Prominenter US-Neo-Nazi Ehefrau erhebt schwere Vorwürfe gegen ultrarechten Trump-Verehrer

tsch

24.10.2018

Richard Spencer prägte den Begriff Alt-Right und gehört zu den prominenten Mitgliedern der White-Supremacy-Bewegung.
Richard Spencer prägte den Begriff Alt-Right und gehört zu den prominenten Mitgliedern der White-Supremacy-Bewegung.
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Richard Spencer ist einer der bekanntesten Vertreter der Alt-Right-Bewegung. Innerhalb des Scheidungskriegs erhebt seine Ehefrau nun schwere Vorwürfe gegen den ultrarechten Trump-Verehrer.

Sieben Jahre lang stärkte Nina Koupriianova ihrem Ehemann Richard Spencer den Rücken, begleitete ihn zu Aufmärschen der White-Supremacy-Bewegung und verteidigte in den Medien seine rassistischen Positionen. Mittlerweile jedoch befindet sich das einstige Paar im Scheidungskrieg – in dem die gebürtige Russin nun schwere Vorwürfe gegen den Mann erhebt, der den Begriff Alt-Right prägte. Spencer soll sie jahrelang misshandelt haben.

«Einer seiner Lieblingssätze mir gegenüber war ‹Gewalt ist die einzige Sprache, die Frauen verstehen›», zitiert «BuzzFeed» Nina Koupriianovas Aussage aus den Gerichtsdokumenten. Im Laufe ihrer Beziehung sei sie von ihm mehrere Male «geschlagen, gepackt, an den Haaren gezogen und gewaltsam festgehalten» worden, ausserdem habe er sie daran gehindert, Hilfe zu rufen.

Schläge während der Schwangerschaft?

Im Jahr 2014, während ihrer ersten Schwangerschaft, habe Spencer sie etwa mit seinem Körpergewicht nach unten gedrückt und so fest an Nacken und Kiefer gepackt, dass sie Verletzungen davongetragen habe, so Koupriianova. Drei Jahre später, als sie mit ihrem zweiten Kind schwanger gewesen sei, habe Spencer sie gemäss ihrer Aussage ins Gesicht zu schlagen versucht.

Weiterhin wirft die zweifache Mutter ihrem Noch-Ehemann vor, sie vor den gemeinsamen Kindern verbal missbraucht zu haben. Er habe sie wiederholt aufgefordert, sich umzubringen und sie gefragt, ob ihre Eltern wohl zu ihrer Beerdigung kommen würden.

«Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!»

Donald Trump? Tut viel für die Alt-Right-Bewegung, befand Richard Spencer im Wahlkampf.
Donald Trump? Tut viel für die Alt-Right-Bewegung, befand Richard Spencer im Wahlkampf.
Keystone
Rassistische Alt-Right-Bewegung in den USA zerlegt sich selbst

Ausserdem fürchte sie um die Sicherheit ihrer Kinder, da Richard Spencers «kontroverses Bild in der Öffentlichkeit» seine Familie «zu Zielscheiben» mache.

Richard Spencer erhielt während Donald Trumps Wahlkampf Aufmerksamkeit, als er bereitwillig erklärte, wie sehr Trumps Kandidatur amerikanischen Neo-Nazis und Ku-Klux-Klan-Mitgliedern zugute komme. Nach Trumps Wahlsieg rief der 40-Jährige bei einer Ansprache «Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!».

Vorwürfe auch an Koupriianova 

«Obwohl er seine Familie damit in Gefahr bringt, vertritt er weiterhin öffentlich höchst polarisierende Standpunkte wie die ‹friedliche ethnische Säuberung› und die Schaffung eines reinweissen Staats», empört sich Nina Koupriianova – sie nahm solche Positionen allerdings auch selbst öffentlich ein.

Richard Spencer nennt die Ausführungen seiner Noch-Ehefrau «eine wilde Fehlcharakterisierung» seiner Person und weigert sich, auf ihre Vorwürfe im Detail einzugehen. Stattdessen wirft er Koupriianova vor, seine Besuche bei den gemeinsamen Kindern mehrfach verhindert zu haben.

Beaufsichtigte Treffen mit seinen Kindern an neutralen Orten hatte ihm das Gericht im Oktober gestattet. Allerdings wies der Richter Richard Spencer auch an, sich professionelle Beratung zu suchen, um seine Wut- und Kommunikationsprobleme in den Griff zu bekommen.

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