Sudans Ministerpräsident Abdalla Hamdok hat nach Angaben von Regierungsvertretern und den staatlichen Medien einen Anschlag überlebt. Hamdoks Konvoi sei am Montagmorgen auf dem Weg in sein Büro in Khartum von Sprengsätzen getroffen worden.
Das erklärte sein Kabinettschef Ali Bachit im Online-Netzwerk Facebook. Nach Angaben des staatlichen Rundfunksenders Omdurman wurde der Konvoi zudem mit Schusswaffen angegriffen. Hamdok blieb unverletzt, wenige Stunden später setzte er die Regierungsgeschäfte fort.
Hamdok steht in dem Land seit August einer Übergangsregierung aus Militärs und Zivilisten vor. Seit seinem Amtsantritt versucht der frühere Uno-Wirtschaftsexperte, die am Boden liegende Wirtschaft des Landes anzukurbeln, die Politik zu reformieren und mit den Rebellen im Westen und Süden über einen Frieden zu verhandeln.
Der Regierungschef versicherte auf Twitter, der Angriff werde den Wandel im Land nicht stoppen. Später leitete er eine Sondersitzung des Ministerrats, wie Aufnahmen des Staatsfernsehens zeigten.
Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Staatsfernsehen und Kabinett sprachen von einem «Terrorangriff», ohne jedoch Verdächtige zu nennen. Am von der Polizei abgeriegelten Tatort waren teils schwer beschädigte Fahrzeuge zu sehen.
Die sudanesische Armee hatte am 11. April 2019 nach monatelangen Volksprotesten den autoritär herrschenden Staatschef Omar al-Baschir gestürzt. Nach seiner Absetzung regierte zunächst ein Militärrat, doch sich einigte dieser nach weiteren monatelangen Unruhen mit der Protestbewegung auf die Einsetzung eines Souveränen Rats, in dem sich Militärs und Zivilisten die Macht teilen.
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