Ein Frachtschiff mit chinesischem Namen steht unter Verdacht, ein Unterseekabel vor der Nordostküste Taiwans beschädigt zu haben. Wie die taiwanische Nachrichtenagentur CNA berichtet, meldete das Unternehmen Chunghwa Telecom am 3. Januar Schäden an einem vieradrigen Unterseekabel im Norden der Inselrepublik.
Der Telekommunikationsanbieter verdächtigt demnach das Frachtschiff «Shunxin39», das sich zur fraglichen Zeit in der Gegend aufgehalten habe, für den Vorfall verantwortlich zu sein. Zwar ist das Schiff offiziell unter kamerunischer Flagge unterwegs. Doch gehöre es laut taiwanischen Experten einem Hongkonger Unternehmen mit Verbindungen zum chinesischen Festland.
Es könnte sich demnach um eine Sabotage-Aktion Pekings handeln. Taiwanische Behörden konnten den Kapitän des Frachters bisher nicht befragen. Man habe nun die Behörden in Südkorea um Unterstützung gebeten, da das Schiff in den kommenden Tagen dort eintreffen soll.
Vorfall erinnert an «Yi Peng 3» in der Ostsee
Die Beziehungen zwischen Taiwan und China sind seit Jahrzehnten angespannt. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und strebt eine Vereinigung an, notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan hingegen versteht sich als demokratischer Staat mit eigener Regierung.
Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb zur Zielscheibe militärischer Operationen werden.
Im November waren etwa innerhalb kurzer Zeit Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee aufgetreten. Dabei handelte es sich um ein Kabel, das zwischen Schweden und Litauen verläuft sowie eins zwischen Finnland und Deutschland. Die Ursache ist in beiden Fällen noch unklar.
Die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage. Der Fokus der Ermittler liegt auf einem chinesischen Schiff mit dem Namen «Yi Peng 3», das zum fraglichen Zeitpunkt die betroffenen Stellen der Kabel passiert haben soll.
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