Italien Rom streicht Corona-Impfpflicht in Kliniken – und sagt Rave-Partys den Kampf an

dpa

31.10.2022 - 18:28

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni steht der neuen rechten Regierung vor. Am Montagabend verkündete sie erste Ministerrats-Beschlüsse.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni steht der neuen rechten Regierung vor. Am Montagabend verkündete sie erste Ministerrats-Beschlüsse.
Mauro Scrobogna/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Ab morgen gilt in Italien keine Corona-Impfplicht mehr für Pflegepersonal in Kliniken und Pflegeheimen. Rund 4'000 ungeimpfte Beschäftigte können ab Dienstag wieder ihrem Beruf nachgehen.

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Italiens neue Regierung hat die Corona-Impfpflicht für das Gesundheitspersonal in Krankenhäusern und Pflegeheimen aufgehoben. Ab diesem Dienstag können rund 4'000 Beschäftigte im Gesundheitsbereich, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, wieder dort arbeiten, wie Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Montagabend in Rom erklärte. Die Massnahme der Vorgängerregierung unter Mario Draghi hätte noch bis Ende des Jahres gegolten. Masken muss das Personal weiter tragen.

Rom verschärfte ausserdem Strafen, um gegen illegale Rave-Partys vorzugehen. Wer solche Feste organisiert und unerlaubt Gebäude oder Grund besetzt, kann bis zu sechs Jahre statt wie bisher zwei ins Gefängnis gehen. Für die Organisation von Ansammlungen mit mehr als 50 Menschen, von denen Gefahr für die öffentliche Ordnung, Unversehrtheit oder Gesundheit ausgeht, drohen Geldstrafen zwischen 1000 und 10 000 Euro.

Am Wochenende sorgte eine Technofeier in Modena mit einigen Tausend Teilnehmern für Schlagzeilen. Die Polizei räumte die mehrtägige Feier am Montag. «Ich bin sehr zufrieden mit dem klaren Zeichen, das hier gesetzt wurde», erklärte Meloni.

Erste Ministerrat-Beschlüsse der neuen Regierung

Es waren die ersten Beschlüsse des Ministerrates der neuen rechten Regierung. Weitere Entscheidung traf sie in der Justiz. Lebenslang Inhaftierte können damit anders als zuvor Hafterleichterungen bekommen, auch wenn sie nicht mit der Justiz kooperieren. Dafür dürfen sie aber keine Verbindungen mehr zum organisierten Verbrechen haben. Die Regierung kam damit einer Beurteilung des Verfassungsgerichts nach.

Sie verschob auch das Inkrafttreten einer Justiz-Reform des Draghi-Kabinetts. Rom muss diese bis Ende des Jahres auf aber den Weg bringen, um die Fristen für Ausschüttung der EU-Gelder zum Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie einzuhalten.