USA Biden gewinnt auch Georgia — Trump ermutigt zu Protestkundgebungen 

dpa/sda/toko

13.11.2020 - 20:42

Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany: Trump wird bei seiner eigenen Amtseinführung anwesend sein.
Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany: Trump wird bei seiner eigenen Amtseinführung anwesend sein.
KEYSTONE/EPA/MICHAEL REYNOLDS (Archivbild)

Laut Senderprognosen gewinnt Joe Biden auch Georgia und damit die US- Wahl mit 306 Wahlleuten deutlich. Das interessiert im Trump-Lager aber niemanden: «Ich denke, dass der Präsident bei seiner eigenen Amtseinführung anwesend sein wird», sagte seine Sprecherin Kayleigh McEnany. Unterdessen ermutigt Trump seine Anhänger zu Protestkundgebungen.

Der neu gewählte Präsident Joe Biden hat nach Vorhersagen von Fernsehsendern bei der US-Wahl 306 Wahlleute gewonnen — deutlich mehr als die erforderlichen 270. Die Sender CNN, NBC und CBS prognostizierten am Freitag, dass Biden Georgia gewonnen habe, der republikanische Amtsinhaber Donald Trump dafür den Bundesstaat North Carolina. Das waren die letzten beiden Bundesstaaten, in denen noch kein Sieger ausgerufen worden war.

Das Weisse Haus hält jedoch weiter an der Darstellung fest, dass Präsident Donald Trump die Wahl gewonnen hat und vor seiner zweiten Amtszeit steht. «Ich denke, dass der Präsident bei seiner eigenen Amtseinführung anwesend sein wird», sagte seine Sprecherin Kayleigh McEnany am Freitag im Fernsehsender Fox Business News. Die Frage war, ob Trump zu der Amtseinführungsfeier am 20. Januar 2021 kommen werde – was die Zeremonie für Wahlsieger Joe Biden sein wird.

Gewinnt laut Senderprognosen die US-Wahl mit 306 Wahlleuten deutlich: Joe Biden.
Gewinnt laut Senderprognosen die US-Wahl mit 306 Wahlleuten deutlich: Joe Biden.
KEYSTONE/AP/Carolyn Kaster

Trump hat die Wahl verloren, behauptet aber, dass er durch massive Fälschungen um den Sieg gebracht worden sei. Bisher konnten allerdings weder das Wahlkampfteam, noch seine Anwälte Belege dafür präsentieren.

Dennoch twittert Trump regelmässig, er werde am Ende die Wahl gewinnen – und auch Vertraute des Präsidenten behaupten das. So sagte Aussenminister Mike Pompeo bei einer Pressekonferenz am Dienstag: «Es wird einen reibungslosen Übergang zu einer zweiten Trump-Regierung geben.» Später relativierte er die Aussage, und erklärte, dass es keine Probleme gebe werde, «wer auch immer am Mittag des 20. Januar im Amt ist». Aber auch Trumps Handelsberater Peter Navarro sagte am Freitag im Sender Fox: «Wir im Weissen Haus agieren weiterhin in der Annahme, dass es eine zweite Amtszeit von Präsident Trump geben wird.»

Donald Trump weigert sich nach wie vor, den Wahlsieg Bidens anzuerkennen.
Donald Trump weigert sich nach wie vor, den Wahlsieg Bidens anzuerkennen.
Alex Brandon/AP/dpa

Trump ermutigt Anhänger zu Protestkundgebungen

Unterdessen hofft der Amtsinhaber auf verstärkte Unterstützung seiner Anhänger. Einen Tag vor einer Demonstration gegen vermeintlichen Betrug bei der Präsidentschaftswahl am 3. November kündigte Trump auf Twitter an, er überlege, ob er «vorbeikommt und Hallo sagt». Trump schrieb am Freitag, er fühle sich ermutigt von «all der enormen Unterstützung da draussen, besonders auf Kundgebungen, die ganz natürlich überall im Land aufkommen». Ohne bisher einen Beleg angeben zu können, wiederholte der Präsident seinen Vorwurf: «Diese Wahl ist manipuliert gewesen.»

Unter dem Motto «Stop the Steal» (Beendet den Diebstahl) haben mehrere Gruppen für diesen Samstag im Zentrum von Washington zu einem «Marsch für Trump» aufgerufen. Eine Demonstration soll zum Sitz des Obersten Gerichtshofs der USA führen. Antifa-Gruppen haben zum Protest gegen die Kundgebung der Trump-Anhänger aufgerufen.

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