Greta Thunberg posiert in Plymouth vor der Abfahrt auf der Hochseejacht «Malizia II».
Ein hochmodernes Hochsee-Rennboot: Greta Thunberg an Bord der Jacht.
Über den Atlantik für das Weltklima: Aktivistin Greta Thunberg und Skipper Boris Herrmann winken bei der Abfahrt von der «Malizia».
Wenig Komfort auf der Überfahrt von Plymouth nach New York: Die Toilette an Bord.
Kaum Platz unter Deck: Kapitän Boris Herrmann an den Navigationsinstrumenten im Rumpf der Renn-Jacht.
Thunberg beginnt Atlantikreise
Greta Thunberg posiert in Plymouth vor der Abfahrt auf der Hochseejacht «Malizia II».
Ein hochmodernes Hochsee-Rennboot: Greta Thunberg an Bord der Jacht.
Über den Atlantik für das Weltklima: Aktivistin Greta Thunberg und Skipper Boris Herrmann winken bei der Abfahrt von der «Malizia».
Wenig Komfort auf der Überfahrt von Plymouth nach New York: Die Toilette an Bord.
Kaum Platz unter Deck: Kapitän Boris Herrmann an den Navigationsinstrumenten im Rumpf der Renn-Jacht.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich an Bord einer Hochsee-Segeljacht auf den Weg in die USA gemacht. Gemeinsam mit den beiden Profiseglern Boris Herrmann und Pierre Casiraghi stach die 16-Jährige am Mittwoch im englischen Plymouth in See.
Die Jacht «Malizia» soll sie nun innerhalb von knapp zwei Wochen bis nach New York bringen. Nach einem Jahr der Klimaproteste in Stockholm und anderen Städten Europas will Thunberg ihren Einsatz gegen die Klimakrise in Übersee auf eine neue Ebene heben.
Der Start von Thunbergs grosser Reise fällt beinahe genau auf den Jahrestag des Beginns ihrer Protestaktion: Am 20. August 2018 hatte sich die damals 15-Jährige vor den Stockholmer Reichstag gesetzt, um eine beherztere Klimapolitik Schwedens sowie ein Einhalten der Pariser Klimaziele einzufordern. Aus der Protestaktion hat sich die internationale Klimaschutzbewegung Fridays for Future entwickelt.
Gehör gefunden
«Am Anfang hat man meine Stimme nicht gehört», sagte die junge Schwedin am Mittwoch kurz vor der Abfahrt auf einer Pressekonferenz in Plymouth. «Ich habe es weiter versucht, bis ich meinen Weg gefunden hatte, damit man mir zuhört. Man muss kreativ sein.»
Thunberg reist über den Atlantik, um unter anderem im September an grossen Klimademonstrationen sowie am Uno-Klimagipfel in New York teilzunehmen. Im Dezember steht dann in Chile die alljährliche Weltklimakonferenz an.
Ausserdem will sie in Amerika Betroffene der Klimakrise sowie Umweltaktivisten und Entscheidungsträger treffen. Besuche in Kanada und Mexiko sind ebenfalls vorgesehen.
Auch in den USA will sich Thunberg für eine bessere Klimapolitik einsetzen. Auf der Pressekonferenz verneinte sie aber die Frage, ob sie die Kraft habe, US-Präsident Donald Trump beim Thema Klima umzustimmen. «Ich sage niemandem, was er zu tun oder zu lassen hat.»
Klimaneutral über den Atlantik
Thunberg fliegt nicht, weil bei Flugreisen immense Mengen Treibhausgase ausgestossen werden. Deshalb hatte sie länger nach einer umweltschonenderen Alternative für die Reise nach Amerika Ausschau gehalten.
Ende Juli gab sie bekannt, mit der «Malizia» über den Atlantik reisen zu wollen. Das Boot ist mit Solarpaneelen und Unterwasserturbinen ausgestattet, mit denen der an Bord benötigte Strom erzeugt wird.
Herrmann sagte zu der gemeinsamen Reise: «Uns ist klar, dass nicht jeder auf einer Hightech-Jacht übers Meer segeln kann (...) Aber jeder kann in seinem Garten anfangen, etwas zu ändern. Und mit vielen kleinen Schritten können wir etwas erreichen.»
Wenig Komfort an Bord
Mit Thunberg und den beiden Profiseglern reisen Thunbergs Vater Svante und der Filmemacher Nathan Grossman, der eine Dokumentation über die Tour plant. Viel Komfort werden sie nicht haben – die «Malizia» ist für Hochseerennen ausgestattet und bietet unter Deck kaum Platz für die Reisenden. Als Toilette dient ein Plastikeimer.
Abertausende vor allem junge Menschen protestieren seit Monaten regelmässig für mehr Klimaschutz. Auch in der Schweiz gehen freitags Schüler und Studierende, aber auch Wissenschaftler und andere Anhänger nach dem Vorbild Thunbergs im Rahmen der Fridays-for-Future-Proteste auf die Strasse.
Thunberg geht es darum, den weltweiten Ausstoss von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur noch auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur um knapp 1 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht. Die Welt müsse auf die Erkenntnisse der Forschung hören und im Kampf gegen die Klimakrise handeln, fordert Thunberg.
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