Leak bei Young Republicans Chat-Teilnehmer mit «Nazi-Ader» soll Spitzenbeamter werden

dpa

21.10.2025 - 21:13

Paul Ingrassia bei einer Trump-Rede auf dem South Lawn des Weissen Hauses.
Paul Ingrassia bei einer Trump-Rede auf dem South Lawn des Weissen Hauses.
Bild: AP Photo/Alex Brandon/Keystone (Archivbild)

Paul Ingrassia wurde von Trump für einen Spitzenjob nominiert. Nun werden Chatnachrichten publik, die den Mann massiv unter Druck setzen. Selbst Republikaner fordern eine Rücknahme der Nominierung.

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DPA, Redaktion blue News

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  • Die Enthüllungen um Chats unter jungen US-Republikanern sorgen in den USA weiter für Aufsehen.
  • Paul Ingrassia, der von Trump für die Leitung des «Office of Special Counsel» nominiert wurde, soll sich rassistisch und antisemitisch geäussert haben. 
  • Ausserdem schrieb er: «Ich gebe zu, dass ich gelegentlich eine Nazi-Ader habe».
  • Spitzenpolitiker der Demokraten und auch der Republikaner fordern Trump auf, die Nominierung zurückzunehmen.

Das Portal «Politico» hat weitere Chatnachrichten unter jungen Republikanern enthüllt. Insbesondere das Mitglied Paul Ingrassia steht dabei im Fokus. Er soll ausgerechnet das «Office of Special Counsel» leiten. Die unabhängige Bundesbehörde schützt Whistleblower im öffentlichen Dienst.

«Politico» hatte berichtet, der 30-Jährige habe sich in einem Chat rassistisch und antisemitisch geäussert. Unter anderem schrieb Ingrassia, der Martin-Luther-King-Feiertag gehöre in die «Hölle». «Ich gebe zu, dass ich gelegentlich eine Nazi-Ader habe», schrieb er ausserdem.

Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, hat Präsident Donald Trump nun aufgefordert, die Nominierung Ingrassias zurückzuziehen. «Die zweite Woche in Folge bekommen wir einen beunruhigenden Bericht über junge republikanische Mitarbeiter, die Nazi-Ideologie und rassistischen Müll feiern, wenn sie glauben, dass niemand zuhört», sagte Schumer im Senat.

Schumer nannte die Äusserungen «gefährlich» und forderte, Ingrassia dürfe «niemals wieder eine Führungsposition innerhalb der Republikanischen Partei oder der Regierung bekleiden». Auch Schumers republikanischer Gegenpart im Senat, John Thune, hofft laut US-Medien, dass das Weisse Haus Ingrassias Nominierung zurückzieht. Diese müsste im Senat bestätigt werden.

Rassismus und Antisemitismus in Chats

Der «Politico»-Bericht ist Teil einer Serie von Recherchen, in denen das Portal auch Tausende geleakte Nachrichten aus Telegram-Chats der «Young Republicans» – der Jugendorganisation der Republikaner – ausgewertet hatte. In einem weiteren Bericht hiess es, die Polizei des US-Kapitols sei wegen einer amerikanischen Flagge mit Hakenkreuzsymbol in das Büro eines republikanischen Abgeordneten gerufen worden. Der Abgeordnete gibt an, nichts damit zu tun zu haben.

In den Chats der «Young Republicans» fanden sich laut «Politico» zahlreiche rassistische, antisemitische und gewaltverherrlichende Kommentare. So soll eine Person demnach geschrieben haben: «Ich liebe Hitler», eine andere habe angedeutet, politische Gegner in Gaskammern ermorden zu wollen. Vizepräsident JD Vance verteidigte die Nachrichten zwar nicht, bezeichnete sie aber als jugendliche «Dummheiten». Laut «Politico» sind die meisten Mitglieder der Chats zwischen Mitte 20 und Mitte 30.

Sowohl Demokraten als auch Republikaner zeigten sich empört. Gleichzeitig verwiesen Vance und andere Republikaner auf geleakte Textnachrichten eines Demokraten aus dem Bundesstaat Virginia, der 2022 laut US-Medien die Ermordung eines republikanischen Gegners gefordert hatte.