Übersicht vom Donnerstag Lage in Kiew verschärft sich +++ USA verlegen 7000 weitere Soldaten nach Europa

Agenturen/red

24.2.2022

Russische Truppen greifen die Ukraine an. Die Invasion erfolgt von allen Seiten, zu Land, zu Wasser und aus der Luft. Der Westen protestiert und verschärft die Sanktionen. Alle Entwicklungen und News hier im Ticker.

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland greift die Ukraine an. Die Invasion beginnt am frühen Donnerstagmorgen mit Bomben- und Raketenangriffen im ganzen Land, gefolgt von Bodentruppen von allen Seiten.
  • Die russischen Truppen rücken auf die ukrainische Hauptstadt Kiew vor. Helikopter greifen den dortigen Flughafen an.
  • Die Ukraine verhängt das Kriegsrecht und sperrt den Luftraum. Der Präsident Präsident Selenskyj ordnet die allgemeine Mobilmachung an und ruft zum Widerstand auf.
  • Die Invasion wird weltweit verurteilt, die USA die EU und der Bundesrat haben nach Krisensitzungen härtere Sanktionen gegen Russland verhängt. Am Freitag will die Nato tagen.
  • Der russische Angriff hatte sich abgezeichnet: Hier findest du eine Übersicht über die Ereignisse bis Mittwoch.
Nato versetzt über 100 Kampfflugzeuge in höchste Alarmbereitschaft

Nato versetzt über 100 Kampfflugzeuge in höchste Alarmbereitschaft

STORY: Die Nato will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zusätzliche Massnahmen für eine stärkere Abschreckung ergreifen. Mehr als 100 Kampfflugzeuge seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel. «Der Nordatlantikrat hat heute auf Ersuchen unseres obersten militärischen Befehlshabers General Tod Wolters beschlossen, unsere Verteidigungspläne zu aktivieren. Dies ist ein umsichtiger und defensiver Schritt, um die verbündeten Nationen in dieser Krise zu schützen und abzuschirmen, und er wird uns in die Lage versetzen, Fähigkeiten und Kräfte, einschliesslich der NATO-Reaktionskräfte, dorthin zu verlegen, wo sie benötigt werden.» Für diesen Freitag wurde zudem einen Dringlichkeitsgipfel der 30 Mitgliedsstaaten einberufen, sagte Stoltenberg. An Russland adressiert fügte er hinzu: «Die NATO ist das stärkste Bündnis der Geschichte. Und machen Sie keinen Fehler, wir werden jeden Verbündeten gegen jeden Angriff verteidigen und schützen, und jeden Zentimeter des NATO-Territoriums. Und das ist auch der Grund, warum wir in den letzten Wochen unsere Präsenz im östlichen Teil des Bündnisses mit Tausenden von zusätzlichen Truppen, Schiffen und Flugzeugen erhöht haben, um eine sehr klare Botschaft zu senden, dass ein Angriff auf einen Verbündeten eine Reaktion des gesamten Bündnisses auslösen wird.» In die Ukraine, das dem Militärbündnis nicht angehört, sollen dagegen keine Truppen entsandt werden. «Der Frieden auf unserem Kontinent ist erschüttert», sagte Stoltenberg. Russland versuche, mit Gewalt die Geschichte umzuschreiben und der Ukraine ihren freien und unabhängigen Weg zu verwehren.

24.02.2022

Agenturen/red

24.2.2022

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  • 22.10 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker vom 24. Februar 2022

  • 22.06 Uhr

    Ukrainische Armee: Lage nahe Separatistengebieten angespannt

    Die Lage im Osten der Ukraine nahe der von den Separatisten kontrollierten Gebiete ist nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter unruhig. Die Situation im Einsatzgebiet Donezk sei angespannt, werde aber von der Armee kontrolliert, heisst es in einem Bericht der ukrainischen Armee am Donnerstagabend (Ortszeit). Der Beschuss durch Russland dauere an.

    In Richtung Luhansk seien tagsüber die heftigsten Kämpfe um die Orte Schtschastja, Stanyzja Luhanska, Lobatschewe und Bilowodsk geführt worden. In den Kämpfen um Schtschastja seien zwei feindliche Panzer zerstört und ein Panzer und eine Flugabwehrkanone erbeutet worden, hiess es weiter. In Schtschastja habe die Armee mehrere Gefangene genommen, hiess es weiter.

    Trotz umfangreicher Angriffe sei es «dem Feind» nicht gelungen, aus dem Osten tief in die Ukraine vorzudringen. Alle wichtigen Siedlungen und wichtige Infrastruktur halte man weiter. Nach aktuellem Stand seien keine weiteren Versuche des Durchbruchs durch «den Feind» registriert worden. An manchen Orten sei die Feueraktivität zurückgegangen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

  • 22.00 Uhr

    Tagesrückblick: Lage in Kiew verschärft sich

    Russische Hubschrauber und Flugzeuge setzen nach ukrainischen Angaben Fallschirmjäger am Flughafen Hostomel in der Region Kiew ab.

    Lage in Kiew verschärft sich

    Lage in Kiew verschärft sich

    STORY: Angespannte Ruhe in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Strassensperren sind am Donnerstag in der Innenstadt errichtet worden, nachdem Russland die Ukraine an mehreren Flanken angegriffen hat – unter anderem auch über Belarus im Norden. Kiew liegt nur rund 150 Kilometer von der Grenze entfernt. Nach ukrainischen Angaben haben russische Hubschrauber und Flugzeuge bereits Fallschirmjäger am einem Flughafen in der Region Kiew abgesetzt. An der Operation seien 20 Maschinen beteiligt. Der Flughafen befindet sich rund 25 Kilometer von der Stadt entfernt. Das russische Verteidigungsministerium erklärte laut der Nachrichtenagentur Interfax, dass die russische Armee 83 Land-gestützte ukrainische Ziele zerstört habe. Demnach seien alle militärischen Ziele am Donnerstag erreicht worden. Die Angriffe haben seit den frühen Morgenstunden eine wachsende Fluchtwelle ausgelöst. Unter anderem ist die polnische Grenze Ziel für viele Menschen, die Angst vor einer weiteren Eskalation des russischen Angriffs befürchten.

    24.02.2022

  • 21.48 Uhr

    Kreml: Putin telefoniert mit Macron

    Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat Russlands Staatschef Wladimir Putin mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Donnerstagabend in Moskau mit. Es habe einen «ernsthaften und offenen Meinungsaustausch über die Lage in der Ukraine» gegeben. Putin habe ausführlich seine Gründe für den Einmarsch erläutert, hiess es in der Mitteilung weiter. Beide hätten vereinbart, in Kontakt zu bleiben. Macron ist der erste westliche Politiker, der mit Putin nach dessen international scharf kritisierten Einsatzbefehl sprach. Die Initiative für das Telefonat sei von Paris ausgegangen. Wie es aus dem Élyséepalast hiess, habe Macron Putin nach einem Telefonat und in Absprache mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angerufen. Macron habe Putin aufgefordert, die russischen Militäraktionen unverzüglich einzustellen. Ausserdem habe er klar gemacht, dass Rusland massive Sanktionen drohen.

  • 21.44 Uhr

    Tausende bei Ukraine-Solidaritätskundgebungen in Tschechien

    Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben sich Tausende Menschen in mehreren tschechischen Städten zu Solidaritätskundgebungen mit der Ex-Sowjetrepublik versammelt. In Prag kamen am Donnerstagabend rund 3000 Demonstranten auf dem Wenzelsplatz in der Innenstadt zusammen. Sie hielten Spruchbänder wie «Stoppt Putin» und «Wir geben die Ukraine nicht auf» hoch.

    Auch in anderen Städten kam es zu spontanen Kundgebungen, unter anderem in Brünn (Brno), Ostrava und Olomouc. In Znojmo überdeckten Aktivisten die Statue eines Rotarmisten, die an den Zweiten Weltkrieg erinnert, mit einer ukrainischen Fahne. Verschiedene Kirchen riefen zu Gebeten auf. 

  • 21.35 Uhr

    Russland hat offenbar strategisch wichtige Insel erobert

    Russische Truppen haben nach Angaben der Ukraine die Schlangeninsel im Schwarzen Meer womöglich erobert. Der Kontakt zum Grenzschutz und Soldaten dort sei abgerissen, teilte der Grenzschutzdienst am Donnerstagabend mit. Den ganzen Tag über habe «der Feind» die Insel umstellt und mit Schiffskanonen beschossen. Sie ist eine der wenigen Inseln, die die Ukraine besitzt. Sie ist vor allem für Anrechte auf Bodenschätze im Meer strategisch wichtig und war lange zwischen Rumänien und der Ukraine umstritten. Die kleine Schlangeninsel war Anfang der 2000er Jahren Gegenstand eines gütlich beigelegten Territorialstreits zwischen Rumänien und der Ukraine.

  • 21.30 Uhr

    USA verlegen 7000 weitere Soldaten nach Europa

    Die US-Regierung verlegt nach Russlands Angriff auf die Ukraine 7000 weitere Soldaten nach Europa. Sie würden in den kommenden Tagen entsandt und zunächst in Deutschland stationiert werden, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden die Verlegung angekündigt, jedoch ohne eine Zahl der betroffenen Soldatinnen und Soldaten zu nennen.

    «Sie werden in Deutschland stationiert, als Versicherung für die Nato-Verbündeten, um russische Aggression abzuwehren und bereit zu sein, eine grosse Bandbreite an Anforderungen in der Region zu unterstützen», teilte das Pentagon mit. Zuletzt hatte Biden wegen des Ukraine-Konflikts bereits die Verlegung von zusätzlich rund 6000 Soldatinnen und Soldaten nach Osteuropa angekündigt.

    Eine US-Militärmaschine startet von der US-Airbase in Ramstein, Rheinland-Pfalz. Nach der Eskalation im Ukraine-Konflikt mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine will die Nato ihre Ost-Flanke verstärken.
    Eine US-Militärmaschine startet von der US-Airbase in Ramstein, Rheinland-Pfalz. Nach der Eskalation im Ukraine-Konflikt mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine will die Nato ihre Ost-Flanke verstärken.
    Bild: KEYSTONE/Boris Roessler
  • 21.23 Uhr

    EU-Gipfel stimmt neuen Sanktionen gegen Russland zu

    Die Staats- und Regierungschefs der EU haben am Donnerstag bei einem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die Strafmassnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben.

    Ein Ausschluss Russlands aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift und Ausfuhrverbote für zum Beispiel Erdgas waren nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur demnach zunächst nicht vorgesehen. Es wird allerdings in EU-Kreisen für gut möglich gehalten, dass es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu einem Ausschluss aus Swift kommt und dass Russland selbst die Versorgung der EU mit Erdgas einstellt. Bislang liefert der russische Staatskonzern Gazprom nach Angaben der EU-Kommission rund 40 Prozent der in der EU verbrauchten Gasmenge.

  • 21.15 Uhr

    IAEA fordert Sicherheit für Tschernobyl und ukrainische AKWs

    Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat äusserst besorgt auf die Eroberung des ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl durch russisches Militär reagiert. Die Sicherheit im Unfallreaktor müsse unbedingt gewährleistet bleiben, forderte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstagabend in Wien. Laut ukrainischen Behörden sei bislang vor Ort nichts zerstört worden, berichtete er.

  • 21.12 Uhr

    Washington weist hohen russischen Diplomaten aus USA aus

    Die US-Regierung weist im Konflikt mit Russland einen hohen russischen Diplomaten aus den USA aus. «Wir können bestätigen, dass die Vereinigten Staaten die russische Botschaft darüber informiert haben, dass wir ihren Gesandten Botschaftsrat ausweisen», teilte ein hoher Beamter des US-Aussenministeriums am Donnerstag mit. Bei dem Diplomaten handele es sich aktuell um die Nummer Zwei in der russischen Vertretung. Die Massnahme sei eine direkte Reaktion auf die Ausweisung des stellvertretenden US-Botschafters in Russland, hiess es weiter.

    Die Ausweisung von Vize-Botschafter Bart Gorman war vergangene Woche bekannt geworden. Gorman habe ein gültiges Visum gehabt, sich weniger als drei Jahre in Russland aufgehalten und seine Zeit dort sei noch nicht beendet gewesen, hatte das US-Aussenministerium damals erklärt. «Wir haben uns gegenüber den Russen klar und deutlich geäussert, wo wir stehen  Parität und Fairness», sagte der US-Beamte nun mit Blick auf die Ausweisung des russischen Diplomaten.

  • 21.08 Uhr

    Orban verurteilt militärisches Vorgehen Russlands in der Ukraine

    Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat am Donnerstag erstmals Russland wegen seiner Invasion in die Ukraine kritisiert. «Gemeinsam mit unseren EU- und Nato-Bündnispartnern verurteilen wir das militärische Vorgehen Russlands», sagte Orban in einem Video, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte. «Russland hat heute Morgen mit militärischer Gewalt die Ukraine angegriffen», fügte er hinzu.

    Orban hatte es bislang vermieden, Russland im Zusammenhang mit den Kriegshandlungen in der Ukraine und deren Vorbereitungen beim Namen zu nennen. Der rechtsnationale Regierungschef pflegte in den vergangenen Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Erst Anfang des Monats hatte er diesen im Kreml besucht.

  • 20.50 Uhr

    USA verhängen auch Sanktionen gegen Belarus

    Die Vereinigten Staaten haben auch Sanktionen gegen das am Ukraine-Krieg beteiligte Belarus verhängt. Das US-Finanzministerium wandte sich mit Zwangsmassnahmen «gegen 24 belarussische Einzelpersonen und Organisationen wegen der Unterstützung der Invasion» durch Russland, hiess es in einer Mitteilung. Die Sanktionen konzentrierten sich auf den Verteidigungssektor und die Banken des Landes, die besonders enge Beziehungen zu Moskau unterhielten. Sie zielten auf ein knappes Fünftel des Finanzsektors von Belarus sowie auf einflussreiche Personen in der Rüstungsindustrie ab.

  • 20.48 Uhr

    Tote bei Absturz von russischem Militärflugzeug in Russland

    Beim Absturz eines russischen Militärflugzeugs in Russland ist die Besatzung getötet worden. Ursache für das Unglück der Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 im südrussischen Gebiet Woronesch sei vermutlich ein technischer Fehler, teilte der Wehrbezirk West der Agentur Tass zufolge am Donnerstag mit. Die Maschine sei auf einem geplanten Flug zum Transport von Militärgerät gewesen. Am Boden habe es keinen Sachschaden gegeben. Über die Zahl der Opfer gab es zunächst keine Angaben. Normalerweise hat die An-26 fünf Besatzungsmitglieder.

  • 20.39 Uhr

    Litauens Präsident: EU war gegen Russland nicht entschlossen genug

    Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat zum Auftakt des EU-Sondergipfels in Brüssel Kritik an der bisherigen Russland-Politik der Europäischen Union geübt. «Wir waren nicht entschlossen genug, um Russland von diesem Schritt abzuhalten», sagte er am Donnerstagabend in Brüssel. Dieser sei eine Tragödie für die Ukraine und Europa, aber auch für Russland selbst.

    Konkret kritisierte Nauseda, dass zuletzt auch viel über die Folgen von Sanktionen für die EU geredet wurde. «Die Massnahmen sollten effizient sein, die Massnahmen sollten wirksam sein. Andernfalls verlieren sie ihr Abschreckungspotenzial», sagte der Präsident des Nachbarlandes der Ukraine. «Das ist der Grund, warum unser Handeln oder unsere Massnahmen manchmal einfach zu schwach sind.»

    Mit Blick auf die Zukunft und insbesondere auf die jetzt anstehenden Diskussionen forderte Litauens Präsident Gitanas Nauseda mehr Willenskraft. «Wir können uns nicht den Luxus leisten, ein Diskussionsclub zu sein», betonte er.
    Mit Blick auf die Zukunft und insbesondere auf die jetzt anstehenden Diskussionen forderte Litauens Präsident Gitanas Nauseda mehr Willenskraft. «Wir können uns nicht den Luxus leisten, ein Diskussionsclub zu sein», betonte er.
    Bild: KEYSTONE/SERGEY DOLZHENKO
  • 20.25 Uhr

    Moldau verhängt Ausnahmezustand

    Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat das Nachbarland Moldau den Ausnahmezustand ausgerufen. Dies gelte von Donnerstag an für 60 Tage, entschied das Parlament in der Hauptstadt Chisinau am Donnerstag in einer Sondersitzung. Die Abgeordneten hätten die Anordnung einstimmig unterstützt, berichteten örtliche Medien. Unter anderem werden damit Massendemonstrationen untersagt, und die Regierung kann «unerwünschte Personen» des Landes verweisen. Die pro-westliche Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita sagte, allein am Donnerstag seien mehr als 4200 Flüchtlinge aus der Ukraine ins Land gekommen. Viele wollten weiter in die EU, aber mehr als 100 hätten in Moldau Asyl beantragt.

  • 20.22 Uhr

    Biden: Neue Finanzsanktionen genauso wirksam wie Swift-Ausschluss

    Die neuen US-Sanktionen gegen grosse russische Banken werden nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden mindestens genauso wirksam sein wie ein möglicher Ausschluss des Landes aus dem internationalen Zahlungssystem Swift. Dieser Schritt sei aber weiterhin eine Option, betonte Biden am Donnerstag im Weissen Haus. Die inzwischen angekündigten Sanktionen seien weitreichender als alles, was zuvor unternommen wurde, zumal dank der internationalen Partner ein Grossteil der Weltwirtschaft hinter ihnen stehe, so Biden.

    «Die gegen ihre Banken verhängten Sanktionen werden genauso folgenreich – oder vielleicht folgenreicher – sein als Swift», sagte Biden. Ein Ausschluss aus dem in Belgien ansässigen internationalen Zahlungssystem wird oft als extremer Schritt beschrieben, zumal davon auch Russlands Handelspartner indirekt betroffen wären. Die Sanktionen gegen die russischen Banken, um sie aus den westlichen Kapital- und Währungsmärkten auszuschliessen, gelten dahingehend als weniger drastisch für den Rest der Welt.

    Der Westen muss laut US-Präsident Joe Biden dem Kremlchef Wladimir Putin klare Grenzen aufzeigen. «Das Einzige, wovon ich überzeugt bin, ist, dass er ermutigt sein wird, wenn wir ihn jetzt nicht aufhalten - wenn wir jetzt nicht mit diesen erheblichen Sanktionen gegen ihn vorgehen», sagte Biden am Donnerstag in Washington.

  • 20.20 UHR

    Biden zu Sanktionen gegen Putin persönlich: «Kein Bluff»

    US-Präsident Joe Biden kann sich nach Russlands Angriff auf die Ukraine Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin vorstellen. «Ja», sagte Biden am Donnerstag auf die Frage einer Reporterin, ob er sich vorstellen könne, Putin persönlich zu sanktionieren. «Das ist kein Bluff, das liegt auf dem Tisch», so Biden. Auf die Frage, warum solche Sanktionen nicht bereits jetzt verhängt würden, antwortete Biden nicht. Der US-Präsident hatte bereits in der Vergangenheit Sanktionen gegen Putin ins Spiel gebracht.

  • 20.13 Uhr

    Biden: «Ich plane nicht, mit Putin zu reden»

    US-Präsident Joe Biden plant kein direktes Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. «Ich plane nicht, mit Putin zu reden», sagte Biden am Donnerstag bei einer Ansprache im Weissen Haus in Washington.

    Biden bezeichnete Russlands Angriff auf die Ukraine als grossen Fehler Moskaus: «Putins Aggression gegen die Ukraine wird Russland am Ende teuer zu stehen kommen, wirtschaftlich und strategisch.» Er betonte: «Diese Aggression kann nicht unbeantwortet bleiben.»

    Amerika stehe für die Freiheit ein. Dies sei ein gefährlicher Moment für Europa und für die Freiheit auf der ganzen Welt. Doch die Freiheit werde sich am Ende durchsetzen. Die USA und ihre Verbündeten würden stärker aus dieser Krise hervorgehen, während Russland isoliert sein werde.

  • 20.01 Uhr

    USA verlegen weitere US-Soldaten nach Deutschland

    Die US-Regierung verlegt zudem weitere Streitkräfte nach Europa. «Jetzt genehmige ich die Entsendung zusätzlicher US-Streitkräfte nach Deutschland als Teil der Nato-Reaktion», sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weissen Haus in Washington. Er betonte: «Unsere Streitkräfte gehen nicht nach Europa, um in der Ukraine zu kämpfen, sondern um unsere Nato-Verbündeten zu verteidigen und die Verbündeten im Osten zu beruhigen.»

    Die westlichen Verbündeten stehen nach den Worten von US-Präsident Joe Biden angesichts des Krieges in der Ukraine enger zusammen als je zuvor. «Die gute Nachricht ist, dass die NATO geeinter und entschlossener denn je war», sagte Biden am Donnerstag in Washington. Es bestehe kein Zweifel, dass alle NATO-Verbündeten ihre Verpflichtungen nach Artikel 5 erfüllen werden, «der besagt, dass ein Angriff auf einen als Angriff auf alle gilt».

  • 19.54 Uhr

    US-Präsident Joe Biden kündigt weitere «harte Sanktionen» an

    In seiner öffentlich ausgestrahlten Rede am Donnerstgabend  im Weissen Haus vor Medienvertretern kündigt Präsident Joe Biden weitere «harte Massnahmen» gegen Russland an. Sie richten sich gegen das Finanzsystem und treffen mittels Exportkontrollen auch den Technologiesektor. 

    Betroffen von den neuen Finanzsanktionen seien vier Kreditinstitute, die zusammen rund ein Drittel der russischen Vermögen hielten, sagte Biden. Darunter sei auch Russlands zweitgrösstes Institut, die VTB Bank. Die Banken würden damit vom US-Finanzmarkt und Geschäften in US-Dollar ausgeschlossen. Gleiche Schritte seien auch von den Partnern in der EU, Grossbritannien und Japan geplant, sagte Biden weiter.

  • 19.48 Uhr

    OSZE zieht vorübergehend alle Beobachter aus der Ukraine ab

    Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage zieht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorübergehend ihre Beobachter aus der Ukraine ab. Das gab OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid am Donnerstagabend bekannt.

  • 19.31 Uhr

    Über 850 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demos in Russland

    Bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in zahlreichen russischen Städten gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 850 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info registrierte bis zum Donnerstagabend Proteste in etwa 44 russischen Städten – trotz eines verhängten Demonstrationsverbots und angedrohten harten Strafen. In der russischen Hauptstadt Moskau riefen etwa 1000 Menschen auf dem zentralen Puschkin-Platz «Nein zum Krieg!» Viele Russen fühlen sich den Ukrainern eng verbunden, oft bestehen familiäre Beziehungen.

    Polizisten nehmen in Moskau eine Demonstrantin in Gewahrsam, die ein Poster mit der Aufschrift: «Ich bin gegen Krieg» mit sich trägt.
    Polizisten nehmen in Moskau eine Demonstrantin in Gewahrsam, die ein Poster mit der Aufschrift: «Ich bin gegen Krieg» mit sich trägt.
    Bild: KEYSTONE/Denis Kaminev
  • 19.22 

    Afrikanische Union verurteilt Russlands Angriff auf die Ukraine

    Die Afrikanische Union (AU) hat Russlands Krieg gegen die Ukraine scharf verurteilt. Im Interesse des weltweiten Friedens fordere die AU einen unverzüglichen Waffenstillstand und die Aufnahme diplomatischer Gespräche zwischen beiden Parteien, hiess es am Donnerstag am Sitz der AU in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Russland und potenziell weitere Beteiligte müssten das internationale Völkerrecht wie auch das Territorialgebiet und die Souveränität der Ukraine respektieren. Auch das mit Russland im Brics-Staatenbund verbandelte Südafrika schloss sich diesen Forderungen an und forderte weiterhin Versuche, den Konflikt auf diplomatischem Wege zu beenden.

  • 19.20 Uhr

    Stärkung der Nato-Ostflanke: Erste US-Truppen in Lettland

    40 Soldaten der 173. U.S.-Militär-Luftwaffe sind heute in Lettland gelandet. Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden.
    40 Soldaten der 173. U.S.-Militär-Luftwaffe sind heute in Lettland gelandet. Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden.
    Bild: KEYSTONE/handout photo made available by the Latvian Defence Ministry

    In Lettland sind die ersten US-Truppen zur Verstärkung der Nato-Ostflanke eingetroffen. Ein Kontingent von etwa 40 amerikanischen Soldaten kam in der Nacht zum Donnerstag in dem baltischen Nato-Land an, wie das Verteidigungsministerium in Riga mitteilte. Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden, das an Russland und dessen Verbündeten Belarus angrenzt. Die Truppen sollen auf dem Militärstützpunkt Adazi stationiert werden.

    Zur Überwachung des Nato-Luftraums über den baltischen Staaten sind zudem F-35-Kampfjets auf den Militärflugplätzen in Ämari (Estland) und Siauliai (Litauen) gelandet. Sie sollen die dort stationierten Flugzeuge anderer Verbündeter unterstützen, teilten die Streitkräfte der beiden baltischen Staaten mit.

  • 19.17 Uhr

    Russland hat ehemaliges AKW Tschernobyl erobert

    Russland hat nach ukrainischen Angaben das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl erobert. «Leider muss ich mitteilen, dass die Zone um Tschernobyl, die sogenannte Sperrzone, und alle Anlagen des Atomkraftwerks Tschernobyl unter der Kontrolle bewaffneter russischer Gruppen sind», sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Donnerstag mach Angaben der Agentur Unian. Die ukrainische Hauptstadt Kiew liegt nur knapp 70 Kilometer entfernt.

  • 19.07 Uhr

    Demonstranten stehen in Zürich und Bern für Ukraine ein

    Mit Kerzen und Lichtern haben sich gegen tausend Menschen auf der Rathausbrücke in Zürich eingefunden, um gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine zu protestieren. An einer «stillen Kundgebung» standen sie am Donnerstagabend für Frieden und Demokratie in Europa ein.

    Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft und aus allen Lagern standen hinter der Kundgebung: «Hier geht es nicht um Gesinnung oder Parteizugehörigkeit, sondern um die Grundwerte der Schweiz», wurde Politikwissenschaftler Michael Hermann in der Mitteilung zitiert. «Es geht um Demokratie und Völkerrecht.»

    Ukrainer und Schweizer demonstrieren in Bern gegen Russland

    Ukrainer und Schweizer demonstrieren in Bern gegen Russland

    Mehrere hundert Menschen haben sich am Donnerstag in Bern zu einer Kundgebung gegen den russischen Angriff in der Ukraine versammelt. Am Protest beteiligten sich Ukrainer und auch Schweizer. Viele ukrainische Flaggen waren zu sehen und Transparente mit Slogans wie «Stop Putins War». Zur Kundgebung auf dem Waisenhausplatz aufgerufen hatten Ukrainer in der Schweiz. Die Welt müsse auf die russische Kriegserklärung reagieren.

    24.02.2022

  • 18.59 Uhr

    Wegen Mittäterschaft: EU-Gipfel soll Belarus-Sanktionen bewilligen

    Gegen Russlands Partnerland Belarus sollen wegen dessen Unterstützung für den Angriff auf die Ukraine neue EU-Sanktionen verhängt werden. Zudem soll unverzüglich auch mit der Vorbereitung eines dritten Pakets mit Strafmassnahmen gegen Russland begonnen werden. Dies geht aus einem Entwurf der Abschlusserklärung des für Donnerstagabend geplanten Krisengipfels der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten hervor.

  • 18.57 Uhr

    Johnson will russische Banken von britischem Finanzmarkt drängen

    Der britische Premierminister Boris Johnson hat als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine weitreichende Sanktionen für russische Banken in Grossbritannien angekündigt. Man werde Russland nun «Tag für Tag, Woche für Woche» ein Stück weiter aus der globalen Wirtschaft drängen, sagte Johnson am Donnerstagnachmittag im Londoner Unterhaus. Ausserdem soll das Vermögen von 100 weiteren Personen und Institutionen im Vereinigten Königreich eingefroren werden. Die russische Staatsfluglinie Aeroflot soll mit ihren Maschinen nicht mehr in Grossbritannien landen dürfen.

    Man wolle «russische Banken vollständig aus dem britischen Finanzsektor ausschliessen», kündigte Johnson an. In Kooperation mit den USA schlage man daher vor, die Vermögenswerte der Russischen Grossbank VTB vollständig einzufrieren. Russischen Banken solle es nicht mehr möglich sein, auf dem britischen Finanzmarkt in Pfund zu handeln oder dort Clearing-Aktivitäten durchzuführen. Ausserdem sollen die Summen begrenzt werden, die russische Staatsbürger auf britischen Konten deponieren können.

  • 18.49 Uhr

    Bundesrat verschärft Massnahmen

    Bundespraesident Ignazio Cassis informiert nach der ausserordentlichen Bundesratssitzung zum Thema Ukraine an einer Medienkonferenz über die Beschlüsse des Bundesrats.
    Bundespraesident Ignazio Cassis informiert nach der ausserordentlichen Bundesratssitzung zum Thema Ukraine an einer Medienkonferenz über die Beschlüsse des Bundesrats.
    Bild: KEYSTONE/Marcel Bieri

    Bundespräsident Ignazio Cassis hat am Donnerstag im Namen des Gesamtbundesrats den russischen Einmarsch in die Ukraine aufs Schärfste verurteilt. Die Schweiz wird zudem faktisch alle bisher getroffenen EU-Sanktionen gegenüber Russland übernehmen.

    «Russland hat das Völkerrecht massiv verletzt», sagte der Aussenminister nach einer ausserordentlichen Bundesratssitzung vor den Medien in Bern. Er bedauerte den militärischen Konflikt auf europäischem Boden. «Der Bundesrat fordert Russland auf, seine Truppen vom ukrainischen Boden zurückzuziehen.» Diese Meinung hat der Bundesrat laut Cassis auch dem russischen Botschafter in der Schweiz «unmissverständlich» mitgeteilt.

  • 18.34 Uhr

    Slowakei meldet Einreisestaus an ukrainischer Grenze

    Die Slowakei hat am Donnerstagnachmittag einen zunehmenden Andrang von Reisenden aus der Ukraine festgestellt. Am Grenzübergang Vysne Nemecke sei mit bis zu achtstündigen Wartezeiten zu rechnen, teilte die slowakische Zollverwaltung am Abend mit. Noch zum Mittag hatten sie die Lage an den Grenzübergängen zur Ukraine als ruhig bezeichnet.

    Die slowakischen Gesundheitsbehörden gaben bekannt, dass Kriegsflüchtlinge von allen coronabedingten Einreisebeschränkungen ausgenommen seien, die für andere Einreisende gelten. Sie müssten sich weder wie alle anderen in- und ausländischen Staatsbürger vor der Einreise online registrieren noch irgendwelche Impf- oder Testbestätigungen nachweisen. An mehreren Orten der Slowakei fanden am Donnerstag Solidaritätskundgebungen für die Ukraine statt. Schon am Mittwochabend hatte es vor der russischen Botschaft in Bratislava eine Demonstration gegen den russischen Angriff auf das Nachbarland gegeben.

  • 18.23 Uhr

    Reedereien stoppen Containertransporte von und zur Ukraine

    Das Containerschiff Evelyn Maersk der Reederei Maersk liegt im Hamburger Hafen und wird entladen - allerdings bis auf weiteres keine Waren mehr aus der Ukraine. (Archivbild)
    Das Containerschiff Evelyn Maersk der Reederei Maersk liegt im Hamburger Hafen und wird entladen - allerdings bis auf weiteres keine Waren mehr aus der Ukraine. (Archivbild)
    Bild: KEYSTONE/Daniel Bockwoldt

    Die dänische Containerreederei Maersk hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine alle Seetransporte dorthin gestoppt. Auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd beschloss am Donnerstag einen Buchungsstopp für die Ukraine.

    «Unter den derzeitigen Umständen hat Maersk beschlossen, bis auf weiteres keine Häfen in der Ukraine anzulaufen und die Annahme von Aufträgen von und nach der Ukraine bis auf weiteres einzustellen», schrieb die Reederei am Donnerstag in einer Mail an ihre Kunden. Ladung, die derzeit unterwegs ist, werde in Port Said (Ägypten) und Körfez (Türkei) gelöscht.

  • 18.16 Uhr

    Kundgebung gegen den Krieg in St. Gallen

    In St. Gallen haben am Donnerstagabend rund 150 Personen an einer Kundgebung gegen den russischen Angriff auf die Ukraine teilgenommen. Verschiedene Parteien und Gruppierungen hatten zu einer stillen Kundgebung auf dem Kornhausplatz neben dem St. Galler Hauptbahnhof aufgerufen. Auf Transparenten stand «Stop the War» oder «Krieg führt zu Traumata für Generationen».

  • 18.02 Uhr

    Putin bezeichnet Angriff auf Ukraine als «notwendige Massnahme»

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine als «notwendige Massnahme» bezeichnet. «Damit das verständlich ist: Das, was passiert, ist eine notwendige Massnahme», sagte Putin am Donnerstagabend bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern, das in Ausschnitten im Staatsfernsehen gezeigt wurde. «Uns wurden einfach keinerlei Chancen gelassen, anders aufzutreten.»

    Putin betonte zugleich: «Wir können die geopolitischen Risiken nicht vollständig vorhersagen.» Er versicherte aber, die Wirtschaft könne zu Recht erwarten, dass die Regierung nachvollziehbar handele. Die Verhängung neuer Sanktionen sei erwartet worden. Russland bleibe Teil der Weltwirtschaft. Es werde dieses System nicht beschädigen. Zugleich warnte der Kremlchef «unsere Partner» davor, Russland wirtschaftlich zu isolieren.

  • 17.35 Uhr

    Update: Neue Karte und neue Festnahmen

    Die Nachrichtenagentur AFP hat ihre Karte von Kriegsverlauf aktualisiert und berichtet von diversen Festnahmen in St. Petersburg. Auch in Moskau wächst der Widerstand: Dort ist die Nationalgarde im Einsatz, um jeglichen Protest gegen den Krieg im Kein zu ersticken. Die Behörden greifen angeblich sofort durch um verhaften jeden, sobald er oder sie ein entsprechendes Banner präsentiert.

  • 17.27 Uhr

    Sorge um Stabilität: EU verlegt 500 Soldaten nach Bosnien

    Die EU-Militärmission Eufor verlegt 500 zusätzliche Soldaten nach Bosnien-Herzegowina. Es handle sich um eine Vorsichtsmassnahme, um die bosnischen Partner bei der Gewährleistung der Sicherheit zu unterstützen, teilte das Eufor-Kommando in Sarajevo mit. «Die Verschlechterung der internationalen Sicherheitslage birgt das Potenzial in sich, Instabilität nach Bosnien-Herzegowina zu tragen», hiess es in der Erklärung unter Bezug auf die Invasion Russlands in die Ukraine.

    Eufor war 2004 ins Leben gerufen worden, um die Sicherheit in Bosnien und die Umsetzung des 1995 zur Beendung des Bosnien-Krieges geschlossenen Friedensvertrags von Dayton zu überwachen. Die Mission umfasst 3500 Angehörige, von denen 600 in Bosnien stationiert sind. Die zusätzlichen vier Kompanien mit einer Stärke von 500 Mann sollen in den kommenden zwei Wochen in Bosnien eintreffen. Damit erhöht sich die Truppenstärke der Eufor in Bosnien auf 1100.

  • 17.17 Uhr

    Update zum Kriegsverlauf

    Russland hat seit Beginn des Angriffs über 100 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, weiss CNN-Journalistin Natasha Bertrand. Derweil bestätigte nun auch ein Berater des ukrainische Innenministers auf Facebook, dass in Tschernobyl gekämpft wird: Die Nationalgarde bewache das Kraftwerk und leiste erbitterten Widerstand.

    Sollten Artilleriegeschosse die Anlagen weiter zerstören, drohe eine radioaktive Wolke, die ganz Europa bedrohen könne, heisst es. Das britische Verteidigungsministerium meldet einen weiteren russischen Vormarsch auf Kiew, während Präsident der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte:

    «Die problematischste Situation gibt es heute im Süden. Unsere Truppen kämpfen heftig in den Vororten von Cherson. Der Feind drückt von der besetzten Krim her und versucht, auf Melitopol.»

    Die Lage von Cherson in der Ukraine. Melitopol liegt östlich davon.
    Die Lage von Cherson in der Ukraine. Melitopol liegt östlich davon.
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  • 16.57 Uhr

    Russlands mögliche Kriegsziele

    Der US-Senator Marco Rubio aus Florida hat via Titter geäussert: Er schreibt, die Ivasion dauere bereits länger als von Moskau geplant. «Es ist fast sicher, dass Militär- und Geheimdienstführer das vorher gewusst haben, aber es nicht gewagt haben, [Putin] zu sagen, dass seine Erwartungen unrealistisch sind.»

    Weiter warnt der Republikaner, Angriffe auf Städte wie Iwano-Frankiwsk, Winnyzja oder Luzk könnten den Nato-Bündnisfall auslösen, weil die Orte so nahe an der Grenze zu Rumänien, Polen und der Slowakei liegen. Rubio kritisierte, Moskau greife sehr wohl Zivilisten an, um den ukrainischen Widerstand zu brechen.

    Der 50-Jährige glaubt, Russland verfolge nun drei Ziele, die innert drei Tagen erreicht werden sollen: Die Einkreisung ukrainischer Truppen im Osten des Landes, Unterbindung jeglichen Nachschubs übers Meer und die Absetzung der Regierung, um sie mit Marionetten zu ersetzen.

  • 16.35 Uhr

    Biden spricht um 18.30 Uhr

    US-Präsident Joe Biden will sich an diesem Donnerstag um 18.30 Uhr MEZ in einer Ansprache zu Russlands Angriff auf die Ukraine äussern. Das teilte das Weisse Haus in Washington mit. Biden hatte bereits kurz nach Beginn der Militäroffensive von einem «ungerechtfertigten Angriff» und einem «vorsätzlichen Krieg» gesprochen, den Russland angezettelt habe.

    Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür «zur Rechenschaft ziehen». Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten kamen kurz nach 15 Uhr zu einer Videoschalte zusammen, um über die Lage zu beraten und sich über das weitere Vorgehen abzustimmen. Deutschland führt in der Runde derzeit den Vorsitz.

  • 16.25 Uhr

    Kämpfe in Tschernobyl: Atommüll-Lager zerstört

    Der Krieg ist auch in Tschernobyl angekommen, wo die Offensive angeblich ein Lager für strahlenden Müll zerstört hat, meldet NBC-Journalist Richard Engel.

    Nun hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Bericht bestätigt. In Tschernobyl werde gekämpft: Die Ukraine versuche alles, um eine zweiten atomaren GAU nach 1986 zu verhindern. Der Hintergrund: Der Weg über Tschernobyl ist von Belarus aus der kürzeste nach Kiew.

  • 16.17 Uhr

    EU plant neue Sanktionen

    Die EU-Staaten haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf die Grundzüge des neuen Sanktionspakets gegen Russland verständigt. Angaben aus EU-Kreisen zufolge zielt es auf die Bereiche Energie, Finanzen und Transport ab. Zudem soll es Exportkontrollen für Hightech-Produkte und Software sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben.

  • 16.08 Uhr

    Lettland verbietet russische Sender

    Die lettischen Behörden haben den Ausnahmezustand ausgerufen und drei russischen Fernsehkanälen Sendeverbot erteilt. Rossija RTR werde für fünf Jahre, Rossija 24 für vier und TV Centr International für drei Jahre gesperrt, weil sie zu Hass gegen die Ukraine angestachelt hätten, erklärte der lettische Zentralrat für elektronische Massenmedien. Auch hätten sie Falschinformationen über Lettland, die Ukraine und andere Staaten verbreitet.

    Der Medienrat drängt andere EU-Staaten, seinem Beispiel zu folgen und dafür die in Lettland gesammelten Beweise zu nutzen. Die Sender sollten in der ganzen EU verboten werden, sagte der Ratsvorsitzende Ivars Abolnis. «In den vergangenen Jahren haben wir 41 mit Russland verbundene Programme geschlossen», sagte er. «Leider haben andere europäische Staaten nicht das Gleiche getan.»

  • 16 Uhr

    Russlands Zensur greift durch

    Russische Behörden haben die Menschen im eigenen Land angesichts des Einmarsches in die Ukraine vor Protestaktionen gewarnt (siehe auch Eintrag 14.10 Uhr).

    «Aufgrund der angespannten aussenpolitischen Lage» werde in sozialen Netzwerken zu nicht genehmigten Kundgebungen aufgerufen, teilten Ermittlungskomitee, Innenministerium und Staatsanwaltschaft in Moskau heute mit. Das Innenministerium drohte mit Festnahmen.

    Dennoch gibt es einige mutige Russen, die sich Putins Politik entgegenstellen.

  • 15.15 Uhr

    Fliegeralarm in Kiew

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen.

    Der Flughafen Hostomel vor den Toren Kiews ist inzwischen eingenommen worden, berichtet ein CNN-Reporter aus dem Kriegsgebiet.

  • 15.14 Uhr

    Update: Biden, G7 und eine neue Karte

    US-Präsident Joe Biden hat sich mit dem US-Sicherheitsrat getroffen. In diesem Minuten hält der Demokrat eine virtuelle Konferenz mit den Chefs der G7-Staaten ab und wird anschliessend wahrscheinlich vor die Presse treten.

  • 14.50 Uhr

    Selenskyj fürchtet um sein Leben

    Die Ukraine fürchtet Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zufolge um ihre Existenz als Staat. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schilderte Nehammer den Inhalt eines kurz zuvor geführten Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

    Dieser fürchte nicht nur um den Fortbestand der Ukraine, sondern auch um sein Leben und um das seiner Mitbürger. Den Schilderungen zufolge gibt es schwere Kampfhandlungen auf dem Gebiet der Ukraine. Es gebe sehr viele Tote, und zivile Infrastruktur sei betroffen.

    Russland greift an: Wolodymyr Selenskyj fürchtet um sein Leben.
    Russland greift an: Wolodymyr Selenskyj fürchtet um sein Leben.
    AP

    Nehammer kündigte gemeinsam mit Söder auch an, etwaigen ukrainischen Flüchtlingen helfen zu wollen. «Wir werden den Ländern zur Seite stehen, die unmittelbar betroffen sind», sagte er mit Blick auf mögliche Fluchtbewegungen in Nachbarländer der Ukraine wie Polen. Den Menschen, die Schutz suchten, solle nachbarschaftlich geholfen werden.

  • 14.40 Uhr

    Kreml: Wir haben genug finanzielle Reserven

    Russland hat sich nach der Ankündigung scharfer Sanktionen des Westens wegen des Einmarschs in die Ukraine demonstrativ gelassen gezeigt. Man verfüge über ausreichend finanzielle Ressourcen, um die Stabilität des russischen Finanzsystems trotz Sanktionen und Drohungen zu gewährleisten, teilte die russische Regierung heute der Agentur Tass zufolge mit.

    Nach jüngsten Angaben betrugen die Finanzreserven am 11. Februar 639,6 Milliarden US-Dollar. Der Finanzmarkt und die grössten Unternehmen hätten auch Pläne zum Schutz gegen Sanktionen. Die EU, die USA und Grossbritannien hatten zuvor schwere Strafmassnahmen angekündigt. Zudem gibt es Forderungen nach einem Ausschluss Russlands aus dem internationalen Banken-Zahlungssystem Swift. Die russische Regierung häuft schon seit Jahren Devisen an.

  • 14.29 Uhr

    Karte: So weit sind Moskaus Truppen bisher vorgedrungen

    Die Ukraine hat russische Angriffe aus verschiedenen Richtungen gemeldet. Bis um 12 Uhr habe Russland mehr als 30 Attacken mit Flugzeugen, Artillerie und Marschflugkörpern «auf ukrainische zivile und militärische Infrastruktur» ausgeübt, teilte der ukrainische Generalstab mit. Unabhängig überprüfen liessen sich diese Angaben zunächst nicht.

    Im Gebiet Tschernihiw, das im Nordwesten an Belarus grenzt, sei der Feind gestoppt worden, hieß es vom Generalstab weiter. «Heftige Kämpfe gehen in Richtung Charkiw weiter.» Die Grossstadt Charkiw liegt im Osten unweit der russischen Grenze. Mariupol am Asowschen Meer sei «unter volle Kontrolle zurückgebracht worden».

    Mit Blick auf den Süden des Landes teilte das Militär mit: «In Cherson ist die Situation schwierig.» Die russische Armee starte auch Offensiven von der 2014 von Russland einverleibten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim in Richtung Cherson und Melitopol. Die Rede war zudem von «Sabotage- und Aufklärungsgruppen» im Schwarzen Meer.

  • 14.47 Uhr

    Köln: Friedensdemonstration ersetzt Karneval

    Wegen des Kriegs in der Ukraine hat das Festkomitee Kölner Karneval das für Montag geplante Rosenmontagsfest mit einem Umzug im Rheinenergiestadion abgesagt. Stattdessen werde man eine Friedensdemonstration mit Persiflage-Wagen auf Plätzen in der Kölner Innenstadt organisieren, sagte heute ein Sprecher des Festkomitees der Deutschen Presse-Agentur. 

  • 14.24 Uhr

    Sanktionen: Druck auf den Bundesrat nimmt zu

    Während sich Schweizer Banken bereits den EU-Sanktionen angeschlossen haben (siehe 12.52), fordern nun auch mehrere nationale Parteien vom Bundesrat, Strafmassnahmen gegen Russland zu ergreifen.

    «Ich erwarte vom Bundesrat, dass wir uns mit unseren europäischen Partnern solidarisch zeigen und uns an den EU-Sanktionen beteiligen», wird GLP-Parteipräsident Jürg Grossen in einer Mitteilung zitiert. Neben dem Stopp von Geldtransaktionen seien auch Reiseeinschränkungen und Technologie-Sanktionen zu prüfen.

    Neben SP-Co-Präsident Céderic Wermuth hat auch die Mitte-Partei Sanktionen gegen Russland gefordert. «Wichtig ist, dass die Sanktionen die russische Elite treffen, die Putin finanziert. Die Schweiz darf nicht der europäische Businesshub für Russlands Krieg werden», wird Parteipräsident Gerhard Pfister in der Mitteilung zitiert.

    Die Mitte erwartet, dass dieser die Schweiz der international abgestimmten Sanktionen umgehend und vertieft prüft sowie entsprechende Entscheide sofort umsetzt. Nach der ausserordentlichen Bundesratssitzung zu den Entwicklungen in der Ukraine gibt Bundespräsident Ignazio Cassis um 15.30 Uhr eine Erklärung ab. 

  • 14.16 Uhr

    Ukrainische Führung will in Kiew bleiben

    Die ukrainische Führung bleibt nach eigenen Angaben trotz russischer Angriffe im Land. «Der Präsident ist an seinem Platz, die Regierung ist an ihrem Platz, das Parlament ist an seinem Platz», sagte heute Iryna Wereschtschuk, die Vizeregierungschefin, in Kiew.

    Sie widersprach Berichten, dass Kabinettsmitglieder an einen sicheren Ort gebracht worden seien. «Niemand geht irgendwohin», sagte die Ministerin für die Wiedereingliederung der besetzten Gebiete. «Wenn das Euer Ziel ist, Russland, so solltet Ihr wissen, dass wir bis zum Ende bei unserem Volk ausharren werden.»

  • 14.10 Uhr

    Moskau geht gegen Widerstand innert Russland vor

    In Russland regt sich angeblich vereinzelt Widerstand gegen die Invasion der Ukrainer. Wer protestiert, wird jedoch umgehend verhaftet.

    Menschen wie Sofia Rusova, stellvertretende Vorsitzende der Journalistengewerkschaft, riskieren mit Ihrem Statement gegen den Krieg ihre Freiheit.

  • 13.46 Uhr

    Kreml warnt Westen vor Abbruch von Beziehungen

    Angesichts der massiven internationalen Proteste gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine warnt der Kreml den Westen vor einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen. «Ein Land wie Russland kann nicht hinter einem Eisernen Vorhang sein», sagte der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, in Moskau laut Interfax.

    «Natürlich haben wir vielleicht Probleme mit einer Reihe von Staaten. Aber auf die eine oder andere Weise hatten wir mit diesen Staaten auch zuvor schon Probleme.» Mit Blick auf den früheren Eisernen Vorhang zwischen Ost und West im Kalten Krieg sagte Peskow: «Ein Land wie Russland kann nicht durch einen Eisernen Vorhang abgesperrt werden. Das ist einfach unmöglich.»

  • 13.31 Uhr

    Nato schliesst Eingreifen aus

    Die Nato schliesst eine militärische Unterstützung der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands in das Land weiter aus. «Wir haben keine Nato-Truppen in der Ukraine, und wir haben auch keine Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu schicken», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Die Ukraine sei ein geschätzter Partner und man habe das Land seit vielen Jahren unterstützt.

    Stoltenberg machte jedoch deutlich, dass die Verpflichtung zur kollektiven Verteidigung nur für die Nato-Alliierten gilt. «Wir unterstützen die Ukraine, wir bieten absolute Sicherheitsgarantien für die Nato-Verbündeten.» Militärische Unterstützung für die Ukraine gilt als ausgeschlossen, weil dadurch ein noch grösserer Krieg ausgelöst werden könnte.

  • 13.25 Uhr

    Ukrainische Soldaten verbrennen Akten

    Ein Nachtrag zum Eintrag von 12 Uhr: Anscheinend ist bestätigt, dass ukrainische Soldaten in Kiew Akten vernichten. Die zweite Welle des Raketenangriffs entpuppt sich im Nachhinein als einzelner Angriff auf ein Gebäude des Militärgeheimdienstes in Kiew.

    Und hier noch ein Clip zum Luftkampf über der Hauptstadt und am Flughafen Hostomel (siehe 13.05 Uhr).

  • 13.20 Uhr

    Ukranische Juden fürchten Putins «Denazifizierung»

    Wladimir Putin hat gesagt, die Ukraine müsse «denazifiziert» werden. Das ist bizarr angesichts der Tatsache, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Kind russischsprachiger Juden ist.

    Tatsächlich haben die Juden in der Ukraine Angst: Kiews Chefrabbiner, Jonathan Markovitch, hat Sorge vor antisemitischen Angriffen auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde geäussert. «Wir haben Angst vor Antisemitismus, weil wir nicht wissen, was passieren wird», sagte der Rabbiner heute in Kiew. Sie hätten Sorge, dass es zu Unruhen und Plünderungen kommen könne.

    Sie hätten 50 Matratzen, Essen und Treibstoff in der Synagoge, um die Mitglieder der 2500-köpfigen Gemeinde zu versorgen, die nicht weg könnten. Seine Frau Inna verwies darauf, wie in der Geschichte immer wieder Juden verantwortlich gemacht worden seien, wenn es irgendwo Probleme gegeben habe. «Geschichte wiederholt sich», sagte sie.

    Von ihnen engagierte Sicherheitskräfte seien am Morgen nicht aufgetaucht, die Firma habe den vereinbarten Preis verdoppelt, sagte sie. Jetzt müssten sie überlegen, was sie machen wollten. Sie bräuchten dringend bewaffneten Schutz. Morgens um 7 Uhr seien sie mit dem Bombenalarm aufgewacht, erzählte Inna Markovitch. «Es war sehr beängstigend, es gibt keine Infrastruktur in Kiew, keine Raketenbunker, keine Hilfe von der Regierung, selbst der Alarm war sehr schwach.»

    Orthodoxe Juden beim Gebet in der ukrainischen Stadt Uman.
    Orthodoxe Juden beim Gebet in der ukrainischen Stadt Uman.
    Archivbild: EPA

    Zumindest hätten sie einen Keller bei der Synagoge. Es habe die Anweisung gegeben, in die U-Bahn-Stationen zu gehen, weil die tief in der Erde seien. Aber sie lebten beispielsweise 20 Minuten von einer entfernt. Sie beide hätten auch israelische Pässe, hätten sich aber dazu entschlossen, in Kiew zu bleiben, sagte sie. «Wir fühlen uns der jüdischen Bevölkerung hier verpflichtet.»

    Sie verwies auf allein rund 200 bettlägerige Gemeindemitglieder. Rabbi Markovitch und seine Frau haben demnach selbst sieben Kinder und zahlreiche Enkelkinder, die auch noch in Kiew sind. Sie stünden im Kontakt mit der israelischen Botschaft. «Doch die können nichts machen», sagte der Rabbi. Die seien weit weg in Lwiw im Westen der Ukraine. Er und seine Frau hätten versucht, Mini-Busse zu organisieren, um Menschen aus der Stadt und dem Land zu helfen.

    Aber wer am Morgen nach 6.30 Uhr versucht habe, Kiew zu verlassen, sei schlicht im Verkehr steckengeblieben. Freunde hätten nach drei Stunden im Stau noch in Kiew aufgegeben und seien wieder zurückgekehrt. Die Strassen in der Innenstadt wiederum seien leer.

  • 13.05 Uhr

    Russische Kampfhelikopter greifen Kiews Flughafen an

    Diese Videos sollen einen Angriff auf den Flughafen Hostomel vor den Toren Kiews zeigen. Angeblich bekämpfen Ukrainer sie mit tragbaren Flugabwehrraketen: Solche Systeme waren aus dem Baltikum gerade ins Land exportiert worden.

    Hier ist angeblich der Abschuss eines russischen Helikopters zu sehen.

  • 12:52 Uhr

    Schweizer Banken halten sich an Sanktionen 

    Die russische Invasion in die Ukraine wirkt sich auch auf den Schweizer Bankenplatz aus. Gemäss einer Stellungnahme der Schweizerischen Bankiervereinigung werden sich die hiesigen Banken an den internationalen Sanktionen gegen Russland beteiligen.

    «Die Schweiz ist ein offener und international ausgerichteter Finanzplatz», teilte der Bankenverband auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mit. Schweizer Banken hielten sich daher strikt an alle geltenden Gesetze und Vorschriften.

    Dazu zählten auch Sanktionen von schweizerischen, internationalen und supranationalen Gremien. Die hiesigen Banken verfügten auch über die entsprechenden Kontrollmechanismen, um die Einhaltung ihrer Pflichten zu gewährleisten und Verstösse zu vermeiden, so der Verband weiter.

    Gleichzeitig sei Russland für die Schweizer Banken ein interessanter Markt, aus Sicht der gesamten Branchen aber nicht prioritär. Zahlen zum Engagement der einzelnen Banken in Russland liegen dem Branchenverband allerdings nicht vor.

  • 12.20 Uhr

    Nato aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa

    Die Nato aktiviert angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekommt damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur heute aus Bündniskreisen

  • 12 Uhr

    Zweite Welle von Raketenangriffen

    Laut Nachrichtenagentur «Reuters» bricht gerade eine zweite Welle von Raketenangriffen über Kiew herein. Mehr dazu in Kürze.

    Feuer in Kiew am heutigen Mittag: Es stammt offenbar nicht von einem Angriff, sondern ist von ukrainischen Soldaten entfacht worden, die dort jede Menge Dokumente verbrennen.
    Feuer in Kiew am heutigen Mittag: Es stammt offenbar nicht von einem Angriff, sondern ist von ukrainischen Soldaten entfacht worden, die dort jede Menge Dokumente verbrennen.
    Screenshot: Sky News

    BBC-Journalist Paul Adams berichtet nun ebenfalls von russischen Panzern nahe Charkiw, wo knapp 1,5 Millionen Menschen leben. Auch ukrainische Panzer sind auf dem Weg in die zweitgrösste Stadt des Landes.

  • 11:50 Uhr

    Russische Zensurbehörde droht unabhängigen Medien

    Die russische Zensurbehörde Roskomnadzor hat die wenigen noch unabhängigen Medien des Landes dazu angehalten, nur «offizielle russische Quellen» für die Berichterstattung zu der «Sonderoperation» in der Ukraine zu verwenden. Bei Nichtbefolgung droht die Behörde mit einer Busse in Höhe von 5 Millionen Rubel und der sofortigen Sperrung der entsprechenden Website.

  • 11.40 Uhr

    Moskau führt Krieg, um den «Frieden zu erhalten»

    Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat eine vollständige Entmilitarisierung der Ukraine als Ziel des russischen Angriffs genannt. Dies sei der einzige Weg, einen Krieg in Europa zu vermeiden, schrieb Wolodin heute im Nachrichtenkanal Telegram.

    «Die Abgeordneten der Staatsduma unterstützen die Entscheidung von Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin, eine friedenserhaltende Sonderoperation durchzuführen. Ihr Ziel ist es, die Menschen, die in der Ukraine leben, zu schützen», schrieb Wolodin weiter. Er rief die Ukrainer auf, die Waffen niederzulegen und sich nicht an einer Mobilmachung zu beteiligen.

    Ukrainische Panzer heute in der Nähe von Charkiw.
    Ukrainische Panzer heute in der Nähe von Charkiw.
    Anadolu Agency via Getty Images

    Russland setze in der Ukraine keine Flugzeuge, Raketen oder Artillerie gegen ukrainische Städte ein, sagte Igor Konaschenkow, der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die russischen Streitkräfte würden militärische Infrastruktur, Luftverteidigung und Flugplätze der ukrainischen Luftwaffe mit «hochpräzisen Waffen» ausser Gefecht setzen. Augenzeugen berichteten hingegen von Beschuss auf zivile Ziele an mehreren Orten.

    Diese Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Konaschenkow behauptete, ukrainische Soldaten würden in Scharen ihre Waffen wegwerfen und fliehen. Die ukrainischen Kräfte an der Grenze hätten russischen Truppen keinen Widerstand geleistet, sagte der Minister. Ukrainische Spitzenvertreter widersprachen.

  • 11.10 Uhr

    Bisher mindestens 40 tote Ukrainer

    Im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind bis Donnerstagvormittag mindestens 40 Menschen getötet worden. Das gab ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekannt.

    Der britische TV-Sender Sky News meldet, dass es vor wenigen Minuten erneut schwere Explosionen in Kiew gegeben hat.

  • 10.55 Uhr

    Verräterische Sprache

    Ob nun beim russischen Sender RT oder der beliebtesten Zeitung KP: Die Medien zieren sich, von einer Invasion der Ukraine zu sprechen und verkaufen den Vorgang stattdessen als «Operation im Donbass». Auch RT schreibt, es handele sich um «spezielle Operationen» in der Ostukraine, betont, Russland greife keine Zivilisten an und betont, die Ukraine habe das Kriegsrecht ausgerufen.

    Da Zurückhaltung derzeit offensichtlich nicht das Motto des Kreml ist, muss diese Sprache so gedeutet werden, dass Putin glaubt, dass es für eine komplette Invasion keinen Rückhalt in der Bevölkerung gibt.

    Im Zusammenhang mit absurder Rhetorik muss noch Wassili Nebensja erwähnt werden: Der russische UN-Botschafter sagte in New York: «Ich bin mir sicher, die Menschen der Ukraine werden glücklich sein, wenn sie von dem Regime befreit werden, das sie in Geiselhaft hält.»

  • 10.45 Uhr

    Balten schockiert: Krisengipfel der Nato terminiert

    Die baltischen Staaten und Polen haben einen Nato-Krisengipfel anberaumt, bei dem sie sich auf den Artikel 4 der Verträge berufen., nach dem Mitglieder ein Treffen einfordern können, wenn sie sich in ihrer territorialen Integrität bedroht fühlen. Länder wie Litauen, aber auch Rumänien haben mittlerweile den Ausnahmezustand ausgerufen.

  • 10.40 Uhr

    Moskauer Börse verliert die Hälfte an Wert

    Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen (siehe Eintrag 9.25 Uhr). Der RTS-Index brach inzwischen um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent.

    Allein am Mittwoch verloren die Aktien des Energieriesen Gazprom gut ein Viertel ihres Werts. Der Handel wurde nach zwischenzeitlicher Unterbrechung wie auch an der Börse in der zweitgrössten Stadt St. Petersburg wieder aufgenommen. Anleger blicken vor allem auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland.

    Die geplanten Schritte werden nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.

    Menschen in Seoul in Südkorea schauen am Morgen die Nachrichten.
    Menschen in Seoul in Südkorea schauen am Morgen die Nachrichten.
    AP
  • 10.30 Uhr

    «Wir werden unsere Unabhängigkeit nicht aufgeben»

    Wolodymyr Selenskyj ruft seine Landsleute auf, Blut zu spenden und aufeinander zu achten, während er gleichzeitig aufruft, das Land zu verteidigen. «Wir werden unsere Unabhängigkeit nicht aufgeben», erklärt der 44-Jährige. Die Ukraine werde sich wehren, wie sie sich schon gegen Nazideutschland verteidigt hat.

    Die diplomatischen Beziehungen zu Moskau seien abgebrochen worden, sagt Selenskyj weiter. Er spricht auch die russischsprachigen Ukrainer und jene an, die Verwandte in Russland haben. Sie sollen von dem Angriff berichten, um den Druck auf Moskau zu steigern. Der Präsident will nach Möglichkeit stündlich Updates geben. Die Rede ist nun beendet.

  • 10.20 Uhr

    Weitere Videos aus dem Kriegsgebiet

    Hier zwei weitere Clips aus dem Kriegsgebiet: Das erste Video soll die Umgebung des Flughafens von Mariupol nach einem Luftangriff zeigen. Der zweite Film ist von einer Sicherheitskamera an der Grenze zwischen der Ukraine und Belarus zeigen, wo sich eine russische Kolonne in Bewegung setzt. Es ist unklar, ob sich weissrussische Soldaten an der Invasion beteiligen.

  • 10.10 Uhr

    Was passiert im Schwarzen Meer?

    Die Ukraine hat bereits gestern die Türkei gebeten, keine russischen Schiffe mehr ins Schwarze Meer fahren zu lassen. Ankara hat nach dem Vertrag von Lausanne das Recht, die Durchfahrt durch den Bosporus zu verwehren. Eine Entscheidung des türkischen Präsidenten Recep Tayyib Erdogan steht noch aus. Gleichzeitig hat Russland den Schiffsverkehr im Asowschen Meer unterbunden.

  • 9.43 Uhr

    Bilder des Krieges

    «Die geografischen Dimensionen des Ganzen sind verrückt» schreibt der Journalist Alec Luhn auf Twitter – und zeigt ein Video, das angeblich einen Luftangriff auf den Flughafen von Iwano-Frankiwsk zeigt. Die Universitätsstadt liegt im Karpatenvorland im früheren Gallizien.

    Im zweiten Clip sind Rauchwolken über Winnyzja in der Zentralukraine zu sehen, wo angeblich eine Kaserne getroffen worden ist.

    Henitschesk liegt gleich hinter der Krim auf der ukrainischen Seite: Hier wurde schwere Flugabwehr gefilmt. Die Nachrichtenagentur AP bestätigt: «Aufnahmen von Sicherheitskameras zeigen eine Reihe russischer Militärfahrzeuge, die von der 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim in die Ukraine einfahren.»

  • 9.25 Uhr

    Finanzmärkte schmieren ab

    Die russische Notenbank greift dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. Man werde am Devisenmarkt eingreifen, teilte die Notenbank heute Morgen in Moskau mit.

    Ausserdem werde die Liste von Sicherheiten, die von der Notenbank gegen Zentralbankgeld akzeptiert werden, erweitert. Darüber hinaus wurde zusätzliche Liquidität für die Banken des Landes in Höhe von einer Billion Rubel (etwa 11,3 Milliarden Franken) angekündigt.

    Der SMI ist um 9.11 Uhr satte 2,54 Prozent im Minus, den Dax hat die Nachricht vom Kriegsausbruch gar um 3.68 Punkte heruntergerissen. Die asiatischen Börsen haben ebenfalls mit kräftigen Verlusten reagiert. In Tokio ging der Leitindex Nikkei 225 mit einem Minus von 1,81 Prozent bei 25 970,82 Punkten aus dem Handel. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland büsste 2,03 Prozent auf 4529,32 Punkte.

    Die Nachricht von den russischen Angriffen sei für die Börsen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gekommen, betonten die Marktstrategen der Deutschen Bank. So habe der «Fang+-Index» der bedeutendsten US-Technologieschwergewichte zuvor schon alle Gewinne aus dem vergangenen Jahr eingebüsst.

    Zugleich liege der S&P-500 erstmals seit Jahresbeginn um über zehn Prozent im Minus. Ausserdem belaste der starke Anstieg der Energiepreise. Dies trifft viele der asiatischen Volkswirtschaften, die Importeure von Rohstoffen sind, hart. Angesichts der schwachen Vorgaben der Nasdaq standen Technologiewerte unter Druck.

    Der Preis für Aluminium ist mit dem russischen Angriff auf ein Rekordhoch gestiegen. An der Börse in London verteuerte sich eine Tonne am Donnerstagmorgen um 2,9 Prozent auf 3388 US-Dollar. Der Preis für das Metall übertraf damit das bisherige Hoch, das in der Wirtschaftskrise 2008 erreicht worden war. Der starke Preisanstieg bei Aluminium könnte die Inflationsentwicklung weiter verstärken, da Aluminium in vielen Produkten enthalten ist. Russland ist einer der weltgrössten Anbieter von Aluminium.

  • 9.15 Uhr

    Krisensitzung des Bundesrats

    Der Bundesrat hält heute Vormittag ab 11 Uhr eine ausserordentliche Sitzung zu den Entwicklungen in der Ukraine. Am Nachmittag folgt eine Kommunikation dazu. 

  • 9.12 Uhr

    Putin warnt USA und Nato vor «nie gesehenen Konsequenzen» im Fall einer Einmischung

    Wladimir Putin hat den Westen vor «nie gesehenen Konsequenzen» im Fall einer Einmischung in den Ukraine-Krieg gewarnt. Der russische Präsident sagte auch, die Invasion sei nur deshalb begonnen worden, um Zivilisten in der Ostukraine zu schützen.

    Der Westen habe Russlands Forderung ignoriert, der Ukraine die Nato-Aufnahme zu verwehren: Russland marschiere deshalb auch nicht ins Nachbarland ein, sondern wolle es bloss «demilitarisieren», zitiert ihn die Nachrichtenagentur AP. Ausserdem gelte es, Kriminelle der Justiz zu überführen.

    Rauch über dem Militärflughafen nahe Charkiw, der zweitgrössten Stadt der Ukraine. 
    Rauch über dem Militärflughafen nahe Charkiw, der zweitgrössten Stadt der Ukraine. 
    Bild: AFP via Getty Images
  • 8.58 Uhr

    Russische Panzer rücken in Ostukraine ein

    Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge sind russische Panzer in die Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

    Auf Social Media sind zudem Bilder zu sehen, die offenbar Panzer vor der zweitgrössten ukrainischen Stadt Charkiw zeigen.

  • 8.54 Uhr

    Ukrainisches Innenministerium: Sieben Soldaten getötet

    Infolge russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 7 Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Zudem würden 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew am Donnerstagmorgen mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine sei zerstört worden.

    Polizei und Sicherheitskräfte untersuchen am 24. Februar 2022 auf einer Strasse in Kiew die Überbleibsel eines Geschosses.
    Polizei und Sicherheitskräfte untersuchen am 24. Februar 2022 auf einer Strasse in Kiew die Überbleibsel eines Geschosses.
    Bild: AFP via Getty Images
  • 8.44 Uhr

    EU-Sanktionen sollen Zugang zu Finanzmarkt stoppen

    Die neuen geplanten EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.

  • 8.32 Uhr

    Russische Bodentruppen dringen in die Ukraine vor

    Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen in die Ukraine vorgedrungen. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. 

    Russische Panzer bewegen sich am 24. Februar 2022 in der Region Donezk. 
    Russische Panzer bewegen sich am 24. Februar 2022 in der Region Donezk. 
    Bild: Anadolu Agency via Getty Images
  • 8.23 Uhr

    Schweiz verurteilt russische Invasion aufs Schärfste 

    Das Schweizer Aussendepartement hat den Einmarsch Russlands in der Ukraine in einer Stellungnahme als «Invasion» aufs Schärfste verurteilt. Es forderte Russland zur sofortigen Einstellung der «militärischen Aggression» und zum Rückzug der Truppen aus der Ukraine auf.

  • 8.17 Uhr

    Separatisten melden Einnahme von zwei Kleinstädten in Ostukraine

    Die Separatisten haben nach dem russischen Einmarsch in der Ostukraine die Einnahme von zwei Kleinstädten gemeldet. Es handele sich dabei um Stanyzja Luhanska und um Schtschastja, teilten die Separatisten mit. Demnach sind Truppen über den Fluss Siwerskyj Donez vorgedrungen, der bisher die Frontlinie bildete. Die Behörden in Kiew bestätigten zugleich das Vordringen der prorussischen Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet.

    Die russische Armee sei zu den Orten Milowe und Horodyschtsche auf ukrainisches Gebiet vorgestossen, teilte das Innenministerium in der Hauptstadt Kiew mit. Zudem seien Munitionslager im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj und im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk mit Raketen angegriffen worden. In der westukrainischen Stadt Luzk sei ein Fernsehturm zerstört worden. Ausserdem wurden den Angaben zufolge Kasernen der ukrainischen Streitkräfte im westukrainischen Gebiet Winnyzja und nahe der Hauptstadt Kiew angegriffen. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

  • 8.02 Uhr

    Selenskyj fordert «sofortige Sanktionen» gegen Russland

    Angesichts des russischen Einmarsches in die Ostukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj «sofortige Sanktionen» gegen Moskau gefordert. Er brauche zudem Verteidigungshilfe sowie finanzielle Unterstützung, schrieb Selenskyj nach Telefonaten unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag auf Twitter.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, ruft zu raschen Sanktionen gegen Russland auf. (Archiv)
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, ruft zu raschen Sanktionen gegen Russland auf. (Archiv)
    Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa
  • 7.38 Uhr

    EU will umgehend neue Sanktionen gegen Russland beschliessen

    Die EU wird nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratschef Charles Michel umgehend ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschliessen. Dieses werde «massive und schwerwiegende Folgen» für das Land haben, teilten Michel und von der Leyen am Donnerstag gemeinsam mit. Ein für den Abend geplanter Krisengipfel solle darüber beraten.

  • 7.27 Uhr

    Russische Armee: Ukrainische Luftwaffenstützpunkte zerstört

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die Luftabwehr sowie Luftwaffenstützpunkte der Ukraine zerstört. «Die militärische Infrastruktur der Luftwaffenstützpunkte der ukrainischen Streitkräfte wurde ausser Betrieb gesetzt», zitierten russische Nachrichtenagenturen am Donnerstagmorgen das russische Verteidigungsministerium. «Die Luftabwehreinrichtungen der ukrainischen Streitkräfte wurden zerstört.»

    Von einem Militärflugplatz bei Charkiw im Osten der Ukraine steigt Rauch auf. 
    Von einem Militärflugplatz bei Charkiw im Osten der Ukraine steigt Rauch auf. 
    Bild: Getty Images
  • 7.22 Uhr

    Ukrainische Streitkräfte: Fünf russische Flugzeuge abgeschossen

    Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Gebiet Luhansk fünf russische Flugzeuge und einen Hubschrauber abgeschossen. Das teilten die ukrainischen Landstreitkräfte am Donnerstagmorgen mit.

  • 7.19 Uhr

    Generalstab der Ukraine: Intensiver Beschuss im Osten

    Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee hat es einen Beschuss im Osten des Landes durch russisches Militär gegeben. Es gebe Angriffe von Gebieten und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie auf mehreren Flugplätzen, teilte der Generalstab am Donnerstagmorgen in Kiew mit. Landungsoperationen des russischen Militärs in der südostukrainischen Stadt Odessa habe es nicht gegeben. «Die Situation ist unter Kontrolle.»

  • 6.49 Uhr

    Ukraine wird auch von Belarus aus angegriffen

    Die Ukraine wird nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sowohl an der Grenze zu Russland als auch zu Belarus angegriffen. Mit «Artillerie» werde die Ukraine «von russischen Truppen aus Russland und Belarus» beschossen, erklärte der Grenzschutz am Donnerstag. Die ukrainischen Streitkräfte würden das Feuer erwidern

    In Kiew verlassen Menschen am 24. Februar die Stadt, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hat. 
    In Kiew verlassen Menschen am 24. Februar die Stadt, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hat. 
    Bild: Getty Images
  • 6.44 Uhr

    Nato beruft Sondersitzung des Nordatlantikrats ein

    Vertreter der 30 Nato-Staaten kommen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zu einer Krisensitzung zusammen. Die Beratungen des Nordatlantikrats in Brüssel sollen um 8.30 Uhr beginnen, wie am Morgen eine Vertreterin Grossbritanniens mitteilte.

    Aus Bündniskreisen hiess es, dass bei der Sitzung beschlossen werden könnte, dem Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte weitreichende Befugnisse zu übertragen. Möglich wäre demnach auch, dass sofort weitere Nato-Truppen zur Verstärkung der Ostflanke in Staaten wie Estland, Lettland und Litauen verlegt werden. Diese Bündnismitglieder haben besonders grosse Sorge, dass Russland nicht nur die Ukraine, sondern auch sie angreifen könnte.

    Alliierte könnten zudem auch eine weitere Nato-Sondersitzung nach Artikel 4 des Nordatlantikvertrags beantragen. Er sieht Konsultationen vor, wenn ein Mitglied meint, dass die Unversehrtheit des eigenen Territoriums, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht ist.

    Militärische Unterstützung für die Ukraine gilt unterdessen weiter als ausgeschlossen, weil dadurch ein noch grösserer Krieg zwischen der Nato und Russland ausgelöst werden könnte. Da die Ukraine kein Mitglied des Bündnisses ist, kann sie auch nicht nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags Beistand beantragen.

  • 6.10 Uhr

    Ukraine ruft Kriegszustand aus

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund russischer Militärschläge den Kriegszustand ausgerufen.

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ukrainische Luftwaffenstützpunkte und andere militärische Einrichtungen ins Visier genommen.

    Russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge am frühen Donnerstagmorgen in Donezk in der Ostukraine. 
    Russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge am frühen Donnerstagmorgen in Donezk in der Ostukraine. 
    Bild: Getty Images
  • 5.55 Uhr

    «Donnerschläge» nahe Kiew zu hören

    Nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist die Lage in dem Land unübersichtlich. Es gab Berichte über Einschläge in der Ostukraine aus den Städten Charkiw und Dnipro; zudem aus Odessa, Berdjansk und Kramatorsk, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstagmorgen in Kiew meldete.

    Ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur in Kiew berichtete, dass auch in Kiew Donnerschläge zu hören waren. Es war unklar, woher die Geräusche kamen. «Jetzt hören wir einige Explosionen», schrieb auch eine Anwohnerin aus Kiew in einem privaten Chat, der dpa vorlag.

    Kiews stellvertretender Bürgermeister Andrij Kryschtschenko berichtete im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die Einschläge seien im Kiewer Gebiet. «Das war nicht in Kiew, das war im Gebiet Kiew - in Browary und Boryspil. In Kiew gab es bisher keine Handlungen. Es versammelt sich der Stab für Notsituationen.» Ukrainischen Medienberichten zufolge sind unter anderem Munitionslager angegriffen worden.

  • 5.38

    Ukraine schliesst Luftraum

    Als Reaktion auf die russische Militäroperation im Donbass hat die Ukraine ihren gesamten Luftraum geschlossen. Das berichtete das öffentlich-rechtliche Fernsehen am frühen Donnerstagmorgen.

  • 5.27 Uhr

    UNO-Chef an Putin: «Holen Sie Ihre Truppen zurück»

    UNO-Generalsekretär António Guterres hat nach der russischen Einmarschankündigung in die Ukraine an Moskau appelliert. «Präsident Putin, im Namen der Menschlichkeit: Bringen Sie Ihre Truppen zurück nach Russland», sagte Guterres nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York am Mittwochabend (Ortszeit). «Dieser Konflikt muss jetzt beendet werden.» Guterres sprach von dem möglicherweise schwersten Konflikt in Europa seit Jahrzehnten und seinem «traurigsten Tag» als UNO-Generalsekretär. Die Folgen für die Weltwirtschaft seien unvorhersehbar. «Für mich ist klar, dass dieser Krieg keinen Sinn macht. Es verstösst gegen die Grundsätze der (UN)-Charta.»

  • 5.20 Uhr

    Ukrainische Regierung: Putin startet grosse Invasion

    Russland hat nach Angaben des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba mit einem grossen Einmarsch in der Ukraine begonnen. Kremlchef Wladimir «Putin hat gerade eine grosse Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg», teilte der Minister am Donnerstag bei Twitter mit.

    Dieses von der russischen Staatsagentur TASS verbreitete Bild zeigt militärische Fahrzeuge, die sich am 22. Februar 2022 in der Region Rostow bewegen. 
    Dieses von der russischen Staatsagentur TASS verbreitete Bild zeigt militärische Fahrzeuge, die sich am 22. Februar 2022 in der Region Rostow bewegen. 
    Bild: Stringer/TASS/dpa 
  • 5.18 Uhr

    Nato verurteilt russischen Angriff auf die Ukraine

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt. Der «rücksichtslose» Angriff bringe «die Leben zahlloser Zivilisten» in Gefahr, erklärte Stoltenberg am Donnerstag.

  • 5.10 Uhr

    Deutschland: Russland wird beispiellosen Preis bezahlen

    Deutschland hat schwere Konsequenzen gegen Russland wegen des angekündigten Einmarsches in die Ukraine angekündigt. «Die russische Aggression wird politisch, wirtschaftlich und moralisch einen beispiellosen Preis haben», sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York am Mittwochabend (Ortszeit).

    Bei der Kriegsankündigung Russlands gegenüber der Ukraine handle es sich um eine militärische Eskalation, «wie wir sie in Europa seit Generationen nicht mehr erlebt haben», so Leendertse weiter. Es handle sich um einen «schamlosen Völkerrechtsbruch.»

    Ein ukrainischer Soldat, meldet sich über die militärische Gegensprechanlage bei einem Kommandanten, während er sich in einem Unterstand an der Front in der Nähe von Solote befindet. (Archiv)
    Ein ukrainischer Soldat, meldet sich über die militärische Gegensprechanlage bei einem Kommandanten, während er sich in einem Unterstand an der Front in der Nähe von Solote befindet. (Archiv)
    Bild: Mstyslav Chernov/AP/dpa
  • 4.43

    Biden will Russland «zur Rechenschaft ziehen»

    Russland hat nach Angaben von US-Präsident Joe Biden «vorsätzlich» einen «Krieg» gegen die Ukraine begonnen. Russland alleine sei verantwortlich für die dadurch ausgelösten Todesfälle und das menschliche Leid, erklärte Biden am Mittwochabend (Ortszeit). Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür «zur Rechenschaft ziehen», erklärte er.

    Biden erklärte weiter, er werde die Situation im Laufe der Nacht weiter im Weissen Haus beobachten und von seinem Sicherheitsteam unterrichtet werden. Am Morgen (Ortszeit/ 15.00 Uhr MEZ) wolle er sich wie bereits geplant mit seinen Amtskollegen aus der Gruppe der sieben wichtigsten Wirtschaftsnationen über die weitere Vorgehensweise beraten. Im Anschluss werde er sich ans amerikanische Volk wenden, um die weiteren Massnahmen der USA und der Verbündeten gegen Russland «für diesen unnötigen Akt der Aggression gegen die Ukraine und den weltweiten Frieden und die Sicherheit» anzukündigen, erklärte Biden.

    «Die Gebete der ganzen Welt sind heute Nacht beim ukrainischen Volk, während es unter einem unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff durch die russischen Streitkräfte leidet», erklärte Biden. «Präsident Putin hat sich vorsätzlich für eine Krieg entschieden, der katastrophale Todesfälle und menschliches Leid bringen wird. Russland alleine «ist für den Tod und die Zerstörung, die dieser Angriff bringen wird, verantwortlich», erklärte Biden weiter. «Die Welt wird Russland zur Rechenschaft ziehen.»

    Joe Biden, Präsident der USA, spricht im East Room des Weissen Hauses zur Lage in der Ukraine. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
    Joe Biden, Präsident der USA, spricht im East Room des Weissen Hauses zur Lage in der Ukraine. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
    Keystone
  • 4.25 Uhr

    Kremlchef Putin genehmigt Militäreinsatz in Ostukraine

    Kremlchef Wladimir Putin hat im Konflikt mit der Ukraine einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. Das teilte der Kreml am Donnerstag in Moskau mit. Putin entsprach damit einer schriftlichen Bitte der Chefs der Volksrepubliken Luhansk und Donezk um Beistand, um Angriffe von der ukrainischen Armee abzuwehren. Putin hatte ein militärisches Eingreifen schriftlich in Aussicht gestellt, sollte er gefragt werden.

    «Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen», sagte Putin am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache. «Ihr Ziel ist der Schutz der Menschen, die seit acht Jahren Misshandlung und Genozid ausgesetzt sind.»

    Russland gibt der Ukraine die Schuld. «Es scheint, dass die ukrainischen Kollegen, die in letzter Zeit von einer Vielzahl von Staaten aktiv bewaffnet und angestachelt wurden, immer noch die Illusion hegen, dass sie mit dem Segen ihrer westlichen Sponsoren eine militärische Lösung des Problems im Donbass erreichen können», sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York am Mittwochabend (Ortszeit).

    Die «militärische Hilfe» für die Regionen in der Ostukraine sei «ein logischer Schritt, der eine Folge des Vorgehens des ukrainischen Regimes ist», so Nebensja weiter. Kiew habe die Separatisten provoziert und beschossen. Ziel des russischen Militäreinsatzes sei nicht die Besetzung der Ukraine, sondern der Schutz von Menschen vor einem Völkermord. Derweil seien die Menschen im Donbass für die Nato nur «Bauern in einem geopolitischen Spiel» um Einfluss.

    Kremlchef Wladimir Putin hat einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in Luhansk und Donezk angeordnet. Foto: Sergey Guneev/Kremlin Pool/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
    Kremlchef Wladimir Putin hat einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in Luhansk und Donezk angeordnet. Foto: Sergey Guneev/Kremlin Pool/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
    Keystone
  • 1.15 Uhr

    Keine Hinweise auf Atomwaffenpläne in Ukraine

    Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sieht keinerlei Belege für die Behauptungen von Russlands Präsident Wladimir Putin über ein mögliches Atomwaffenprogramm in der Ukraine. «Unsere Agentur hat keine Hinweise dafür gefunden, dass in der Ukraine deklariertes Nuklearmaterial aus der friedlichen Nutzung von Nuklearenergie abgezweigt wird», sagte ein IAEA-Sprecher dem «Tagesspiegel». Die Behörde mit Sitz in Wien überwacht unter dem Dach der Vereinten Nationen die zivile Nutzung der Atomkraft und die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags.

    Putin hatte in einer langen Fernsehrede zur Anerkennung der abtrünnigen ostukrainischen Regionen am Montag unter anderem davor gewarnt, dass in der Ukraine Atomwaffen hergestellt werden könnten. «Wir wissen, dass es bereits Berichte gab, die Ukraine wolle ihre eigenen Atomwaffen herstellen. Das ist keine leere Prahlerei. Die Ukraine verfügt tatsächlich immer noch über sowjetische Nukleartechnologien und Trägersysteme für solche Waffen», so Putin.

  • 1.08 Uhr

    Selenskyj wendet sich in dramatischem Appell an Russen

    Kurz vor einer erwarteten russischen Invasion in die Ukraine hat sich Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew in einem dramatischen Appell an die Bürger des Nachbarlandes gewandt. «Dieser Schritt kann der Beginn eines grossen Krieges auf dem europäischen Kontinent werden», warnte er in einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. «Wollen die Russen Krieg? Die Antwort hängt nur von Ihnen ab, den Bürgern der Russischen Föderation!», sagte der 44-Jährige auf Russisch. Er habe auch versucht, mit Kremlchef Wladimir Putin zu telefonieren: «Das Ergebnis: Schweigen.»

    Entlang der über 2000 Kilometer langen Grenze stünden fast 200'000 russische Soldaten mit schwerer Technik zum Einmarsch bereit, sagte Selenskyj weiter. Er sei bereit zu Verhandlungen mit Russland in jedem beliebigen Format und an jedem Ort, um Fragen der Sicherheit und der Garantie von Frieden zu erörtern. «Die Sicherheit der Ukraine ist verbunden mit der Sicherheit ihrer Nachbarn. Deshalb müssen wir heute über die Sicherheit in ganz Europa sprechen.» Sein Ziel sei der Frieden in der Ukraine und die Sicherheit der Bürger. «Dafür sind wir bereit, mit allen und auch mit ihnen zu reden.»

    Zudem wies er erneut Moskaus Vorwürfe zurück, dass Kiew einen Angriff auf die Separatistengebiete in der Ostukraine vorbereite. «Was soll ich bombardieren? Donezk, wo ich Dutzende Male war?», fragte Selenskyj. Die reale Ukraine unterscheide sich komplett von dem in den russischen Nachrichten dargestellten Land. Die Ukrainer würden ihr Land nicht kampflos hergeben: «Wenn Ihr angreift, dann werdet Ihr unsere Gesichter sehen, nicht unsere Rücken!»