UNO-Generalsekretär «Russland muss Getreideexport aus Ukraine zulassen»

SDA

19.5.2022 - 04:01

Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hört zu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundespräsidenten Bellen. Foto: Roland Schlager/APA/dpa
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hört zu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundespräsidenten Bellen. Foto: Roland Schlager/APA/dpa
Keystone

Angesichts von historischen Zahlen Hungerleidender weltweit hat UNO-Generalsekretär António Guterres den Druck auf Russland wegen der Blockade von ukrainischem Getreide erhöht.

19.5.2022 - 04:01

«Russland muss den sicheren Export von in ukrainischen Häfen gelagertem Getreide zulassen», sagte Guterres bei einem von den USA abgehaltenen Aussenministertreffen bei den Vereinten Nationen (UNO) in New York am Mittwoch. Bei den Beratungen zum Thema Nahrungsmittelsicherheit sollte auch Bundesaussenministerin Annalena Baerbock als Co-Gastgeberin sprechen. Nach Angaben der Bundesregierung blockiert Russland in der Ukraine die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen Getreide, ein Grossteil davon im Hafen von Odessa.

Guterres sagte weiter, es sei notwendig, den extrem wichtigen Getreideproduzenten Ukraine wieder an den Weltmarkt zu bringen – genauso wie von Russland und Belarus produzierte Lebens- und Düngemittel. Der von Russland begonnene Krieg drohe, viele Millionen Menschen in eine Ernährungsunsicherheit zu stürzen und eine Krise auszulösen, «die Jahre andauern könnte». Zusammen produzieren die Ukraine und Russland laut Guterres fast ein Drittel des Weizens und der Gerste der Welt und die Hälfte des Sonnenblumenöls.

Den Vereinten Nationen zufolge hat der weltweite Hunger einen neuen Höchststand erreicht: «In nur zwei Jahren hat sich die Zahl der Menschen mit starker Ernährungsunsicherheit verdoppelt, von 135 Millionen vor der Pandemie auf heute 276 Millionen», meinte Guterres. Mehr als eine halbe Million Menschen sei vom Hungertod bedroht – fünf Mal mehr als noch 2016. Neben Covid-19 habe auch die Klimakrise und schliesslich auch der Ukraine-Krieg die Situation zuletzt verschärft.

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