Wasserstoff Schweiz analysiert Potential von Wasserstoff

SDA

8.7.2020 - 14:01

Ein Wasserstofftankfahrzeug verlässt das Gelände eines Energieparks in Deutschland: Um Klimaneutralität im Jahre 2050 zu erreichen, braucht es vor allem «grünen» Wasserstoff – etwa aus Windkraft. Die Schweiz ist aktuell daran, das Potential des Wasserstoffs zu analysieren. (Archiv)
Ein Wasserstofftankfahrzeug verlässt das Gelände eines Energieparks in Deutschland: Um Klimaneutralität im Jahre 2050 zu erreichen, braucht es vor allem «grünen» Wasserstoff – etwa aus Windkraft. Die Schweiz ist aktuell daran, das Potential des Wasserstoffs zu analysieren. (Archiv)
Source: KEYSTONE/DPA/ANDREAS ARNOLD

Bern setzt zurzeit nicht auf eine Wasserstoff-Strategie, wie sie die EU-Kommission am Mittwoch vorgestellt hat. Aktuell wird jedoch das Potenzial des Wasserstoffs für die Schweiz analysiert.

Kürzlich unterzeichnete die Schweiz eine politische Deklaration des Pentalateralen Energieforums, in der jedoch die wichtige Rolle von Wasserstoff bei der Dekarbonisierung des Energiesystems unterstrichen wird.

Darin plädieren die Unterzeichnenden ausserdem dafür, die «nötigen Technologien, Infrastrukturen und Regulationen europaweit weiterzuentwickeln», wie das Bundesamt für Energie (BFE) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt.

Damit unterstreiche auch die Schweiz die Bedeutung von Wasserstoff beim Übergang des heutigen Energieversorgungssystems zu mehr Nachhaltigkeit. Um die Klimaziele 2050 zu erreichen, verfolgt Bern jedoch «weitgehend einen technologieneutralen Ansatz».

Aktuell sei das BFE nun daran, «das konkrete Potenzial des Wasserstoffs für das Erreichen der Energie- und Klimaziele und die Stärkung der Versorgungssicherheit der Schweiz vertieft zu analysieren».

Wenn die Resultate vorlägen, könne eine politische Diskussion darüber geführt werden, ob es eine eigenständige Wasserstoff-Strategie brauche, heisst es weiter.

Mehrere Herausforderungen

Aktuell deckt Wasserstoff jedoch erst rund ein Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Denn gemäss BFE gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen. So etwa ist die Herstellung von «grünem» Wasserstoff – also Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird – aktuell noch viel zu teuer.

Je nach Technologie und Standort ist er 1,5 bis 5-mal teurer als die Produktion von «grauem» Wasserstoff. «Grauer» und «blauer» Wasserstoff werden aus fossilen Brennstoffen gewonnen, wobei bei letzterem das CO2 abgeschieden und gespeichert wird. Es gelangt also nicht in die Atmosphäre.

Die Internationale Energieagentur (IEA) schätze, dass unter günstigen Bedingungen frühestens bis 2030 die Kosten für «grünen» Wasserstoff nahe an die heute tieferen Kosten für «blauen» oder «grauen» Wasserstoff herankommen könnten.

Sehr aktiv ist die Schweiz laut BFE in der Forschung und Entwicklung bis hin zur Umsetzung von Projekten. Auch sind einige zum Teil hochspezialisierte Unternehmen in diesem Bereich in der Schweiz aktiv.

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