TodesfallSchweizer Kardinal Schwery im Alter von 88 Jahren gestorben
vs, sda
7.1.2021 - 15:55
Der Schweizer Kardinal Henri Schwery ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren in einem Altersheim in St. Leonard VS gestorben. Er war 18 Jahre lang Bischof der Diözese Sitten, bevor er Anfang 1995 aus gesundheitlichen Gründen zurück trat.
«Mit grosser Betroffenheit haben wir Kenntnis genommen vom Tod unseres geschätzten emeritierten Bischofs Kardinal Heinrich Schwery», schreibt das Bistum Sitten am Donnerstag in einer Mitteilung. Er starb laut der Diözese am Morgen im Altersheim Le Carillon in St. Leonard.
Kardinal Schwery wurde am 14. Juni 1932 in St. Leonard geboren. Er studierte in Sitten, Rom und Freiburg Mathematik, theoretische Physik, katholische Theologie und Philosophie.
Am 7. Juni 1957 wurde er zum Priester geweiht und am 28. Juni 1991 im Konsistorium zum Kardinal der Heiligen Römischen Kirche befördert. Zwischen 1977 und 1995 war Schwery Bischof von Sitten und zwischen 1983 und 1988 Präsident der Schweizer Bischofskonferenz. Als solcher war er mitverantwortlich für die Organisation die apostolische Reise von Papst Johannes Paul II, in die Schweiz im Jahre 1984.
Sein Bischofsamt war insbesondere durch das Schisma (Glaubensspaltung) von Ecône im Jahr 1988 gekennzeichnet. Am Ursprung dieses Bruchs war die Weihe von vier Bischöfen durch den Führer der traditionalistischen Katholiken, Erzbischof Marcel Lefebre. Dies gegen den Willen des Papstes.
Bischof Schwery hatte traurig auf die Ankündigung des Schismas in seiner Diözese reagiert, das schliesslich zur Exkommunikation von Lefebre führte. Er appellierte an die Einheit der Kirche.
Trauermesse ohne Gläubige
Ein zweites Ereignis, das das Episkopat von Schwery kennzeichnete, war der Besuch von Papst Johannes Paul II. in Sitten im Juni 1984. Rund 45'000 Gläubige kamen, um den Heiligen Vater zu würdigen, der bei dieser Gelegenheit neun Priester ordinierte.
Die Trauermesse wird am 11. Januar in der Kathedrale von Sitten stattfinden, gemäss den aktuellen Gesundheitsrichtlinien. Da die Anzahl Plätze wegen der Coronavirus-Pandemie begrenzt ist, können die Gläubigen nicht an der Zeremonie teilnehmen.
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