«Einige Leute angepisst» Greta Thunberg verteidigt radikale Klima-Proteste

SDA/uri

31.10.2021 - 13:10

Greta Thunberg ist auf dem Klimagipfel in Glasgow angekommen und kündigt Protest an. Der darf nach Meinung der 18-jährigen Schwedin gerne auch mal etwas radikaler ausfallen – solange niemand zu Schaden kommt.

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Umweltaktivistin Greta Thunberg hat radikale Protestformen im Kampf für mehr Klimaschutz verteidigt. Manchmal sei es eben notwendig, einige Menschen zu verärgern, um auf Themen aufmerksam zu machen, sagte die Schwedin am Sonntag der BBC zum Auftakt des UNO-Klimagipfels COP26 in Glasgow. «Die Schulstreik-Bewegung wäre nie so bekannt geworden, wenn es keine Reibungen gegeben hätte, wenn einige Leute nicht angepisst gewesen wären», sagte Thunberg. Wichtig sei aber natürlich, dass niemand bei den Demonstrationen verletzt werde.

In Grossbritannien hatten zuletzt Klimaaktivisten, die eine flächendeckende Isolierung von Häusern fordern, mehrfach wichtige Autobahnen blockiert und damit Staus ausgelöst. Die Regierung erwirkte einstweilige Verfügungen gegen die Gruppe Insulate Britain und kritiserte das Vorgehen der Demonstranten scharf.

Thunberg will einen Klimaprotest anführen

Thunberg war am Samstag in Glasgow angekommen. Zahlreiche Klimaaktivisten, die ebenfalls mit dem Zug in die schottische Grossstadt reisten, empfingen die 18-Jährige begeistert. Polizisten mussten Thunberg abschirmen. Nach eigenen Angaben wurde sie nicht offiziell zur COP26 eingeladen. In Glasgow will sie einen Klimaprotest anführen.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg spricht während einer Demonstration der Bewegung «Fridays for Future» in ein Mikrofon. Vor ihrer Reise nach Glasgow hat Thunberg am Wochenende in einem Online-Interview der BBC über ihre Erwartungen an die Weltklimakonferenz gesprochen. 
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg spricht während einer Demonstration der Bewegung «Fridays for Future» in ein Mikrofon. Vor ihrer Reise nach Glasgow hat Thunberg am Wochenende in einem Online-Interview der BBC über ihre Erwartungen an die Weltklimakonferenz gesprochen. 
Bild: Keystone

Thunberg warf COP-Gastgeber Grossbritannien vor, Klimaschutz nicht ernst genug zu nehmen. «Wenn man ein Muster politischer Entscheidungen sieht, die stets vermeiden, echte Massnahmen zu ergreifen, kann man aus diesem Muster Schlussfolgerungen ziehen. Nämlich, dass Klimaschutz derzeit wirklich nicht die höchste Priorität hat», sagte sie. Kürzlich hatte die britische Regierung angekündigt, Abgaben auf Inlandsflüge zu senken. Ausserdem hält London trotz Protesten am Ausbau eines neuen Ölfelds in der Nordsee fest.