Zum Abschluss der Balkankonferenz in Berlin haben sich die verfeindeten Nachbarn Serbien und Kosovo einmal mehr auf konstruktive Gespräche zur Beilegung ihres Konflikts geeinigt. Dies teilte teilte das deutsche Bundespresseamt in der Nacht zum Dienstag mit.
So seien Belgrad und Pristina übereingekommen, «ihre Anstrengungen zur Umsetzung bestehender Vereinbarungen voranzutreiben», hiess es. Es sei zudem von «zentraler Bedeutung für den Weg Serbiens und Kosovos nach Europa».
Zudem wollten sich die beiden Staaten unter Vermittlung der EU wieder konstruktiv in den Dialog einbringen, um eine Lösung zu erzielen. Ähnliche Absichtserklärungen Serbiens und des Kosovos endeten in der Vergangenheit aber nach kurzer Zeit stets in neuem Streit.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatten am Montag im Berliner Kanzleramt ein informelles Treffen mit Staats- und Regierungschefs des Westbalkan geleitet. An dem Treffen nahmen unter anderem Serbiens Staatschef Aleksandar Vucic und Kosovos Präsident Hashim Thaci teil.
Zentrale Bedingung für EU-Beitritt
Die Teilnehmer der Balkankonferenz unterstrichen die Bedeutung eines rechtlich bindenden Abkommens zwischen Belgrad und Pristina zur Normalisierung ihrer Beziehungen. Dies würde nicht nur zur Stabilität in der Region beitragen, sondern wäre auch von zentraler Bedeutung für den Weg Serbiens und Kosovos nach Europa.
Serbien führt seit 2014 Beitrittsverhandlungen mit der EU. Die Aussöhnung mit dem Kosovo gilt aber als zentrale Bedingung dafür, dass die Gespräche irgendwann einmal erfolgreich abgeschlossen werden können. Das fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Belgrad, das das Kosovo als historisches Siedlungsgebiet der Serben auf dem Balkan betrachtet, hat dies nie anerkannt und betrachtet seine ehemalige Provinz weiterhin als eigenes Staatsgebiet – obwohl mehr als 100 Länder das Kosovo als Staat anerkennen.
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