Neue Details zu Messerattacke auf Bürgermeisterin Polizei findet blutverschmiertes Küchenmesser in Rucksack

Sven Ziegler

8.10.2025

Die designierte Bürgermeisterin wurde angegriffen.
Die designierte Bürgermeisterin wurde angegriffen.
Alex Talash/dpa

Die designierte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (57, SPD), ist nach einem Messerangriff in ihrem Wohnhaus weiterhin in kritischem Zustand. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten einen familiären Hintergrund.

,

DPA, Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Ermittler gehen bei der Attacke auf Iris Stalzer von einem familiären Hintergrund aus und sehen aktuell kein politisches Motiv.
  • Der Notruf ging am Dienstagmittag ein; die 57-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital geflogen.
  • Polizei und Staatsanwaltschaft wollen noch heute weitere Angaben machen; die Unschuldsvermutung gilt für alle Betroffenen.

Nach dem Angriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (57, SPD), kommen immer mehr Details ans Licht. Wie die «Bild» berichtet, fanden Ermittler die mutmassliche Tatwaffe – ein Küchenmesser – im Kinderzimmer ihres 15-jährigen Adoptivsohns. Das Messer soll mit frischen Blutspuren im Rucksack des Jugendlichen gelegen haben.

Ebenfalls sichergestellt wurde laut dem Bericht blutverschmierte Kleidung, die der 17-jährigen Adoptivtochter der Politikerin gehören soll. Die Kriminaltechniker stellten zudem fest, dass grössere Blutspuren offenbar vor dem Notruf beseitigt worden waren. Durch Spurensicherungsmassnahmen seien diese dennoch wieder sichtbar gemacht worden.

Keine Hinweise auf politisches Motiv

Die Juristin und SPD-Politikerin war am 28. September zur neuen Bürgermeisterin gewählt worden. Sie erlitt bei dem Angriff 13 Stichverletzungen am Oberkörper, eine davon traf die Lunge. Zusätzlich soll sie durch stumpfe Gewalt am Kopf schwer verletzt worden sein. Ihr Zustand sei stabil, aber weiterhin lebensgefährlich, sagte der ermittelnde Staatsanwalt gegenüber der Zeitung.

Die Polizei geht inzwischen sicher von einem familiären Hintergrund aus. Hinweise auf ein politisches Motiv gibt es derzeit keine. Zum Zeitpunkt der Tat befanden sich laut «Bild» sowohl der Adoptivsohn als auch die Adoptivtochter im Haus. Beide werden derzeit von der Polizei befragt.

Bereits im Sommer soll es zwischen der Mutter und der Tochter zu einem Streit mit einem Messer gekommen sein. Auch mit dem Sohn habe es laut Ermittlern wiederholt Spannungen gegeben. Die Behörden halten sich bislang mit offiziellen Aussagen zurück; für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Am Mittwochmittag sicherten Spezialkräfte der Kriminaltechnik weiterhin Spuren am Tatort. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen im Laufe des Tages weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgeben.