Karen Tausende fliehen vor Kämpfen in Myanmar nach Thailand

Rund 4200 Dorfbewohner sind vergangene Woche vor Gefechten zwischen Myanmars Streitkräften und Guerillakämpfern über die Grenze nach Thailand geflohen.

Rund 4200 Dorfbewohner sind vergangene Woche vor Gefechten zwischen Myanmars Streitkräften und Guerillakämpfern über die Grenze nach Thailand geflohen. Dies teilte ein Sprecher des thailändischen Verteidigungsministeriums, Kongcheep Tantravanich, am Mittwoch mit. Darunter seien mehr als 2500 Menschen, die am Freitag von der Volksgruppe der Karen gehaltenes Territorium verlassen und den Grenzfluss Moei durchquert hätten, um nach Thailand zu gelangen. Zu einer ähnlichen Fluchtbewegung kam es im April, als Tausende Dorfbewohner im ostmyanmarischen Staat Karen nach Luftangriffen des Militärs im Nachbarland Zuflucht gesucht hatten.

In solchen Fällen dürfen die Menschen in der Regel für einige Tage in Thailand bleiben und werden dann nach Myanmar zurückgeschickt. Die Gegend in der westthailändischen Provinz Tak, wo den Flüchtlingen Unterschlupf gewährt wurde, sei als Vorsichtsmassnahme gegen die Ausbreitung von Covid-19 abgeriegelt worden, sagte der Ministeriumssprecher weiter. Alle würden zudem auf das Virus getestet.

Die Karen gehören zu einigen ethnischen Minderheiten, die bereits seit Jahrzehnten um grössere Autonomie von Myanmars Zentralregierung ringen. Zu Kämpfen zwischen den beiden Seiten kam es eher vereinzelt, doch haben sie sich seit der Machtübernahme des Militärs im Februar verstärkt. Die thailändischen Streitkräfte drohten der Junta mit Vergeltung, falls Granaten auf thailändischem Boden landen sollten.