Sturm aufs US-Kapitol Rechtsradikaler «Proud Boy» zu 17 Jahren Haft verurteilt

dpa

31.8.2023 - 20:29

Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam das Kapitol gestürmt. Nun wurde einer von ihnen zu 17 Jahren Haft verurteilt.
Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam das Kapitol gestürmt. Nun wurde einer von ihnen zu 17 Jahren Haft verurteilt.
Bild: Essdras M. Suarez/Zuma Press/dpa

Er gehörte zu den Anführern der rechtsradikalen «Proud Boys» und spielte eine bedeutende Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol: Nun wurde Joseph Biggs zu 17 Jahren Haft verurteilt.

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  • Ein führendes Mitglied der rechtsradikalen «Proud Boys» ist in den USA zu 17 Jahren Haft verurteilt worden.
  • Joseph Biggs muss auch wegen «aufrührerischer Verschwörung» bezüglich des Sturms auf das US-Kapitol ins Gefängnis.
  • Es ist die zweitlängste Haftstrafe, die bislang gegen Beteiligte des Sturms verhängt wurde.

Einer der Anführer der rechtsradikalen «Proud Boys» («Stolze Jungs») ist wegen seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol in Washington laut Medienberichten zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Bundes-Bezirksgericht in Washington verhängte die Strafe gegen Joseph Biggs unter anderem wegen «aufrührerischer Verschwörung» im Zusammenhang mit der Attacke auf das US-Parlamentsgebäude am 6. Januar 2021.

Die am Donnerstag ausgesprochene Haftstrafe ist laut «New York Times» die zweitlängste, mit der bislang ein Beteiligter des Kapitolsturms belegt wurde. Der frühere Kopf einer weiteren rechtsradikalen Gruppe, der «Oath Keepers» («Schwur-Bewahrer»), war zu 18 Jahren im Gefängnis verurteilt worden. Insgesamt liefen der Zeitung zufolge 1100 Verfahren gegen Teilnehmer des Protests. Die Strafverfolger hatten Biggs als einen der gewalttätigsten Aufrührer ausgemacht.

Trump wiegelte mit Falschbehauptung auf

Anhänger des damals abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Parlaments in Washington erstürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede mit der Falschbehauptung aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Als Folge der Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land und machte weltweit Schlagzeilen.

Im Wahlkampf hatte Trump sich damals geweigert, die rechtsradikale Gruppe klar zu verurteilen. In einer TV-Debatte mit Biden sagte er: «Proud Boys – haltet euch zurück und haltet euch bereit.»

dpa