Nach Friedensabkommen für Israel Selbst im Iran zeigt sich jetzt eine bemerkenswerte Kehrtwende

Sven Ziegler

13.10.2025

Der Angriff der Hamas ist laut einem iranischen Medium ein Fehler gewesen. 
Der Angriff der Hamas ist laut einem iranischen Medium ein Fehler gewesen. 
Keystone/AP Photo/Jehad Alshrafi

Erstmals räumt ein regimetreues Medium in Teheran ein, dass der Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober ein Desaster für den Iran und seine Verbündeten war. Selbst die «Achse des Widerstands» habe versagt, schreibt die Zeitung «Jomhouri Eslami».

Redaktion blue News

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  • Die iranische Staatszeitung «Jomhouri Eslami» bezeichnet den Hamas-Angriff auf Israel als «strategischen Fehler».
  • Das Medium spricht von verheerenden Folgen für die pro-iranischen Kräfte in der Region.
  • Erstmals räumt Teheran indirekt ein, dass die «Achse des Widerstands» gescheitert ist.

Ein bemerkenswerter Kurswechsel in Teheran: Wie die regimetreue Zeitung «Jomhouri Eslami» berichtet, habe die Offensive der Hamas auf Israel am 7. Oktober für den gesamten iranischen Einflussblock «katastrophale Folgen» gehabt. Zum ersten Mal gesteht ein staatliches Medium damit offen ein, dass die sogenannte «Achse des Widerstands» – das Bündnis Irans mit Gruppen wie der Hisbollah oder den Huthi-Rebellen – strategisch gescheitert ist.

Die Redaktion bezeichnet die Hamas-Operation «Al-Aqsa Flood» als «strategischen Fehler». Die Bilanz: Gaza sei zu 80 Prozent zerstört, Zehntausende seien getötet oder verletzt worden, Millionen Menschen auf der Flucht. Auch Syrien habe seine Rolle als Teil der Front gegen Israel verloren und sich den USA angenähert.

«Alle haben verloren»

Laut dem Artikel habe die Hisbollah Tausende Kämpfer und ihren langjährigen Anführer Hassan Nasrallah verloren. Selbst im Jemen und Iran selbst seien die Verluste enorm – mehr als 1100 Tote und beschädigte Nuklearanlagen.

Gleichzeitig räumt das Blatt ein, dass auch Israel seine zentralen Ziele verfehlt habe: «Hamas wurde nicht zerstört», heisst es. Dennoch: «Es gibt keine Sieger, weil alle verloren haben.»

Für Beobachter ist die Veröffentlichung ein historisches Signal. Zum ersten Mal gesteht ein Organ des Regimes ein, dass die jahrzehntelange regionale Strategie Irans gescheitert ist – ein indirektes Eingeständnis des Zusammenbruchs der «Achse des Widerstands».