Extremistisch und aufrührerischRechte US-Influencerin Owens darf nicht nach Australien reisen
dpa
15.10.2025 - 21:06
Die rechte Influencerin Candace Owens. (Archivbild)
Bild: Dominic Gwinn/ZUMA Press Wire/dpa
Das höchste Gericht Australiens bestätigt eine Entscheidung des Innenministers, die rechte US-Influencerin Candace Owens nicht einreisen zu lassen. Für manche sei Hetze ein Geschäftsmodell, sagt der Minister. In Australien sei das aber nicht willkommen.
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DPA, Redaktion blue News
15.10.2025, 21:06
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Die rechte US-Influencerin Candace Owens darf nicht nach Australien reisen.
Der australische Innenminister Burke hatte angeführt, dass die Gefahr bestehe, dass die Influencerin Zwietracht in der Bevölkerung säen könnte.
Drei Richter bestätigten einstimmig die Entscheidung vom Innenminister aus dem Jahr 2024.
Die rechte US-Influencerin Candace Owens darf nicht nach Australien reisen. Das höchste Gericht des Landes wies am Mittwoch einen Einspruch der 36-Jährigen gegen ein von der australischen Regierung gegen sie verhängtes Einreiseverbot ab. Drei Richter bestätigten einstimmig die Entscheidung von Innenminister Tony Burke aus dem Jahr 2024, Owens aus charakterlichen Gründen ein Visum zu verweigern. Zudem erlegten sie ihr auf, die Verfahrenskosten der australischen Regierung zu tragen.
Burke hatte angeführt, dass die Gefahr bestehe, dass die Influencerin Zwietracht in der Bevölkerung säen könnte und die Verweigerung einer Einreiseerlaubnis im nationalen Interesse sei. Als politische Kommentatorin, Autorin und Aktivistin sei Owens für ihre «kontroversen und verschwörungstheoretischen Ansichten» bekannt. Sie habe sich in extremistischer und aufrührerischer Weise über Muslime, Schwarze, Juden und sexuelle Minderheiten geäussert und damit Kontroversen und Hass hervorgerufen.
Owens hatte geplant, im vergangenen November eine Vortragsreise in Australien zu beginnen und auch das benachbarte Neuseeland zu besuchen. Ihre Anwälte argumentierten unter anderem, das Einwanderungsgesetz, auf das sich Burke berief, sei verfassungswidrig, da es die Freiheit der politischen Meinungsäusserung verletze.
Burke begrüsste das Urteil als Sieg für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Zwietracht zu säen, mag für manche ein Geschäftsmodell sein, aber es ist in Australien nicht willkommen», teilte er mit. Owens' Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AP, sie werde sich in dieser Woche in den sozialen Medien äussern.
Burke hatte vor Gericht darauf verwiesen, dass Owens mit etwa 18 Millionen Followern in sozialen Medien bereits eine beträchtliche Reichweite habe, um Unfrieden zu schüren. Ihre Anwesenheit in Australien hätte dieses Potenzial noch verstärkt, sagte er. Die Anhebung der Terrorwarnstufe von einer «möglichen» hin zu einer «wahrscheinlichen» Bedrohung im vergangenen Jahr sei mit einer Warnung des Inlandsgeheimdienstes vor einer Zunahme des Extremismus einhergegangen, führte er aus.
Die Entscheidung des Ministers, Owens das Visum zu verweigern, veranlasste im November auch Neuseeland dazu, der Influencerin die Einreise zu untersagen. Die Entscheidung wurde im Dezember unter Verweis auf die Bedeutung der Redefreiheit zwar widerrufen. Owens' Sprecher erklärte jedoch, die 36-Jährige werde auch in Neuseeland nicht auf Vortragstour gehen.
Im Mai hatte der australische Minister Burke dem US-Rapper Kanye West, der sich mittlerweile Ye nennt, nach der Veröffentlichung von dessen Single «Heil Hitler» das Visum entzogen. Ye reiste seit Jahren regelmässig in das Geburtsland seiner Frau Bianca Censori, deren Familie in Melbourne lebt.