Verdächtige Bewegungen Satellitenbilder enthüllen beunruhigende Putin-Aktion an EU-Grenzen

Sven Ziegler

13.5.2025

In Olenja sind seit neustem TU-95 stationiert – nur ein Warnsignal.
In Olenja sind seit neustem TU-95 stationiert – nur ein Warnsignal.
Bild: Planet Labs / SVT

Satellitenbilder zeigen verdächtige russische Truppenbewegungen an der finnischen Grenze. Experten schlagen Alarm – und befürchten eine gezielte Provokation gegen die Nato.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Russland stationiert neue Soldaten und Militärtechnik an mehreren Stützpunkten nahe der Grenze zu Finnland.
  • Experten werten die Aktion als geopolitische Machtdemonstration.
  • Finnland und Schweden reagieren mit militärischer Verstärkung im Norden.

Neue Satellitenaufnahmen aus Russland sorgen in Nordeuropa für Unruhe. Sie zeigen auffällige militärische Aktivitäten in Grenznähe zu Finnland – just dort, wo Russland seine Stellungen seit Monaten heimlich ausbaut.

Die Bilder, die vom US-Unternehmen Planet Labs stammen und dem schwedischen Sender SVT vorliegen, dokumentieren neue Lagerhallen, Militärzelte und Luftwaffenbewegungen.

Betroffen sind gleich vier Regionen im Nordwesten Russlands: Kamenka, Petrosawodsk, Seweromorsk-2 und Olenja

In Kamenka, nur knapp 60 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt, sollen über 130 Zelte für rund 2000 Soldaten errichtet worden sein – auf einem Gelände, das bis Februar unbebaut war.

In Seweromorsk-2, einem früheren Luftwaffenstützpunkt, wurden neue Helikopter stationiert. Und auf dem Olenja-Stützpunkt, der für den Krieg gegen die Ukraine genutzt wird, zeigen sich erneut strategische Bomber.

Finnland zeigt sich alarmiert

Generalleutnant Vesa Virtanen vom finnischen Generalstab vermutet dahinter nicht nur reine Verteidigungsmassnahmen, sondern eine gezielte geopolitische Provokation, wie er gegenüber SVT sagt:

«Russland testet, ob die Nato geschlossen reagiert. Das ist ein Spiel mit Artikel 5.» Dieser besagt, dass ein Angriff auf einen Nato-Staat den Bündnisfall auslöst.

Auch Emil Kastehelmi, Open-Source-Analyst, berichtet auf X über fünf aktive russische Luftwaffenstützpunkte in der Region Murmansk – mit bemerkenswerten Entwicklungen seit Beginn des Ukraine-Kriegs.

Auf Feldern wie Severomorsk-2 wurden etwa Schutzbauten für Kampfjets errichtet – vermutlich als Vorsichtsmassnahme gegen mögliche Drohnenangriffe. 

Schweden will Truppen in Lappland stationieren

Schweden hat bereits reagiert und entsprechende Pläne ausgearbeitet. Im Sommer sollen erste schwedische Nato-Truppen in einem neuen Kommandozentrum in Lappland stationiert werden – als Zeichen der Unterstützung für den nördlichen Nachbarn.

Seit dem Nato-Beitritt Finnlands 2023 beobachtet Moskau die Grenzregion verstärkt – und rechtfertigt die Aufrüstung mit dem angeblichen «Sicherheitsinteresse» nach Westen.

Doch Experten sehen darin mehr. Kastehelmi warnt: «Die Aktivitäten deuten auf einen langfristigen Ausbau hin – und sind mehr als nur Symbolpolitik.»

Die Botschaft aus Moskau sei klar: Russland bleibt militärisch präsent – direkt an der EU-Aussengrenze.


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