Drama im GazastreifenSommerhitze macht das Leben zum täglichen Überlebenskampf
dpa
3.7.2025 - 19:33
Neue Hoffnung auf Waffenstillstand in Gaza
STORY: Die Nachricht aus den USA, dass Israel den Bedingungen für den Abschluss eines 60-tägigen Waffenstillstands in Gaza zugestimmt habe, hat neue Hoffnungen in der Enklave geweckt. Ein «finaler» Vorschlag würde von den Vermittlern, Katar und Ägypten, an die Hamas übermittelt, schrieb US-Präsident Trump am Dienstag in einem Social-Media-Beitrag. Vox Pops: «Wir wollen ein vollständiges Ende des Krieges in Gaza, nicht wie bisher ein Teilweise-Abkommen und einen Waffenstillstand, der einen Monat oder zwei dauert, bevor der Krieg zurückkehrt. Nein, wir wollen ein vollständiges Ende dieses Krieges und dieses Völkermords, wobei sie ihre Geiseln nehmen, unsere in ihren Gefängnissen festgehaltenen Gefangenen freilassen, den Wiederaufbau Gazas und die Rückkehr des Lebens für unser Volk im Gazastreifen.» «Wir hoffen, er meint es diesmal ehrlich. Wir sind es gewohnt, dass er in der Vergangenheit nicht ehrlich war. Wir hoffen, er meint es ernst, so wie er es während des israelisch-iranischen Krieges ernst meinte – als er sagte, der Krieg müsse aufhören, und er hörte auf. Trump kann den Krieg beenden, wenn er will.» Viele Bewohner des Gazastreifens sind bereits mehrfach vor den Kämpfen geflohen und suchen 21 Monate nach Beginn der israelischen Militäroffensive täglich nach Nahrung und Sicherheit. Der öffentliche Druck auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, einen dauerhaften Waffenstillstand in Gaza zu erreichen und den fast zweijährigen Krieg zu beenden, nimmt weiter zu. Der Schritt wird jedoch von den Hardlinern in seiner rechtsgerichteten Regierungskoalition abgelehnt.
03.07.2025
Über den Zeltlagern Vertriebener im Gazastreifen flirrt die Hitze. Abkühlung gibt es kaum. Doch das ist für viele nicht einmal das Schlimmste.
DPA
03.07.2025, 19:33
dpa
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Im Gazastreifen herrschen Temperaturen von über 30 Grad.
Nur 7 Prozent der zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen hat ausreichend Wasser.
«Und unsere Lage ist katastrophal.» Das Abwasser und fehlender Strom bereite den kriegsgebeutelten Menschen weitere Probleme.
Für Rida Abu Hadajed ist der Sommer eine neue Stufe des Elends im täglichen Kampf ums Überleben im kriegszerstörten Gazastreifen. Die Temperaturen steigen auf mehr als 30 Grad.
Der Tag beginnt mit dem Geschrei ihrer sieben Kinder, die im engen Nylonzelt der vertriebenen Familie schwitzen. Draussen ist die Luftfeuchtigkeit unerträglich.
Rida Abu Hadajed versucht am 1. Juli, in Chan Junis ihre zweijährige Tochter Azhar zu kühlen.
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Die 32-jährige Mutter kann ihren Kindern nur ein wenig Luft zufächeln, mit einem Tablett oder einem Stück Papier – was immer sie finden kann.
Die Kinder «weinen, bis die Sonne untergeht»
Wenn sie Wasser hat, giesst sie es über die Kinder. Doch Wasser ist ein immer knapperes Gut. «Es gibt keinen Strom. Es gibt nichts», sagt Hadajed mit schweissnassem Gesicht. «Sie können nicht schlafen. Sie weinen den ganzen Tag, bis die Sonne untergeht.»
Hadajed und ihre Familie müssen in orekären Vwrhältnissen überleben.
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Die Hitze im Gazastreifen verschärft die Not der etwa zwei Millionen Menschen dort noch einmal. Das Wasser ist knapp, vor allem sauberes, die Abwassernetze sind lahmgelegt, es gibt immer weniger Wohnraum. Das sei ein Nährboden für Krankheiten, warnen Hilfsorganisationen seit langem.
Die meisten Menschen hausen in Zelten. Viele müssen weite Strecken laufen, um Wasser zu holen. Sie rationieren jeden Tropfen, was ihre Möglichkeiten zum Waschen und Kühlen einschränkt. «Wir sind erst am Anfang des Sommers», sagt Hadajeds Ehemann Jussef. «Und unsere Lage ist katastrophal.»
93 Prozent leiden an Wassermangel
Israel hatte die Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff, Medikamenten und allen anderen Hilfsgütern in den Gazastreifen fast drei Monate lang blockiert. Im Mai begann es, Hilfslieferungen in begrenztem Umfang wieder zuzulassen. Aber der Treibstoff, der für Brunnenpumpen oder zum Betrieb von Entsalzungsanlagen benötigt wird, kommt immer noch nicht in den Gazastreifen.
Kinder schöpfen am 24.Mai in Gaza-Stadt Wasser nach einem Rohrbuch Wasser aus einer Pfütze.
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Dort funktionieren laut einem Bericht des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) nur noch 40 Prozent der Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Alle anderen stehen kurz vor dem Kollaps. Schon jetzt leiden 93 Prozent der Haushalte unter Wasserknappheit.
Ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef warnte kürzlich, dass Kinder verdursten werden, wenn kein Treibstoff in den Gazastreifen kommt. Die Hadajeds wurden durch einen Evakuierungsbefehl aus dem Osten von Chan Junis vertrieben.
«Wir sind die müdesten Menschen der Welt»
«Unser Leben in dem Zelt ist erbärmlich. Wir verbringen unsere Tage damit, Wasser über ihre Köpfe und ihre Haut zu giessen», sagt Jussef Hadajed über seine Kinder. «Das Wasser selbst ist knapp. Es ist sehr schwierig, das Wasser zu bekommen.»
Palästinenser suchen am 2. Juli bei Chan Junis im Mittelmeer nach Abkühlung.
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«Ich und meine Kinder verbringen unsere Tage mit Schwitzen», sagt die 30-jährige Reham Abu Hadajed, eine 30-jährige Verwandte von Rida, die ebenfalls aus Chan Junis vertrieben wurde. Sie macht sich Sorgen um die Gesundheit ihrer vier Kinder. «Ich habe nicht genug Geld, um ihnen Medikamente zu kaufen», sagt sie.
Für Mohammed al-Auini ist die Hitze nicht einmal das Schlimmste. Es sind die Fliegen und Moskitos, die vor allem nachts sein Zelt belagern. Es gibt kein angemessenes Abwassernetz. Der Müll stapelt sich auf den Strassen, was Insekten und Krankheiten anlockt.
Der Gestank von verwesendem Müll liegt in der Luft. «Wir sind die ganze Nacht wach und sterben an den Mückenstichen», sagt der 23-Jährige. «Wir sind die müdesten Menschen der Welt.»
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