Ukraine-Krieg Donnerstag Selenskyj bittet Deutschland um mehr Hilfe +++ USA warnen China

Agenturen/red

17.3.2022

Kämpfe in der Ukraine gehen weiter

Kämpfe in der Ukraine gehen weiter

Unterdessen werden die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe fortgesetzt.

17.03.2022

Der ukrainische Präsident Selenskyj wendet direkt an das deutsche Parlament und bittet um mehr Hilfe. Unterdessen droht die US-Regierung China mit Sanktionen, sollte es Russland mit militärischer Ausrüstung unterstützen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

17.3.2022

Die Ukraine hat angesichts von Tod, Zerstörung und der Flucht von Millionen Menschen durch den russischen Angriff Deutschland um mehr Hilfe gebeten. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft an die Abgeordneten des deutschen Bundestages, die Menschen in der Ukraine wollten frei leben und sich keinem anderen Land unterwerfen, das Ansprüche auf das eigene Gebiet stelle. Er dankte allen Deutschen, die sich für die Ukraine einsetzten. Bundeskanzler Olaf Scholz stellte weitere Unterstützung in Aussicht.

Die US-Regierung warnte China erneut davor, Russland im Krieg gegen die Ukraine mit militärischer Ausrüstung zu unterstützen. In einem solchen Fall würden die USA nicht zögern, China «Kosten» aufzubürden, sagte Aussenminister Antony Blinken in Anspielung auf mögliche Sanktionen.

Aus dem Kriegsgebiet wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video ins Parlament zugeschaltet.
Aus dem Kriegsgebiet wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video ins Parlament zugeschaltet.
Michael Kappeler/dpa

Präsident Selenskyj beschreibt das Leid im Kriegsgebiet

Selenskyj sagte in seiner Ansprache: «Russland bombardiert unsere Städte und zerstört alles in der Ukraine: Wohnviertel, Krankenhäuser, Schulen, Kirchen - alles. Mit Raketen, mit Bomben, mit Artillerie. In drei Wochen sind sehr viele Ukrainer gestorben, Tausende. Die Besatzer haben 108 Kinder getötet - mitten in Europa, bei uns, im Jahr 2022.»

In der vom Krieg besonders stark betroffenen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben des Stadtrates etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört worden. «Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm.»

Die EU wertet die Belagerung und Bombardierung Mariupols durch russische Truppen als «ernsthaften und schwerwiegenden Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht».

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch den Tod von 780 Zivilisten dokumentiert. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat - die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen.

Präsident Selenskyj dankte allen Deutschen, die sich für die Ukraine einsetzen - auch Unternehmen, die Moral über Gewinn stellen. Zugleich beklagte er, dass er lange vergeblich um Hilfe gebeten und sein Ansinnen eines Nato-Beitritts keinen Erfolg gehabt habe.

Eine neue Mauer in Europa weckt Erinnerung an Berliner Mauer

Selenskyj machte Deutschland aber auch mitverantwortlich für eine aus seiner Sicht neue Mauer in Europa, eine Mauer zwischen Freiheit und Unfreiheit. Er wandte sich dann direkt an Kanzler Scholz: «Lieber Herr Bundeskanzler Scholz, zerstören Sie diese Mauer. Geben Sie Deutschland die Führungsrolle, die Deutschland verdient.» Er zitierte damit den früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, der 1987 bei einem Berlin-Besuch vom sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow gefordert hatte, die Berliner Mauer niederzureissen.

Russland lehnt Ukraine-Anordnung des Internationalen Gerichtshofs ab

Der Kreml lehnte am Donnerstag die Anordnung der höchsten Richter der Vereinten Nationen ab, die Gewalt zu beenden. Die Richter hatten dies am Mittwoch angeordnet und damit einer Klage der Ukraine stattgegeben. «Wir können keine Rücksicht auf diese Entscheidung nehmen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Das Gericht in Den Haag besitzt keine Mittel, um einen unterlegenen Staat zu zwingen, ein Urteil umzusetzen.

Kreml empört über Bidens Kriegsverbrecher-Äusserung

Als «inakzeptabel und unverzeihlich» bezeichnete der Kreml eine Äusserung von US-Präsident Joe Biden. Dieser hatte Putin am Mittwoch erstmals öffentlich einen Kriegsverbrecher genannt. «Unser Präsident ist eine sehr weise, weitsichtige und kultivierte internationale Persönlichkeit», sagte Kremlsprecher Peskow Interfax zufolge. Solche Worte kämen vom Präsidenten eines Landes, «das seit Jahren Menschen auf der ganzen Welt bombardiert».

Biden legte am Donnerstag nach. Putin sei ein «mörderischer Diktator, ein reiner Verbrecher, der einen unmoralischen Krieg gegen die Menschen in der Ukraine führt». Angesichts des russischen Angriffskrieges sieht Biden einen «Wendepunkt in der Geschichte», den es nur alle paar Generationen gebe. «Ich denke, wir befinden uns in einem echten Kampf zwischen Autokratien und Demokratien und der Frage, ob Demokratien erhalten werden können oder nicht.»

Russland setzt Verhandlungen mit der Ukraine fort

Die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau im Online-Format dauerten weiter an. «Die Arbeit wird fortgesetzt», sagte Kremlsprecher Peskow. Russlands Bedingungen seien «äusserst klar, ausformuliert und den ukrainischen Verhandlungsführern vollständig zur Kenntnis gebracht».

Selenskyjs Berater Alexander Rodnyansky dämpfte jedoch in der ARD-Sendung «maischberger. die woche» die Hoffnung auf eine baldige Friedenslösung. Russland versuche, Zeit zu kaufen, um neue Truppen heranzuziehen und dann wieder eine Offensive zu starten.

Dem Kreml geht es nach eigenen Angaben um eine «Entmilitarisierung» und «Entnazifizierung» sowie einen neutralen Status der Ukraine. Ausserdem fordert Moskau die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium und eine Souveränität der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in ihren administrativen Grenzen. Die Ukraine will ihrerseits einen sofortigen Abzug russischer Truppen und einen Waffenstillstand erreichen. Kiew zeigte sich bereit, auf einen Nato-Beitritt zu verzichten, verlangt dafür aber Sicherheitsgarantien von anderen Ländern.Die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau im Online-Format dauerten weiter an. «Die Arbeit wird fortgesetzt», sagte Kremlsprecher Peskow. Russlands Bedingungen seien «äusserst klar, ausformuliert und den ukrainischen Verhandlungsführern vollständig zur Kenntnis gebracht».

Selenskyjs Berater Alexander Rodnyansky dämpfte jedoch in der ARD-Sendung «maischberger. die woche» die Hoffnung auf eine baldige Friedenslösung. Russland versuche, Zeit zu kaufen, um neue Truppen heranzuziehen und dann wieder eine Offensive zu starten.

Dem Kreml geht es nach eigenen Angaben um eine «Entmilitarisierung» und «Entnazifizierung» sowie einen neutralen Status der Ukraine. Ausserdem fordert Moskau die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium und eine Souveränität der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in ihren administrativen Grenzen. Die Ukraine will ihrerseits einen sofortigen Abzug russischer Truppen und einen Waffenstillstand erreichen. Kiew zeigte sich bereit, auf einen Nato-Beitritt zu verzichten, verlangt dafür aber Sicherheitsgarantien von anderen Ländern.

Mehr als drei Millionen Menschen fliehen aus der Ukraine

Inzwischen haben sich nach UN-Angaben rund 3,2 Millionen Menschen aus der Ukraine in Sicherheit gebracht. Allein 1,95 Millionen Flüchtlinge registrierte Polen.

Krieg beeinflusst Wachstum und Inflation negativ

Das globale Wachstum könnte durch den Ukraine-Krieg einer Analyse zufolge um mehr als einen Prozentpunkt schrumpfen. Im ersten vollen Jahr nach Beginn des Konflikts könnte ausserdem die globale Inflation um fast 2,5 Prozentpunkte ansteigen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris mit. Die europäischen Volkswirtschaften seien insgesamt am stärksten betroffen - insbesondere diejenigen, die eine gemeinsame Grenze mit Russland oder der Ukraine hätten.

Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine halbierte das Kieler Institut für Weltwirtschaft seine Wachstumsprognose für 2022. Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI rechnet damit, dass der Krieg das Wirtschaftswachstum in Deutschland spürbar bremst.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt.
  • Bundespräsident Ignazio Cassis reist nächste Woche nach Polen und Moldawien, um sich vor Ort ein Bild der Lage der Flüchtenden zu machen. 
  • Der Kreml hat die Äusserungen Joe Bidens über Wladimir Putin als «unverzeihlich» bezeichnet.
  • Den schweren Bombenangriff auf ein Theater in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben Menschen gemäss Behördenangaben überlebt. 
  • Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht per Videoschaltung vor dem Deutschen Bundestag und erntet Standing Ovations. 
  • Die Entwicklungen vom Mittwoch findest du hier.
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  • 21.56 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 21.41 Uhr

    Rund 43'000 weitere Zivilisten aus Mariupol geflohen

    Aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums weitere rund 43'000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Zudem seien den Menschen 134 Tonnen Hilfsgüter übergeben worden, darunter Medikamente und Lebensmittel, sagte Generalmajor Michail Misinzew  in Moskau.

    Russland weist immer wieder Vorwürfe der ukrainischen Seite zurück, es werde gezielt auf Zivilisten geschossen. Russland führt seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem Ziel, das Land zu «entmilitarisieren» und von antirussischen «Neonazis» zu säubern.

    Misinzew warf «ukrainischen Nationalisten» vor, die Fluchtkorridore zu blockieren und friedliche Menschen nicht durchzulassen. Ziel der ukrainischen Seite sei es, Zeit zu gewinnen, um Hilfe aus dem Westen zu erhalten. Überprüfbar sind diese Angaben nicht.

    Der russische Präsident Wladimir Putin, der den Einmarsch in die Ukraine befohlen hatte, warf den Nationalisten wiederholt vor, friedliche Bürger als Geiseln zu nehmen. Die Ukraine weist das kategorisch zurück und wirft Putin einen mörderischen Angriffskrieg vor.

    Nach Darstellung von Militärsprecher Misinzew stimmte Moskau einem Vorschlag Kiews zu, neun weitere humanitäre Korridore an umkämpften Städten einzurichten und die Feuerpause einzuhalten. Solche Korridore gibt es demnach in der Hauptstadt Kiew, in der zweitgrössten Stadt Charkiw im Osten des Landes, darunter sei auch ein Weg nach Russland; in Sumy, Schytomyr und Saporischschja. Die Ukraine hatte Russland wiederholt die Sabotage der Fluchtkorridore vorgeworfen.

  • 21.26 Uhr

    Europarat setzt Beziehungen zu Belarus wegen Beteiligung am Ukraine-Krieg aus

    Der Europarat setzt seine Beziehungen zu Belarus wegen der «Beteiligung des Landes» an der russischen Invasion in der Ukraine aus. Es sei beschlossen worden, «alle Beziehungen zu Belarus auszusetzen», erklärte der Rat. Zugleich kündigte die Institution an, die Verbindung mit der belarussischen Zivilgesellschaft und der Opposition im Exil stärken zu wollen.

    Die Ankündigung folgte einen Tag nach dem  Ausschluss Russlands aus dem Europarat, dem das Land seit 1996 angehörte. Belarus hingegen ist kein Vollmitglied des Europarats, da es die Europäische Menschenrechtskonvention nicht unterzeichnet hat. Es arbeitet jedoch mit der Organisation zusammen und hat zwölf vom Europarat initiierte Übereinkommen unterzeichnet, darunter das Übereinkommen zur Bekämpfung des Menschenhandels, das Europäische Kulturabkommen und das Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere.

    Auch vor den Vereinten Nationen musste sich Belarus Kritik anhören, weil es den Einmarsch Russlands in die Ukraine «ermöglicht» habe. Im UN-Menschenrechtsrat in Genf prangerten zahlreiche Länder die Rolle von Minsk bei der Unterstützung des am 24. Februar begonnenen Krieges Moskaus gegen die benachbarte Ukraine an.

    Kremlchef Wladimir Putin (r) mit Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.
    Kremlchef Wladimir Putin (r) mit Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.
    Sergei Guneyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

    Die US-Botschafterin Michele Taylor beschuldigte den autoritär regierenden belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko, «Russlands unprovozierten Krieg ermöglicht» zu haben. Minsk habe «zu einem unzumutbaren humanitären Tribut für das ukrainische Volk beigetragen und zu einer gefährlichen Krise, die die globale Sicherheit und die jedes souveränen Staates unwiderruflich beeinträchtigen könnte», sagte sie vor dem Rat.

  • 21.15 Uhr

    EU verurteilt russische «Kriegsverbrechen» in der Ukraine

    Die Europäische Union hat die «schweren Verstösse und Kriegsverbrechen» Russlands in der Ukraine scharf verurteilt. Gezielte Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur seien «schändlich, verwerflich und vollkommen inakzeptabel» und stellten schwere Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht dar, erklärte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell. Die EU verurteile die fortgesetzten Angriffe der russischen Armee auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur in der Ukraine sowie die wochenlange Belagerung der Hafenstadt Mariupol.

    Russland habe nicht das Recht, einseitig ein anderes Land anzugreifen und trage daher die volle Verantwortung «für diese Akte militärischer Aggression und für all die Zerstörung und den Verlust an Menschenleben, die es verursacht», erklärte der EU-Aussenbeauftragte. Die Täter dieser Kriegsverbrechen würden ebenso zur Verantwortung gezogen wie die verantwortlichen Regierungsvertreter und Armeeführer, warnte er.

    Nach dem russischen Angriff auf ein als Schutzraum für Zivilisten genutztes und deutlich gekennzeichnetes Theater in Mariupol hatte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow die EU zuvor aufgerufen, den russischen Staatschef Wladimir Putin als «Kriegsverbrecher» einzustufen und die Waffenlieferungen für sein Land zu verstärken. US-Präsident Joe Biden hatte Putin wegen der russischen Angriffe auf Städte in der Ukraine bereits am Mittwoch als «Kriegsverbrecher» bezeichnet.

  • 21.07 Uhr

    Humanitäre Hilfe aus Bulgarien an Ukraine — Waffenlieferungen unklar

    Das EU- und Nato-Land Bulgarien schickt weitere humanitäre Hilfe in die Ukraine. Ob Bulgarien auch bereit wäre, sein S-300 Flugabwehrsystem sowjetischer Bauart an die Ukraine zu übergeben, war zunächst noch unklar. Die Regierung in Sofia äusserte sich im Vorfeld eines am Freitag beginnenden Besuchs von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vorerst nicht dazu. Bulgarien könnte internationalen Medien zufolge von den USA dafür einen gleichwertigen Ersatz erhalten.

    Ministerpräsident Kiril Petkow kommentierte die Medienberichte nicht. Vize-Regierungschefin Kornelia Ninowa erklärte, ihre mitregierende Sozialistische Partei sei gegen Lieferungen von Waffen und Munitionen aus Bulgarien an die Ukraine. Bulgarien wird seit Dezember 2021 von einer liberal-sozialistischen Koalition aus vier Parteien regiert.

    Die russische Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, warnte Bulgarien vor Waffenlieferungen an die Ukraine. «Lieferungen von Waffen, auch sowjetischer Herkunft, sowie von Munition für die ukrainischen Nationalisten» würden den bilateralen Dialog nicht verbessern, sagte Mitrofanowa in einer Videobotschaft auf Facebook.

    Wie das Staatsradio in Sofia berichtete, soll die Ukraine indes weitere humanitäre Hilfe aus Bulgarien erhalten, darunter auch Zelte, Schlafsäcke, tragbare Betten, Stromgeneratoren sowie Medikamente, Schutzmasken und -anzüge sowie Desinfektionsmittel in einem Gesamtwert von 1,4 Millionen Lewa (rund 740'000 Franken).

  • 20.42 Uhr

    Stoltenberg: Es gibt keine Spaltung innerhalb der Nato-Staaten

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht wegen unterschiedlicher Vorschläge und Ideen in der Verteidigungspolitik keine Spaltung zwischen den Mitgliedsstaaten im Osten und Westen. «Wir sind vereint, (..) in unseren Entscheidungen und darin, wie wir entschlossen, schnell und stark gegen die aggressiven Aktionen Russlands (..) reagiert haben», sagte Stoltenberg den ARD-«Tagesthemen».

    Dennoch gebe es Diskussionen, um langfristiger zu schauen, welche Veränderungen in der Abschreckungs- und Verteidigungspolitik erfolgen müssten, um einer neuen Sicherheitsbedrohung entgegen zu stehen, sagte der Nato-Generalsekretär.

    Stoltenberg sagte weiter, er könne die Frustration des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verstehen. Allerdings müsse die Nato auch sicherstellen, dass dieser Konflikt nicht ausser Kontrolle gerate und über die Grenzen der Ukraine hinaus eskaliere.

    Die Nato ist Stoltenberg zufolge innerhalb ihrer Möglichkeiten in der Ukraine aktiv. Die militärische Unterstützung und die finanzielle Hilfe seien aufgestockt worden. Deutschland spiele eine Schlüsselrolle in diesen Anstrengungen, sagte Stoltenberg. Als Beispiel nannte er «die noch nie da gewesenen Sanktionen gegen Russland, um sicherzustellen, dass Russland einen hohen Preis für diesen noch nie da gewesenen Krieg zahlt.»

    Stoltenberg betonte zudem, dass die Alliierten der Nato die ukrainischen Truppen seit der illegalen Annexion der Krim 2014 trainiert hätten und «all das hat gegen diese Invasion durch die russischen Truppen geholfen».

  • 20.23 Uhr

    UNO fordert Untersuchung der Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine

    Angesichts zahlloser toter Unbeteiligter bei Russlands Angriffskrieg in der Ukraine haben die Vereinten Nationen eine Untersuchung gefordert. «Das Ausmass der zivilen Opfer und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur in der Ukraine können nicht geleugnet werden», sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates am Donnerstag in New York. Dies erfordere eine gründliche Untersuchung und Rechenschaftspflicht.

  • 20.06 Uhr

    US-Staatsbürger laut Blinken in der Ukraine getötet

    Beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nach US-Regierungsangaben ein Amerikaner ums Leben gekommen. «Ich kann bestätigen, dass ein amerikanischer Staatsbürger getötet wurde», sagte Blinken bei einer Pressekonferenz auf eine entsprechende Frage. «Mehr Details habe ich nicht für Sie.» Das US-Aussenministerium hatte bereits vor Wochen alle amerikanischen Staatsbürger dringend zur Ausreise aus der Ukraine aufgerufen. Die US-Botschaft in Kiew wurde geschlossen, das diplomatische Personal wurde nach Polen verlegt.

  • 19.59 Uhr

    Kreml hat Nato-Russland-Grundakte laut Baerbock «einseitig gebrochen»

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben die Nato-Russland-Grundakte verteidigt und Moskau einen «einseitigen Bruch» des Abkommens vorgeworfen. Eine Aufstockung von Nato-Truppen an der Ostflanke geschehe «explizit auf Grundlage der Nato-Russland-Grundakte», sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg in Berlin. Der Kreml habe die gemeinsame Grundakte «seit 2014 (der Annexion der Krim) jeden Tag gebrochen», betonte der Nato-Chef.

    Die westlichen Partner hätten immer zur Grundakte gestanden und «wir stehen auch heute dazu», sagte Baerbock. «Es ist Russland, was auf brutalste Art und Weise diese Nato-Russland-Grundakte und damit auch den Frieden in Europa verletzt hat.»

    Der russische Angriffskrieg «zielt auf den Freiheitswillen der Menschen in der Ukraine ab», fügte die Ministerin hinzu. Eine Reaktion des Westens sei nun die weitere Stärkung der Nato-Ostflanke. «Wir werden das tun, was notwendig ist, um alle Verbündeten zu schützen, und wir tun dies auch, um sicherzustellen, dass es in Moskau keinen Raum für Fehleinschätzungen oder Missverständnisse über unsere Fähigkeit gibt», betonte Stoltenberg.

  • 19.40 Uhr

    Blinken sieht Anzeichen für russische Kriegsverbrechen in Ukraine

    US-Aussenminister Antony Blinken hat Russland Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen, dies aber als seine persönliche Meinung bezeichnet. «Gestern hat Präsident (Joe) Biden gesagt, dass seiner Meinung nach in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen worden sind», sagte Blinken in Washington. «Ich persönlich stimme dem zu. Das absichtliche Angreifen von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen.» Er fügte hinzu: «Unsere Experten sind dabei, mögliche Kriegsverbrechen, die in der Ukraine begangen werden, zu dokumentieren und zu bewerten.»

    Die US-Regierung hat die russischen Angriffe bislang nicht offiziell als Kriegsverbrechen eingestuft. Biden hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Mittwoch allerdings als «Kriegsverbrecher» bezeichnet. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte im Anschluss: «Er sprach aus seinem Herzen.»

  • 19.29 Uhr

    US-Präsident Biden bezeichnet Putin als «mörderischen Diktator»

    US-Präsident Joe Biden hat Russlands Präsidenten Putin als «mörderischen Diktator» bezeichnet. Putin sei ein «mörderischer Diktator, ein reiner Verbrecher, der einen unmoralischen Krieg gegen die Menschen in der Ukraine führt», sagte Biden in Washington. «Putin zahlt einen hohen Preis für seine Aggression», sagte Biden kurz darauf weiter.

    US-Präsident Joe Biden verschärft den Ton.
    US-Präsident Joe Biden verschärft den Ton.
    Patrick Semansky/AP/dpa

    Biden hatte bereits am Mittwoch seinen Ton noch weiter verschärft und Putin als «Kriegsverbrecher» bezeichnet. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte im Anschluss: «Er sprach aus seinem Herzen.» Biden sprach nun angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von einem «Wendepunkt in der Geschichte». Dies sei nur alle paar Generationen der Fall. «Ich denke, wir befinden uns in einem echten Kampf zwischen Autokratien und Demokratien und der Frage, ob Demokratien erhalten werden können oder nicht.»

  • 19.26 Uhr

    Macron nennt Ukraine-Krieg einen «Elektroschock» für die Nato

    Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ein «Elektroschock», der die Nato «aufgeweckt» habe. Er stehe zu seiner Aussage von 2019, als er gesagt hatte, dass die Nato den «Hirntod» erlitten habe, sagte Macron bei der Vorstellung seines Wahlprogramms. Das sei damals wahr gewesen. Seitdem habe sich die Lage geändert. Es sei nötig gewesen, die Strategie der Nato zu präzisieren, und das geschehe nun.

    «Ich habe nie dafür plädiert, die Nato zu verlassen», sagte Macron. «Die Nato ist wichtig für die Interoperabilität», betonte er mit Blick auf die internationale Zusammenarbeit der Streitkräften. Parallel dazu müsse die europäische Verteidigung weiter ausgebaut werden, betonte Macron. Dies habe der Ukraine-Krieg einmal mehr bekräftigt. Dies werde auch Thema des nächsten EU-Gipfels in der kommenden Woche in Brüssel sein.

    Macron warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, ein «Brudervolk» anzugreifen, von denen viele die Sprache, die Religion und die Erinnerungen teilten. «Ich bin zutiefst überzeugt, dass das russische Volk das nicht will», sagte Macron. «Es ist unter dem Joch der Unterdrückung und der Falschnachrichten», betonte er.

    Macron schloss nicht aus, erneut nach Moskau oder auch nach Kiew zu reisen. Aber er werde den Moment abwarten, zu dem es nützlich sein könnte. Er werde den Gesprächskanal mit Putin offen halten. Ein weiteres Telefonat mit ihm sei in Kürze geplant, laut dem Élysée-Palast möglicherweise am Freitag. Mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj spreche er «mehrmals wöchentlich».

  • 19.11 Uhr

    Selenskyj zeigt sich siegesgewiss bei Besuch von Kriegsverwundeten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch von Kriegsverwundeten in einer Klinik in Kiew auch eine Familie getroffen, die auf der Flucht Schussverletzungen erlitten hatte. Bald würden alle gemeinsam den Sieg gegen Russland feiern, sagte Selenskyj einer Mitteilung des Präsidialamts zufolge.

    «Es kann gar nicht anders sein, wenn es solch starke Familien in unserem Land gibt.» Selenskyj schenkte dem achtjährigen Ihor ein Stofftier. Der Kleine war den ukrainischen Angaben zufolge beim Beschuss durch russische Soldaten von seiner Schwester geschützt worden. Sie erlitt dabei wie ihre Mutter bei der Flucht aus Worsel nördlich von Kiew schwere Verletzungen.

  • 18.50 Uhr

    Auch Lettlands Parlament fordert Flugverbotszone über der Ukraine

    Nach den Volksvertretungen von Estland und Litauen hat sich auch das Parlament von Lettland für die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine ausgesprochen. In einer Erklärung forderte die Volksvertretung Saeima in Riga die Vereinten Nationen auf, unverzüglich die entsprechenden Schritte zu unternehmen, um so Menschenleben zu schützen und die Sicherheit über den Atomkraftwerken der Ukraine zu gewährleisten. Gleichzeitig forderten die Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes, dass schnellstmöglich Massnahmen ergriffen werden, um sichere humanitäre Korridore auf ukrainischem Territorium sicherzustellen.

    Die baltischen Staaten gelten international als Fürsprecher der von Russland angegriffenen Ukraine. Deren Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte immer wieder gefordert, dass eine Flugverbotszone über der Ukraine eingerichtet werden müsse. Dies würde es der russischen Luftwaffe erschweren, Ziele in der Ukraine anzugreifen. Die Durchsetzung einer Flugverbotszone durch die Nato gilt derzeit allerdings als ausgeschlossen.

  • 18.39 Uhr

    Etwa 80 Prozent der Wohnungen Mariupols laut Stadtrat zerstört

    In der vom Krieg stark betroffenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach örtlichen Angaben etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört und davon rund 30 Prozent nicht wieder aufzubauen. «Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm», teilte der Rat der Stadt bei Telegram mit.

    Mariupol sei seit 16 Tagen blockiert, Tausende müssten vor russischem Beschuss Deckung suchen in Schutzräumen, hiess es. Bisher seien etwa 30'000 Zivilisten aus der Stadt geflohen. Die Angaben waren nicht unabhängig zu prüfen.

    Ein Mann geht mit einem Fahrrad durch eine von Schutt übersäte Strasse.
    Ein Mann geht mit einem Fahrrad durch eine von Schutt übersäte Strasse.
    Evgeniy Maloletka/AP/dpa

    Zuletzt war in Mariupol auch ein Theater bombardiert worden. In einem Luftschutzkeller sollen sich Hunderte Zivilisten aufgehalten haben. Zahlreiche Menschen konnten gerettet werden. Kiew und Moskau geben sich gegenseitig die Schuld am Angriff.

    Mariupol am Asowschen Meer wird seit Tagen von der russischen Armee und von moskautreuen Separatisten belagert. Mehrere Evakuierungsversuche der strategisch wichtigen Stadt scheiterten.

  • 18.26 Uhr

    G7-Gruppe appelliert an Russland, sofort humanitäre Hilfe ermöglichen

    Die G7-Gruppe der führenden westlichen Industrienationen hat Russland aufgefordert, unverzüglich humanitäre Hilfe für Mariupol und andere belagerte ukrainische Städte zu ermöglichen. Die Belagerung und die Verweigerung humanitärer Hilfe seien nicht hinnehmbar, heisst es in einer nach Beratungen der Gruppe von der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock verbreiteten Erklärung. Deutschland hat derzeit den Vorsitz der Gruppe der führenden westlichen Industrienationen. Neben Deutschland gehören den G7 auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien an.

    Die Runde habe sich verpflichtet, die humanitäre Hilfe erheblich aufzustocken und auszuzahlen, da die Bedürfnisse des ukrainischen Volkes aufgrund der Aggression Russlands täglich wüchsen. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Andere Staaten sollten sich diesen Bemühungen anschliessen. Eine Priorisierung der humanitären Hilfe für die Ukraine und darüber hinaus sei dringend erforderlich, da der Krieg massive Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit und die Preise in vielen Ländern haben werde, die von den Lieferungen des ukrainischen Agrarsektors abhängig seien.

    Notwendig sei eine verstärkte internationale Hilfe auch für die Nachbarländer der Ukraine, die einen noch nie da gewesenen Zustrom von Geflüchteten zu verzeichnen hätten, heisst es in der Erklärung weiter. Der Republik Moldau, dem kleinsten Nachbarland der Ukraine, das pro Kopf der Bevölkerung die grösste Gruppe von Geflüchteten aus der Ukraine aufnehme, habe man besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die G7-Runde wolle ihre Hilfsbemühungen in einer Moldau-Unterstützungsgruppe koordinieren und andere Akteure dazu einzuladen. Baerbock hatte Moldau erst am vergangenen Samstag besucht und sich ein Bild der Flüchtlingslage in dem Land gemacht.

  • 18.21 Uhr

    Ukraine meldet mehr als 20 Tote bei Angriff auf Stadt nahe Charkiw

    Bei einem Angriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge 21 Menschen getötet worden. Weitere 25 Menschen seien in der Stadt Merefa verletzt worden, teilte die Bezirksstaatsanwaltschaft mit. Zuvor hatte die ukrainische Armee bereits mitgeteilt, dass russische Truppen in der vergangenen Nacht in Merefa eine Schule und ein Kulturhaus beschossen hätten. Das liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Merefa liegt knapp 30 Kilometer südwestlich der Grossstadt Charkiw.

    Die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, gezielt auch Zivilisten anzugreifen. Moskau bestreitet das.

  • 17.46 Uhr

    Youtube unterbindet Leugnung der russischen Invasion

    Der Google-Videoservice Youtube sperrt von sofort an Inhalte, in denen der Angriff Russlands auf die Ukraine geleugnet wird. «Unser Gemeinschaftrichtlinien verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren», sagte ein Youtube-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

    Deshalb entferne man Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine, die gegen diese Richtlinien verstossen. «Im Einklang damit sperren wir ab sofort auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen – und zwar weltweit.»

    In den staatlichen russischen Medien wird die Invasion in der Regel als friedenserhaltende oder befreiende «Spezial-Operation» bezeichnet. Ausserdem wird immer wieder behauptet, dass Kriegsopfer in Wahrheit selbst Akteure in der Krise seien. Diese Propaganda werde nun von Youtube verbannt, teilte das Unternehmen mit. Youtube wird von Menschen in Russland intensiv genutzt, während Facebook dort nur eine untergeordnete Rolle spielt.

  • 17.20 Uhr

    Schwarzenegger ruft Russen zum Kampf gegen Propaganda auf

    Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger hat die russische Bevölkerung dazu aufgerufen, sich gegen die Propaganda ihres Staates zu wehren. «Ich spreche heute zu euch, weil es Dinge in der Welt gibt, die euch vorenthalten werden – schreckliche Dinge, von denen ihr wissen solltet», sagte der 74-Jährige in dem bei Twitter und Telegram veröffentlichten Video.

    Er selbst habe im Laufe seiner Karriere eine tiefe Verbindung zu Russland aufgebaut. Aufgrund der Brutalität seines Handels sei Russland nun aber von der restlichen Welt isoliert. Die Regierung habe die Bevölkerung und die Soldaten über die wahren Gründe für den Krieg in der Ukraine belogen. «Die Machthaber im Kreml haben diesen Krieg begonnen. Dies ist nicht der Krieg des russischen Volkes», sagte Schwarzenegger.

    «Ich weiss, dass sich das russische Volk nicht darüber bewusst ist, dass solche Dinge geschehen. Deshalb fordere ich die russische Bevölkerung und die russischen Soldaten in der Ukraine auf, die Propaganda und die Desinformation zu durchschauen, die man erzählt», sagte Schwarzenegger. «Ich bitte Sie, mir zu helfen, die Wahrheit zu verbreiten. Informieren Sie Ihre russischen Mitbürger über die humanitäre Katastrophe, die sich in der Ukraine abspielt.»

    Menschen, die in Russland gegen den Krieg demonstrierten, nannte er seine «neuen Helden». Und auch an Russlands Präsident Wladimir Putin wandte sich Schwarzenegger direkt: «Sie haben diesen Krieg begonnen. Sie führen diesen Krieg. Sie können diesen Krieg stoppen.»

  • 17.05 Uhr

    Putin und Erdogan vereinbaren weitere Gespräche

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Kollege Wladimir Putin haben erneut über den Krieg in der Ukraine gesprochen und weitere Kontakte vereinbart. Der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge forderte Erdogan am Donnerstag einmal mehr eine Waffenruhe und die Einrichtung effektiver humanitärer Korridore. Er lud Putin zudem zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in die Türkei ein. Nach Kremlangaben informierte Putin über den Fortgang der Verhandlungen russischer und ukrainischer Vertreter zur Lösung des Konflikts.

    Der russische Präsident habe Erdogan verschiedene Aspekte der Entwicklung der Lage in der Ukraine um die «Militäroperation zum Schutz des Donbass» erörtert, teilte der Kreml mit. Details wurden nicht genannt. Moskau hatte Ankara zuletzt wiederholt dafür gedankt, dass sich die Türkei nicht den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen hat. Die Präsidenten hätten sich auch über die weitere Entwicklung ihrer Handels- und Wirtschaftsbeziehungen ausgetauscht.

    Am Vortag hatte sich bereits der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow in Russland getroffen. Am Donnerstag traf er dann den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba zu Gesprächen in Lwiw. Laut Anadolu äußerte Kuleba den Wunsch, dass die Türkei eine der Garantiemächte für ein mögliches Friedensabkommen mit Russland wird. Russland sei damit ebenfalls einverstanden, sagte Cavusoglu.

  • 16.44 Uhr

    Kadyrow: Tausend Tschetschenen auf dem Weg in die Ukraine

    Tausend tschetschenische Freiwillige sind nach Angaben von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow auf dem Weg in die Ukraine. Sein Vertrauter Apti Alaudinow stehe «an der Spitze von tausend Freiwilligen aus der tschetschenischen Republik», erklärte Kadyrow am Donnerstag im Messenger-Dienst Telegram. Die Kämpfer seien «auf dem Weg zur Teilnahme an der Sonderoperation zur Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine».

    Bereits vor wenigen Tagen hatte der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien erklärt, er habe Truppen in der Ukraine besucht. Die Angaben konnten allerdings nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Kadyrow ist ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Kadyrows Truppen werden in Tschetschenien zahlreiche Gräueltaten vorgeworfen.

    Ramsan Kadyrow, Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien. (Archiv).
    Ramsan Kadyrow, Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien. (Archiv).
    Bild: Keystone
  • 16.22 Uhr

    Ukraine: Bürgermeister von Melitopol wurde gegen Russen ausgetauscht

    Der zwischenzeitlich entführte Bürgermeister der ukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, ist Angaben aus Kiew zufolge im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigekommen. «Dafür erhielt Russland neun seiner gefangenen Soldaten der Jahrgänge 2002-2003», sagte die Sprecherin des Leiters des Präsidentenbüros, Darja Sariwna, in der Nacht zum Donnerstag örtlichen Medien zufolge. Es habe sich dabei um Wehrdienstleistende gehandelt.

    Fedorow war am Vortag freigekommen. Vergangenen Freitag war der 33-Jährige in der südukrainischen Grossstadt von Unbekannten entführt worden. Die Stadt mit knapp 150'000 Einwohnern wurde bereits kurz nach dem russischen Einmarsch vor knapp drei Wochen von russischen Truppen besetzt.

  • 16.07 Uhr

    ESA stoppt gemeinsame Mars-Mission mit Russland

    Die europäische Raumfahrtagentur Esa setzt das europäisch-russische Weltraumprojekt «Exomars» angesichts des Ukraine-Kriegs aus. Der Esa-Rat sei einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass es derzeit unmöglich ist, das Projekt gemeinsam mit Russland durchzuführen, teilte die Esa am Donnerstag in Paris mit. Entsprechend sei der Esa-Generaldirektor beauftragt worden, die Kooperationsaktivitäten auszusetzen. Beim Projekt «Exomars» geht es um die Suche nach Spuren von Leben auf dem Mars.

    Russlands Raumfahrtbehörde Roskomos kritisierte die Entscheidung. Ein Sprecher sagte der Agentur Interfax zufolge: «Es ist sehr bedauerlich, dass die Kollegen von der Esa ihre antirussische Haltung über die allgemeinmenschlichen Ziele der Erforschung des Universums stellen.» Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin kündigte eine eigene russische Forschungsmission zum Mars an.

    Als Reaktion auf EU-Sanktionen hatte die russische Raumfahrtbehörde bereits die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts in Kourou in Französisch-Guayana ausgesetzt. Alle für Sojus-Starts vorgesehenen Missionen wurden deshalb auf Eis gelegt. Nach alternativen Startmöglichkeiten für diese Missionen werde nun gesucht, teilte die Esa am Donnerstag mit.

    Das Programm für die Internationale Raumstation (ISS) werde nominell weiter betrieben, erklärte die Esa. Das Hauptziel bestehe darin, den sicheren Betrieb der ISS fortzusetzen, einschliesslich der Aufrechterhaltung der Sicherheit der Besatzung.

    Künstlerische Darstellung des Raumsonden-Projekts «Exomars». (Archiv)
    Künstlerische Darstellung des Raumsonden-Projekts «Exomars». (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 15.58 Uhr

    Örtliche Vertreter melden mindestens 21 Tote durch Artilleriebeschuss in Merefa

    In der ostukrainischen Kleinstadt Merefa sind nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft mindestens 21 Menschen durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden. Bei den Angriffen am frühen Donnerstagmorgen seien eine Schule und ein Kulturzentrum zerstört worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw auf Facebook mit. 25 weitere Menschen wurden demnach verletzt, zehn davon erlitten lebensgefährliche Verletzungen.

    Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte zwei Fotos der durch Explosionen stark beschädigten Gebäude, während Einsatzkräfte die Trümmer durchkämmten.

    Merefa liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Die Metropole war in den vergangenen Wochen Schauplatz heftiger russischer Luftangriffe. Diese richteten immensen Schaden an.

  • 15.35 Uhr

    Zwölf Ukrainer bei Fluchtversuch mit Schlauchboot festgenommen

    In der Westukraine sind zwölf Männer beim Fluchtversuch nach Polen festgenommen worden. Sie hätten versucht, in einem Schlauchboot den Fluss Westlicher Bug zu überqueren, teilte die Polizei des Gebietes Wolhynien am Donnerstag mit. Neun der Männer stammten aus der Ostukraine und wollten zu ihren bereits in Polen befindlichen Familien.

    Drei Ortsansässige halfen demnach bei dem Fluchtversuch und sollen dafür umgerechnet rund 450 Euro genommen haben. Den Helfern droht nun eine Gefängnisstrafe von bis zu neun Jahren. Den anderen droht eine Ordnungsstrafe und die Überstellung an das Wehrkreisersatzamt.

    Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine vor drei Wochen war in dem Land das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet worden. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen nur in Ausnahmefällen das Land verlassen.

  • 15.26 Uhr

    Cassis reist nach Polen und Moldawien

    Bundespräsident Ignazio Cassis wird nächste Woche nach Polen und Moldawien reisen, um vor Ort die Lage der Flüchtenden aus der Ukraine und die humanitäre Hilfe der Schweiz für die Ukraine und die Nachbarländer zu besprechen. Das teilte das Eidgenössische Aussendepartement (EDA) am Donnerstag mit. 

    In Polen werde sich Cassis am kommenden Montag mit Ministerpräsident Mateusz Morawiecki treffen. In Moldawien ist dem Communiqué zufolge am Dienstag ein Austausch mit Präsidentin Maia Sandu geplant.

    Bundespräsident und Aussenminister Ignazio Cassis reist in die Nachbarländer der Ukraine.
    Bundespräsident und Aussenminister Ignazio Cassis reist in die Nachbarländer der Ukraine.
    Bild: thc
  • 15.13 Uhr

    Human Rights Watch berichtet von Streumunition-Einsatz durch Russen

    Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt. Berichten zufolge seien am vergangenen Sonntag in der dicht besiedelten Stadt Mykolajiw neun Zivilisten getötet worden, die an einem Geldautomaten angestanden hätten, hiess es am Donnerstag in einer Mitteilung der Organisation.

    «Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert», zitierte Human Rights Watch den Krisen- und Konfliktforscher Belkis Wille. Russland werde aufgefordert, solche Einsätze einzustellen. Die Ukraine wirft Russland immer wieder gezielte Angriffe gegen Zivilisten vor. Moskau dementiert das.

    Die Menschenrechtler*innen von Human Rights Watch rufen die ukrainische Seite auf, die Rechte russischer Kriegsgefangener zu wahren: «Ukrainische Behörden sollten aufhören, in sozialen Medien und Messaging-Apps Videos von gefangenen russischen Soldaten zu veröffentlichen, die sie der öffentlichen Neugier aussetzen –insbesondere solche, die zeigen, wie sie gedemütigt oder eingeschüchtert werden.»

  • 15.09 Uhr

    UNO zählt 780 getötete Zivilist*innen

    Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen den Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 58 Kinder und Jugendliche, wie das Büro am Donnerstag in Genf mitteilte.

    Am Vortag waren es noch insgesamt 726 Tote. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1252 Verletzte vor. Am Vortag waren es 1174 gewesen. Die tatsächlichen Opferzahlen dürften freilich noch höher liegen: Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

  • 14.24 Uhr

    EU wirft Russland Menschenrechts-Verstoss vor

    Die EU wertet die Belagerung und Bombardierung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol durch russische Truppen als «ernsthaften und schwerwiegenden Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht». «Diese Belagerung ist unmenschlich», erklärte ein Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell am Donnerstag in Brüssel. Die Belagerung müsse aufgehoben sowie die Bombardierung und die Angriffe auf Zivilisten müssten gestoppt werden.

    Das humanitäre Völkerrecht sieht zum Beispiel vor, dass in bewaffneten Konflikten immer zwischen Zivilbevölkerung und Kämpfenden zu unterscheiden ist. Demnach dürfen weder die Zivilbevölkerung als Ganzes noch einzelne Zivilisten angegriffen werden. Angriffe dürfen ausschliesslich militärischen Zielen gelten.

  • 14.18 Uhr

    Deza-Chefin: Würde Putin mit Frauen verhandeln lassen

    Von Getreideproduktion über Flüchtlingsstörme bis hin zum Rubel-Zerfall: Deza-Direktorin Patricia Danzi hat bereits die zweiten Schockwellen des Krieges in der Ukraine im Blick. Im Interview mit blue News erklärt sie, wie die Schweiz den Menschen in der Ukraine hilft und wie sie mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verhandeln würde.

    «Wir haben bereits mehrere Hilfslieferungen in die Region durchgeführt, in die Ukraine und deren Nachbarländer, auch bis nach Kiew», so Danzi. Man sei parallel damit beschäftigt, die Programme vor Ort neu aufzustellen. 

    Was der Deza-Chefin am meisten Sorgen bereitet? «Dass das humanitäre Völkerrecht nicht respektiert wird. Spitäler werden bombardiert, in der Nähe von Atomkraftwerken wird gekämpft, die Zivilbevölkerung wird an der Flucht gehindert. Und das, obwohl die beteiligten Armeen das Kriegsrecht sehr genau kennen und eine der Kriegsparteien als ständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat vertreten ist.» Sie meint damit natürlich Russland.

    Wäre sie in der Situation, mit Kreml-Chef Wladimir Putin zu verhandeln, würde Danzi Folgendes beachten: «Ich würde sicher mit einer Delegation anreisen, die zur Hälfte aus Frauen besteht.» Denn, so erklärt sie, Frauen brächten in solchen Verhandlungen eine andere Sichtweise ein und könnten «beim Gegenüber eine andere Saite zum Klingen bringen».

    «Unsere Arbeit war sicher nicht umsonst»

    «Unsere Arbeit war sicher nicht umsonst»

    Von Getreideproduktion bis Rubel-Zerfall: Deza-Direktorin Patricia Danzi hat bereits die zweiten Schockwellen des Krieges in der Ukraine im Blick. Im Interview erklärt sie, was die Schweiz tun kann und wie sie mit Wladimir Putin verhandeln würde.

    15.03.2022

  • 14.05 Uhr

    Nick Hayek: «Der Krieg muss aufhören»

    Swatch-CEO Nick Hayek äusserte sich an der Bilanzmedienkonferenz zu Russland und dem Krieg in der Ukraine. Der Export nach Russland wurde gestoppt und die Läden in Russland geschlossen. Er hoffe, dass der Krieg nicht sehr lange dauert.

    Nick Hayek: «Der Krieg muss aufhören»

    Nick Hayek: «Der Krieg muss aufhören»

    Swatch-CEO Nick Hayek äusserte sich an der Bilanzmedienkonferenz zu Russland und dem Krieg in der Ukraine. Der Export nach Russland wurde gestoppt und die Läden in Russland geschlossen. Er hoffe, dass der Krieg nicht sehr lange dauert.

    17.03.2022

  • 13.59 Uhr

    Ukrainische Armee will russischen Kommandostand zerstört haben

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Kommandostand der russischen Armee zerstört.

    «Das bedeutet womöglich den Tod von einigen Generälen und entsprechend eine Pause und Desorganisation des Gegners bei der Führung von Kampfhandlungen», sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Donnerstag in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Videobotschaft.

    Es solle sich dabei um die aus dem Fernen Osten Russlands stammende 35. Armee handeln, hatte vorher das ukrainische Militär mitgeteilt. Generell gab es Arestowytsch zufolge jedoch kaum Lageveränderungen. Überprüfen liessen sich die Angaben nicht.

  • 13.24 Uhr

    Kreml weist IGH-Entscheidung zum Ukraine-Krieg zurück

    Russland hat die Entscheidung des Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag zurückgewiesen, mit der Russland zum «sofortigen» Ende seines Angriffs auf die Ukraine aufgefordert wurde. Für die russische Seite komme es nicht in Frage, diese Anordnung zu berücksichtigen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Der IGH mit Sitz in den Niederlanden ist das höchste UN-Gericht und damit das zentrale Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen.

    Die Urteile des Gerichts sind bindend. Allerdings stehen dem IGH keine Instrumente zur Verfügung, um eine Umsetzung seiner Urteile durchzusetzen. Beide Konfliktparteien müssten einer Umsetzung der Entscheidung zustimmen, sagte Peskow. Darüber bestehe aber keine Einigkeit.

    «Die Russische Föderation muss sofort die Militäroperationen einstellen, die sie am 24. Februar auf dem Staatsgebiet der Ukraine begonnen hat», sagte die Vorsitzende Richterin Joan Donoghue bei einer Anhörung vor dem IGH am Mittwoch. Kiew begrüsste «einen vollständigen Sieg der Justiz und einen vollständigen Sieg der Ukraine». Der ukrainische Vertreter Anton Korynewytsch sagte nach der Anhörung, Russland müsse nun im Sinne der Gerichtsentscheidung «handeln» und seine Truppen abziehen.

    Die Vorsitzende Richterin Joan Donoghue bei einer Anhörung vor dem IGH am Mittwoch.
    Die Vorsitzende Richterin Joan Donoghue bei einer Anhörung vor dem IGH am Mittwoch.
    KEYSTONE/AP Photo/Peter Dejong

    Bei den Verhandlungen des IGH am 7. und 8. März war Russland nicht vertreten. In einer schriftlichen Stellungnahme bestritt die Regierung in Moskau die Zuständigkeit des Gerichts in diesem Fall.

  • 13.17 Uhr

    Kreml: Russisch-ukrainische Verhandlungen dauern an

    Drei Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine dauern die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau Kremlangaben zufolge im Online-Format an.

    «Die Arbeit wird fortgesetzt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. «Unsere Delegation unternimmt grosse Anstrengungen und zeigt eine viel grössere Bereitschaft als unser ukrainisches Gegenüber», meinte er. Russlands Bedingungen seien «äusserst klar, ausformuliert und den ukrainischen Verhandlungsführern vollständig zur Kenntnis gebracht».

    Peskow äusserte sich auch zu einem Medienbericht vom Vortag über die angebliche Ausarbeitung von Dokumenten als Grundlage für ein mögliches direktes Gespräch zwischen dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: Der Bericht habe teils bereits bekannte Erklärungen aufgeführt, sagte der Kremlsprecher. Die Informationen seien aber falsch zusammengestellt worden und «nicht korrekt».

    Die «Financial Times» hatte am Mittwoch über die Ausarbeitung eines 15-Punkte-Plans berichtet. An erster Stelle stünden demnach die von Russland geforderte Neutralität und Entmilitarisierung der Ukraine sowie der von Kiew verlangte Abzug russischer Truppen. Territoriale Streitfragen sollten demnach erst später diskutiert werden.

  • 13.05 Uhr

    Satellitenbild zeigt Schriftzug «Kinder» vor Theater in Mariupol

    Vor dem Angriff auf ein Theater im ukrainischen Mariupol hat es offenbar Warnungen gegeben, dass sich darin Kinder aufhalten sollen. Das zeigt ein Satellitenbild, das zwei Tage vor dem Angriff entstanden ist.

    Auf den Flächen vor und hinter dem Gebäude ist in grossen weissen Buchstaben das russische Wort «deti» ("Kinder") zu lesen. Das Bild wurde vom US-Satellitenfotodienst Maxar verbreitet und ist dessen Angaben zufolge am 14. März aufgenommen worden - zwei Tage vor dem Angriff auf das Theater. Auch Fotos, die laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vom Tag vor dem Angriff stammen, zeigen die Aufschrift.

    Ein Satellitenbild zeigt das Mariupoler Theater vor dem Angriff am Montag, 14. März. Vor und hinter dem Gebäude ist in grossen weissen Buchstaben das russische Wort «deti» ("Kinder") zu lesen.
    Ein Satellitenbild zeigt das Mariupoler Theater vor dem Angriff am Montag, 14. März. Vor und hinter dem Gebäude ist in grossen weissen Buchstaben das russische Wort «deti» ("Kinder") zu lesen.
    KEYSTONE/Maxar

    Die ukrainische Seite hatte in den vergangenen Tagen zudem ein Video verbreitet, das zeigen soll, wie Menschen Zuflucht in dem Theater suchen. Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Angriffs darin befanden, ist unklar. Ukrainischen Behörden nannten am Mittwoch zunächst mehr als 1000 Menschen. Die Regierungen in Kiew und Moskau weisen sich gegenseitig die Schuld für den Angriff zu.

  • 12.26 Uhr

    Kreml: Bidens Äusserungen über Putin «unverzeihlich»

    Der Kreml hat die «Kriegsverbrecher»-Äusserung von US-Präsident Joe Biden über seinen russischen Kollegen Wladimir Putin als «inakzeptabel und unverzeihlich» kritisiert. «Unser Präsident ist eine sehr weise, weitsichtige und kultivierte internationale Persönlichkeit», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

    Biden hatte Putin am Mittwoch erstmals öffentlich einen «Kriegsverbrecher» genannt. Die US-Regierung hatte zuvor stets vermieden, direkt von russischen Kriegsverbrechen zu sprechen.

    Präsident Biden habe nicht das Recht, so etwas zu sagen, sagte Peskow. Solche Worte kämen von dem Präsident eines Landes, «das seit Jahren Menschen auf der ganzen Welt bombardiert» und eine Atombombe auf ein Land abgeworfen habe, das bereits besiegt gewesen sei. «Ich spreche von Hiroshima und Nagasaki», sagte Peskow. Die USA hatten im August 1945 jeweils eine Atombombe auf die beiden japanischen Städte abgeworfen.

    Biden nennt Putin einen Kriegsverbrecher

    Biden nennt Putin einen Kriegsverbrecher

    Russland wies den Vorwurf laut Medienberichten scharf zurück.

    17.03.2022

  • 11.55 Uhr

    Selenskyj: Weitere Luftangriffe auf Mariupol

    Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagmorgen weitere Luftangriffe auf die belagerte Hafenstadt Mariupol verübt. Das Büro des Präsidenten äusserte sich nicht zu möglichen Opfern durch die neuerlichen Angriffe.

    «Die Menschen fliehen aus Mariupol, indem sie ihre eigenen Transportmittel benutzen», teilte Selensjkyjs Büro mit. Das Risiko sei jedoch hoch, weil die russischen Streitkräfte zuvor auf Zivilisten geschossen hätten. Das Präsidialamt in Kiew meldete ausserdem Artillerie- und Luftangriffe im ganzen Land, unter anderem in Kalyniwka und Browary nahe der Hauptstadt Kiew. Die russischen Truppen hätten ausserdem versucht, in die Stadt Mykolajiw im Süden einzudringen. Aus Awdijiwka im Osten sei in der Nacht Artilleriefeuer gemeldet worden.

    Nach Angaben der Ukraine greifen die russischen Streitkräfte zunehmend auf Artillerie- und Luftangriffe zurück, seit ihr Vormarsch ins Stocken geraten ist. Der ukrainische Generalstab erklärte, der Feind habe mit seiner Bodenoperation keinen Erfolg und verübe daher weiterhin Raketen- und Bombenangriffe auf die Infrastruktur und dicht besiedelten Gebiete ukrainischer Städte. In Mariupol dauerte die Suche nach Überlebenden an, nachdem bei russischen Angriffen am Mittwochabend ein Theater zerstört worden war, in dem Hunderte Menschen Zuflucht gesucht hatten.

  • 11.15 Uhr

    Fast 8000 ukrainische Flüchtlinge in der Schweiz registriert

    Bis am Donnerstagmorgen haben sich 7903 Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz registrieren lassen. Damit haben sich innerhalb eines Tages 1421 Personen neu gemeldet.

    Am Mittwoch hatte das Staatssekretariat für Migration (SEM) insgesamt 6482 Registrierungen gemeldet. 3664 ukrainische Flüchtlinge seien bisher privat untergebracht worden, schrieb das SEM am Donnerstag auf dem Kurznachrichtenkanal Twitter.

    Gemäss der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) stehen schweizweit 45'000 Betten in Privatunterkünften bereit. Dazu kämen 5000 Betten in Hotels, Pfadiheimen und anderen ungenutzten Gebäuden.

    Auch die Armee stellt Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vorübergehend 1800 Plätze in Kasernen zur Verfügung. Justizministerin Karin Keller-Sutter hatte am Mittwoch im Nationalrat gesagt, dass das SEM bis im Juni die Ankunft von 35'000 bis 50'000 Ukrainerinnen und Ukrainern erwartet.

  • 10.39 Uhr

    Meta löscht gefälschtes Selenskyj-Video mit Kapitulationsaufruf

    Der Facebook-Konzern Meta hat ein gefälschtes Video identifiziert und entfernt, in dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj angeblich seine Soldaten auffordert, die Waffen niederzulegen. Selenskyj habe die Erklärung aber nie abgegeben, sagte Meta-Sicherheitschef Nathaniel Gleicher auf Twitter. «Wir haben dieses Video schnell überprüft und entfernt, da es gegen unsere Richtlinie gegen irreführende, manipulierte Medien verstösst.» Ausserdem habe man die Kollegen auf anderen Internet-Plattformen über die Fälschung informiert.

    Das gefälschte Material erschien am Mittwoch zunächst auf der Website der Nachrichtenwebsite Ukraine 24, nachdem diese angeblich von Hackern angegriffen wurde. Danach verbreitete sich das Deepfake-Video rasch im Internet und auch in den Meta-Diensten Facebook und Instagram.

    Ein Deepfake-Video ist ein mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstelltes Video, das authentisch wirken soll, es aber nicht ist. Der KI-Einsatz sorgt dafür, dass die Stimme echt klingt und gesprochene Sprache und Mimik zueinander passen.

  • 10.24 Uhr

    Menschen in Mariupoler Theater haben laut Behörden überlebt

    Bei einem schweren Bombenangriff auf ein Theater in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist der Luftschutzkeller des Gebäudes Angaben eines Parlamentsabgeordneten zufolge intakt geblieben.

    «Nach einer schrecklichen Nacht der Ungewissheit am Morgen des 22. Kriegstages endlich gute Nachrichten aus Mariupol! Der Luftschutzbunker hat standgehalten», schrieb Serhij Taruta am Donnerstagvormittag auf Facebook. Mit dem Entfernen der Trümmer sei begonnen worden. «Die Menschen kommen lebend heraus!» Diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Das Gebäude war ukrainischen Angaben zufolge am Mittwoch angegriffen und weitgehend zerstört worden. Kiew und Moskau gaben sich dafür gegenseitig die Schuld. Behördenangaben zufolge hatten zum Zeitpunkt des Angriffs mehr als 1000 Menschen in dem Theater Schutz gesucht.

  • 10.10 Uhr

    Ex-Tennis-Profi Dolgopolov: «Ich bin kein Rambo, aber kann mit einem Gewehr umgehen»

    Wie viele andere Sportgrössen zieht auch Ex-Tennisspieler Alexandr Dolgopolov für die Ukraine in den Krieg. Für seinen Einsatz hat er sich in der Türkei ausbilden lassen. 

    «Das ist meine Heimat und diese werden wir verteidigen mit all den Leuten, die noch hier sind», schreibt Dolgopolov auf seinem Instagram-Account. Und weiter: «Ein grosses Dankeschön und grossen Respekt für all die bekannten Gesichter auf dem Schlachtfeld. Ich bin so stolz, wie geschlossen wir uns als Land gegen diesen verrückten Diktator stellen.»

    «Ich bin kein Rambo nach einer Woche im Training, aber ich kann nun mit einem Gewehr umgehen», so Dolgopolov. «Von fünf Zielen treffe ich drei auf eine Distanz von 25 Metern.» Aus seiner Sicht gut genug, um die Rückreise nach Kiev anzutreten. Dort will er auch bleiben bis sein Land den Sieg über Russland errungen hat und noch viel länger, wie er auf Instagram schreibt.

  • 9.33 Uhr 

    Selenskyj bittet Bundestag um mehr Hilfe für sein Land

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache an die Bundestagabgeordneten in Deutschland um mehr Hilfe für sein Land gebeten.

    Die Menschen in der Ukraine wollten frei leben und sich nicht einem anderen Land unterwerfen, sagte Selenskyj am Donnerstag laut Übersetzung in einer Videobotschaft an die Abgeordneten in Berlin.

    In seinem Land seien nun Zivilisten und Soldaten wahllos Ziel russischer Angriffe. «Wieder versucht man in Europa, das ganze Volk zu vernichten», sagte er laut Übersetzung. Die Bundestagsabgeordneten waren vor der Rede aufgestanden und begrüssten den auf einer Videoleinwand zugeschalteten Selenskyj mit Applaus.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht auf einer Videoleinwand im Bundestag und bekommt Applaus von der Bundesregierung.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht auf einer Videoleinwand im Bundestag und bekommt Applaus von der Bundesregierung.
    KEYSTONE/Michael Kappeler
  • 9.20 Uhr 

    Schwere Gefechte in Ostukraine

    Im Osten der Ukraine hat es nach russischen Angaben wieder schwere Gefechte um die Grossstadt Sjewjerodonezk gegeben. Die Einheiten der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk hätten in der Nacht zum Donnerstag Erfolge «gegen ukrainische Nationalisten» erzielt, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit.

    Sprecher Igor Konaschenkow berichtete auch von Schlägen gegen ukrainische Truppen in der nahe gelegenen Stadt Rubischne. Diese Angaben liessen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

    Im Gebiet Donezk gehe die Offensive ebenfalls weiter, sagte Konaschenkow. Der Vormarsch habe vier Kilometer betragen. Es seien weitere Dörfer eingenommen worden. Der dortige Separatistenführer Denis Puschilin rief Moskau im russischen Staatsfernsehen auf, die Luftverteidigung in den Separatistengebieten zu verstärken.

    Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge gab es auch einen Angriff auf ein Munitionslager bei der Stadt Sarny im Norden der Ukraine. Dabei seien auch Raketen zerstört worden.

  • 9 Uhr 

    Selenskyj spricht zum Deutschen Bundestag

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich in einer Videoansprache an das deutsche Parlament. Die Ansprache soll ab 9 Uhr stattfinden. Laut der Tagesordnung des Bundestages soll sie 20 Minuten dauern.

  • 8.50 Uhr

    Erneuter Beschuss auf ukrainische Hauptstadt Kiew am Morgen

    Die russische Armee hat erneut in den frühen Morgenstunden die ukrainische Hauptstadt bombardiert. Ein 16-stöckiges Wohnhaus im östlichen Kiewer Stadtteil Darnizky sei am frühen Donnerstagmorgen getroffen worden, erklärte der ukrainische Rettungsdienst. «Nach vorläufigen Informationen wurden 30 Menschen geborgen, drei davon wurden verletzt. Eine Person wurde getötet.»

    Der obere Teil des Gebäudes wurde teilweise zerstört und eine Wohnung im obersten Stockwerk beschädigt, wie AFP-Journalisten vor Ort berichteten. Fast alle Fenster des Gebäudes wurden zertrümmert und mindestens drei benachbarte Wohnblöcke beschädigt. Nach Angaben des Rettungsdienstes hatten herabstürzende Überreste einer im Anflug abgeschossenen Rakete den Schaden verursacht.

    In den vergangenen Tagen waren durch Angriffe auf Kiew jeweils in den Morgenstunden nach ukrainischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Die Stadt verhängte am Dienstag eine Ausgangssperre, die am Donnerstagmorgen endete.

  • 8.38 Uhr

    Ölpreise steigen wieder

    In den vergangenen Wochen war der Rohölmarkt durch erhebliche Preisschwankungen gekennzeichnet. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stiegen die Preise zunächst stark und erreichten das höchste Niveau seit 2008. Ein Fass Brent kostete bis zu 139 Dollar. In den vergangenen Tagen gaben die Preise deutlich nach.

  • 8.09 Uhr

    Gazprom pumpt weiter Erdgas über Ukraine nach Europa

    Trotz seines Kriegs gegen die Ukraine liefert Russland nach eigenen Angaben weiter Gas durch das Nachbarland nach Europa – allerdings etwas weniger als noch am Mittwoch. In Richtung Westen sollten an diesem Donnerstag 94,6 Millionen Kubikmeter gepumpt werden, wie der Staatskonzern Gazprom der Agentur Interfax zufolge mitteilte. Am Vortag waren es 95 Millionen Kubikmeter. Gazprom hatte zuletzt von einer steigenden Nachfrage nach Erdgas berichtet und etwa auf kühles Winterwetter in Europa verwiesen. Das Unternehmen betonte, alle Verträge würden erfüllt. Die russische Wirtschaft ist stark von Einnahmen durch Energielieferungen abhängig.

    Der russische Energiekonzern Gazprom erfüllt, nach eigenen Angaben, weiterhin die vereinbarten Gaslieferungen.
    Der russische Energiekonzern Gazprom erfüllt, nach eigenen Angaben, weiterhin die vereinbarten Gaslieferungen.
    Stringer/dpa
  • 7.36 Uhr

    Rakete über Kiew abgefangen – Ein Toter und Verletzte

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist ein Wohnhaus von den Überresten einer abgefangenen russischen Rakete getroffen worden. In dem Gebäude brach am frühen Donnerstag ein Feuer aus, ein Mensch kam ums Leben, wie die Rettungsdienste mitteilte. Drei weitere Menschen erlitten Verletzungen. Die Feuerwehr rettete 30 Menschen aus den oberen Geschossen des 16-stöckigen Gebäudes und löschte den Brand innerhalb einer Stunde.

  • 5.20 Uhr

    Bürgermeister von Mariupol: Im Theater waren mehr als 1000 Menschen

    Ukrainischen Behördenangaben zufolge haben sich mehr als 1000 Menschen in dem Theater in der ukrainischen Stadt Mariupol befunden, das am Mittwoch Ziel eines wohl verheerenden Bombenangriffs geworden ist. Sie hatten dort Zuflucht gesucht. Der Vorfall sei eine «weitere Tragödie» in der Stadt, schrieb Bürgermeister Wadim Bojchenko in der Nacht zu Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal.

    Die Regierungen in Kiew und Moskau weisen sich dabei gegenseitig die Schuld zu: Während die ukrainische Seite von einem absichtlichen russischen Bombenabwurf sprach, machte Russland das ukrainische nationalistische Regiment Asow für die Attacke verantwortlich. Die Angaben beider Seiten liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 4.40 Uhr

    Selenskyj-Berater: Russland will nur Zeit kaufen

    Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat vor Hoffnungen auf eine baldige Friedenslösung im Krieg mit Russland gewarnt. Wenn die russische Führung nun sage, sie sei an einer friedlichen Lösung interessiert, sei dies eine Täuschungsmanöver, sagte Alexander Rodnyansky am Mittwochabend in der ARD-Sendung «Maischberger».

    Russland habe das Ziel, Zeit zu kaufen und auch bei den Menschen in Europa Hoffnung zu schüren, dass es einen Frieden geben könne, sagte Rodnyansky. In dieser Zeit wolle Russland neue Truppen heranziehen und dann wieder eine Offensive starten. «Das ist eine typische Täuschung, sehr genau durchdacht.» Die russische Staatsführung wisse, dass auch viele Menschen in Deutschland auf Frieden hoffen würden. «Dieses Regime versteht nur Stärke», betonte der Berater Selenskyjs aber.

    «Natürlich glauben wir alle in der Ukraine, dass wir diesen Krieg gewinnen können», sagte Rodnyansky weiter. Es sei nur die Frage, wie lange es dauere - und «wie viele Menschen noch sterben werden, bis wir ihn gewinnen».

    Alexander Rodnyansky spricht im deutschen Fernsehen bei «Maischberger» eine deutliche Warnung aus.
    Alexander Rodnyansky spricht im deutschen Fernsehen bei «Maischberger» eine deutliche Warnung aus.
    dpa
  • 4.12 Uhr

    Selenskyj: Staat wird alle zerstörten Häuser wiederherstellen

    Die ukrainische Staatsführung hat allen Bürgern versprochen, ihre im Krieg mit Russland zerstörten Häuser und Wohnungen wieder aufzubauen.

    Programme zum Wiederaufbau seien bereits in Arbeit, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. Was auch immer es für Schäden geben möge, sagte Selenskyj, er sei zuversichtlich, dass das Land in der Lage sei, alles rasch wieder herzustellen.

    Die Prioritäten bei den Verhandlungen mit Russland seien klar, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Fernsehansprache: «Ein Ende des Krieges, Sicherheitsgarantien, Souveränität und Wiederherstellung der territorialen Integrität.» (Ukrainian Presidential Press Office via AP)
    Die Prioritäten bei den Verhandlungen mit Russland seien klar, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Fernsehansprache: «Ein Ende des Krieges, Sicherheitsgarantien, Souveränität und Wiederherstellung der territorialen Integrität.» (Ukrainian Presidential Press Office via AP)
    KEYSTONE
  • 3.26 Uhr

    Bürgermeister von Mariupol: Privatautos werden aus Stadt gelassen

    Dem Bürgermeister der von russischen Truppen belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol zufolge werden nun Privatautos aus der Stadt gelassen. Insgesamt hätten in den vergangenen zwei Tagen rund 6500 Autos Mariupol verlassen können, teilte Wadim Bojchenko in der Nacht zu Donnerstag über Telegram mit. Allerdings habe es keine Feuerpause gegeben. Die Menschen seien daher unter Beschuss aus der Stadt gefahren.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in einer Videoansprache gesagt, die humanitären Korridore im Land hätten am Mittwoch nicht funktioniert. Auch er sagte, die russische Armee habe den Beschuss nicht eingestellt. Die ukrainische Seite sei zu Evakuierungen bereit, könne die Menschen aber nicht Beschuss auf der Strasse aussetzen.

  • 3.07 Uhr

    Johnson wirbt für Erhöhung der Ölfördermenge

    Angesichts der Turbulenzen auf den Energiemärkten wegen Russlands Einmarsch in die Ukraine hat der britische Premierminister Boris Johnson in Saudi-Arabien für eine Erhöhung der Ölfördermenge geworben.

    Er habe darüber in Riad ein sehr produktives Gespräch mit Saudi-Arabiens De-facto-Herrscher, Kronprinz Mohammed bin Salman, geführt, sagte Johnson nach dem Treffen am Mittwoch. Konkrete Zusagen seines Gastgebers verkündete Johnson jedoch nicht.

    Johnson ist einer der wenigen westlichen Staats- und Regierungschefs, die Riad besuchten, seit der Journalist Jamal Khashoggi 2018 im saudiarabischen Konsulat in Istanbul ermordet worden war. Der britische Premier begründete das Treffen mit der Notwendigkeit, eine Energiekrise zu verhindern.

    Der britische Premier Boris Johnson weilt derzeit in Saudi-Arabien. Im Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (rechts) setzte er sich für eine Erhöhung der Ölproduktion ein.
    Der britische Premier Boris Johnson weilt derzeit in Saudi-Arabien. Im Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (rechts) setzte er sich für eine Erhöhung der Ölproduktion ein.
    KEYSTONE
  • 1.10 Uhr

    Russische Marine blockiert weiter Teil des Schwarzen Meeres

    Nach Angaben der Ukraine blockieren Schiffe der russischen Marine weiterhin die Schifffahrt im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres. Das teilte der ukrainische Generalstab in einem in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage mit.

    Vergangenen Samstag hatte es von der Behörde für Meeres- und Flusstransport der Ukraine geheissen, seit Beginn des Kriegs würden 94 Schiffe mit ausländischer Besatzung und Hunderte von Seeleuten in den Gewässern der ukrainischen Häfen blockiert.

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    Polnischer Ministerpräsident ruft Biden zu Kiew-Reise auf

    Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat mehrere Staats- und Regierungschefs zu einem Solidaritätsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew aufgefordert. Er rufe den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, den britischen Premierminister Boris Johnson, US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und alle EU-Regierungschefs auf, ebenfalls nach Kiew zu fahren, sagte er der «Bild» (Donnerstag). «Sie sollen in die Augen der Frauen und Kinder blicken und ihnen helfen, ihre Leben und ihre Eigenständigkeit zu retten. Dort kämpfen sie für die Werte Europas und der westlichen Welt.» Die ukrainische Hauptstadt wird seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar immer wieder beschossen.

    Am Dienstag waren die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien mit einem Zug nach Kiew gereist, um sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Sie wollten so ihre Unterstützung für den Freiheitskampf der Ukraine gegen Russland signalisieren.