Sudan Proteste im Sudan gehen weiter

SDA

22.11.2021 - 13:25

Protestteilnehmer nehmen an einer Demonstration gegen die Übergangsregierung im Sudan teil. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
Protestteilnehmer nehmen an einer Demonstration gegen die Übergangsregierung im Sudan teil. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
Keystone

Die erneute Einsetzung des sudanesischen Ministerpräsidenten Abdullah Hamdok in sein Regierungsamt hat die Lage in dem nordostafrikanischen Krisenstaat nicht beruhigt: Die Organisatoren der Proteste der vergangenen Wochen rufen zu weiteren Demonstrationen auf.

Bereits nach der Vereinbarung für eine neue Übergangsregierung, die Hamdok und der Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan am Sonntag unterzeichnet hatten, gingen Demonstranten bis in die Nacht zum Montag auf die Strasse. Die Polizei setzte Tränengas ein. Für den Nachmittag war ein weiterer Protest angekündigt. Gegner der neuen Übergangsregierung warfen Hamdok Verrat vor.

«Wir werden unser Land auf den richtigen Weg zurückbringen», hatte Hamdok am Sonntag über die Vereinbarung gesagt. Sie mache den Weg zur Demokratie wieder frei. Danach darf Hamdok ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden. Al-Burhan wird jedoch als Anführer des Souveränen Rats gemeinsam mit Hamdok an der Spitze der neuen Übergangsregierung stehen. Dem Souveränen Rat gehören auch Vertreter des Militärs an.

Bis zu dem Putsch im Oktober standen Al-Burhan und Hamdok an der Spitze einer Übergangsregierung aus militärischen und zivilen Vertretern. Nach dem Putsch hatte Al-Burhan die Regierung aufgelöst und einen Ausnahmezustand verhängt.

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Proteste Tausender Sudanesen, die mehr Demokratie und eine zivile Regierung in dem Land mit 44 Millionen Einwohnern fordern. Vor wenigen Tagen wurden bei Kundgebungen für Demokratie mindestens 15 Zivilisten durch den Einsatz scharfer Munition getötet. Auch die internationale Gemeinschaft verlangte die Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung.

Aus der internationalen Gemeinschaft gab es positive Reaktionen auf die Vereinbarung in Khartum. Sie sei «ermutigend», hiess es etwa in einer gemeinsamen Erklärung der EU, Kanadas und der Schweiz. Gleichzeitig wurde die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert.

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