Chile hat einen neuen Präsidenten gewählt. In der Stichwahl trat am Sonntag der konservative Unternehmer Sebastián Piñera (68) gegen den Journalisten Alejandro Guillier (64), Kandidat der Mitte-Links-Regierung, an.
In letzten Umfragen hatte der 68-jährige Piñera einen knappen Vorsprung von rund zwei Prozentpunkten. Das Ergebnis wurde am frühen Montag erwartet. Die Amtsübernahme des neuen Staatschefs in dem südamerikanischen Land ist für den 11. März 2018 vorgesehen.
"Lasst nicht zu, dass andere für euch entscheiden", rief die 66-jährige sozialistische Staatschefin Michelle Bachelet bei der Stimmabgabe in Santiago de Chile zur Teilnahme an der Wahl auf.
Nur 47 Prozent der 14,3 Millionen Wahlberechtigten hatten im ersten Durchgang am 19. November ihre Stimme abgegeben. Piñera, der bereits 2011-2014 das Amt innehatte, gewann dabei mit 37 Prozent der Stimmen gegen den 64-jährigen Guillier mit 23 Prozent.
Linke Stimmen ausschlaggebend
Ausschlaggebend dürfte nun sein, für wen die Wähler der ausgeschiedenen Kandidatin des Linksbündnisses Frente Amplio (Breite Front, FA) stimmen werden. Beatriz Sánchez, die in der ersten Runde mit 20,3 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz kam, hat zur Wahl Guilliers aufgerufen.
Beide Kandidaten zeigten sich bei der Stimmabgabe siegessicher. Er werde knapp, aber klar gewinnen, erklärte Guillier in einem Wahllokal im nordchilenischen Antofagasta. Piñera sagte in Santiago de Chile, er werde als Präsident Chile in eine bessere Zukunft führen.
In der Wahlkampagne setzte Piñera den Fokus auf eine Ankurbelung der Wirtschaft, während Guillier die Fortführung von Bachelets Reformen etwa im Bildungsbereich und eine Liberalisierung der Verfassung ins Zentrum seines Programms stellte.
Keiner der beiden Bewerber wird in dem in der ersten Runde neugewählten Parlament über eine eigene Mehrheit verfügen. Der neue Präsident tritt sein Amt am 11. März an.
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