patrick Seeger/dpa
ARCHIV - Die Corona-Pandemie hat das Problem des Ärztemangels in Polen schmerzlich spürbar gemacht. Über Jahre sind Mediziner in westliche EU-Länder abgewandert. Nun wirbt das Land massiv um Spezialisten aus der Ukraine und aus Belarus. Nicht alle finden das gut. Foto: Patrick Seeger/dpa
Keystone

In der Corona-Pandemie wirbt Polen massiv um Ärzte aus seinen östlichen Nachbarländern. Eine vom Parlament verabschiedete Gesetzesänderung soll die Zulassung von Medizinern aus Ländern ausserhalb der EU vereinfachen. «Momentan haben wir schon mehr als 500 Anträge von Ärzten», sagt Kacper Gasienica-Byrcyn, Chef der Personalagentur Optimus Work. Etwa 80 Prozent kämen aus der Ukraine, weitere 20 Prozent aus Belarus (Weissrussland). Ähnliche Erfahrungen hat auch Krzysztof Inglot von der Firma Personnel Service gemacht. Mehr als 1500 Ärzte seien an Stellen in Polen interessiert. «Hauptsächlich suchen wir Kardiologen, Lungenärzte, Virologen, Anästhesisten und Internisten.»

Seit Polens Beitritt zur EU 2004 sind Tausende Ärzte Richtung Westen abgewandert. Diese Entwicklung und der Sparkurs der Regierung haben das polnische Gesundheitssystem ausgeblutet. Laut dem OECD-Report «Health at a Glance 2020» kamen in Polen im Jahr 2017 auf 100 000 Einwohner 238 Ärzte – so wenig wie in keinem anderen EU-Land.

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