Jemen Separatisten erobern Präsidentenpalast

SDA

10.8.2019 - 23:40

Kämpfer der Gruppe Sicherheitsring, die für einen unabhängigen Süd-Jemen eintritt, patrouillieren durch die Strassen von Aden. Die Separatistengruppe wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.
Kämpfer der Gruppe Sicherheitsring, die für einen unabhängigen Süd-Jemen eintritt, patrouillieren durch die Strassen von Aden. Die Separatistengruppe wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.
Source: KEYSTONE/EPA/NAJEEB ALMAHBOOBI

Separatistenkämpfer im Jemen haben nach eigenen Angaben den Präsidentenpalast in der Interimshauptstadt Aden erobert. Die Kämpfer hätten den Palast am Samstag kampflos von der Präsidialgarde übernommen.

Dies sagte ein Sprecher der Gruppe Sicherheitsring, einer von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützten Separatistengruppe, die für einen unabhängigen Süd-Jemen eintritt. Ein Augenzeuge bestätigte, die Präsidialgarde habe den Präsidentenpalast übergeben.

Die im Süden Jemens gelegene Stadt Aden ist seit Januar 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung. Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa nach Saudi-Arabien geflohen, als diese von den aus dem Norden stammenden Huthi-Rebellen besetzt wurde.

In Aden kommt es seit Mittwoch zu verstärkten Kämpfen zwischen Truppen der international anerkannten Regierung und den Separatisten vom sogenannten südlichen Übergangsrat (STC). Diese wollen sich vom Nordjemen abspalten und einen eigenen Staat gründen.

Nach Angaben der Separatisten eroberten diese bis zum Abend den Präsidialpalast, in dem auch Regierungsbüros untergebracht sind. Beim Vorrücken stiessen sie auf keinen Widerstand, da die Garde den Komplex kampflos geräumt hatte, wie einheimische Quellen der dpa berichteten. «Einige der Gardisten sind sogar zum STC übergelaufen.»

Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und die meisten seiner Minister arbeiten Berichten zufolge allerdings aus Riad in Saudi-Arabien.

Die Anhänger des STC erklärten am Samstag zudem, auch mehrere Lager der Präsidentengarde eingenommen zu haben. Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte gab es zunächst nicht.

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