PolitikReuters-Journalist an israelisch-libanesischer Grenze getötet
SDA
13.10.2023 - 19:14
Im Libanon ist ein Reuters-Journalist an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden.
13.10.2023, 19:14
SDA
«Mit grosser Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist», teilte eine Reuters-Sprecherin in London am Freitag auf Anfrage mit.
Der Journalist gehörte demnach zu einem Reuters-Team im Südlibanon, das ein Live-Signal sendete. «Wir sind dringend auf der Suche nach weiteren Informationen, arbeiten mit den Behörden in der Region zusammen und unterstützen Issams Familie und Kollegen. Unsere Gedanken sind in dieser schrecklichen Zeit bei seiner Familie», hiess es in der Mitteilung. Zwei weitere Reuters-Kollegen seien verwundet worden.
Mindestens vier weitere Medienschaffende wurden bei dem Beschuss des Journalistenteams verletzt. Der arabische Sender Al-Dschasira bestätigte, dass eine Reporterin und ein Kameramann unter den Verletzten seien. Aus informierten Quellen in Beirut hiess es, dass noch zwei weitere Journalisten unter den Verwundeten waren.
Laut Al-Dschasira war das Team in der Stadt Alma al-Schaab im Süden des Landes nur wenige Kilometer nahe der israelischen Grenze. Fernsehbilder zeigten ein Fahrzeug in Flammen. Ein von Journalisten im Libanon geteiltes Video zeigte eine verwundete Fotojournalistin, die am Boden liegt.
In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben. Von wem der Beschuss zuerst ausging, war zunächst nicht klar.
Israels Armee bestätigte einen Angriff mit Panzer- und Artilleriefeuer auf libanesisches Gebiet. Zuvor habe es Attacken aus dem Libanon auf israelische Stellungen gegeben. Zudem wurden Militärposten an der libanesischen Grenze beschossen, hiess es von Israels Militär weiter. Israelische Soldaten hätten auf Posten der Hisbollah gezielt. Die Schiitenorganisation bestätigte ebenfalls Beschuss auf meherere Ziele im Nachbarland.
In den vergangenen Tagen kam es nach der Hamas-Attacke und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schürten.
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