Nach Krim-Manöver Russland beginnt mit Rückzug von Truppen

dpa/uri

23.4.2021

Ein am 22. April 2021 vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichtes Bild zeigt die Verladung von russischen Panzerfahrzeugen während der Manöver auf der Krim in Transportmaschinen. 
Ein am 22. April 2021 vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichtes Bild zeigt die Verladung von russischen Panzerfahrzeugen während der Manöver auf der Krim in Transportmaschinen. 
Bild: Keystone/Handout Russian Defence Ministry

Der russische Aufmarsch in der Ostukraine hat für Spannungen gesorgt. Nun erklärt Moskau, man beginne mit dem Abzug der Truppen. Die Einheiten seien auf dem Weg zu Bahnverladestationen und Flugplätzen. 

Russland hat nach umstrittenen Manövern auf der annektieren Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit dem angekündigten Abzug der zusätzlich dorthin verlegten Truppen begonnen. Die Soldaten, die an den Übungen teilgenommen hätten, würden in ihre angestammten Militärbasen zurückkehren, teilte das Verteidigungsministerium am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit.

Demnach wird auch die verlagerte Militärtechnik auf die Eisenbahn, auf Schiffe und in Flugzeuge verfrachtet für die Rückkehr zu den Stützpunkten. Die Ukraine und die Nato-Staaten hatten sich zuletzt besorgt gezeigt angesichts des russischen Truppenaufmarschs in der Region.



Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte den Rückzug in die Kasernen am Donnerstag angekündigt. Das Dekret dazu sei am Freitag in Kraft getreten, hiess es. Demnach begann auf dem küstennahen Truppenübungsplatz Opuk die Beladung von Kriegsschiffen unter anderem der Marineinfanterie und der Schwarzmeerflotte. Allein dort seien 10'000 Soldaten und 1200 Einheiten Rüstungs- und Kampftechnik abgezogen worden.

Russland hatte die von der Ukraine als Akt der Aggression kritisierte Übung damit begründet, dass im Frühjahr traditionell die Verteidigungsbereitschaft der Streitkräfte überprüft werde. Das Ziel sei erreicht, weshalb die Truppen nun heimkehren könnten, meinte Minister Schoigu. Allerdings war der militärische Aufmarsch nach Einschätzung westlicher Experten so stark wie seit 2014 nicht mehr, als Russland sich die Krim einverleibte.

Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba begrüsste die russische Ankündigung zwar. «Aber wir würden gern stetige konstruktive Schritte sehen, die von unseren und den Nato-Geheimdiensten bestätigt werden», hiess es in einer Mitteilung. Moskau müsse zudem erklären, warum eine solche «übermässige Truppenstärke» mit Offensivwaffen an die ukrainische Grenze gebracht worden sei. Gleichzeitig dankte er den internationalen Partnern für ihre resolute und schnelle Reaktion.