PolitikSchon wieder Regierungskrise in Grossbritannien – Hunt soll es richten
SDA
15.10.2022 - 15:18
Die britische Premierministerin Liz Truss ringt nach nur wenigen Wochen als Regierungschefin um ihr Amt. Nach dem Rauswurf ihres Vertrauten und Finanzministers Kwasi Kwarteng legt die Nachfolgerin von Ex-Premier Boris Johnson ihre Hoffnungen nun in den regierungserfahrenen Jeremy Hunt. Der neue Schatzkanzler räumte am Samstag direkt ein, dass die Truss-Regierung Fehler gemacht habe. Er bereitete die Briten zugleich darauf vor, dass «einige schwierige Entscheidungen» in Steuerfragen wie beim Staatshaushalt bevorstünden. Politische Beobachter bewerteten seine Aussagen bereits als Abkehr der als «Trussonomics» bezeichneten Wirtschaftspolitik von Truss.
Keystone-SDA
15.10.2022, 15:18
SDA
Damit findet sich Grossbritannien nicht einmal sechs Wochen nach dem Wechsel in der Downing Street in der nächsten Regierungskrise wieder. Damals trat Truss die Nachfolge von Johnson an, der im Zuge des «Partygate»-Skandals untragbar für seine Partei geworden war. Truss hatte sich davor in einer parteiinternen Wahl gegen Rishi Sunak und weitere konservative Spitzenpolitiker durchgesetzt – in erster Linie, weil sie massive Steuererleichterungen versprach.
Diese Steuervorhaben sind jedoch dabei, krachend zu scheitern, weil Pläne zur Gegenfinanzierung fehlen. Die Finanzmärkte reagierten mit heftigen Turbulenzen. Daraufhin legte Truss mehrere Kehrtwenden hin: Erst kassierte sie die Streichung des Spitzensteuersatzes, dann verabschiedete sie sich am Freitag nicht nur von Finanzminister Kwarteng, sondern auch von einer geplanten Steuererleichterung bei der Unternehmensteuer.
Nun soll der frühere Aussen- und Gesundheitsminister Jeremy Hunt die Kohlen für die angeschlagene Premierministerin aus dem Feuer holen. Es sei eine grosse Ehre, neuer Finanzminister zu sein, sagte er am Samstag in seinem ersten Interview in seiner neuen Position bei Sky News. «Aber ich möchte ehrlich mit den Leuten sein: Wir haben einige sehr schwierige Entscheidungen vor uns.» Er wolle zeigen, dass man die Steuer- und Ausgabenpläne bezahlen könne. Was das Land nun brauche und der Markt wolle, sei Stabilität.
Dabei deutete er auch mögliche Steueranhebungen an. «Einige Steuern werden nicht so schnell gesenkt, wie die Leute wollen – einige Steuern werden steigen. Es wird also schwierig», sagte Hunt. Dass den Briten eine neue Ära der Sparpolitik blühe, dementierte er jedoch.
Fraglich ist, wie Truss diese unruhigen Zeiten überstehen will. Politische Beobachter in London werteten den plötzlichen Rauswurf von Kwarteng als Versuch, sich Zeit zum Handeln zu verschaffen und ihr eigenes politisches Überleben zu retten. Einsicht zeigte Truss auf einer nur acht Minuten währenden Pressekonferenz am Freitag nicht – vielmehr beharrte sie darauf, auf dem richtigen Weg zu sein. Teile ihres sogenannten Mini-Budgets seien aber «weitergehender» gewesen und «rascher» gekommen, als die Märkte erwartet hatten, sagte sie.
Sollte Truss aus dem Amt gejagt werden, würde Grossbritannien bald den fünften Regierungschef in den vergangenen sechs Jahren erhalten. Die Erwartung ist, dass eine vorgezogene Neuwahl dann unausweichlich wird, denn schon Truss hat kein eigenes Mandat. Das Problem der Konservativen bei einer Neuwahl: In Umfragen führt die oppositionelle Labour-Partei teils mit mehr als 30 Prozentpunkten Vorsprung.
Für Labour ist die erneute Unruhe bei den Tories somit ein gefundenes Fressen. Labour-Chef Keir Starmer bezeichnete die Entlassung von Kwarteng am Samstag als «groteskes Chaos». Die derzeitige Situation sei aus historischer Sicht beispiellos, sagte er auf einem regionalen Parteitag in Barnsley. «Diese Regierung hat unserer Wirtschaft zwölf Jahre lang Schaden zugefügt, und weil das Kamikaze-Budget noch mehr Schaden angerichtet hat, sind wir natürlich besorgt.» Was es brauche, sei nicht ein Wechsel an der Spitze der Tories, sondern ein Regierungswechsel. Mit anderen Worten: eine Neuwahl.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam