Bei den Strassenkämpfen in Islamabad wurden sechs Demonstranten getötet und über 200 Personen verletzt.
Die Polizei in Islamabad geht mit Tränengas gegen islamistische Demonstranten vor.
Bei den Strassenkämpfen in Islamabad wurden ein Polizist getötet und über 130 Personen verletzt
Sechs Tote bei Einsatz gegen Proteste von Islamisten in Pakistan
Bei den Strassenkämpfen in Islamabad wurden sechs Demonstranten getötet und über 200 Personen verletzt.
Die Polizei in Islamabad geht mit Tränengas gegen islamistische Demonstranten vor.
Bei den Strassenkämpfen in Islamabad wurden ein Polizist getötet und über 130 Personen verletzt
Ein wochenlanger Sitzprotest islamistischer Demonstranten in Pakistans Hauptstadt Islamabad ist am Samstag in Gewalt umgeschlagen. Tausende Elitepolizisten und Paramilitärs gingen mit Gummigeschossen und Tränengas gegen rund 2000 Teilnehmer des Sitzstreiks vor.
Bei den Zusammenstössen wurden mindestens sechs Menschen getötet. Alle Getöteten seien Demonstranten, sagte in der Nacht (Ortszeit) zum Sonntag eine Mitarbeiterin der Rettungskräfte, Deeba Shahnaz.
Die Islamisten hatten die Hauptstadt mehr als zwei Wochen lang mit einem "Sit-In" an der wichtigsten Ausfallstrasse lahmgelegt. Seit dem Samstagmorgen hatte es bei Versuchen, den Protest zu beenden, gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben.
Die Demonstranten warfen Steine und zündeten Autos und Reifen an. Rund 8000 Polizisten und Paramilitärs waren im Einsatz. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.
Rauch und Tränengas füllten die Luft, Polizisten und Paramilitärs wurden beobachtet, wie sie ebenfalls Steine auf Demonstranten warfen, die im Streit um einen Wahleid den Rücktritt von Justizminister Zahid Hamid fordern.
Armee zu Hilfe gerufen
Pakistans Regierung rief am Samstagabend die Armee zu Hilfe, nachdem die ersten Räumungsversuche gescheitert waren. Aus Angst vor einer Eskalation hatte die Regierung die Sicherheitskräfte zunächst angewiesen, vorsichtig vorzugehen. Das religiöse Lager in Pakistan ist mächtig und Fernsehbilder der Polizeioperation hatten zusätzliche Demonstranten in die Stadt strömen lassen.
Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, trafen dutzende weitere Demonstranten ein. Bäume wurden gefällt, um die Strassen zu blockieren. Protestteilnehmer setzten Polizeifahrzeuge und Autoreifen in Brand.
Die pakistanische Medienaufsicht untersagte örtlichen Fernsehsendern angesichts der zunehmenden Gewalt die Live-Berichterstattung. Auch soziale Medien wie der Kurznachrichtendienst Twitter wurden eingeschränkt.
Übergreifen auf andere Städte
Proteste flammten am Samstag auch in anderen Städten des Landes auf. In Karachi blockierten nach Polizeiangaben rund 200 Demonstranten eine Hauptstrasse, mindestens neun Menschen wurden nach Spitalangaben verletzt.
Märkte und Geschäfte schlossen, beunruhigte Bewohner blieben in ihren Häusern. Örtlichen Medienberichten zufolge gab es auch in Lahore und anderen Städten Proteste.
Heikler Einsatz von Soldaten
Aus Sicherheitskreisen war zu hören, dass nun Soldaten "in dritter Reihe hinter der Polizei eingesetzt werden, um dabei zu helfen, den Protest zu brechen". Wieviele Soldaten das Militär in die Hauptstadt schickt, blieb zunächst unklar. Bis nach Mitternacht (Ortszeit) hatten die Sicherheitskräfte noch keine neue Offensive begonnen.
Das Innenministerium hatte verlauten lassen, die Soldaten sollten den zivilen Institutionen dabei helfen, Sicherheit und Ordnung in der Hauptstadt wieder herzustellen. Das gelte ab Samstag bis auf Weiteres.
Der Einsatz von Soldaten für eine Zuständigkeit der Zivilregierung ist eine heikle Sache in Pakistan, wo das Militär jahrzehntelang regiert hat und nach Ansicht einiger Beobachter die schwachen demokratischen Strukturen weiter untergräbt.
Hauptstadt lahmgelegt
Mit der Aktion protestieren die Islamisten der Bewegung Tehreek Labaik Ya Rasool Allah gegen eine von ihnen als Gotteslästerung bezeichnete Abmilderung des Eids, den Kandidaten für Wahlen leisten müssen. Nach ihren Angaben soll die Abmilderung dazu dienen, auch der Minderheit der Ahmadis, einer in Pakistan seit langem verfolgten islamischen Sekte, eine Beteiligung an Wahlen zu ermöglichen.
Die Änderung war schnell wieder zurückgezogen worden. Das stoppte die Demonstranten allerdings nicht.
Die Sitzblockade der Islamisten hatte die pakistanische Hauptstadt seit dem 8. November praktisch lahmgelegt. Die Behörden griffen zunächst nicht ein. Zur Begründung hiess es, es würden gewaltsame Szenen befürchtet, da die Islamisten angekündigt hatten, für ihre Sache zu sterben. Die wochenlange Untätigkeit der Regierung wurde von den Gerichten und Millionen Einwohnern Islamabads scharf kritisiert.
Der Protest führte bereits zum Tod eines achtjährigen Kindes, das nach Angaben von Pakistans oberstem Gericht mit einem Krankenwagen wegen der Strassenblockade nicht rechtzeitig ins Spital gebracht werden konnte.
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