Russische Rekruten können sich in Zukunft einen präsidialen Lohn abholen. Wer sich freiwillig für den Krieg in der Ukraine zur Verfügung stellt, soll laut einer Werbung des russischen Verteidigungsministeriums im ersten Jahr künftig 5,2 Millionen Rubel erhalten. Das entspricht umgerechnet rund 53'000 Franken.
Zusätzlich erhalten die Rekruten bei der Unterschrift umgerechnet rund 20'000 Franken Bonus. Die entsprechenden Zahlen wurden in einer TV-Werbung genannt, wie ein entsprechender Ausschnitt auf X zeigt.
I understand that there has been a lot of talk lately about exponentially increasing payouts to Russians for signing a death contract. But this morning on Solovyov's they seem to have another record. Recruits from the Moscow region will receive as much as 5,200,000 rubles for the… pic.twitter.com/3X7izOqr7r
— WarTranslated (Dmitri) (@wartranslated) July 27, 2024
Ingesamt erhalten Rekruten aus der Region Moskau im ersten Jahr rund 7,1 Millionen Rubel, also etwa 75'000 Franken. Das entspricht fast einem präsidialen Gehalt, wie «Newsweek» herausgefunden hat. Putins Gehalt lag nämlich im Jahr 2021 – zumindest offiziell – bei 10,2 Millionen Rubeln, umgerechnet rund 104'000 Franken. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Jahreslohn liegt in Russland bei rund 8000 Franken.
Beide Seiten kämpfen mit Personalmangel
Die neuen Entschädigungen für Freiwillige aus der Region Moskau sind laut Experten Rekord. Noch nie zuvor hat Russland so viel bezahlt, damit Russ*innen freiwillig in den Krieg ziehen.
Russland kämpft im Krieg gegen die Ukraine mit massiven Verlusten. Laut dem britischen Verteidigungsministerium dürfte Russland bislang über 70'000 Soldaten verloren haben. Immer wieder ist dabei auch vom «Fleischwolf Ukraine» die Rede.
Aber nicht nur Russland kämpft mit Personalmangel. Auch die Ukrainer leiden unter zu wenig Personal. Deswegen wächst der Druck auf ukrainische Männer im wehrfähigen Alter. Die Rekrutierungsbehörden wollen die Reihen der Streitkräfte auffüllen, suchen unter anderem auf den Strassen nach wehrpflichtigen Männern.