Fall ProtassewitschPutin verweigert EU-Airlines Alternativ-Routen nach Moskau
dpa
28.5.2021 - 10:01
Flugzeuge aus Europa sollen nach dem Fall Protassewitsch den Luftraum über Belarus meiden: Allerdings benötigen sie für Alternativ-Routen nach Moskau die Erlaubnis Russlands – die offenbar nicht immer gegeben wird.
DPA
28.05.2021, 10:01
28.05.2021, 10:14
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Fluggesellschaften mit Sitz in der EU sollen den Luftraum über Belarus meiden – Russland scheint allerdings einigen Airlines alternative Routen nach Moskau nicht zu genehmigen. Sowohl die österreichische Gesellschaft Austrian Airlines als auch die französische Air France mussten Medienberichten vom Donnerstag zufolge deswegen Flüge in die russische Hauptstadt absagen.
Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, ein für Donnerstag geplanter Linienflug von Wien nach Moskau habe abgesagt werden müssen, weil die russischen Behörden keine Genehmigung erteilt hätten, Belarus zu umfliegen. Zuvor seien aus diesem Grund auch Air France-Flüge von Paris nach Moskau gecancelt worden.
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell sagte am Freitag am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Lissabon, er wisse noch nicht, ob es sich um Einzelfallentscheidungen oder um eine allgemeine neue Regelung der russischen Behörden handele, um europäische Flugzeuge dazu zu zwingen, über Belarus zu fliegen. Es habe einige Flugzeuge gegeben, die nicht hätten landen können und einige, die nicht hätten starten können. Man müsse nun erst einmal abwarten und die Lage beobachten, bevor man dann Massnahmen treffe.
Auf die Frage, ob eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen der EU und Russland drohe, sagte Borrell: «Die Gefahr einer Eskalation besteht immer.»
Als Antwort auf die erzwungene Landung einer Passagiermaschine und die Festnahme des Regierungskritikers Roman Protassewitsch am Sonntag in Minsk hatte die Europäische Union am Dienstag ein neues Sanktionspaket gegen Belarus verhängt. Darüber hinaus wurden Fluggesellschaften mit Sitz in der EU aufgefordert, den Luftraum über Belarus zu meiden.
Laut AFP bestätigte die französische Pilotengewerkschaft SNPL, dass Änderungen der Flugpläne für Flüge zwischen Frankreich und Russland bei den russischen Behörden beantragt werden müssten. Während normalerweise die Antworten auf diese Art von Anfragen sofort akzeptiert würden, habe in den letzten zwei Tagen Funkstille geherrscht. Wegen der fehlenden Erlaubnis, den russischen Luftraum zu überfliegen, hätten Flüge abgesagt werden müssen.
Das österreichische Aussenministeriums teilte der APA mit: «Die russische Reaktion ist für uns absolut nicht nachvollziehbar.» In einer Stellungnahme hiess es, Russland werde dringend aufgefordert, «den freien Luftverkehr zwischen Russland und Europa nicht künstlich zu behindern».
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