BayernSarajevo heisst Rabbiner-Konferenz nicht willkommen
SDA
11.6.2025 - 19:05
ARCHIV - Die Seher-Cehaja-Brücke (Bürgermeisterbrücke) über den Fluss Miljacka in der Innenstadt von Sarajevo. Die osmanische Steinbrücke ist eine der ältesten Brücken der Stadt und ein bedeutendes historisches Wahrzeichen. Foto: Christian Charisius/dpa
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Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) hat die nächste Woche geplante Sitzung ihres Ständigen Ausschusses in Sarajevo kurzfristig abgesagt. Grund dafür seien der Blockadeaufruf des bosnischen Föderationsministers Adnan Delic und die dadurch ausgelöste Absage des Veranstaltungshotels an die Konferenz, teilte CER-Präsident, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, am Sitz der Organisation in München mit.
Keystone-SDA
11.06.2025, 19:05
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Delic hatte in einem Facebook-Posting Israels Krieg im Gazastreifen angeprangert und gefordert, dass Sarajevo «kein Schauplatz für die Unterstützung von Völkermord» werden dürfe.
«Man hat uns nicht willkommen geheissen und dieser ministerielle Boykott in letzter Minute gegen jüdische Bürger Europas, die sich ausschliesslich der Förderung des jüdischen Lebens in Europa und der Förderung des Dialogs (...) verschrieben haben, ist eine Schande», schrieb Goldschmidt in einer Presseerklärung. Er dankte der Stadt München, dass sie kurzfristig als Veranstaltungsort für die vom 16. bis 18. Juni geplante Sitzung einspringt.
Bosnien war von 1992 bis 1995 Opfer eines serbischen Angriffskrieges mit fast 100.000 Toten und zwei Millionen Vertriebenen. Sarajevo wurde mehr als drei Jahre lang von serbischen Truppen belagert, 11.000 Bürger kamen ums Leben. Heute leben in dem Land mehrheitlich muslimische Bosniaken, orthodoxe Serben und katholische Kroaten.
Kein Verständnis für Israels Kriegsführung
Vor allem die bosniakische Bevölkerung empfindet Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen und lehnt die Kriegsführung Israels in dem Küstengebiet ab – auch wenn Israels Vorgehen ursprünglich mit dem beispiellosen Massaker der islamistischen Hamas und ihrer Verbündeten am 7. Oktober 2023 im Süden Israels begründet war.
Delic, Arbeitsminister des bosniakisch-kroatischen Landesteils FBiH (Föderation Bosnien-Herzegowina), schrieb in seinem Facebook-Beitrag, dass die Rabbiner-Konferenz Sarajevo als einen Ort missbraucht hätte, «um eine Botschaft der Legitimation der Okkupation und systematischen Vernichtung des palästinensischen Volkes auszusenden».
CER-Präsident Goldschmidt wies dies zurück und betonte, dass die Veranstaltungen der Rabbiner-Konferenz den Dialog fördern würden. Die Absage sei «ein Verlust für Sarajevo».
Die CER hat nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner in ihren Reihen. Sie tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein und engagiert sich für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog mit anderen Glaubensrichtungen.
Neues Startdatum für Trumps US-Zölle. Von diesem Mittwoch wird das neue Anlaufdatum auf den 1. August verschoben. Der US-Präsident unterzeichnete ein entsprechendes Dekret am 7. Juli. Nur wenige Stunden nach diesem Aufschub will sich Donald Trump aber nicht auf die Verbindlichkeit dieses Ultimatums festlegen. Er zeigt sich offen, sollten die Handelspartner ihm einen Vorschlag unterbreiten.
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Trump erhofft Gaza-Deal diese Woche – Treffen mit Netanjahu
Washington, 07.07.2025: Gespräche in Washington: US-Präsident Donald Trump hofft auf einen Gaza-Deal noch in dieser Woche. «Ich glaube, wir stehen kurz vor einer Einigung zu Gaza. Wir könnten es diese Woche schaffen», sagte der Republikaner vor Journalisten am Sonntag. Am Montag soll Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weissen Haus zu Gast sein.
Vor Netanjahus Abflug schickt Israel eine Delegation zu neuen indirekten Gesprächen über einen Deal nach Doha. Die USA fungieren gemeinsam mit Katar und Ägypten als Vermittler zwischen Israel und Hamas, da diese nicht direkt miteinander reden.
Trump äussert sich vor seinem Gespräch mit Netanjahu zuversichtlich, dass man mit der Hamas die Freilassung weiterer Geiseln vereinbaren könne.
08.07.2025
Trump feiert Sieg über Steuergesetz
Auch die über achtstündige Marathonrede des demokratischen Minderheitsführers Hakeem Jeffries im Kongress in Washington am Donnerstag konnte die Verabschiedung des umstrittenen Steuer- und Ausgabengesetzes von US-Präsident Donald Trump nicht verhindern. Jeffries erklärte, Trumps Gesetz sei rücksichtslos und unmoralisch. Er wisse, er könne die Verabschiedung nicht mehr verhindern, aber er werde sich mit allen Mitteln dagegen wehren, so der Demokrat. Das Repräsentantenhaus hat dann auch im späteren Verlauf der Sitzung die Gesetzesvorlage des Senats mit 218 zu 214 Stimmen angenommen. Der Republikaner und Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson unterschrieb das rund 900-seitige Gesetz, das von Donald Trump nur «The One Big Beautiful Bill» genannt wird. Nun fehlt nur noch die Unterschrift des Präsidenten, die er für 17 Uhr Ortszeit in Washington angekündigt hat. Er lud alle Kongress- und Senatsabgeordneten dazu ein, bei der Zeremonie mit anwesend zu sein. Es war sein Ziel, dass der Akt der Unterschrift auf den US-amerikanischen Unabhängigkeitstag fällt. Den 4. Juli. Die Gesetzesvorlage umfasst Steuererleichterungen vor allem für Wohlhabende, mehr Geld etwa für den Grenzschutz sowie das Militär, aber Kürzungen im Sozialbereich. Die Demokraten und auch einige Republikaner sehen die geplante Reform des Gesundheitsversorgungsprogramms Medicaid äusserst skeptisch, weil Millionen Menschen dadurch ihre Versicherung verlieren dürften. Andere Republikaner kritisieren zudem, dass das Staatsdefizit durch die Steuersenkungen noch weiter steigen wird.
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1. August: Trump verschiebt Frist für neue Zölle
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