Neue Personal-Offensive Russische Rekruten verdienen bald gleich viel wie Putin

Sven Ziegler

30.7.2024

Russische Soldaten erhalten ein kleines Vermögen. 
Russische Soldaten erhalten ein kleines Vermögen. 
Bild: KEYSTONE

Russische Rekruten erhalten offenbar künftig eine Rekord-Entschädigung. Damit sind sie nicht mehr weit vom offiziellen Lohn des Präsidenten entfernt.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Russlands Rekruten erhalten immer mehr Geld. 
  • Mittlerweile verdienen sie fast gleich viel wie der Präsident.
  • Das Verteidigungsministerium versucht so, einen Fronteinsatz attraktiver zu gestalten.

Russische Rekruten können sich in Zukunft einen präsidialen Lohn abholen. Wer sich freiwillig für den Krieg in der Ukraine zur Verfügung stellt, soll laut einer Werbung des russischen Verteidigungsministeriums im ersten Jahr künftig 5,2 Millionen Rubel erhalten. Das entspricht umgerechnet rund 53'000 Franken.

Zusätzlich erhalten die Rekruten bei der Unterschrift umgerechnet rund 20'000 Franken Bonus. Die entsprechenden Zahlen wurden in einer TV-Werbung genannt, wie ein entsprechender Ausschnitt auf X zeigt. 

Ingesamt erhalten Rekruten aus der Region Moskau im ersten Jahr rund 7,1 Millionen Rubel, also etwa 75'000 Franken. Das entspricht fast einem präsidialen Gehalt, wie «Newsweek» herausgefunden hat. Putins Gehalt lag nämlich im Jahr 2021 – zumindest offiziell – bei 10,2 Millionen Rubeln, umgerechnet rund 104'000 Franken. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Jahreslohn liegt in Russland bei rund 8000 Franken. 

Beide Seiten kämpfen mit Personalmangel

Die neuen Entschädigungen für Freiwillige aus der Region Moskau sind laut Experten Rekord. Noch nie zuvor hat Russland so viel bezahlt, damit Russ*innen freiwillig in den Krieg ziehen.

Russland kämpft im Krieg gegen die Ukraine mit massiven Verlusten. Laut dem britischen Verteidigungsministerium dürfte Russland bislang über 70'000 Soldaten verloren haben. Immer wieder ist dabei auch vom «Fleischwolf Ukraine» die Rede.

Aber nicht nur Russland kämpft mit Personalmangel. Auch die Ukrainer leiden unter zu wenig Personal. Deswegen wächst der Druck auf ukrainische Männer im wehrfähigen Alter. Die Rekrutierungsbehörden wollen die Reihen der Streitkräfte auffüllen, suchen unter anderem auf den Strassen nach wehrpflichtigen Männern.