Kritiker wittern «Fake»Polizei nimmt Greta Thunberg bei Lützerath in Gewahrsam
AFP/uri
18.1.2023
Nach weiteren Klimaprotesten: Polizei trägt Greta Thunberg weg
Am Dienstag hatten sich am Rande des Tagebaus Garzweiler rund 70 Klimaaktivist:innen an den Rand der Abbruchkante gesetzt. Unter ihnen auch Thunberg.
18.01.2023
Der Protest gegen den Kohle-Abbau in Deutschland geht auch nach der Räumung von Lützerath weiter. Bei einer Demonstration wurde Klima-Aktivistin Greta Thunberg von der Polizei weggetragen. In den sozialen Medien wird die Echtheit der Szene diskutiert.
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18.01.2023, 10:18
18.01.2023, 12:01
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Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Dienstag zusammen mit einer Gruppe anderer Demonstrierender bei einer Protestaktion nahe der Ortschaft Lützerath vorübergehend von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.
Auf Bildern in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie mehrere Polizisten Thunberg wegtragen. Von einer Festnahme der schwedischen Klimaaktivistin schrieb auf Twitter unter anderem die Initiative «Alle Dörfer bleiben», die sich bei Thunberg für ihre Unterstützung bedankte.
The 🇩🇪 government has evicted & largely demolished #Luetzerath, but we continue to fight to keep the coal beneath the village in the ground! 💛💛 to the global support we've received – special thanks to @GretaThunberg, who was detained with us by police again today! 📷Jana Bauch pic.twitter.com/hldc40qItl
Manche User unterstellten der Klimaktivistin jedoch eine lediglich vorgetäuschte oder gar inszenierte Festnahme, um Aufmerksamkeit für die Klimabewegung zu erhaschen. Es handle sich um «Fake», hiess es in zahlreichen Tweets.
Ob die geradezu demonstrative Fröhlichkeit Thunbergs den entsprechenden Eindruck erweckt hat, sei dahingestellt. Und auch, ob die anwesenden Polizist*innen einfach ein Foto mit einer Berühmtheit haben wollten.
Super strange. Der Moment, wo man nicht mehr sagen kann, was Inszenierung war und was nicht. https://t.co/qSRM4qVAhj
Schliesslich teilte die Polizei mit, dass es einen entsprechenden Vorgang gegeben hat. Eine Gruppe sei «mit Bussen aus dem Gefahrenbereich herausgebracht worden», sagte Polizeisprecher Carsten Rust der Nachrichtenagentur AFP, ohne allerdings Thunberg zu nennen. Nach der Feststellung der Identität sei die Gruppe entlassen worden.
Klimaaktivistinnen und -aktivisten hatten bereits zuvor über eine Festnahme Thunbergs berichtet. Bei den in Gewahrsam genommenen Menschen ging es laut Polizei um eine Zahl «im mittleren zweistelligen Bereich».
«Auf die Abbruchkante des Tagebaus zugelaufen»
Diese hätten im Polizeigewahrsam verbleiben müssen, bis von allen die Identität festgestellt worden sei. Wenn einige dies nicht wollten, «dann müssen alle warten», sagte Polizeisprecherin Dana Zimmermann. Um eine Festnahme im juristischen Sinn handelte es sich aber nicht.
Die Gruppe beteiligte sich demnach an einer erneuten Kundgebung gegen die Räumung von Lützerath und den Braunkohletagebau in der Region. Dabei hätten einige, darunter die in Gewahrsam genommene Gruppe, sich «aus der Demonstration herausgelöst» und seien «auf die Abbruchkante des Tagebaus zugelaufen», so Zimmermann.