Russland Russische Organisation: Rund 50 000 Touristen noch auf Krim

SDA

8.10.2022 - 15:42

Ein Hubschrauber wirft Wasser ab, um das Feuer auf der Krim-Brücke zu stoppen, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. Foto: Uncredited/AP/dpa
Ein Hubschrauber wirft Wasser ab, um das Feuer auf der Krim-Brücke zu stoppen, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone

Nach der gewaltigen Explosion auf der Krim-Brücke könnten russischen Angaben zufolge mehr als 50 000 Touristen auf der von Moskau annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer festsitzen. Genauere Zahlen zu den Menschen, die nun nicht mehr ohne weiteres aus ihren Urlaubsorten abreisen könnten, würden noch ermittelt, teilte die Vereinigung russischer Reiseanbieter am Samstag mit. Der Bahn- und Autoverkehr zum russischen Festland wurde zunächst komplett gestoppt.

Keystone-SDA

Von einem russischen Bahnbetreiber hiess es später, ab dem Abend sollten wieder erste Züge über die teils zerstörte 19 Kilometer lange Brücke fahren, die die Krim und Russland verbindet. Auch zwei nicht beschädigte Fahrstreifen sollten offiziellen Angaben zufolge im Laufe des Nachmittags wieder für Autos freigegeben werden. Zudem sollen Evakuierungen über Fähren organisiert werden. Es sei eine Notfall-Hotline eingerichtet worden, hiess es.

Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war einige Stunden zuvor von einer schweren Explosion erschüttert worden, Videos zeigen grosse Zerstörungen. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Russischen Angaben zufolge ist ein Lastwagen explodiert. Ukrainische Medien hingegen berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kiew, dass der Geheimdienst SBU hinter der Spezialoperation stecke.

Russland hat die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Ungeachtet des Ende Februar dieses Jahres begonnenen gross angelegten Kriegs ist die Halbinsel weiter ein sehr beliebtes Reiseziel russischer Touristen.