RusslandPutin empfängt Erdogan – Neustart für Getreideabkommen?
SDA
1.9.2023 - 16:17
Mitten im Ukraine-Krieg will der russische Präsident Wladimir Putin direkt mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan verhandeln. Bei dem Treffen soll es am Montag um den Neustart des Abkommens gehen, das ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer sichert.
01.09.2023, 16:17
SDA
Militärisch versucht die Ukraine weiter, Russland mit Drohnen-Angriffen unter Druck zu setzen – teils offenbar mit neuartigen Papp-Drohnen. In Deutschland fordern die Christdemokraten, rasch Taurus-Marschflugkörper an Kiew zu liefern.
Russland hatte das Getreideabkommen mit der Ukraine Mitte Juli nicht verlängert und mit Angriffen auf Schiffe gedroht, die aus ukrainischen Häfen auslaufen. Faktisch herrscht somit eine Seeblockade, auch wenn am Freitag die Abfahrt zweier Frachtschiffe aus südukrainischen Schwarzmeerhäfen gemeldet wurde. Für eine Neuauflage des Abkommens stellt Moskau Bedingungen. Dazu gehören westliche Garantien, dass auch Russland ungehindert Getreide und Dünger ausführen darf. Ankara betont, wie wichtig das Abkommen für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag laut Nachrichtenagentur Interfax, Putin und Erdogan wollten ihre Gespräche am Montagmittag in der russischen Stadt Sotschi beginnen. Über das Getreideabkommen hatten zuvor die Aussenminister beider Länder verhandelt. Der Nato-Staat Türkei bietet sich im Ukraine-Konflikt immer wieder als Vermittler an, zumal Erdogan lange einen guten Draht zu Putin hatte. Zuletzt waren die Beziehungen etwas abgekühlt.
Drohnenangriff auf AKW-Stadt Kurtschatow in Südwestrussland
Russland hatte im Februar 2022 seine Invasion in die Ukraine gestartet und hält etwa ein Fünftel des Nachbarlands besetzt. Die Ukraine fährt seit dem Frühsommer eine Gegenoffensive, kommt aber nur langsam voran. Immer häufiger werden zugleich Drohnen-Angriffe auf russisches Territorium gemeldet.
So soll beim Angriff einer Drohne auf die russische Atomstadt Kurtschatow im Gebiet Kursk nach offiziellen Angaben ein Verwaltungsgebäude getroffen worden sein. «Die Fassade ist leicht beschädigt», schrieb Gouverneur Roman Starowoit auf seinem Telegram-Kanal. Die Stadt hat etwa 40 000 Einwohner, sie wurde zum Betrieb des Kernkraftwerks Kursk in den 1970er Jahren gebaut. Bei Kursk war vor einigen Tagen ein russischer Militärflughafen attackiert worden. Dabei soll Kiew erstmals Drohnen aus Karton eingesetzt haben, die für die Flugabwehr schwer zu orten sein sollen.
Neben Kursk meldeten auch das Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine und das Gebiet Moskau Drohnenangriffe in der Nacht beziehungsweise am Morgen. In beiden Fällen sollen die Drohnen aber von der Flugabwehr abgefangen worden sein. In Moskau nahmen die Flughäfen nach mehrstündiger Unterbrechung ihren Betrieb wieder auf. Die Angaben der Kriegsparteien sind oft nicht unabhängig zu überprüfen.
Christdemokraten in Deutschland für rasche Taurus-Lieferung
Deutschland unterstützt die Ukraine mit diversen Waffen-Systemen, doch hatte Kiew zuletzt erneut mehr Unterstützung gefordert. Dabei geht es vor allem um Marschflugkörper vom Typ Taurus. Kanzler Olaf Scholz (SPD) zögert noch. Die Spitze der Fraktion der Christdemokraten im Bundestag stellt sich hingegen eindeutig hinter den Wunsch aus Kiew.
«Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Grossbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen», sagte Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) am Rande einer Klausurtagung. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt äusserte sich ähnlich, betonte aber auch, Taurus werde den Krieg nicht entscheiden. Es fehle auch massiv an Munition. Insgesamt müsse mehr und schneller geliefert werden.
London: Russland schützt Krimbrücke mit Unterwasserbarriere
Russland versucht nach britischer Einschätzung inzwischen, seine wichtige Brücke zur 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim besser zu schützen. Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schrieb das britische Verteidigungsministerium beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.
Die Strasse von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, sei ein Nadelöhr, um russische Streitkräfte in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja militärisch zu versorgen. Russland setze etwa auch Rauchgeneratoren und Luftabwehrsysteme ein.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
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Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
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Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
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