Mit neuen militärischen Provokationen gegenüber Taiwan hat China seinen Herrschaftsanspruch über die freiheitliche Inselrepublik untermauert. Um den chinesischen Nationalfeiertag schickte Chinas Militär als Demonstration der Stärke zwei Tage in Folge eine Rekordzahl von Flugzeugen in Taiwans Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ). Nach 38 am Nationalfeiertag am Freitag meldete Taiwans Verteidigungsministerium am Samstag sogar 39 Flugzeuge – so viele wie nie zuvor. Am Sonntag waren es tagsüber auch wieder 16. Die US-Regierung kritisierte die Militäraktionen.
3.10.2021 - 14:39
SDA
Als Reaktion aktivierte Taiwan seine Raketenabwehr und schickte selbst Flugzeuge in die Luft, um die chinesischen Kampfjets vom Typ J-16 und Suchoi Su-30 sowie Transport- und Frühwarnflugzeuge zu beobachten. Auch wurden die chinesischen Piloten über Funk verwarnt. Premierminister Su Tseng-chang verurteilte das Vorgehen Pekings als widerrechtlich und sagte, China unterhöhle den Frieden in der Region. Aussenminister Joseph Wu nannte die Aktionen «bedrohlich».
Die USA verfolgten die Entwicklung «sehr aufmerksam», sagte Vizeverteidigungsministerin Kathleen Hicks. Auf Fragen nach einer möglichen Invasion Chinas in Taiwan sagte Hicks, die USA hätten beträchtliche Streitkräfte in der Region, «um ein solches Potenzial einzudämmen», wie Taiwans Nachrichtenagentur CNA zitierte. Die USA hätten ein gutes Verhältnis zu Taiwan. Auch verwies Hicks darauf, dass sich die USA seit den 70er Jahren der Verteidigungsfähigkeit Taiwan verpflichtet hätten. Die USA liefern vor allem Waffen.
Die Verletzungen der Identifikationszone zur Luftverteidigung hatten im vergangenen Jahr schon den höchsten Stand seit der «Raketenkrise» um Taiwan 1996 erreicht, wurden nach der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden im Januar aber noch einmal verstärkt. Damit dreht Peking an der Eskalationsspirale und verstärkt den Druck auf die USA, die ihre Beziehungen zu Taiwan aufgewertet haben. Auch soll die Regierung in Taipeh eingeschüchtert werden, die unter Präsidentin Tai Ing-wen deutlich auf Distanz zu Peking geht.
Während sich das demokratische Taiwan selbst längst als unabhängig betrachtet, spricht Peking von Separatismus. Die kommunistische Führung Chinas sieht das heute demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als «untrennbaren» Teil der Volksrepublik an, obwohl es nie dazu gehört hat. Es droht mit einer gewaltsamen Eroberung, um eine «Wiedervereinigung» zu erreichen.
Auch versucht es, Taiwan international zu isolieren. Die Volksrepublik lehnt jede Form formeller Beziehungen anderer Länder mit der Inselrepublik ab. Nur 15 Staaten weltweit erkennen Taiwan an und müssen dafür auf diplomatische Beziehungen zu China verzichten. Auch Deutschland erkennt Taiwan aus Rücksicht auf Peking nicht offiziell an, unterhält aber eine Repräsentanz in Taipeh.
Der Streit um den Status Taiwans geht auf den Bürgerkrieg in China zurück, als die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang nach ihrer Niederlage gegen die Kommunisten nach Taiwan flüchteten. In Peking wurde 1949 die kommunistische Volksrepublik gegründet, während Taiwan als «Republik China» regiert wurde.
Mit den Militärflügen nahe der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel will Chinas Volksbefreiungsarmee nach Angaben taiwanischer Experten offenbar koordinierte Kampffähigkeiten demonstrieren. Die Flüge erfolgten bei Tag und bei Nacht. Auch stammten die Flugzeuge von verschiedenen Geschwadern, wie die Nachrichtenagentur CNA berichtete.
«Im Moment läuft die medizinische Behandlung der zahlreich Verletzten»
STORY: Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A 9 bei Leipzig sind nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, hiess es. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Autobahn wurde am Mittwoch in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer wurden gebeten, eine Rettungsgasse freizuhalten. Olaf Hoppe, Polizei Leipzig: «Wir als Polizei sind hier in jedem Fall mit 70, 80 Personen im Einsatz. Wir haben Unterstützung von der Bundespolizei, um die weiträumig abzusperren. Man kann glaube ich nachvollziehen, im Moment läuft hier die medizinische Behandlung von den zahlreichen Verletzten. Und Rettungskräfte sind hier vom Landkreis Nordsachsen im Einsatz. Auch zahlreich, wie – so nennt man das – es bei einem Massenanfall von Verletzten üblich ist.» Der Reisebus von Flixbus war zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Die Ursache ist bisher unbekannt – genauso wie die Frage, ob weitere Fahrzeuge beteiligt waren. Nach Angaben von Flix war der Bus auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord seien 53 Fahrgäste und 2 Fahrer gewesen.
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Nach Polizeiangaben wurden ausserdem mehrere Verletzte gemeldet
Der Reisebus war am Morgen zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz verunglückt
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