DeutschlandRuf nach Aufklärung bei Gedenken an Hanauer Anschlagsopfer
SDA
19.8.2020 - 21:51
Ein halbes Jahr nach dem rassistisch motivierten Anschlag von Hanau mit neun Toten haben Angehörige, Vertreter aus Politik und von Initiativen sowie Bürger am Mittwoch gemeinsam der Opfer gedacht. Die Organisatoren sprachen von etwa 70 Teilnehmern bei der Veranstaltung auf dem Hanauer Marktplatz, bei der auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sprach. Die Stadtgesellschaft werde «den schrecklichsten Tag, den Hanau in Friedenszeiten erlebt hat» niemals vergessen, sagte Kaminsky. Den Angehörigen, die einen Anspruch auf die Aufklärung der Tat hätten, sicherte er zu, man werde sie nicht alleine lassen und weiter unterstützen.
Am Abend des 19. Februar hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Er soll auch seine Mutter umgebracht haben, bevor er sich selbst tötete. Vor der Tat hatte der Mann Pamphlete mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht. Für die «Initiative 19. Februar» forderte Mitbegründerin Newroz Duman eine lückenlose Aufklärung der Tat und Konsequenzen daraus. «Es muss aus den Fehlern auch gelernt werden», sagte Duman.
Hanaus Oberbürgermeister erklärte, sechs Monate nach der Tat sei es auch ein Anliegen der Stadt gewesen, das Bild des Gedenkens etwas anders zu präsentieren. So ist nun am Rathaus ein neues Banner mit der Aufschrift «Kein Platz für Rassismus und Gewalt – Hanau steht zusammen – für Respekt, Toleranz und Zivilcourage» angebracht. Überall, wo diese Botschaft gelebt werde, «gibt es die Chance auf ein friedliches und gutes Miteinander». Zugleich widerspreche man damit «all denen, die glauben, die Zukunft der Menschen wäre besser zu gestalten, wenn man Menschen auseinandertreibt, wenn man möglichst das Trennende in den Vordergrund stellt».
Als Verweis auf das Datum der Tat war für 19.02 Uhr am Mittwochabend eine Schweigeminute geplant. Neben dem neuen Banner wurde zu der Gedenkveranstaltung auch der Blumenschmuck am Brüder-Grimm-Denkmal erneuert und eine Gedenktafel mit Porträtfotos der Getöteten angebracht. Symbolisch wurden zudem neun Stühle mit Porträts der Getöteten aufgestellt und kurze Lebensläufe verlesen. Auch an den beiden Tatorten sowie bei den Gräbern auf dem Hauptfriedhof sollen künftig Schilder an die Toten erinnern. Parallel läuft ein Gestaltungswettbewerb, mit dem eine würdige Form für ein dauerhaftes Gedenken gefunden werden solle, sagte Kaminsky.
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