Crash in Kabul Taliban stürzen mit erbeutetem US-Helikopter in den Tod

phi

12.9.2022

Ein Black Hawk stürzt am 10. September in Kabul ab.
Ein Black Hawk stürzt am 10. September in Kabul ab.
Wais Barakzai

Sie wollten den Helikopter reparieren, doch der Praxistest schlägt fehl: Drei Taliban sind beim Absturz eines Black Hawk in der afghanischen Hauptstadt ums Leben gekommen.

phi

Gerade noch haben die Taliban den Abzug westlicher Truppen gefeiert. Bei der Parade am 31. August präsentieren sie neben einer bizarren Motorrad-Armee auch erbeutetes Gerät der US-Armee und der früheren afghanischen Regierungstruppen.

Der Regierungschef der Taliban, Mullah Mohammad Hassan Akhund, sagt an jenem 31. August in seiner Rede, man habe 20 Jahre lang für diesen Tag gekämpft. Er räumt jedoch auch ein, dass die Wirtschaft des Landes aufgrund von US-Sanktionen gelähmt sei, und rief die Welt dazu auf, mit den Taliban zusammenzuarbeiten.

Wie schwer die Sanktionen wiegen, zeigt sich dann am Samstag, dem 10. September, in Kabul. Zwar haben die Taliban US-Waffen im Wert von geschätzt sieben Milliarden Dollar von Washington übernommen, aber darunter sind nicht nur Munition oder Jeeps vom Typ Humvee, sondern auch komplizierteres Gerät.

So sind die Taliban auch in den Besitz von 18 Helikoptern vom Typ UH-60 Black Hawk gekommen, von denen allerdings nur sechs auch flugfähig sein sollen. Dieses «Geschenk» ist für die Fanatiker auch ein Problem: Ersatzteile bekommen sie aus den USA natürlich nicht. Und die Ausbildung von Mechanikern muss ebenfalls ohne Uncle Sam stattfinden.

Das kann tödliche Folgen haben, wie sich am 10. September zeigt: «Ein amerikanischer Black-Hawk-Helikopter, der auf einer Trainingsmission war, ist wegen eines technischen Problems angestürzt», erklärt Enaytullah Khowrazmi, Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kabul, laut «International Business Times».

Bei dem Crash seien die beiden Piloten und ein weiteres Besatzungsmitglied in der Hauptstadt Afghanistans getötet worden. Fünf Personen seien verletzt worden.