Ein aus Senegal stammender Mann hat bei Mailand einen Bus voller Schulkinder in seine Gewalt gebracht und dann in Brand gesetzt. Der italienische Staatsbürger bedrohte etwa 50 Kinder in San Donato Milanese mit dem Tod, bevor die Polizei alle retten konnte.
Die Staatsanwaltschaft geht auch einem terroristischen Motiv nach. Der 47-Jährige soll während der Tat Bezug auf den Tod von Migranten im Mittelmeer genommen haben. Er wurde festgenommen.
Allerdings steht der Mann jüngsten Ermittlungsergebnissen zufolge nicht in Kontakt mit der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) oder fundamentalistischen Kreisen, wie der Mailänder Anti-Terror-Staatsanwalt Alberto Nobili vor den Medien sagte. Vielmehr handle es ich um einen «einsamen Wolf».
«Ich konnte nicht mehr sehen, wie Kinder im Mittelmeer von Haien zerrissen werden, schwangere Frauen und Männer, die aus Afrika fliehen», soll der Täter demnach gesagt haben.
Die Kinder litten eine knappe Stunde Todesangst. Der Mann fuhr den Bus und brachte ihn vom vorgesehenen Weg ab. Ein Junge erzählte in einem Video, der Täter habe Benzinkanister ausgeschüttet, Kinder seien an den Händen gefesselt gewesen, und ihre Handys seien ihnen weggenommen worden. Er habe sich allerdings befreien können und mit seinem Telefon, das auf den Boden gefallen war, die Polizei gerufen, sagte der Junge.
Die Polizisten konnten alle noch rechtzeitig retten, weil sie die hinteren Fenster des Busses einschlugen, wie ein Augenzeuge im Fernsehen erzählte.
Angegriffener Salvini teilt aus
Innenminister und Vize-Premier Matteo Salvini erklärte, der Mann sei wegen sexueller Gewalt und Trunkenheit am Steuer vorbestraft gewesen. «Ich will Klarheit: Warum fährt eine Person mit (diesen Vorstrafen) einen Bus mit Kindern?» Weil der Mann Panik ausgelöst habe, werde auch das Motiv Terrorismus geprüft, sagte der Chef der rechten Lega, der seit seinem Amtsantritt einen strammen Anti-Migrationskurs fährt.
Der Täter steckte den Bus Medienberichten zufolge in Brand, als die Polizei ihn in San Donato Milanese wenige Kilometer südöstlich von Mailand blockiert hatte. Auf Bildern war ein vollkommen ausgebrannter Bus zu sehen.
Der Mann habe «hier kommt niemand lebend raus» gerufen und dann den Wagen in Flammen gesetzt, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf den Provinzkommandanten Luca De Marchis. Der Mann habe gesagt, dass die Menschen in Afrika sterben müssten und dass das die Schuld der italienischen Vize-Regierungschefs Salvini und Luigi Di Maio von der Fünf-Sterne-Bewegung sei.
Die populistische Regierung in Rom fährt seit ihrem Amtsantritt einen harten Kurs gegen Migranten und verweigerte mehreren Rettungsschiffen mit Geflüchteten das Anlegen in Italien. Erst diese Woche wurde das Schiff «Mare Jonio» von einer italienischen Hilfsorganisation beschlagnahmt, nachdem es Migranten gerettet hatte.
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O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
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