Politik Razzia gegen IS-Finanzierungsnetzwerk in Deutschland

SDA

31.5.2023 - 08:54

ARCHIV - Ein Hinweisschild mit dem Bundesadler und der Aufschrift «Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof». Foto: Uli Deck/dpa
ARCHIV - Ein Hinweisschild mit dem Bundesadler und der Aufschrift «Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof». Foto: Uli Deck/dpa
Keystone

Die deutschen Behörden haben sieben mutmassliche Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festnehmen lassen.

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Zudem habe es am Mittwochmorgen Durchsuchungen in den 10 der 16 Bundesländer gegeben, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Es sei dabei um ein Finanzierungsnetzwerk des IS gegangen.

Vier Personen wurden den Angaben zufolge in Nordrhein-Westfalen festgenommen, je eine weitere in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Den Männern und Frauen – überwiegend deutscher Staatsangehörigkeit – wirft die oberste Anklagebehörde des Landes Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor.

Hintergrund der Razzia sind nach dpa-Informationen Spendensammlungen zugunsten von mutmasslichen Anhängerinnen der Terrormiliz IS. Die Kampagnen in sozialen Medien mit Titeln wie «Deine Schwester im Camp» laufen schon seit einigen Jahren. Sie dienen dem Zweck, IS-Frauen finanziell zu unterstützen, die mit ihren Kindern seit der militärischen Niederlage der Terrormiliz in Syrien leben, vor allem in dem von kurdischen Gruppen kontrollierten Lager Al-Hol.

Immer wieder gab es Berichte, wonach Frauen, Kinder und Jugendliche, die sich dem IS bis heute zugehörig fühlen, gegen Zahlung hoher Geldbeträge aus dem Lager geschmuggelt wurden. Von den mehreren Dutzend IS-Frauen, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland zurückgekehrt sind, wurden etliche nach ihrer Ankunft inhaftiert und vor Gericht gestellt. Ein Teil von ihnen kam über Rückholaktionen mit ihren Kindern aus Syrien nach Deutschland, andere wurden abgeschoben oder kamen auf eigene Faust zurück.

Der IS kontrollierte über einige Jahre grosse Gebiete in Syrien und im Irak. Im Juni 2014 rief er ein sogenanntes Kalifat aus und reklamierte seinen Führungsanspruch im globalen Dschihad. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv.