Pakistan Tausende Menschen gedenken ermordeter Benazir Bhutto

SDA

27.12.2017 - 17:25

Asif Zardari, früherer Präsident und Ehemann der Regierungschefin Benazir Bhutto, mit seinen Töchtern am 10. Jahrestag der Ermordung Bhutto's.
Asif Zardari, früherer Präsident und Ehemann der Regierungschefin Benazir Bhutto, mit seinen Töchtern am 10. Jahrestag der Ermordung Bhutto's.
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Zehn Jahre nach der Ermordung der ehemaligen pakistanischen Regierungschefin Benazir Bhutto haben tausende Menschen der Politikerin gedacht.

Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, versammelten sich am Mittwoch etwa 20'000 Trauernde an Bhuttos Grab in Garhi Khuda Baksh in der südpakistanischen Provinz Sindh. "Ich habe das Gefühl, dass wir Waisen geworden sind nach ihrem Märtyrertod", sagte der 45-jährige Allah Varayo der Nachrichtenagentur AFP am Telefon.

Viele Demonstranten schwenkten die schwarz-rot-grünen Fahnen von Bhuttos Pakistanischer Volkspartei (PPP) und hielten Fotos der Politikerin hoch. Bhutto war die erste Frau an der Regierungsspitze eines muslimischen Landes, den Posten als Ministerpräsidentin hatte sie zwei Mal inne.

Attentat bleibt ungeklärt

Bhutto führte gerade Wahlkampf, um erneut die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, als sie am 27. Dezember 2007 bei einem Anschlag während einer Kundgebung in Rawalpindi starb. Dem damaligen Staatschef Pervez Musharraf wird vorgeworfen, an einer Verschwörung zur Ermordung seiner Rivalin Bhutto vor der Wahl beteiligt gewesen zu sein.

"Mörder, Mörder, Musharraf", rief bei der Versammlung am Mittwoch Bhuttos Sohn Bilawal Bhutto, der mittlerweile der PPP vorsteht, zusammen mit den Anhängern seiner Mutter. Musharraf machte für den Mord an Bhutto den pakistanischen Taliban-Chef Baitullah Mehsud verantwortlich, der 2009 bei einem US-Drohnenangriff getötet wurde.

Mehsud hatte eine Beteiligung an der Tat allerdings bestritten. Weiterhin schiessen die Theorien zum Mord an Bhutto ins Kraut. "Das sind nur Theorien und selbst nach zehn Jahren wissen wir nicht, wer hinter dem Mord steckte", sagte der Politikexperte Muqtida Mansoor der AFP.

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