Biologie Steinadler werden im Laufe der Jahre besser im Fliegen

ceel, sda

16.9.2024 - 09:27

Steinadler standen in der Schweiz einst kurz vor dem Aussterben. Mittlerweile hat sich der Adlerbestand laut der Vogelwarte Sempach erholt und ist heute in den Alpen nahezu gesättigt. (Archivbild)
Steinadler standen in der Schweiz einst kurz vor dem Aussterben. Mittlerweile hat sich der Adlerbestand laut der Vogelwarte Sempach erholt und ist heute in den Alpen nahezu gesättigt. (Archivbild)
Keystone

Steinadler perfektionieren mit zunehmendem Alter ihre Flugkünste Laut einer neuen Studie lernen die Raubvögel, Luftströmungen besser zu nutzen. Ihr Lebensraum vergrössert sich damit innerhalb von drei Jahren um mehr als das Zweitausendfache.

Offenbar müssen junge Adler selbst angeborene Verhaltensweisen im Laufe des Lebens weiter verfeinern, schrieb die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Montag in einer Mitteilung zur Studie. Die Studie wurde im Fachblatt «eLife» veröffentlicht.

Steinadler fliegen mit Thermik: Sie nutzen aufsteigende Luftströmungen, um mit vergleichsweise wenig Energie grosse Distanzen zurückzulegen. In der Studie zeigten die Forschenden, dass sich die Vögel auf ihren ersten Flügen nach dem Verlassen des elterlichen Nests auf die Umgebung von Gebirgskämmen beschränken.

Dort herrschen gut vorhersagbare thermische Bedingungen. Der Wind wird nach oben abgelenkt und die Luft steigt auf. Mit zunehmendem Alter wagen sich die Steinadler dann in immer flachere Regionen, in denen die Thermik weniger vorhersehbar und schwieriger zu finden ist.

55 junge Adler beobachtet

Die Ergebnisse seien wertvoll für Schutzbemühungen, schrieben die Forschenden in der Studie. Sie könnten dazu beitragen, Gebiete zu identifizieren, in denen menschliche Aktivitäten mit den natürlichen Verhaltensweisen der Adler in Konflikt geraten könnten.

Für die Studie haben die Forschenden des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz, der Schweizerischen Vogelwarte Sempach LU und der Universität Wien 55 junge Steinadler mit GPS-Empfängern ausgestattet. Bis zu drei Jahre lang zeichneten sie die Flugrouten der Vögel aus Nestern in der Schweiz, Italien, Deutschland, Slowenien und Österreich auf.

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