Syrisches Wunder-BabyTausende wollen die kleine Aya adoptieren
tjnj
10.2.2023
Die Nachricht der kleinen Aya ging um die Welt: Syrische Retter zogen die Neugeborene Stunden nach dem Beben aus den Trümmern, sie hing noch über die Nabelschnur an ihrer toten Mutter. Ayas Schicksal berührt viele.
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10.02.2023, 18:55
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Es klingt wie ein Wunder: Ein neugeborenes Baby wird aus den Trümmern eines zusammengestürzten Hauses in der syrischen Stadt Jenderis geborgen – lebendig, mit der toten Mutter noch durch die Nabelschnur verbunden.
Neben der Mutter kamen auch der Vater und alle vier Geschwister des Mädchens bei dem Unglück ums Leben. Es ist nur eine der zahlreichen tragischen Geschichten, die von den vom stärksten Erdbeben seit Jahrzehnten heimgesuchten Regionen in der Türkei und Syrien um die Welt gehen.
Zahlreiche Angebote zur Adoption
Das Wunder ihres Lebens trägt die Kleine fortan in ihrem Namen mit sich: Aya wurde sie genannt. Im Arabischen leitet sich der Name von einem Begriff ab, der im Koran einen Vers einer Sure bezeichnet und als «Zeichen Gottes» oder eben auch «Wunder» übersetzt werden kann.
Ayas Schicksal hat viele bewegt. Wie die BBC berichtet, haben sich Tausende bereit erklärt, das Mädchen zu adoptieren, darunter ein Fernsehmoderator aus Kuwait. Die Angebote kommen jedoch verfrüht. Derzeit befindet sich Aya in einem Spital in der nahegelegenen Stadt Afrin.
Frau des Spitalleiters stillt das Waisenkind
Spitalleiter Dr. Khalid Attiah erteilt den hilfsbereiten Familien eine Absage: «Im Moment werde ich niemandem erlauben, sie zu adoptieren. Bis ihre entfernte Familie zurückkehrt, behandle ich sie wie eines meiner eigenen Kinder.»
Dafür, dass Dr. Attiah seinen Worten Taten folgen lässt, spricht, dass Aya derzeit von seiner Ehefrau gestillt wird. Das Paar hat eine eigene, vier Monate alte Tochter.
Ayas Grossonkel Salah al-Badran hat sich bereit erklärt, das Mädchen aufzunehmen, wenn es aus dem Spital entlassen wird. Allerdings ist sein eigenes Haus ebenfalls zerstört worden.
Auf dem Weg der Besserung
Derzeit lebt al-Badran mit seinem elf Menschen umfassenden Haushalt in einem Zelt. Nur 10 Prozent der Gebäude in der Region seien noch sicher, wie er der Nachrichtenagentur Associated Press via Sprachnachrichten mitteilte.
Befürchtungen, die Wirbelsäule des Mädchens könnte beschädigt sein, haben sich nicht bestätigt. «Sie kam bei uns in einem derart schlechten Zustand an», sagt der Kinderarzt Hani Marouf, der sich um Aya kümmert. «Sie hatte Beulen, Prellungen, war ganz kalt und atmete kaum.»
Seitdem sie ins Spital aufgenommen wurde, hat sich ihre Gesundheit aber jeden Tag ein Stück verbessert. Das Mädchen befindet sich nun in einem stabilen Zustand.