Seilbahn-Absturz am Lago Maggiore Überlebender Bub soll 3 Millionen Schadenersatz bekommen

SDA

27.2.2024 - 15:11

Die Absturzstelle der Gondel im Wald oberhalb von Stresa.
Die Absturzstelle der Gondel im Wald oberhalb von Stresa.
sda

Knapp drei Jahre nach dem Seilbahnunglück am Lago Maggiore mit 14 Toten sollen sich die Parteien über die Höhe der Entschädigung einig geworden sein. Der einzige Überlebende soll rund 3 Millionen erhalten.

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  • Im Mai 2021 stürzte eine Seilbahn am Lago Maggiore ab. 14 Menschen starben. 
  • Nun sollen rund 30 Millionen Euro an die Hinterbliebenen überwiesen werden.
  • Der einzige Überlebende erhält rund 3 Millionen Euro.

In der norditalienischen Stadt Verbania ist am Dienstag die Vorverhandlung im Prozess wegen des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore im Mai 2021 fortgesetzt worden. Das Unglück forderte 14 Menschenleben. Angeklagt sind sechs Personen. Entschädigungen in Höhe von umgerechnet über 28,5 Millionen Franken sollen an die Familien der Toten ausgeschüttet werden.

Der Schadenersatz wird vom Südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner und Reale Mutua, der Versicherungsgesellschaft der Betreiberfirma der Seilbahn «Ferrovie del Mottarone» und der Angeklagten gezahlt, berichteten italienische Medien. Zwischen Leitner und den 76 Angehörigen der 14 Opfer wurde bereits im Januar eine Übereinkunft für eine Entschädigung getroffen. Weder Beträge noch Inhalt wurden der Öffentlichkeit bekanntgegeben.

Ein heute neunjähriger israelischer Bub, der 2021 als einziges Familienmitglied das Seilbahnunglück am Berg Mottarone überlebt hatte, erhält gemäss definitiver Einigung zwischen den beteiligten Parteien mehr als 2,8 Millionen Franken Schadenersatz. Deshalb zog der Anwalt des Buben seinen Antrag auf Zulassung als Zivilkläger im Strafprozess in Verbania zurück.

Erbitterter Sorgerechtsstreit

Beim Seilbahnunglück am 23. Mai 2021 waren 14 Menschen ums Leben gekommen, darunter der Vater, die Mutter, der Bruder und die Urgrosseltern mütterlicherseits des überlebenden Buben. Das Kind stand monatelang im Mittelpunkt eines erbitterten Sorgerechtsstreits zwischen der väterlichen und der mütterlichen Seite seiner Familie. Das Kind wurde danach seiner Tante väterlicherseits anvertraut.

Die Richterin muss noch über die Eröffnung des Prozesses entscheiden.