Neue Aufnahmen aus Moskau werfen ein spektakuläres Licht auf den Fall Karl-Erivan Haub: Der Tengelmann-Erbe galt seit 2018 als verschollen, wurde 2021 für tot erklärt – doch nun identifizieren Gutachter ihn auf russischen Überwachungsbildern mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Der seit 2018 verschwundene Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub gibt der Öffentlichkeit erneut Rätsel auf. Obwohl der Milliardär 2021 offiziell für tot erklärt wurde, tauchten nun zwei Überwachungsfotos aus Moskau auf, die ihn Jahre nach seinem Verschwinden zeigen sollen.
Wie das Manager Magazin berichtet, zeigen die Bilder einen Mann mit blauer Wollmütze, der eine auffällige Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Tengelmann-Geschäftsführer aufweist. Die Aufnahmen stammen angeblich vom 19. und 20. Februar 2021, also drei Jahre nach Haubs mutmasslichem Tod bei einer Skitour am Matterhorn.
Bruder gerät unter Druck
Pikant: Laut RTL-Recherchen soll ausgerechnet Christian Haub, der Bruder des Verschwundenen, die Suche nach solchen Aufnahmen in Auftrag gegeben und dafür über eine Million Euro bezahlt haben. Gleichzeitig hatte er 2021 eidesstattlich versichert, keinerlei Hinweise auf ein mögliches Überleben seines Bruders zu haben – Grundlage für die gerichtliche Todeserklärung durch das Amtsgericht Köln.
Der Anwalt Christian Haubs, Mark Binz, wies zunächst zurück, dass Haub die Bilder kannte. Inzwischen liess er verlauten, sein Mandant habe die Bilder «inzwischen gesehen», sei aber «sicher, dass sie nicht seinen Bruder zeigen».
Gutachten mit hoher Übereinstimmung
Zwei unabhängige Gutachten des Sicherheitsunternehmens Interfor stützen jedoch die Authentizität der Aufnahmen: Eine Expertin identifizierte Karl-Erivan Haub mit 99-prozentiger Sicherheit, ein zweites Gutachten kommt immerhin auf 85 Prozent Übereinstimmung.
Die Staatsanwaltschaft Köln sieht derzeit keinen Anlass, die Todeserklärung aufzuheben – trotz der neuen Hinweise.
Spuren nach Russland – und zum Geheimdienst?
Bereits kurz nach dem Verschwinden gab es Gerüchte über Verbindungen nach Russland. Laut RTL-Journalistin Liv von Boetticher führten erste Hinweise schon 2018 in diese Richtung.
Besonders brisant: Haub soll zum Zeitpunkt seines Verschwindens eine Geliebte gehabt haben, die Kontakte zum russischen Inlandsgeheimdienst FSB unterhielt.
Insgesamt arbeitete Haub an mehreren Russland-Projekten, war regelmässig im Land unterwegs – was Spekulationen über ein mögliches kontrolliertes Untertauchen befeuert.
Der Konzern Tengelmann, der nach dem Verschwinden des Patriarchen von Christian Haub geführt wird, hatte sich erst kürzlich neu aufgestellt und den Hauptsitz nach München verlegt.
L.A. Calling: Simone Bargetzes Leben als Stuntfrau
Simone Bargetze war Stuntfrau. Und zwar eine ganz schön mutige. Ihr Mut zahlte sich aus, sie wurde für Filme wie «Avatar» oder «Transformers» gebucht. Ein Blick in ihr Leben als «mutigste Frau Hollywoods».