Deutschland SPD-Widerstand gegen Nahles-Wahl aus Berlin und dem Norden

SDA

13.2.2018 - 01:31

Mögliche Stabsübergabe: SPD-Chef Martin Schulz könnte am Dienstag die Parteileitung an die bisherige SPD-Fraktionschefin im Bundestag, Andrea Nahles, abgeben. (Archivbild)
Mögliche Stabsübergabe: SPD-Chef Martin Schulz könnte am Dienstag die Parteileitung an die bisherige SPD-Fraktionschefin im Bundestag, Andrea Nahles, abgeben. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP dpa/OLIVER BERG

Kurz vor dem möglichen Übergang des SPD-Parteivorsitzes von Martin Schulz auf Andrea Nahles formiert sich in der SPD Widerstand. Die Berliner SPD lehnt Nahles einem Bericht der "Berliner Morgenpost" (Dienstagausgabe) zufolge als kommissarische Parteivorsitzende ab.

Es sollten vor einem möglichen Parteitag keine Tatsachen geschaffen werden, berichtete die Zeitung nach einer Sitzung des Landesvorstands der SPD aus Parteikreisen. In Schleswig-Holstein kündigte zudem die Flensburger SPD-Oberbürgermeisterin Simone Lange eine Gegenkandidatur zu Nahles an.

Am Dienstag wollen SPD-Parteipräsidium und Bundesvorstand in Berlin zusammenkommen. Dabei könnte Nahles als bisherige Chefin der SPD-Bundestagsfraktion auch den SPD-Parteivorsitz von Schulz vorübergehend übernehmen.

Gegen diese vorläufige Lösung soll Berlins SPD-Landesvorsitzender, der Regierende Bürgermeister Michael Müller, gegenüber der Parteispitze argumentieren, fasst die "Morgenpost" die Position der Berliner SPD zusammen, die auch bereits gegen Koalitionsverhandlungen mit der Union war. Es gehe nicht darum, Nahles als Bundesvorsitzende zu verhindern, hiess es. Im Moment soll aber nach Müllers Vorschlag einer der Schulz-Stellvertreter kommissarisch den Vorsitz übernehmen.

Auch im Norden regt sich Widerstand. Am späten Montagabend habe die Flensburger Oberbürgermeisterin Lange angekündigt, sich ebenfalls für das Amt der SPD-Bundesvorsitzenden zu bewerben, berichtete der NDR. Der Sender zitierte aus einem Brief der 41-Jährigen an den SPD-Bundesvorstand. Das Amt der Bundesvorsitzenden der SPD sei "von weitreichender Bedeutung für die gesamte Partei und das gesamte Land und darf nicht von einer kleinen Gruppe intern festgelegt werden", schreibe Lange.

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