Krieg in Nahost Tickereinträge bis 26.11.2023

Agenturen/red

27.11.2023

US-Studenten mit palästinensischen Wurzeln niedergeschossen

US-Studenten mit palästinensischen Wurzeln niedergeschossen

Im US-Bundesstaat Vermont sind drei Studenten mit palästinensischer Abstammung niedergeschossen worden. Polizisten suchten am Sonntag nach dem Täter. Ein mit einer Pistole bewaffneter Mann habe am Samstagabend am 25. November auf offener Strasse das Feuer auf die drei Männer eröffnet, teilte die Polizei der Stadt Burlington mit, dann sei der Schütze weggerannt. Laut Behörden vermuten die Ermittler, dass es sich um ein hassmotiviertes Verbrechen handeln könnte.

27.11.2023

Am Sonntag sind weitere verschleppte Geiseln freigekommen. Die Hamas hofft nach eigenen Angaben auf eine Verlängerung der Feuerpause, um mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Katar hofft, dass der vereinbarte Waffenstillstand verlängert werden kann. Ursprünglich sollte dieser am Montag enden. 
  • Auch die islamistische Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung der mit Israel vereinbarten viertägigen Feuerpause an.
  • Das Abkommen wurde nach schwierigen Verhandlungen unter Vermittlung Katars und Ägyptens erzielt.
  • Israel und die islamistische Hamas sind laut Medienberichten unzufrieden mit den Namenslisten für einen am Montag geplanten Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen.
  • Es wäre die vierte Gruppe die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikommen würde. Bisher kamen 58 Geiseln frei. Im Gegenzug für die freigelassenen Geiseln wurden 177 Palästinenser aus der Haft entlassen.
  • Bei den Terrorangriffen der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober sind auch zwei Schweizer ums Leben gekommen.
  • Die Schweiz beendet die Zusammenarbeit mit drei palästinensischen Nichtregierungsorganisationen (NGO).
  • Auch nach der Feuerpause will Israels Armee ihre intensiven Kämpfe im Gazastreifen laut dem Verteidigungsminister für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 23 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Sonntag, 26. November 2023

  • 22.43 Uhr

    Musk reist nach Israel – Treffen mit Präsident Herzog geplant

    Der israelische Präsident Izchak Herzog trifft am Montag in Jerusalem Tech-Milliardär Elon Musk. Bei dem Termin seien auch Vertreter der Familien von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln dabei, teilte das Büro Herzogs am Sonntagabend mit. «Sie werden über die Schrecken des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober sowie über den anhaltenden Schmerz und die Ungewissheit für die Gefangenen sprechen», hiess es in der Mitteilung. Zudem wolle Herzog bei dem Gespräch mit Musk, dem Inhaber der Online-Plattform X (vormals Twitter), die Notwendigkeit betonen, «gegen zunehmenden Antisemitismus im Internet vorzugehen». Unklar war, ob Musk bei seinem Besuch in Israel auch Regierungschef Benjamin Netanjahu trifft.

  • 22.27 Uhr

    Netanjahu signalisiert Bereitschaft für Verlängerung der Feuerpause

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat grundsätzlich Bereitschaft zu einer Verlängerung der Feuerpause mit der islamistischen Hamas signalisiert. Das Abkommen sehe die Möglichkeit vor, die Kampfpause im Gegenzug für die Freilassung 10 weiterer Geiseln pro Tag zu verlängern, teilte Netanjahu am Sonntagabend nach einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden mit. «Das wäre zu begrüssen.»

    Gleichzeitig habe er Biden gesagt, dass die Kämpfe nach der Feuerpause wieder aufgenommen würden. Nach dem Ende des Abkommens werde Israel seine Kriegsziele «mit voller Kraft verwirklichen».

    Biden hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, dass er auf eine Verlängerung der Kampfpause hoffe. So könnten mehr Geiseln befreit und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza bereitgestellt werden.

    Auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen.

    Die von Katar vermittelte Kampfpause zwischen Israel und der Hamas war für zunächst vier Tage angesetzt. Sie war am Freitagmorgen in Kraft getreten und soll laut Abkommen bis zu zehn Tagen verlängert werden können. Ob es eine Übereinkunft zwischen der Terrororganisation und Israel geben wird, war zunächst unklar.

  • 21.18 Uhr

    Antisemitische Vorfälle beunruhigen Martine Brunschwig Graf

    Die Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, Martine Brunschwig Graf, warnt vor einer Zunahme von antisemitischen Vorfällen in der Schweiz. Der Nahostkonflikt dürfte nicht in die Schweiz exportiert werden. In der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens RTS vom Sonntagabend sagte die ehemalige Genfer FDP-Nationalrätin, die erneute Zunahme von antisemitischen Vorfällen sei nichts Neues. Eine solche Zunahme sei auch 2011 und 2014 verzeichnet worden – immer wenn sich der Nahostkonflikt intensiviert habe. «Doch heute sind es die Intensität, die Zahl der Vorfälle und die Polarisierung, welche auffallen – Tendenzen, die es zu beachten gilt», so die Präsidentin der Antirassismuskommission.

    Brunschwig Graf beobachtet abgesehen von Gewalt gegen Juden auch Spannungen gegen Muslime. «Der Rassismus und der Antisemitismus betreffen uns alle», sagt sie.

    Befragt zu gehässigen Kampagnen gewisser Parteien sagt die Genferin, diese seien frei in der Wahl ihrer Themen. Doch dürften sie nicht zu Hass aufrufen, um ihre Positionen zu verteidigen.

    Brunschwig Graf hat in den letzten zwölf Jahren an der Spitze der genannten Kommission eine Zunahme des Bewusstseins für die Rassismusproblematik festgestellt. «Mehr als 60 Prozent der Leute finden, dass Rassismus in der Schweiz ernst genommen und bekämpft werden muss», sagt sie. Auch die Medien seien Rassismus gegenüber aufmerksamer geworden.

    Anfang kommendes Jahr wird die im Oktober nicht wiedergewählte Freiburger SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel das Präsidium der Kommission gegen Rassismus übernehmen. Brunschwig Graf gibt ihr Amt Ende Jahr ab.

  • 21.07 Uhr

    Hamas strebt Verlängerung der Feuerpause an

    Die islamistische Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung der mit Israel vereinbarten viertägigen Feuerpause an. Ziel sei es, im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu bekommen, teilte die Terrororganisation am Sonntagabend mit. Eine Reaktion aus Israel stand zunächst aus.

    Die von Katar vermittelte Kampfpause zwischen Israel und der Hamas war für zunächst vier Tage angesetzt. Sie war am Freitagmorgen in Kraft getreten. Alle Parteien zeigten sich grundsätzlich für eine Verlängerung bereit, sollten weitere Geiseln gegen Häftlinge freigelassen werden. Nach Angaben Israels müsste die Hamas für jeden zusätzlichen Tag zehn weitere Geiseln freilassen. Nach Angaben Katars wäre eine Verlängerung um zusätzliche sechs Tage möglich.

    In den ersten drei Tagen hatte die Hamas als Teil des Abkommens bereits 40 israelische Geiseln freigelassen. Im Gegenzug wurden 117 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. An diesem Montag wird die Freilassung zehn weiterer Geiseln erwartet.

  • 20.59 Uhr

    Freigelassene Geisel schwebt in Lebensgefahr

    Eine am Sonntag von der islamistischen Hamas freigelassene Geisel schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine israelische Klinik gebracht worden, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Krankenhaus in Beerscheba.

    Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten die Frau zuvor aus dem Gazastreifen zur Grenze nach Israel transportiert. Von dort wurde sie wegen ihres schlechten Zustands mit einem israelischen Helikopter direkt ins Spital geflogen.

    Terroristen aus dem Gazastreifen hatten die 84-Jährige am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen in das Küstengebiet verschleppt. Im Rahmen eines Abkommen zwischen Israel und der Hamas kam sie am Sonntagabend nach mehr als 50 Tagen in Gefangenschaft frei.

  • 20.11 Uhr

    Biden hofft auf Verlängerung der Feuerpause in Gaza

    US-Präsident Joe Biden hofft auf eine Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen. Ziel sei es, diese über ihre zunächst vereinbarte Befristung bis Dienstagmorgen (MEZ) hinaus zu verlängern, «damit wir weiterhin mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza leisten können», sagte Biden bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts am Sonntag.

    Die Feuerpause hatte am Freitagmorgen begonnen und war nach einer ersten Vereinbarung für vier Tage angesetzt, alle Parteien liessen jedoch eine Verlängerung bis zu zehn Tagen offen.

    Präsident Joe Biden hegt die Hoffnung, dass die Feuerpause im Gazastreifen verlängert wird.
    Präsident Joe Biden hegt die Hoffnung, dass die Feuerpause im Gazastreifen verlängert wird.
    Bild: Keystone/Stephanie Scarbrough/AP

    Biden werde sich für die vollständige Umsetzung des Geiselabkommens und eine Verlängerung der Feuerpause einsetzen, sagte er. Dafür werde er auch weiterhin mit Katar, Ägypten und Israel zusammenarbeiten, um alles dafür zu tun, alle Geiseln freizubekommen. «Der Beweis dafür, dass es funktioniert und es sich lohnt, weiterzumachen, ist jedes Lächeln, jede Träne der Dankbarkeit, die wir in den Gesichtern der Familien sehen, die endlich wieder zusammenkommen.»

  • 19.53 Uhr

    Abkommen mit Hamas: Israel entlässt 39 Palästinenser aus Gefängnissen

    Die israelische Gefängnisbehörde hat als Teil eines Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas erneut eine Gruppe von 39 Palästinenser freigelassen. Sie wurden im Laufe des Abends aus mehreren Gefängnissen entlassen, wie die israelische Gefängnisbehörde am Sonntagabend mitteilte. Palästinensischen Berichten zufolge handelte es sich um 39 männliche Jugendliche unter 19 Jahren.

    Unter ihnen war den Angaben nach auch ein Häftling aus dem Gazastreifen. Er wurde der Gefängnisbehörde zufolge am Grenzübergang Kerem Schalom entlassen. Die restlichen Freigelassenen wurden in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland erwartet. In Ramallah versammelte sich eine grosse Menschenmenge, um sie in Empfang zu nehmen.

  • 18.36 Uhr

    Netanjahu erstmals seit Kriegsbeginn im Gazastreifen

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erstmals seit Kriegsbeginn die Truppen im Gazastreifen besucht. «Wir unternehmen jede Anstrengung, um unsere Geiseln zurückzubringen, und am Ende werden wir sie alle zurückbringen», sagte Netanjahu laut seinem Büro zu den Soldaten. «Wir werden bis zum Ende weitermachen – bis zum Sieg.»

    Benjamin Netanjahu betrat erstmals seit Kriegsbeginn den Gazastreifen.
    Benjamin Netanjahu betrat erstmals seit Kriegsbeginn den Gazastreifen.
    Bild: Keystone/AP/Pool European Pressphoto Agency/Abir Sultan

    Dabei bekräftigte er erneut Israels Kriegsziele. Es gehe darum, «die Hamas zu beseitigen, alle unsere Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass der Gazastreifen nicht wieder zu einer Bedrohung für den Staat Israel wird». Nach Angaben seines Büros schaute er sich bei dem Besuch auch einen von den Soldaten freigelegten Tunnel der islamistischen Hamas an.

  • 18.16 Uhr

    Armee: Dritte Gruppe von Geiseln in Israel

    Eine dritte Gruppe freigelassener Geiseln der islamistischen Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs den Gazastreifen verlassen. Vertreter des Roten Kreuzes übergaben 12 Geiseln den Sicherheitskräften am Grenzzaun zu Israel, wie die Armee am Sonntag mitteilte. Eine weitere Geisel sei direkt mit einem Hubschrauber in ein israelisches Krankenhaus gebracht worden.

    «Parallel dazu waren vier weitere freigelassene Geiseln auf dem Weg zum Grenzübergang Rafah», hiess es weiter. Unklar war zunächst, ob sie bereits die Grenze nach Ägypten überquert hatten. Der Armee zufolge sollten sie von dort weiter nach Israel gebracht werden.

    Medienberichten zufolge könnte es sich bei den vier um drei Thailänder und einen russisch-israelischen Staatsbürger handeln. Sie waren nicht Teil des von Israel und der Hamas ausgehandelten Abkommens. Eine offizielle Bestätigung gab es bislang jedoch nicht.

    Im Gegenzug sollten noch am Sonntag für jede freigelassene Geiseln jeweils drei palästinensische Häftlinge aus der israelischen Haft entlassen werden.

  • 17.35 Uhr

    Berichte: Erstmals US-Staatsangehörige unter freigelassenen Geiseln

    Unter den am Sonntag von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Geiseln ist übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge erstmals eine US-Staatsangehörige. Es handle sich um ein vier Jahre altes Mädchen, berichtete unter anderem der Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungsbeamte.

    Bei dem Terrorangriff am 7. Oktober waren beide Eltern des Kindes von Hamas-Terroristen getötet worden. Das Mädchen wurde in den Gazastreifen verschleppt. Am Freitag wurde es vier Jahre alt.

  • 16.51 Uhr

    Armee: Weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben

    Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien jetzt in der Obhut von IKRK-Mitarbeitern, teilte die israelische Armee mit. Der militärische Arm der islamistischen Hamas schrieb bei Telegram, es seien 13 Israelis, drei Thailänder und ein russischer Staatsbürger freigelassen worden. Nach Angaben des israelischen Fernsehens handelte es sich bei den Israelis um neun Kinder und vier Frauen.

    Im Gegenzug sollten noch am Sonntag für jede freigelassene Geiseln jeweils drei palästinensische Häftlinge aus der israelischen Haft entlassen werden. Es war bereits die dritte Gruppe von Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam. Unter den bisher Freigelassenen waren auch acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurden am Freitag und Samstag jeweils 39 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen.

    Dennoch befinden sich immer noch Dutzende Geiseln in den Händen der Hamas. Die zur Zeit andauernde Kampfpause soll mindestens bis Dienstagfrüh halten. Gemäss der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sollen in dieser Zeit zunächst insgesamt 50 israelische Geiseln freigelassen werden. Zusätzlich waren unter anderem bereits auch 14 Thailänder und ein philippinischer Staatsbürger freigekommen.

    Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage und weitere Freilassungen sollen möglich sein, wie das im Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitteilte.

  • 16.36 Uhr

    Tausende marschieren in London gegen Antisemitismus

    Tausende Menschen sind in London gegen Antisemitismus auf die Strasse gegangen. Auch der britische Ex-Premierminister Boris Johnson beteiligte sich an der Demonstration, die am Sonntag am Gerichtsgebäude Royal Courts of Justice begann. Aufgerufen hatte die Initiative Campaign Against Antisemitism, die bis zu 50 000 Teilnehmer erwartete.

    Am Samstag hatten erneut Zehntausende Menschen in der britischen Hauptstadt auf einer propalästinensischen Kundgebung für einen andauernden Waffenstillstand demonstriert. Dabei blieb es fast ausschliesslich friedlich. Zahlreiche Polizisten waren am Wochenende im Einsatz.

  • 16.25 Uhr

    Aktivisten: Israel greift erneut Flughafen von Damaskus an

    Israel hat nach Angaben von Aktivisten erneut den Flughafen von Syriens Hauptstadt Damaskus angegriffen. Der Flughafen sei nach vorigen Angriffen Israels einen Monat nicht in Betrieb gewesen und habe erst am Samstag wieder geöffnet, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Israel habe die Landebahnen wieder bombardiert, weshalb der Flughafen erneut habe schliessen müssen. Auch am Militärflughafen von Damaskus seien Explosionen zu hören gewesen. Israels Armee kommentierte die Berichte wie üblich nicht.

    Ein F-35-Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe. (Symbolbild)
    Ein F-35-Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/AP/Tsafrir Abayov

    Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Die Angriffe haben sich seit dem Ausbruch des Gaza-Krieg ausgeweitet. Die Beobachtungsstelle, die seit 2011 die Opfer des syrischen Bürgerkrieges dokumentiert, zählte dieses Jahr 55 Angriffe Israels auf Ziele in Syrien, darunter 40 Luftangriffe. Sie hätten etwa Waffenlager, Kommandozentren und Fahrzeuge getroffen.

  • 15.25 Uhr

    US-Regierung hofft auf Freilassung erster Geisel mit US-Pass

    Die US-Regierung geht davon aus, dass unter den Geiseln, die am Sonntag von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassen werden sollen, erstmals eine amerikanische Staatsbürgerin sein könnte. «Wir haben Grund zu der Annahme, dass es heute eine Freilassung geben wird», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Sonntag im US-Fernsehen. Er war danach gefragt worden, ob er mit der Freilassung von US-Bürgern am Sonntag rechne.

    Sullivan sagte, der Geiseldeal beinhalte die Freilassung von Frauen und Kindern. Es gibt nach seinen Angaben drei Geiseln mit US-Pass, die in diese Kategorie fallen – zwei Frauen und ein kleines Kind. Die US-Regierung habe Grund zur Annahme, dass eine dieser US-Bürgerinnen heute freigelassen werde. Aber solange diese Person nicht tatsächlich aus dem Gazastreifen herausgebracht worden sei, könne man nicht sicher sein.

    Bei dem Kind handelt es sich Sullivan zufolge um ein vier Jahre altes Mädchen, das bei dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober beide Eltern verloren hat. Sullivan sagte, er sei zuversichtlich, dass das Mädchen freikomme. Er sei aber nicht in der Lage, eine verbindliche Aussage dazu zu treffen. «Wir haben es hier mit einer terroristischen Gruppe zu tun. Wir können also nicht mit absoluter Sicherheit sagen, was passieren wird, bis es passiert.»

  • 15.02 Uhr

    Sicherheitsfirma: Tanker mit Israel-Bezug im Golf von Aden gekapert

    Ein Öltanker mit Verbindungen zu Israel ist nach Angaben einer privaten Sicherheitsfirma vom Sonntag vor der Küste des Jemens gekapert worden. Die von Zodiac Maritime betriebene «Central Park» sei im Golf von Aden aufgebracht worden, erklärte das Unternehmen Ambrey. Wer hinter dem Angriff steckte, war zunächst nicht klar. Zodiac Maritime mit Sitz in London gehört zur Zodiac Group des israelischen Milliardärs Ejal Ofer.

    Aden wird im jemenitischen Bürgerkrieg von Kräften gehalten, die mit der international anerkannten Regierung des Landes und einer Koalition unter Führung Saudi-Arabiens verbündet sind. Diese kämpft seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Von Huthis kontrolliertes Gebiet ist vergleichsweise weit entfernt, auch von somalischen Piraten ist in der Region nichts bekannt.

    Ambrey erklärte, es scheine, dass US-Marinekräfte mit der Lage befasst seien und andere Schiffe aufgefordert hätten, sich von dem Gebiet fernzuhalten. Die 5. Flotte der US-Marine, die im Nahen Osten patrouilliert, reagierte zunächst nicht auf Fragen der Nachrichtenagentur AP.

    Erst am Freitag wurde nach Angaben aus US-Verteidigungskreisen ein Containerschiff, das einem israelischen Milliardär gehört, im Indischen Ozean von einer mutmasslich iranischen Drohne angegriffen. Betroffen war die «CMA CGM Symi», ein unter der Flagge von Malta fahrendes Schiff des in Singapur ansässigen Unternehmens Eastern Pacific Shipping – dieses wiederum wird von einem israelischen Milliardär kontrolliert.

    Die internationale Schifffahrt wird zunehmend in den Krieg zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Terrororganisation Hamas hineingezogen, der von deren beispiellosen Überfall auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde. Mitte November kaperten Huthi-Rebellen nach israelischen Angaben vor dem Jemen ein Frachtschiff im Roten Meer.

  • 14.41 Uhr

    Deutschlands Präsident Steinmeier beginnt zweitägigen Solidaritätsbesuch in Israel

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Besuch in Israel begonnen. Er traf am Sonntagnachmittag zusammen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in Tel Aviv ein. Dass die beiden höchsten Repräsentanten des deutschen Staates mitten im Gaza-Krieg in das von der terroristischen Hamas angegriffene Land reisen, soll ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen.

    Sie folgen einer Einladung des israelischen Präsident Izchak Herzog. Die beiden Staatsoberhäupter und ihre Frauen sind eng miteinander befreundet. Steinmeier wird auch von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet. Sie werden anschliessend Oman und Katar besuchen. Noch für den Sonntag waren politische Gespräche Steinmeiers mit Herzog geplant.

    In einer Videobotschaft hatte der Bundespräsident am Samstag das Selbstverteidigungsrecht Israels gegen die Hamas betont. Er rief aber auch zum Einhalten humanitärer Regeln auf. Jede Vorkehrung, Zivilisten aus der Schusslinie zu bekommen, sei notwendig. Hinzu komme ihre Versorgung mit dem Lebenswichtigsten. «Das verlangt das humanitäre Völkerrecht, und das erwarten auch wir Deutschen.»

    Steinmeier plädierte langfristig für eine Zwei-Staaten-Lösung, in der Israelis und Palästinenser friedlich nebeneinander leben könnten. Die Chance hierfür sei in der Vergangenheit auch durch die Ausweitung israelischer Siedlungen im Westjordanland vertan worden, kritisierte Steinmeier.

  • 12.54 Uhr

    Israel empört über Äusserung des irischen Regierungschefs

    Ein Eintrag des irischen Regierungschefs Leo Varadkar auf der Plattform X (ehemals Twitter) sorgt für Verstimmungen. Israel wolle wegen der «empörenden Äusserungen» den irischen Botschafter einbestellen, teilte der israelische Aussenminister Eli Cohen am Sonntag mit.

    Varadkar hatte sich am Samstagabend zur Freilassung eines neunjährigen irisch-israelischen Mädchens aus der Gefangenschaft im Gazastreifen geäussert.  Der irische Regierungschef hatte geschrieben: «Dies ist ein Tag der grossen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf.»

    In Israel wurde diese Beschreibung als Verharmlosung der Geiselnahmen durch die islamistische Hamas kritisiert. Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, schrieb bei X: «Die neunjährige Emily war nie ‹verloren› – sie wurde brutal von der terroristische Hamas entführt und als Geisel gehalten.»

  • 12.23 Uhr

    Hamas verkündet Tod von vier Anführern

    Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas hat den Tod von vier Anführern bestätigt. Sie seien während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen gestorben.

    Die Essedin-al-Kassam-Brigaden bestätigten am Sonntag den Tod von Ahmed Al-Gandur, militärischer Anführer im Norden des Gazastreifens, sowie von drei weiteren hochrangigen Kämpfern.

    Die Islamisten machten jedoch keine Angaben zum Zeitpunkt ihrer Tötung. Israelischen Medien zufolge war unter den Getöteten auch Ayman Sijjam, Chef der Raketeneinheit der Brigaden.

    Al-Gandur, dessen Kampfname Abu Anas lautete, wurde seit 2017 von den USA auf einer Terrorliste geführt und mit wirtschaftlichen Sanktionen belegt. Nach Einschätzung des Aussenministeriums in Washington war er an «zahlreichen Terroraktivitäten» beteiligt.

    Darunter war demnach ein Angriff auf eine Stellung des israelischen Militärs am Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen im Jahr 2006. Bei dem Anschlag wurden zwei israelische Soldaten getötet und vier weitere verletzt. In seinem Verlauf wurde zudem der israelische Soldat Gilad Schalit entführt, der 2011 im Austausch für 1027 palästinensische Häftlinge freigelassen wurde.

  • 11.36 Uhr

    61 LKW mit Hilfsgütern erreichen nördlichen Gazastreifen

    Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es ist die grösste Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen.

    Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation am Samstagabend mit. An vier Verteilungspunkten im Norden sollen die Menschen unter anderem Wasser, Arzneimittel und medizinische Ausrüstung erhalten.

    Am Samstag seien bis zum Abend 187 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen, teilte das UNO-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Sonntag mit. Für den Samstag sei zunächst die Einfahrt von 200 Lastwagen geplant gewesen. Weil die Güter vorher aber genau kontrolliert werden, verzögert sich die Einfahrt teilweise. Am Samstag seien auch 129'000 Liter Diesel und vier Tanks mit Gas zum Kochen nach Gaza geliefert worden, teilte OCHA mit.

    Je länger die Kampfpause dauere, desto mehr Hilfe werden humanitäre Organisationen schicken können, teilte das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag mit. Eine Sprecherin hatte zuletzt gesagt, UNRWA wolle die Feuerpause nutzen, um so viele Menschen wie möglich im Gazastreifen zu erreichen. Schätzungsweise 1,7 Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben.

    Weil die Nächte im Gazastreifen kälter werden, gibt es grossen Bedarf auch an Material, mit denen die Menschen sich warm halten können. Dazu gehören Matratzen und Decken, Material, um beschädigte Häuser abzudichten und winterfeste Zelte, damit Menschen sich gegen kalte Wetterbedingungen schützen können. Solche Sets zum Schlafen sowie zum Kochen, Waschen und auch Zelte verteilten Helfer bisher nur im Süden, weil es OCHA zufolge keinen sicheren Zugang zum schwer umkämpften Norden gibt.

  • 11.19 Uhr

    Israel hat Hamas-Gelder beschlagnahmt

    Die israelische Armee hat im Krieg mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen umgerechnet rund 1,2 Millionen Franken beschlagnahmt. Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums teilte am Sonntag mit, das Bargeld in israelischer Währung (Schekel) sei «in Hamas-Stützpunkten und in den Häusern gesuchter Personen, in denen die Hamas aktiv war», gefunden worden.

    Darüber hinaus seien irakisches und jordanisches Geld sowie US-Dollar beschlagnahmt worden. Die Beträge sollten nun in die israelische Staatskasse eingezahlt werden.

    Israel wirft der Hamas vor, ihre Terroraktivitäten mit den Geldern zu finanzieren. Zu welchem Zweck die Finanzmittel nun Israel dienen soll, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen.

    Der Finanzausschuss des israelischen Parlaments hatte vor einer Woche ein Budget von 1,15 Milliarden Schekel (271 Millionen Franken) für den Wiederaufbau der am 7. Oktober zerstörten israelischen Grenzorte bewilligt.

  • 9.57 Uhr

    Jüdischer Dachverband enttäuscht von Berset

    Der Dachverband der Jüdinnen und Juden in der Schweiz ist enttäuscht von Bundespräsident Alain Berset.

    Seit den Terrorangriffen der Hamas vom 7. Oktober und dem Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen nehme der Judenhass auch in der Schweiz zu. Daher hätte sich der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) von Berset eine klare Stellungnahme gegen Antisemitismus gewünscht. Das geht aus einem Brief des SIG-Präsidenten Ralph Lewin an den SP-Bundesrat hervor, der der «NZZ am Sonntag» vorliegt.

    Man habe aus der Zivilgesellschaft, von kirchlicher Seite, von Behörden und aus der Politik grosse Solidarität gespürt, heisst es im Schreiben des SIG-Präsidenten weiter. «Leider mussten wir aber feststellen, dass es in dieser schwierigen Zeit von Ihrer Seite, vom Amt des Bundespräsidenten, keine öffentlichen Worte der Unterstützung und der Solidarität für die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz gab.»

    Hingegen lobt der SIG explizit die Stellungnahmen der Bundesräte Albert Rösti und Ignazio Cassis.

    Ralph Lewin, der Präsident des Dachverbands der Jüdinnen und Juden in der Schweiz, hat Bundespräsident Alain Berset einen Brief geschrieben. 
    Ralph Lewin, der Präsident des Dachverbands der Jüdinnen und Juden in der Schweiz, hat Bundespräsident Alain Berset einen Brief geschrieben. 
    Bild: Keystone
  • 9.53 Uhr

    Palästinenser: Sechs Tote bei israelischen Einsätzen im Westjordanland

    Bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Sonntag sechs Menschen getötet worden.

    Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in dem Flüchtlingsviertel von Dschenin im nördlichen Westjordanland seien fünf Personen im Alter von 17 bis 33 Jahren getötet worden. Ein sechster Palästinenser sei in einem Dorf südlich von Nablus bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten getötet worden, die zu einer Razzia in den Ort eingedrungen seien.

    Die israelische Armee erklärte, Soldaten und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet seien zu einem «Anti-Terror-Einsatz» in dem Flüchtlingsviertel von Dschenin gewesen. Dabei sei ein Palästinenser festgenommen worden, der verdächtigt werde, für einen tödlichen Anschlag im August verantwortlich zu sein. Bei dem Anschlag damals in Huwara waren ein israelischer Vater und sein Sohn an einer Tankstelle erschossen worden.

    Der bewaffnete Tatverdächtige sei in einer Wohnung in Dschenin festgenommen worden. Er habe sich dort mit anderen gesuchten Personen aufgehalten, hiess es in der Armee-Mitteilung. Das Militär veröffentlichte ein Bild von einem Sturmgewehr und zwei Magazinen, die in der Wohnung gefunden worden seien.

  • 9.01 Uhr

    Pro-Palästina-Demonstrationen in London und Ottawa

    In Grossbritannien und Kanada haben am Samstag zahlreiche Menschen für eine dauerhafte Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas demonstriert.

    In London marschierten Zehntausende durch das Zentrum zum Parlamentsgebäude in Westminster. «Die Besatzung muss enden. Wir brauchen eine vollständige Waffenruhe und nicht eine viertägige Waffenruhe», sagte die 24-jährige Alaa Hassan dort der Nachrichtenagentur AFP.

    Tausende Pro-palästinensiche Demonstrant*innen ziehen durch London.
    Tausende Pro-palästinensiche Demonstrant*innen ziehen durch London.
    Bild: EPA

    Auch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa demonstrierten Tausende vor dem Parlament und schwenkten palästinensische Flaggen. «Eine Pause ist nicht genug», sagte Jara Schufani, eine der Organisatorinnen des Protests in Ottawa. «Tausende Palästinenser sind getötet worden und die Infrastruktur des Gazastreifens ist zerstört.»

    Die kanadische Demonstration verlief friedlich und auch aus London gab es vorerst keine Berichte von Gewalt. In der britischen Hauptstadt waren rund 1500 Polizisten wegen des Protests im Einsatz, darunter 500, die aus anderen Landesteilen für den Einsatz in die Hauptstadt einberufen wurden.

  • 8.28 Uhr

    Medienbericht: 13 Geiseln sollen freikommen

    Am dritten Tag der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen einem Medienbericht zufolge 13 weitere Geiseln der Hamas freikommen.

    Wie die Nachrichtenseite «Ynet» am Sonntagmorgen unter Berufung auf israelische Beamte berichtete, hat die Hamas Israel eine Liste von 13 Geiseln vorgelegt, die am Sonntag freigelassen werden sollen. Demnach sei zu erwarten, dass sich diesmal auch amerikanische Staatsbürger darunter befinden, hiess es.

    Am Vorabend war eine zweite Gruppe von 17 Geiseln freigekommen, darunter vier deutsche Doppelstaatler und ein irisches Mädchen. Im Gegenzug wurden 39 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen.

    Nach Informationen von «Ynet» sollen dieses Mal Familienmitglieder nicht getrennt werden, wie es bei der zweiten Gruppe der Fall gewesen sei. Insgesamt befinden sich jetzt noch rund 200 Geiseln in den Händen der Hamas.

    Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am frühen Sonntagmorgen mitgeteilt, man habe eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die am Sonntag freikommen sollen. Um wie viele Geiseln es sich handelt, war jedoch nicht gesagt worden.

  • 8.19 Uhr

    Katar hofft auf Verlängerung des Waffenstillstands

    Das Golfemirat Katar hofft, den Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die vereinbarten vier Tage hinaus verlängern zu können. Das sagte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Majed Al-Ansari, dem US-Sender CNN, wie dieser in der Nacht zum Sonntag berichtete.

    Auf Vermittlung Katars hin hatte die Hamas am Vortag eine zweite Gruppe an Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen. Eine erste Gruppe an Geiseln war am Freitag freigekommen. Katar vermittelt seit Beginn in dem Konflikt.

    Die Kampfpause zwischen Israel und der Hamas soll gemäss einer Vereinbarung mindestens bis Montag dauern. Demnach sollen bis dahin insgesamt 50 Geiseln freigelassen werden. Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage ist möglich, hatte Katar mitgeteilt.

    Bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober hatte die Hamas etwa 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Nach den bisherigen Freilassungen befinden sich noch etwa 200 Geiseln in ihrer Hand.

    Man hoffe, dass der Schwung, der durch die Freilassungen der beiden vergangenen Tage und der vereinbarten Feuerpause entstanden sei, «es uns ermöglicht, den Waffenstillstand über diese vier Tage hinaus zu verlängern und somit ernsthaftere Gespräche über die restlichen Geiseln zu führen», sagte Katars Aussenminister zu CNN.

  • 8.16 Uhr

    Kommen am Sonntag weitere Geiseln frei?

    Nach der Freilassung einer zweiten Gruppe von Geiseln der islamistischen Hamas im Austausch gegen palästinensische Häftlinge sollen an diesem Sonntag weitere Geiseln aus dem Gazastreifen freikommen.

    Man habe eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die am Sonntag freikommen sollen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am frühen Morgen mit. Um wie viele Geiseln es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt.

    Das Rote Kreuz hatte am Vorabend 13 Israelis und vier thailändische Staatsbürger aus dem Gazastreifen ins benachbarte Ägypten gebracht. Noch immer befinden sich rund 200 Geiseln in der Gewalt der palästinensischen Hamas-Miliz. 

  • 4.50 Uhr

    US-Präsident Joe Biden schaltete sich ein

    Nur wenige Stunden vor der Freilassung der zweiten Gruppe von Geiseln hatte die Hamas am Samstagabend eine Übergabe in letzter Minute überraschend gestoppt. Als Grund nannte die Terrororganisation, dass Israel aus ihrer Sicht gegen einen Teil des Geisel-Deals verstossen habe. Sie warf Israel unter anderem vor, nicht ausreichend Hilfslieferungen in den nördlichen Teil des Gazastreifens ermöglicht zu haben. Israel wies das zurück und drohte mit einer Aufkündigung des Abkommens.

    US-Präsident Joe Biden schaltete sich daraufhin persönlich ein, wie eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung auf Anfrage mitteilte. Der 81-Jährige habe am Samstag mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, und dem katarischen Premier- und Aussenminister, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani telefoniert. Am Ende lenkte die Hamas nach Einschreiten Katars am späten Samstagabend ein.

  • 0.42 Uhr

    39 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen

    Die israelische Gefängnisbehörde hat nach palästinensischen Angaben am Samstagabend als Teil eines Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas 39 Palästinenser entlassen. Sie seien in Ost-Jerusalem sowie im Westjordanland von ihren Familien empfangen worden, berichteten palästinensische Medien. Demnach handelte es sich um sechs Frauen sowie 33 männliche Jugendliche unter 19 Jahren.

    Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine viertägige Feuerpause und den Austausch von 50 zivilen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt.

    Am Abend hatten Dutzende auf die Freilassung vor einem israelischen Gefängnis nördlich von Jerusalem gewartet. Palästinensischen Angaben zufolge waren israelische Soldaten gegen die Wartenden mit Tränengas und Gummigeschossen vorgegangen. Laut Sanitätern wurden vier Menschen verletzt.

  • Sonntag, 26. November, 0.00 Uhr

    Zweite Gruppe von Geiseln freigelassen

    Nach Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas eine zweite Gruppe von Geiseln freigelassen. Das Rote Kreuz brachte am Samstagabend 13 Israelis sowie vier thailändische Staatsbürger über die Grenze nach Ägypten, wie das israelische Militär mitteilte. Darunter befinden sich auch vier deutsche Doppelstaatler sowie ein zunächst für tot gehaltenes, neunjähriges Mädchen aus Irland.

    Der Konvoi mit den freigelassenen Geiseln fuhr nach Armeeangaben zunächst zum nahe gelegenen israelischen Grenzübergang Kerem Schalom. Dort wollten Sicherheitsvertreter die Namensliste überprüfen.

    Damit befinden sich noch rund 200 Geiseln in den Händen der Hamas. Die aktuell anhaltende andauernde Kampfpause soll mindestens vier Tage halten. Gemäss der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sollen in der Zeit insgesamt 50 Geiseln freigelassen werden. Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das im Konflikt vermittelnde Katar mitteilte.

  • Die freigelassenen Geiseln kommen im Sheba Medical Center im israelischen Tel HaShomer an. 
    Die freigelassenen Geiseln kommen im Sheba Medical Center im israelischen Tel HaShomer an. 
    Bild: EPA
  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir den Ticker für Samstag, 25. November 2023

  • 21.11 Uhr

    Mob lyncht vermeintliche Israel-Kollaborateure im Westjordanland

    Militante Palästinenser haben in einem Flüchtlingslager im Westjordanland zwei Menschen erschossen, weil sie im Verdacht standen, geheime Informationen an Israel weitergegeben zu haben. Der Mob trat dann auf die blutigen Leichen ein und schleppte sie durch Gassen, bevor die Gruppe versuchte, die vermeintlichen Verräter an einen Strommast zu binden. Die Szenen wurden in sozialen Netzwerken verbreitet.

    Die beiden Opfer wurden beschuldigt, den israelischen Sicherheitskräften bei einer grösseren Razzia der Armee geholfen zu haben, bei der am 6. November drei bedeutende Kämpfer getötet wurden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP von einem palästinensischen Sicherheitsbeamten. Die beiden angeblichen Informanten seien Ende 20 und Anfang 30 gewesen, hiess es. Einer von ihnen stamme aus dem Flüchtlingslager Tulkarem, in dem der Übergriff stattfand.

  • 20.33 Uhr 

    Laut Katar Freilassung der Geiseln am Samstagabend

    Die Übergabe einer zweiten Gruppe von 20 Geiseln im Gazastreifen erfolgt nach Darstellung Katars noch an diesem Samstagabend. «Nach einer Verzögerung bei der Freilassung von Gefangenen auf beiden Seiten wurden die Hindernisse durch katarisch-ägyptische Gespräche mit beiden Seiten beseitigt», teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, mit.

    Am Abend würden 39 in Israel inhaftierte palästinensische Frauen und Minderjährige freigelassen – im Austausch für 13 israelische Geiseln, die vor sieben Wochen von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden. Außerhalb dieser Vereinbarung werden außerdem sieben Zivilisten freigelassen, wie es hiess. Damit waren offensichtlich sieben weitere aus Israel entführte Geiseln gemeint.

  • 20.11 Uhr

    Zehntausende demonstrieren in Israel für Geisel-Freilassung

    Zehntausende Israelis haben 50 Tage nach dem Massaker der islamistischen Hamas für die Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen demonstriert. Sie versammelten sich am Samstagabend mit israelischen Flaggen und Protestschildern im Zentrum der Küstenstadt.

    Auf einem Banner war zu lesen: «Kein Sieg bis zur letzten Geisel.» Die Organisatoren gaben die Zahl der Teilnehmer mit geschätzt 100'000 an. Auch in Jerusalem kam es zu Protesten.

  • 19.52 Uhr

    Medien: Israel droht ohne Geisel-Freilassung mit Ende der Feuerpause

    Israel hat Medienberichten zufolge ein Ende der Feuerpause um Mitternacht (Ortszeit) angedroht, sollte die islamistische Hamas die zweite Gruppe von Geiseln nicht wie geplant freilassen. «Die Hamas ist sich bewusst, dass das israelische Militär die Bodenoffensive im Gazastreifen fortsetzen wird, wenn die Geiseln nicht bis Mitternacht freigelassen werden», sagte ein israelischer Sicherheitsbeamter am Samstag der Nachrichtenseite «ynet» – und warf der Hamas vor, bereits am Vortag «dasselbe Spiel» gespielt zu haben.

    Demnach seien kurzfristig die Reiseroute und der Transport der Geiseln geändert worden sein. Dem Beamten zufolge sollen auch, anders als von der Hamas angegeben, mehr als 61 von 200 für den Tag geplanten Hilfstransporte in den nördlichen Gazastreifen gelangt sein.

    Auch mehrere weitere israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise von dem Ultimatum bis Mitternacht, eine offizielle Bestätigung stand jedoch zunächst aus.

  • 18.23 Uhr

    Zehntausende Londoner fordern dauerhaften Gaza-Waffenstillstand

    In London haben Zehntausende Menschen bei einer propalästinensischen Kundgebung einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert. Beim «Nationalen Marsch für Palästina» wurde ein Demonstrant wegen des Verdachts der Aufstachelung zum Rassenhass festgenommen.

    «Beamte entdeckten ihn, als er ein Plakat mit Nazi-Symbolen bei sich trug», teilte die Metropolitan Police am Samstag mit. Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Oktober gab es in der britischen Hauptstadt an jedem Wochenende grosse Demonstrationen.

    In London gingen am Samstag zehntausende Menschen auf die Strasse.
    In London gingen am Samstag zehntausende Menschen auf die Strasse.
    Bild: EPA/Neil Hall
  • 17.13 Uhr

    Hamas verzögert Geiselübergabe

    Die Übergabe einer zweiten Gruppe von Geiseln im Gazastreifen wird sich nach Darstellung der Terrororganisation Hamas verzögern. Die Hamas begründete ihr Vorgehen damit, dass Israel gegen einen Teil des Abkommens verstossen habe. Sie warf Israel vor, nicht wie vereinbart Hilfslieferungen auch in den nördlichen Teil des Gazastreifen ermöglicht zu haben.

    Ob dies tatsächlich Teil des von Katar vermittelten Abkommens war, war gegenwärtig unklar. In Israel war zunächst immer die Rede davon, Hilfslieferungen im Süden zu ermöglichen. Zudem gab der militärische Arm der Hamas an, Israel soll sich bei der Freilassung von Häftlingen nicht «an die vereinbarten Standards» halten.

    Zuvor hatte es mehrere Berichte gegeben, dass der Übergabeprozess der Geiseln bereits begonnen hatte. Es war nach unterschiedlichen Berichten von 13 oder 14 Israelis die Rede. Die Geiseln sollten den Berichten nach bereits an das Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden sein. Unklar war zunächst, wie lange die Verzögerung dauern wird. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

  • 16.47 Uhr

    Erwartete Freilassung von weiteren Geiseln in Gaza verzögert sich

    Die erwartete Freilassung einer weiteren Gruppe von Geiseln der islamistischen Hamas hat sich am Samstag zunächst verzögert. In Israel war die Übergabe der Israelis gegen 15.00 Uhr MEZ erwartet worden. Mehr als eine Stunde später berichteten israelische Medien von einer «technischen» Verzögerung. Unklar war zunächst, wann der geplante Übergabeprozess starten soll.

    Es war erwartet worden, dass die Gruppe, wie am Tag zuvor im Gazastreifen an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben werden und dann die Grenze nach Ägypten überqueren. Von dort sollten sie dann nach einer ersten medizinischen Überprüfung mit einem Hubschrauber nach Israel gebracht werden.

  • 16.33 Uhr

    Wohl Schiff eines israelischen Milliardärs angegriffen

    Ein Containerschiff, das einem israelischen Milliardär gehört, ist im Indischen Ozean von einer mutmasslich iranischen Drohne angegriffen worden. Die Drohne sei am Freitag explodiert und habe das Schiff beschädigt, es sei aber kein Besatzungsmitglied verletzt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus US-Sicherheitskreisen. «Wir beobachten die Situation weiterhin genau», hiess es am Samstag.

    Betroffen war die «CMA CGM Symi», ein unter der Flagge von Malta fahrendes Schiff des in Singapur ansässigen Unternehmens Eastern Pacific Shipping – dieses wiederum wird von dem israelischen Milliardär Idan Ofer kontrolliert. «Der Angriff wurde wahrscheinlich gezielt durchgeführt, da das Schiff über Eastern Pacific Shipping mit Israel in Verbindung steht», erklärte der private Nachrichtendienst Ambrey gegenüber der AP.

    Das Containerschiff eines israelischen Milliardärs wurde im Indischen Ozean von einer mutmasslichen iranischen Drohne angegriffen.
    Das Containerschiff eines israelischen Milliardärs wurde im Indischen Ozean von einer mutmasslichen iranischen Drohne angegriffen.
    Bild: Keystone/AP/Vladimir Tonic

    Nach Angaben der Positionsdaten veröffentlichenden Webseite MarineTraffic.com, die von der AP ausgewertet wurden, war das Automatic Identification System (AIS) des Schiffs seit Dienstag beim Verlassen des Hafens von Dschabal Ali bei Dubai ausgeschaltet. Aus Sicherheitsgründen sind Schiffe angehalten, ihr AIS zu aktivieren. Besatzungen schalten es aber aus, wenn sie den Eindruck haben, dass sie angegriffen werden könnten.

    Die Crew fühlte sich demnach offenbar bedroht. Das Schiff hatte das AIS bereits ausgeschaltet, als es durch das Rote Meer am Jemen vorbeigefahren war, wo die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen leben.

    Iranische Medien berichteten, dass ein israelisches Schiff im Indischen Ozean angegriffen worden sei.

  • 15 Uhr

    Katar über längere Feuerpause: «Wir haben die Formel»

    In der mindestens viertägigen Feuerpause im Gaza-Krieg hat die Regierung Katars nach eigener Darstellung eine Vorlage für eine mögliche Verlängerung. «Wir haben jetzt die Formel», sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums, der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend.

    Eine mögliche Verlängerung der bisher vereinbarten Feuerpause sei eher ein «Anhang zur Vereinbarung statt eine neue Vereinbarung». Dabei würden dann dieselben Bedingungen gelten wie zuvor, sagte der Aussenamtssprecher. «Wir haben die Formel, deshalb wird es leichter sein, einen zweiten Deal über die Bühne zu bringen.»

    Katar hat die derzeit geltende Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas vermittelt. Diese begann am Freitag früh und soll zunächst vier Tage und damit bis mindestens Dienstag früh dauern. Sie kann auf maximal zehn Tage verlängert werden. Teil des Deals ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln gegen bis zu 300 palästinensische Häftlinge.

    Über ein Abkommen mit einem langfristigen Waffenstillstand zu sprechen, sei noch zu früh, sagte Al-Ansari. Die Arbeit fange dabei erst an. «Wir müssen Schwung aufbauen, um vertrauensbildende Massnahmen auf beiden Seiten zu bekommen», sagte Al-Ansari. Diese müssten zu «ernsthaften Diskussionen über einen nachhaltigen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten» führen. Die Aussagen von Seiten der Hamas wie auch von Israel erweckten aber nicht den Eindruck, dass es für solche Gespräche derzeit Raum gebe.

    Katar bemüht sich wie Ägypten um Vermittlung im seit Oktober laufenden Gaza-Krieg. «Dies ist der erste Funken Hoffnung am Ende des Tunnels in diesem Konflikt», sagte Al-Ansari. «Es ist natürlich sehr schwierig, in Feierlaune zu sein mit den Rahmenbedingungen dieses Konflikts und dem bisher gesehenen Ausmass an Tod und Zerstörung.»

  • 13.18 Uhr

    Delegation aus Katar zu Gesprächen in Israel

    Im Rahmen des Abkommens über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln und Häftlingen ist eine Delegation aus Katar zu Gast in Israel. Das bestätigte ein Diplomat, der über den Besuch informiert wurde, der Nachrichtenagentur DPA.

    Die am Samstag eingetroffene Delegation sei Teil des katarischen «Einsatzteams» zum Krieg in Gaza. Ihre Aufgabe sei es, weitere Schritte bei der Umsetzung des Abkommens mit den Konfliktparteien abzusprechen – wie auch mit Vermittlern in Doha. Das Team solle sicherstellen, dass «der Deal weiterhin reibungslos verläuft, und weitere Details des laufenden Abkommens besprechen».

    Katar ist zusammen mit Ägypten ein wichtiger Vermittler zwischen Israel und der Hamas. Katar hat sehr gute Kontakte zu der islamistischen Palästinenserorganisation und unterhält selbst keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Die beiden Länder hatten Ende der 1990er-Jahre wohl Handelsbeziehungen aufgenommen. Im Zuge des Gaza-Krieges 2008/09 brach das Golfemirat jedoch alle Beziehungen zu Israel ab, schloss das israelische Handelsbüro in Katar und wies alle israelischen Vertreter aus.

    Katar hat eine Normalisierung seiner Beziehungen mit Israel unter anderem an die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates geknüpft. «Jegliche Normalisierung muss Teil davon sein, eine Lösung für die Palästinenserfrage zu finden», sagte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid al-Ansari, am Freitag zur DPA. «Davon sind wir jetzt weit entfernt.»

  • 13.11 Uhr

    Freudiges Wiedersehen freigelassener Geiseln mit ihren Familien

    Nach der Freilassung mehrerer Geiseln nach sieben Wochen Gefangenschaft im Gazastreifen ist die Wiedersehensfreude gross.

    Ein am Samstag von einer Klinik veröffentlichtes und von israelischen Medien verbreitetes Video zeigt, wie ein Neunjähriger seinen Vater erblickt, winkt und dann beide im Flur einer Klinik aufeinander zulaufen. Der Mann nimmt seinen Sohn auf den Arm und küsst ihn auf den Hals, wie auf dem Video zu sehen ist.

    Der Junge war am Freitag zusammen mit seiner Mutter und Grossmutter aus der Geiselhaft im Gazastreifen entlassen worden. Auf dem Video ist auch zu sehen, wie die beiden Frauen innig ihre Angehörigen begrüssen. Die Freigelassenen waren nach der Rückkehr nach Israel zunächst zu Untersuchungen in Spitäler gebracht worden.

    Der Grossvater des Jungen ist israelischen Medien zufolge noch immer in der Gewalt palästinensischer Terroristen. Das Kind hatte demnach in der Zeit der Gefangenschaft seinen neunten Geburtstag.

    Ein Spital veröffentlichte auch Bilder einer freigelassenen Fünfjährigen, die ihre Grossmutter beim Wiedersehen umarmt und lächelt, wie in israelischen Medien zu sehen war. Islamisten hatten das Mädchen und ihre Mutter bis Freitag im Gazastreifen festgehalten.

    Die zehn ebenfalls freigelassenen Thailänder sind in guter Verfassung sein, wie der stellvertretende thailändische Botschafter in Israel nach Berichten sagte. Sie würden noch behandelt. Sobald sie körperlich und geistig ausreichend fit seien, sollen die Thailänder diesen Angaben zufolge nach Hause gebracht werden. Das Aussenministerium in Bangkok geht nach den jetzt vorliegenden Informationen davon aus, dass noch 20 weitere Staatsbürger*innen im Gazastreifen festgehalten werden.

  • 11.02 Uhr

    Weitere Hilfsgüter gelangen in den Gazastreifen

    Am zweiten Tag der Feuerpause im Gazastreifen gehen die Lieferungen von Hilfsgütern und Treibstoff in das palästinensische Gebiet weiter.

    100 weitere Lastwagen hätten am Samstag Lebens- und Arzneimittel nach Gaza gebracht, teilte der Ägyptische Rote Halbmond am Samstag mit. Zudem hätten sieben Tankwagen den Grenzübergang Rafah von Agypten in den Gazastreifen durchfahren, vier davon mit Gas zum Kochen und drei weitere mit Diesel. Am selben Tag sollten noch 260 weitere Lastwagen Hilfsgüter nach Gaza bringen.

    Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, am Freitag hätten dessen Teams bereits Hilfslieferungen von 196 Lastwagen empfangen. Darunter seien acht LKW mit medizinischen Gütern und vier mit Betten für Spitäler gewesen.

    Das UNO-Nothilfebüro OCHA hatte am Freitagabend von zunächst 137 Lastwagen berichtet und schon diesen Konvoi als grössten seit Wiederöffnung des Grenzübergangs am 21. Oktober bezeichnet.

  • 10.52 Uhr

    Erleichterung bei palästinensischen Familien

    Auch bei den Familien der inhaftierten Palästinenser*innen, die im Gegenzug für israelische Geiseln in der Nacht zu Samstag auf freien Fuss kamen, ist die Freude gross. Das Video unten zeigt Szenen der Erleichterung im Westjordanland.

    Dutzende palästinensische Frauen und Minderjährige, die wegen verschiedener Tatbeständen inhaftiert waren, wurden im Rahmen des von Katar vermittelten Abkommens freigelassen.

    Freude über Freigelassene auf palästinensischer Seite

    Freude über Freigelassene auf palästinensischer Seite

    Auch bei den Familien der inhaftierten Palästinenser, die im Gegenzug für israelische Geiseln in der Nacht zu Samstag auf freien Fuss kamen, ist die Freude gross.

    25.11.2023

  • 10.48 Uhr

    Angehöriger von freigelassener Geisel: Glücklich, aber noch zu früh zum Feiern

    Der Mann einer aus Geiselhaft im Gazastreifen freigelassenen Deutschen ist glücklich über die Rückkehr seiner Frau und ihrer gemeinsamen zwei kleinen Töchter. Er werde aber nicht feiern, ehe nicht alle Entführten aus der Geiselhaft befreit worden seien, sagte der Angehörige in einer Videobotschaft auf Hebräisch auf Facebook.

    «Ich bin glücklich, dass ich meine Familie zurückbekommen habe.» Er wolle ihnen helfen, sich von dem schrecklichen Trauma, das sie erlitten hätten, zu erholen. «Es liegen noch schwierige Tage vor mir.»

    Israelischen Medien zufolge wurden die Mutter und die beiden Kinder aus dem Haus der Grossmutter entführt. Die Grossmutter selbst sei bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober von Terroristen ermordet worden.

    Nach Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg war am Freitag eine erste Gruppe von 24 Geiseln – 13 Israelis und elf Ausländer*innen – freigekommen, die vor sieben Wochen in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

  • 10.40 Uhr

    Israel: 14 Geiseln gegen 42 Häftlinge

    Am zweiten Tag der Feuerpause in Nahost will die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas nach israelischen Angaben 14 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freilassen.

    Im Gegenzug werde Israel am Samstag 42 palästinensische Gefangene freilassen. Das teilten die israelischen Strafvollzugsbehörden mit.

    Nach Inkrafttreten einer Feuerpause am Freitag waren in einem ersten Schritt 13 israelische Geiseln im Austausch gegen 39 palästinensische Gefangene freigekommen. Zudem ließ die Hamas zehn Thailänder und einen Philippiner frei. In dieser Zeit wurde die Waffenruhe eingehalten.

    Israel und die Hamas hatten sich am Mittwoch nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht vor, das insgesamt 50 israelische Geiseln der Hamas sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

  • 9.51 Uhr

    Zwischenfall an Grenze zwischen Israel und Libanon

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es nach einem Tag ohne besondere Vorkommnisse wieder einen Zwischenfall gegeben. Israels Armee schoss nach eigener Darstellung in der Nacht zum Samstag eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete ab, die eine israelische Drohne treffen sollte.

    Das Fluggerät sei nicht beschädigt worden. Als weitere Reaktion griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge Ziele der Hisbollah im Nachbarland an. Ausserdem sei im Norden Israels ein feindliches Fluggerät eingedrungen. Unklar war zunächst, woher genau es kam. Laut Militär wurde dabei Raketenalarm ausgelöst.

    Nach dem Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg hatte am Freitag auch an der israelisch-libanesischen Grenze angespannte Ruhe geherrscht. Weder das israelische Militär noch die Hisbollah im Libanon meldeten militärische Vorfälle.

    Nach Angaben der pro-iranischen Miliz wurden allerdings israelische Kampfflugzeuge im libanesischen Luftraum gesichtet. Das vom Katar ausgehandelte Abkommen über die seit Freitag geltende Feuerpause bezieht sich nicht auf die israelisch-libanesische Grenze.

    Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

  • Samstag, 25. November, 8.05 Uhr

    Weitere 13 Geiseln sollen am Samstag freikommen

    Israel hat Medienberichten zufolge eine weitere Liste mit Namen von Geiseln erhalten, die an diesem Samstag freigelassen werden sollen.

    Die Familien von 13 Geiseln seien informiert worden, berichtete unter anderem das israelische Portal Ynet am Freitagabend unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Israelische Offizielle bestätigten demnach, dass acht der 13 israelischen Geiseln, die am Samstag freigelassen werden sollen, Kinder seien.

    Nach Beginn der Feuerpause im Gazakrieg war am Freitag eine erste Gruppe von 24 Geiseln freigelassen worden, 13 Israelis und 11 Ausländer*innen, die vor sieben Wochen in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Darunter waren auch vier Doppelbürger*innen, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit haben.

  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Freitag

  • 21.51 Uhr

    Wer wurde von der Hamas freigelassen?

    13 Geiseln hat die Hamas am Freitag freigelassen. Bilder zeigen die entführten Frauen und Kinder, die ihren Weg zurück in die Heimat gefunden haben.

  • 21.10 Uhr

    Biden nach Freilassung erster Geiseln: «Das ist erst der Anfang»

    US-Präsident Joe Biden hat sich nach der Freilassung erster Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas erleichtert gezeigt. Gleichzeitig machte er deutlich, dass dies «erst der Anfang» sei. «Die heutige Freilassung ist der Beginn eines Prozesses», sagte der US-Präsident bei einer Ansprache am Freitag. Er erwarte am Samstag, Sonntag und Montag die Freilassung weiterer Geiseln. «Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen Dutzende von Geiseln zu ihren Familien zurückkehren werden.»

    Der 81-Jährige hielt sich in Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts auf, wo er die Tage rund um das amerikanische Thanksgiving-Fest verbrachte. Er war nach Angaben des Weissen Hauses dort mehrfach über die Entwicklungen in Gaza unterrichtet worden. «Der heutige Tag ist das Ergebnis harter Arbeit und eines wochenlangen persönlichen Engagements», sagte Biden. Er stehe weiterhin in Kontakt mit den politischen Spitzen in Katar, Ägypten und Israel, «um sicherzustellen, dass alles nach Plan verläuft und jeder Aspekt der Vereinbarung umgesetzt wird.»

  • 20.45 Uhr

    Militärsprecher: Noch viele Tunnel im Gazastreifen zu zerstören

    Das israelische Militär hat nach Angaben eines Sprechers seinen Einsatz im Gazastreifen noch längst nicht abgeschlossen. «Es gibt immer noch viele Ziele und viele Tunnel zu zerstören», sagte Sprecher Daniel Hagari am Freitag. Einige dieser Tunnel habe man noch gesprengt, kurz bevor am Morgen eine viertägige Feuerpause begonnen habe.

    Nach dem Ende dieser Feuerpause, die mit weiteren Geiselfreilassungen möglicherweise noch über den Montag hinaus verlängert werden kann, soll der Krieg nach Angaben der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weitergehen. Das unterstrich auch Hagari. Man sei ins Herz der Militärstruktur der Hamas vorgedrungen und werde die aktiven Kampfhandlungen dort wieder aufnehmen, betonte er. Zivilisten würde man nicht erlauben, in der Zwischenzeit in den Norden des Gazastreifen zurückzukehren.

  • 20.33 Uhr

    Armeesprecher: Freigelassene nicht in Lebensgefahr

    Den 24 aus dem Gazastreifen freigelassenen Menschen sind nach Angaben der israelischen Armee in «gutem Zustand». Die 13 Israelis und 11 Ausländer seien ersten medizinische Tests unterzogen worden, teilte Militärsprecher Daniel Hagari israelischen Medien zufolge am Freitagabend mit. Ihr Leben sei nicht in Gefahr.

    22 der Betroffenen seien zunächst zu einem Luftwaffenstützpunkt in der Negev-Wüste gebracht worden, teilte der Sprecher laut einer Erklärung weiterhin mit. Danach würden sie mit Hubschraubern der Luftwaffe in Krankenhäuser gebracht. Dort werden sie den Angaben nach auch mit ihren Angehörigen wiedervereint. Zwei israelische Staatsbürger seien aus zunächst nicht genannten Gründen direkt in Krankenhäuser gefahren worden.

  • 20.22 Uhr

    Netanjahu gibt «Rückkehr aller Geiseln» als Ziel aus

    Nach der Freilassung einer ersten Gruppe von Hamas-Geiseln hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Rückkehr aller von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Menschen als Ziel ausgegeben. «Wir sind entschlossen, alle unsere Geiseln zurückzubringen», erklärte Netanjahu am Freitag. «Das ist eines der Ziele des Krieges und wir sind entschlossen, alle Ziele des Krieges zu erreichen.»

  • 19.48 Uhr

    Zwei Schweizer unter den Opfern des Terrorangriffs der Hamas

    Bei den Terrorangriffen der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober sind zwei Schweizer ums Leben gekommen. Bei beiden handelte es sich laut dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) um schweizerisch-israelische Doppelbürger.

    Das EDA habe die offizielle Bestätigung für das zweite Todesopfer am Donnerstag erhalten, hiess es am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden, teilte das Aussendepartement weiter mit. Die «NZZ» berichtete zuerst darüber.

    Fünf Tage nach dem Terrorangriff der Hamas bestätigte Aussenminister Ignazio Cassis das erste Schweizer Todesopfer. Bei dem Mann handle es sich um einen israelisch-schweizerischen Doppelbürger im Alter von fast 70 Jahren. Man wisse nicht viel über den Todesfall. Klar sei aber, dass der Tod des Mannes Folge eines «unglücklichen Zusammentreffens» mit den Terroristen sei. Der Mann habe seit 2004 in Israel gelebt.

  • 19.37 Uhr

    Mit Feuerpause kommen Hilfsgüter für Hunderttausende in Gazastreifen

    Seit Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas konnten nach UN-Angaben bereits Hilfsgüter für Hunderttausende Menschen in den Gazastreifen gebracht werden. Seit Freitagfrüh seien 137 LKWs entladen worden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Abend. Die Bevölkerung sei mit Lebensmitteln, Wasser und medizinische Gütern versorgt worden, hiess es.

    Ausserdem seien 129’000 Liter Treibstoff und vier LKW-Ladungen mit Gas angekommen. Laut OCHA handelte es sich um den grössten Hilfskonvoi seit dem 7. Oktober, als der Terrorangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel den Konflikt auslöste. Das UN-Büro berichtete auch, dass 21 Patienten in kritischem Zustand aus dem nördlichen Gazastreifen abtransportiert worden seien.

  • 18.48 Uhr

    Unter freigelassenen Geiseln auch vier Deutsche

    Unter den im Gazastreifen freigelassenen Geiseln sind auch mehrere Menschen, die nach Angaben ihrer Familien auch über eine deutsche Staatsangehörigkeit verfügen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu veröffentlichte am Freitagabend eine Namensliste der 13 israelischen Freigelassenen. Darunter waren auch die Namen von vier Personen, deren Familien sie als Deutsche benannt hatten. Darunter waren eine 34-Jährige sowie ihre beiden Töchter im Alter von zwei und vier Jahren sowie eine 77-Jährige.

  • 18.47 Uhr

    Vier Kinder und sechs ältere Frauen unter 13 freigelassenen israelischen Geiseln

    Zu den 13 ersten freigelassenen israelischen Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gehören nach offiziellen Angaben vier Kinder und sechs ältere Frauen. Das geht aus einer Liste hervor, die das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Freitag veröffentlichte. Demnach handelte es sich bei den Kindern um drei Mädchen und einen Jungen im Alter zwischen zwei und neun Jahren. Auch sechs Frauen über 70 Jahren konnten demnach heimkehren.

    Die Liste führt die freigelassenen Geiseln namentlich auf. Zu ihnen zählten demnach eine 34-jährige Mutter und ihre zwei Töchter im Alter von zwei und vier Jahren, eine 85-Jährige sowie Mitglieder von drei Generationen einer Familie: eine Grossmutter sowie deren Tochter und Enkelsohn. Männer waren nicht unter den freigelassenen Geiseln.

  • 18.31 Uhr

    Armee bestätigt Rückkehr von Geiseln nach Israel

    Die am Freitag von der radikalislamischen Hamas freigelassenen israelischen Geiseln sind zurück in der Heimat: Die Freigelassenen seien «auf israelischem Gebiet» angekommen, teilte die Armee am Abend mit. Derzeit seien Spezialkräfte der Armee und Mitarbeiter der israelischen Geheimdienste bei ihnen. Die Freigekommenen seien bereits einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen worden.

  • 17.54 Uhr

    Scharfe Kritik aus Spanien und Belgien empört Israels Regierung

    Die Ministerpräsidenten von Spanien und Belgien, Pedro Sánchez und Alexander De Croo, haben bei einem gemeinsamen Besuch in Ägypten das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen sehr scharf kritisiert. «Die wahllose Tötung von Zivilisten, darunter von Tausenden Jungs und Mädchen, ist völlig inakzeptabel», sagte Sánchez am Freitag auf einer Pressekonferenz am Grenzübergang Rafah. Die Kritik löste bei der israelischen Regierung Empörung aus. Auf der Plattform X (vormals Twitter) verurteilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Aussagen der beiden Europäer in aller Schärfe.

    Sánchez sagte auch, es sei an der Zeit, dass «die internationale Gemeinschaft, insbesondere die EU, den Staat Palästina ein für alle Mal anerkennt». Sollte die EU ihn nicht anerkennen, werde Spanien «seine eigene Entscheidung treffen», so der sozialistische Politiker.

    Sánchez hatte zuvor gefordert: «Israel muss anders reagieren, das humanitäre Völkerrecht respektieren und das Leben der Frauen und Kinder achten.» Die zur Geiselfreilassung vereinbarte Feuerpause sei ein grosser Schritt. «Aber er reicht nicht aus, wir brauchen eine dauerhafte humanitäre Waffenruhe». Angesichts der Geschehnisse in Gaza empfinde er ein Gefühl der «Frustration und Ungerechtigkeit». Ähnlich äusserte sich De Croo: «Das Töten von Zivilisten muss jetzt aufhören (...) Die Zerstörung des Gazastreifens ist inakzeptabel».

  • 16.52 Uhr

    Israelische Sicherheitskräfte feuern im Westjordanland Tränengas ab

    Israelische Sicherheitskräfte haben am Freitag Tränengas gegen eine Gruppe Menschen eingesetzt, die am Gefängnis Ofer im Westjordanland auf die Freilassung von palästinensischen Häftlingen wartete. Das Tränengas wurde eingesetzt, um die Menschen aus der Umgebung des Gefängnisses zu drängen, aus dem die Häftlinge noch am Freitag freikommen sollten, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AP beobachteten.

  • 16.28 Uhr

    Israels Aussenminister bekräftigt: Krieg geht nach Feuerpause weiter

    Der israelische Aussenminister Eli Cohen hat am Freitag bekräftigt, dass der Krieg gegen die Hamas nach dem Ende einer vorübergehenden Feuerpause wieder aufgenommen werde. Der Krieg werde fortgesetzt, bis die Hauptziele Israels erreicht seien: der Sturz der Hamas und die sichere Rückkehr der Entführten, sagte Cohen, während er gemeinsam mit seinen Kollegen aus Portugal und Slowenien israelische Grenzgebiete besuchte.

    Der israelische Aussenminister Eli Cohen hat bekräftigt, dass der Krieg gegen die Hamas nach dem Ende einer vorübergehenden Feuerpause wieder aufgenommen werde.
    Der israelische Aussenminister Eli Cohen hat bekräftigt, dass der Krieg gegen die Hamas nach dem Ende einer vorübergehenden Feuerpause wieder aufgenommen werde.
    Bild: Seth Wenig/AP/dpa

    Vor Cohen äusserten sich der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joaw Galant bereits ähnlich. Die Regierung steht jedoch unter starkem öffentlichen Druck, alle Geiseln nach Hause zu bringen, was eine Wiederaufnahme des Krieges äusserst schwierig machen könnte.

  • 15.41 Uhr

    Hamas übergibt erste Gruppe von Geiseln

    Nach Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg ist eine erste Gruppe israelischer Geiseln von der islamistischen Hamas im Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben worden. 13 Frauen und Kinder seien der Hilfsorganisation übermittelt worden, berichteten israelische und ägyptische Medien am Freitag übereinstimmend.

    Die Übergabe sei in einem Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens erfolgt. Die Geiseln seien nun unterwegs zum Rafah-Grenzübergang nach Ägypten. Danach sollten sie der israelischen Armee übergeben werden.

    Auch zwölf in den Gazastreifen verschleppte thailändische Geiseln sind nach Angaben der Regierung in Bangkok am Freitag freigelassen worden. Vertreter der thailändischen Botschaft in Israel seien unterwegs, um sie zu empfangen, teilte Ministerpräsident Srettha Thavisin auf X mit.

  • 15.29 Uhr

    Ägypten: Auch zwölf thailändische Geiseln werden freigelassen

    Neben 13 israelischen Geiseln sollen am Freitag auch zwölf thailändische Staatsbürger freigelassen werden, die im Gazastreifen festgehalten wurden. Das teilte der Leiter des staatlichen ägyptischen Informationsdienstes mit. Israel wird im Gegenzug 39 palästinensische Häftlinge freilassen.

  • 15.10 Uhr

    Hamas-Chef Hanija: Halten uns an Waffenruhe

    In seiner ersten Ansprache nach Inkrafttreten der Feuerpause im Gaza-Krieg hat Hamas-Chef Ismail Hanija bekräftigt, dass sich die Terrorgruppe an die Waffenruhe halte wolle, solange sich Israel ebenfalls dazu verpflichte.

    Ismail Hanija, Chef der radikal-islamischen Hamas.
    Ismail Hanija, Chef der radikal-islamischen Hamas.
    Bild: Wissam Nassar/dpa

    Der ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News strahlte die Rede am Freitagmittag aus. «Nach fast 50 Tagen hat sich der Feind den Bedingungen des Widerstands und der Willenskraft unseres tapferen Volkes gebeugt und damit einer Einigung und einem teilweisen Austausch der Gefangenen zugestimmt», sagte Hanija.

  • 14.45 Uhr

    Palästinensische Aktivistengruppe veröffentlicht Liste mit Gefangenen

    Eine palästinensische Aktivistengruppe hat eine Liste mit 39 in Israel inhaftierten Palästinensern präsentiert, die ihrer Darstellung nach am (heutigen) Freitag im Gegenzug für 13 israelische Geiseln der Hamas freigelassen werden sollen. Unter den palästinensischen Gefangenen sind der Liste des sogenannten Palästinensischen Gefangenenclubs zufolge 24 Frauen und 15 Jungen im Teenageralter. Sie würden im israelischen Ofer-Gefängnis nahe der Stadt Ramallah im Westjordanland dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben, hiess es. Die Freilassung soll nach 16 Uhr Ortszeit erfolgen.

  • 14.02 Uhr

    Verstärkte Hilfslieferungen für den Gazastreifen angelaufen

    Mit dem Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg ist auch die Ausweitung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen angelaufen. Am Morgen seien Konvois mit zahlreichen Lastwagen unterwegs gewesen, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA) am Freitag in Genf. Ägypten hält 200 Lastwagen pro Tag für realistisch, hiess es aus Regierungskreisen. Vor dem Krieg fuhren rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern pro Tag in das von Israel abgeriegelte Gebiet. Seit Mitte November sind es nur noch bis zu einigen Dutzend am Tag. Nach OCHA-Angaben waren es am Donnerstag 80.

    Lastwagen eines Hilfskonvois am Grenzübergang Rafah. (Archivbild)
    Lastwagen eines Hilfskonvois am Grenzübergang Rafah. (Archivbild)
    Bild: Sayed Hassan/dpa

    Es stünden jede Menge Lastwagen vor dem Grenzübergang Rafah, sagte der OCHA-Sprecher. Ob und wann sie aber abgefertigt werden, sei ausserhalb der Kontrolle von OCHA. Er verwies auf die Inspektionen, die Israel vornimmt, um den Schmuggel von Waffen und anderem Material in den Gazastreifen zu verhindern.

    Ob das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) erstmals seit Wochen auch den Norden des Gazastreifens mit Hilfsgütern beliefern kann, liess der Sprecher zunächst offen. OCHA verhandele permanent mit allen Konfliktparteien über einen ungehinderten Zugang und Sicherheitsgarantien, sagte er. Im Norden des Gazastreifens sollen sich trotz der israelischen Aufrufe zur Räumung des gesamten Gebiets noch hunderttausende Menschen aufhalten.

  • 13.25 Uhr

    Ersten 13 Geiseln sollen um 15 Uhr (MEZ) freigelassen werden

    Die Geiseln in der Gewalt der Hamas sollen nach ihrer vereinbarten Freilassung in geschützten Räumen in Israel untergebracht werden. Die zunächst 13 Frauen und Kinder sollten dort die notwendige medizinische Behandlung und Unterstützung erhalten, teilte die israelische Armee am Freitag mit.

    Nach dem ersten Empfang und der medizinischen Behandlung sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden, wo sie ihre Familien treffen könnten. Die Freigelassenen sollen mit Hubschraubern in verschiedene Kliniken gebracht werden.

    Das Militär rief die Öffentlichkeit und die Medien zu Geduld und Sensibilität auf. «Wir bitten alle darum, die Privatsphäre der freigelassenen Geiseln und ihrer Familien zu respektieren.» Psychologen gehen davon aus, dass besonders die Kinder nach sieben Wochen Geiselhaft schwer traumatisiert sein könnten. Sie haben auch am 7. Oktober schlimmste Gewalt miterlebt.

    Das Militär veröffentlichte Bilder aus einem Hubschrauber mit farbigem Gehörschutz sowie von Spielecken mit buntem Spielzeug zur Aufnahme der Kinder. «Heute ist der Anfang vom Licht am Ende des Tunnels», hiess es.

    Empfang für die freigelassenen Geiseln in Israel.
    Empfang für die freigelassenen Geiseln in Israel.
    Bild: @IsraelinGermany

    Die ersten Geiseln sollen um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) im Zuge einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden. Im Gegenzug sollen für jede Geisel drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Auch hier geht es um Frauen und Minderjährige.

  • 13.05 Uhr

    EDA nennt von Schweizer Hilfe ausgeschlossene palästinensische NGO

    Die Schweiz beendet die Zusammenarbeit mit drei palästinensischen Nichtregierungsorganisationen (NGO). Den namentlich genannten wird vorgeworfen, den Verhaltenskodex und die Antidiskriminierungsklausel verletzt zu haben. Nach dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober waren sechs palästinensische und fünf israelische NGO überprüft worden.

    Acht dieser elf Nichtregierungsorganisationen bleiben Partner des Schweizer Kooperationsprogrammes für den Nahen Osten. Nach dem Bundesratsentscheid vom Mittwoch sind nun aber die folgenden drei palästinensischen NGO von Schweizer Unterstützung ausgeschlossen: das Palestinian Center for Human Rights (PCHR), das Palestinian NGO Network (PNGO) und Al-Shabaka/The Palestinian Policy Network.

  • 12.11 Uhr

    Israel bereitet sich auf Ankunft freigelassener Geiseln vor

    Auf einem israelischen Militärstützpunkt sind vor der erwarteten Ankunft von Geiseln der Hamas am Freitag mehrere Rettungswagen eingetroffen.

    Nach israelischen Angaben sollen die Betroffenen nach ihrer Freilassung im Gazastreifen in Begleitung von israelischen Soldaten zum Luftwaffenstützpunkt Hazerim im Süden von Israel kommen. Danach sollen sie demnach zu fünf verschiedenen Krankenhäusern geflogen oder gefahren werden, falls sie medizinisch behandelt werden müssen.

    Die militant-islamistische Hamas hat sich dazu bereit erklärt, mindestens 50 der rund 240 Geiseln freizulassen, die von Hamas-Mitgliedern und anderen Extremisten bei dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober gefangen genommen wurden. Im Gegenzug soll Israel pro Geisel drei palästinensische Gefangene freilassen.

  • 11.40

    Berichte über Tote bei Konfrontationen mit Armee in Gaza

    Die israelische Armee soll nach Beginn einer Feuerpause gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein, die entgegen militärischer Anordnungen unterwegs in den Norden des Gazastreifens waren. Nach Angaben aus Hamas-Kreisen wurden im zentralen Bereich des Gazastreifens zwei Menschen durch Schüsse getötet und weitere verletzt.

    Augenzeugen berichteten ausserdem, die Armee habe Tränengas eingesetzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte. Ein israelischer Armeesprecher bekräftigte heute auf Arabisch, man werde unter keinen Umständen die Reise von Menschen aus dem Süden in den Norden erlauben.

    «Wir rufen Sie dazu auf, sich den Streitkräften oder den Gebieten nördlich von Wadi Gaza nicht zu nähern», hiess es in der Mitteilung. Er forderte die Menschen dazu auf, die mindestens viertägige Feuerpause dazu zu nutzen, sich mit notwendigen Vorräten zu versorgen. «Der nördliche Gazastreifen ist eine Kampfzone und es ist verboten, sich dort aufzuhalten.» Der Krieg sei nicht vorbei, betonte er.

    Nach Augenzeugenberichten hatten sich nach Beginn der Feuerpause hunderte von Menschen auf den Weg gemacht, um ihre Wohnorte im Norden zu inspizieren und nach Angehörigen zu sehen. Im nördlichen Gazastreifen halten sich weiterhin Tausende israelische Soldaten auf. Israel will in dem abgeriegelten Küstengebiet nach der Feuerpause den Kampf gegen die islamistische Hamas fortsetzen.

  • 10.26 Uhr

    Angespannte Ruhe an Grenze zwischen Israel und dem Libanon

    Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, seit Inkrafttreten der Waffenruhe am frühen Freitag seien keine Angriffe der Hisbollah registriert worden.

    Weder das israelische Militär noch die Hisbollah im Libanon meldeten militärische Vorfälle. Nach Angaben der Schiitenorganisation wurden allerdings israelische Kampfflugzeuge im libanesischen Luftraum gesichtet.

    Die Kämpfe an der israelisch-libanesischen Grenze wurden in dem von Katar ausgehandelten Abkommen zur Feuerpause nicht erwähnt. Die Hisbollah ist nicht Teil der Vereinbarung und hat sich bisher nicht offiziell dazu geäussert. Israel will Medienberichten zufolge nur bei neuen Angriffen aus dem Libanon militärisch reagieren.

    Israelisches Aufklärungsflugzeug über dem libanesisch–israelischen Grenzgebiet am 21. November (Archivbild vom 21. November 2023)
    Israelisches Aufklärungsflugzeug über dem libanesisch–israelischen Grenzgebiet am 21. November (Archivbild vom 21. November 2023)
    IMAGO/Xinhua

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor rund sieben Wochen besteht die Sorge, dass sich der Krieg auf andere Staaten ausweiten könnte. Bei einem Besuch im Libanon am Mittwoch sagte der iranische Aussenminister Hussein Amirabdollahian dem libanesischen TV-Sender Al-Majadin: Sollte die Feuerpause nicht anhalten, erwarte er eine Ausweitung auf die Region. Er warnte, sollte der Krieg fortgesetzt werden, sei «die Eröffnung neuer Fronten unvermeidlich».

    Die Hisbollah gilt als wichtigster nicht staatlicher Verbündeter des Irans. Sie hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Angriffen.

  • 9.39 Uhr

    Israels Armee zerstört Tunnel unter Schifa-Spital

    Die israelische Armee hat am Freitag nach eigenen Angaben einen unterirdischen Tunnelkomplex im Bereich des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza zerstört. Auf einer Videoaufnahme war eine starke Explosion in einem Gebäudekomplex zu sehen.

    Mindestens eines der mehrstöckigen Gebäude schien durch die Explosion schwer beschädigt zu werden, wie der nur wenige Sekunden lange Videoclip zeigte. Nach Darstellung der Armee hatte die islamistische Hamas den Tunnelkomplex für Terrorzwecke missbraucht.

    Ungeachtet starker internationaler Kritik sind israelische Soldaten seit Tagen in und um die Klinik im Einsatz. Zahlreiche Patienten, darunter auch 31 Frühchen, wurden mehrere Tage nach Beginn des Einsatzes aus dem umkämpften Krankenhaus evakuiert. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros vom Freitagmorgen sollen sich zuletzt noch rund 250 Patienten und Mitarbeiter in dem Krankenhaus befunden haben.

    Das israelische Militär hatte ausländischen Journalisten vor der Zerstörung des Tunnelkomplexes an der Schifa-Klinik den Zugang zu der unterirdischen Anlage ermöglicht. Auf Bildern und Videos waren ein schmaler Tunnel sowie mehrere Räume zu sehen, darunter ein Raum mit zwei Bettgestellen, Toiletten und einer kleinen Küche. Der Tunnel lag den Angaben zufolge in zehn Metern Tiefe und war 55 Meter lang. Im Krankenhaus waren dem Militär zufolge auch Waffen gefunden worden.

    Die Hamas hat bestritten, dass sie medizinische Einrichtungen für militärische Zwecke missbraucht. Die US-Regierung stützte jedoch die israelische Darstellung, wonach die Hamas das Schifa-Krankenhaus als Kommandozentrum und Waffenlager benutzt haben soll.

  • 7.34 Uhr

    Hunderte Palästinenser*innen unterwegs in den Norden Gazas

    Nach dem Beginn einer Feuerpause im Gaza-Krieg haben sich Augenzeugenberichten zufolge Hunderte palästinensische Binnenflüchtlinge auf den Weg gemacht, um in ihre Wohnorte zurückzukehren. Die Menschen wollten etwa in der Stadt Gaza und in anderen Teilen des nördlichen Gazastreifens nach ihren Häusern oder Wohnungen sowie ihren Angehörigen sehen, hiess es am Freitagmorgen. Das israelische Militär warnte jedoch, es sei verboten, sich vom Süden in den Norden des Küstengebiets zu begeben.

    Die israelische Armee hatte bereits vor Beginn der Feuerpause gewarnt, der Krieg sei nicht vorbei. Der nördliche Gazastreifen sei weiterhin eine «gefährliche Kriegszone» und es sei verboten, sich dort hin- und herzubewegen. Palästinenser sollten in einer «humanitären Zone» im Süden des Küstenstreifens verbleiben. Es sei aber weiterhin für Zivilisten möglich, sich vom Norden in den Süden zu bewegen. Das israelische Fernsehen berichtete, es sollten notfalls «Mittel zur Auflösung von Demonstrationen» eingesetzt werden, um Menschen daran zu hindern, vom Süden in den Norden zu kommen.

    Augenzeugen berichteten am Morgen, über dem südlichen Teil des Gazastreifens habe die israelische Luftwaffe ihre Flüge gestoppt. Tausende israelische Soldaten befinden sich indes auch während der Feuerpause weiterhin im Norden des abgeriegelten Küstengebiets.

  • 6.27 Uhr

    Raketenalarm im israelischen Grenzgebiet auch nach Feuerpause

    Auch nach Inkrafttreten einer Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gaza-Krieg hat es am Freitagmorgen im israelischen Grenzgebiet Raketenalarm gegeben. Die israelische Armee teilte mit, Warnsirenen hätten in Gemeinden entlang des Gazastreifens geheult. Bei früheren Gaza-Kriegen hatte es zu Beginn von Waffenruhen beider Seiten immer wieder Verstösse gegeben.

  • 6.00 Uhr

    Feuerpause um 6 Uhr MEZ in Kraft getreten

    Eine vereinbarte Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist am Freitagmorgen in Kraft getreten. Sie begann um 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) und soll mindestens vier Tage dauern. Eine Verlängerung auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das in dem Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitgeteilt hatte.

    Um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollen im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und Hamas die ersten 13 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Bei ihnen handelt es sich um Frauen und Kinder. Im Gegenzug sollen für jede Geisel drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Auch hier geht es um Frauen und Minderjährige.

    Die Kämpfe dauerten bis zuletzt an. Im israelischen Grenzgebiet gab es noch kurz vor Beginn der Waffenruhe Raketenalarm. Die israelische Armee hatte zuvor die Angriffe im Gazastreifen noch intensiviert und wird ihre Soldaten auch während der Kampfpause im Gazastreifen stationiert lassen.

    Mit der Waffenruhe soll es auch mehr Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geben. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will die Kampfpause nutzen, um dringend benötigte Hilfsgüter zu verteilen.

    Die Hamas und Israels Regierung hatten sich auf eine maximal zehntägige Feuerpause geeinigt, die für den abgeriegelten Gazastreifen und Israel gelten soll. Teil des Deals ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Häftlinge.

  • 0.22 Uhr

    Hamas: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 15'000

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 14'854 gestiegen. Mehr als 36'000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza mit. Der Grossteil von ihnen seien Kinder, Jugendliche und Frauen. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

    Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

    Auslöser des jüngsten Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite wurden mehr als 1200 Menschen getötet, darunter mindestens 850 Zivilisten.

  • 21.37 Uhr

    Dutzende Neugeborene in Israel nach von Hamas angegriffenen Orten benannt

    In Israel haben Dutzende Eltern ihre neugeborenen Kinder nach Orten benannt, die am 7. Oktober von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas angegriffen wurden. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden mindestens 45 seither auf die Welt gekommene Babys nach dem nahe dem Gazastreifen gelegenen Kibbuz «Beeri» genannt. 49 Jungen und ein Mädchen bekamen demnach in Anlehnung an die angegriffenen Kibbuzim Nir Oz und Nahal Oz den Namen «Oz», der auf Hebräisch «Stärke» bedeutet.

    Acht weitere Neugeborene bekamen demnach den Namen Nir, drei Mädchen heissen Nova — in Gedenken an das gleichnamige Musikfestival in der Wüste Negev, das Hamas-Kämpfer attackiert hatten.

    Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

    Als Reaktion darauf begann Israel damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14'800 Menschen im Gazastreifen getötet, darunter mehr als 5800 Kinder.

  • 20.40 Uhr

    Minister: Israels Armee wird noch zwei weitere Monate in Gaza kämpfen

    Auch nach der angekündigten Feuerpause wird Israels Armee ihre intensiven Kämpfe im Gazastreifen nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause, die laut dem Vermittlerstaat Katar am Freitagmorgen in Kraft treten soll, organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte Joav Galant israelischen Medien zufolge. Nach der «kurzen Atempause» werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gazastreifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen.

    Nach Ende dieser intensiven Kämpfe wird es den Angaben zufolge auch weiterhin viele Einsätze im Gazastreifen geben, bis von dort aus keine militärische Bedrohung mehr ausgehe. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Kontrolle über den nördlichen Gaza zu übernehmen, sei die erste Etappe in einem langen Krieg. Während der Feuerpause werde sich das Militär auf die Planung der nächsten Kampfphasen konzentrieren.

  • 19.45 Uhr

    Hisbollah: Mehr als 50 Raketen auf Nordisrael abgefeuert

    Die Hisbollah-Miliz hat mehr als 50 Raketen aus dem Libanon auf den Norden von Israel abgefeuert. Die Hisbollah teilte mit, allein 48 Katjuscha-Raketen hätten sich gegen einen israelischen Militärstützpunkt in dem Ort Ein Zeitim gerichtet, der etwa zehn Kilometer südlich der Grenze zum Libanon liegt. Nach Angaben der Gruppe griffen ihre Mitglieder auch Panzer und Stellungen der israelischen Truppen an.

    Der Beschuss folgte auf einen israelischen Luftangriff auf ein Haus in Beit Jahun, einem Dorf im Südlibanon, bei dem fünf ranghohe Hisbollah-Mitglieder getötet wurden. Unter den Toten war Abbas Raad, der Sohn des Chefs des 13-köpfigen parlamentarischen Blocks der Hisbollah im Libanon, Mohammed Raad. Damit stieg die Zahl der Hisbollah-Mitglieder, die in den sieben Wochen seit Beginn des Gaza-Kriegs getötet wurden, auf mindestens 83.

    Der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah traf derweil in Beirut den iranischen Aussenminister Hossein Amirabdollahian. Beide erörterten laut einer Mitteilung der Hisbollah den Krieg im Gazastreifen und die Bemühungen, «die israelische Aggression zu stoppen», sowie die Lage an der libanesisch-israelischen Grenze. Amirabdollahian warnte bei seiner Ankunft im Libanon am Mittwoch vor Journalisten, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas ausser Kontrolle geraten könnte, sollte die vereinbarte Feuerpause nicht von Dauer sein.

    Die Hisbollah hat erklärt, sie verringere durch die Verstärkung ihrer Aktionen an der israelisch-libanesischen Grenze den Druck auf den Gazastreifen. 

  • 18.17 Uhr

    Tausende besuchen Beerdigung von Sohn von Hisbollah-Parlamentarier

    Tausende Menschen im Libanon haben an der Beerdigung eines Mitglieds der Eliteeinheit der Hisbollah teilgenommen. Auch der Chef des Exekutivrats der Schittenorganisation, Haschim Safi al-Din, nahm an der Gedenkfeier teil. Er sagte: «Der Widerstand wird auf den Schlachtfeldern bleiben.» Der Sohn des Vorsitzenden des parlamentarischen Blocks der Hisbollah im libanesischen Parlament, Mohamed Raad, und vier weitere Mitglieder der Eliteeinheit waren am Mittwoch nach Angaben der Schiitenorganisation bei einem israelischen Angriff getötet worden.

    Als Reaktion darauf verstärkte die Hisbollah am Donnerstag ihre Angriffe auf Israel. Die Schiitenorganisation verübte bis zum Nachmittag nach eigenen Angaben 22 Angriffe gegen israelische Ziele im Grenzgebiet. Dazu zählte demnach auch ein Angriff auf den Stützpunkt im Ort Ein Zeitim mit 48 Raketen des Typs Katjuscha.

    Die israelische Armee erklärte zuvor, das Raketenabwehrsystem habe am Donnerstag mehrere Geschosse abgefangen. Zusätzlich hätten Terroristen mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten abgefeuert. Die israelische Luftwaffe und Artillerie hätten daraufhin mehrere Abschussrampen angegriffen, hiess es weiter.

    Die im Libanon agierende Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen. Sie gilt als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.

  • 16.48 Uhr

    Israels Armee will bis Beginn der Feuerpause weiterkämpfen

    Israels Armee will eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen bis zum Beginn der Feuerpause weiterführen. Die Angriffe des Militärs könnten bis dahin vor allem im umkämpften Norden intensiviert werden, kündigte Armeesprecher Richard Hecht am Donnerstag an. Der Einsatz dauere so lange an, bis die Armee eine Anweisung zur Einstellung der Kämpfe von der israelischen Regierung erhalte.

    Der Militärsprecher betonte zugleich, dass die Armee weiterhin Tunnel im Gebiet der grössten Klinik des Küstengebiets, dem Schifa-Krankenhaus, freilege. Dies brauche aber Zeit. Hecht sprach von einem riesigen Tunnelnetz. Die Armee ist auch im indonesischen Krankenhaus im Gazastreifen im Einsatz. Dort habe die Armee eine Bitte, jedoch keine Anweisung zur Evakuierung gegeben, betonte der Sprecher.

  • 16.39 Uhr

    Hamas bestätigt den Beginn der Feuerpause

    Der militärische Arm der Hamas bestätigte den Beginn der Feuerpause am Freitagmorgen und die Dauer von vier Tagen. In dieser Zeit würden alle Seiten ihre militärischen Aktivitäten einstellen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden mit. Für jede von der Hamas entführte Geisel sollen demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Innerhalb von vier Tagen sollen 50 Geiseln freikommen. Es handle sich dabei um Frauen und Kinder unter 19 Jahren.

    Israels Regierung wollte den Beginn der Kampfpause zunächst nicht bestätigen. Es sei eine vorläufige Liste mit den Namen der Geiseln eingegangen, die freigelassen werden sollten, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Diese werde nun geprüft.

  • 15.53 Uhr

    Katar: Feuerpause in Gaza beginnt am Freitag um 7 Uhr

    Die angekündigte Feuerpause im Gaza-Krieg soll am Freitag um 7 Uhr Ortszeit beginnen. Das gab das katarische Aussenministerium am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Doha bekannt. Hilfslieferungen in den Gazastreifen würden dann «so schnell wie möglich» anlaufen, kündigte Ministeriumssprecher Madschid al-Ansari an. Den Angaben zufolge soll die erste Gruppe von gefangengehaltenen Zivilisten, darunter 13 Frauen und Kinder, gegen 16 Uhr freikommen.

  • 12.12 Uhr

    Israel meldet erneuten Beschuss aus dem Libanon

    Rund 35 Geschosse sind nach israelischen Angaben am Mittwoch aus dem Libanon nach Israel abgefeuert worden. Das Raketenabwehrsystem habe mehrere Geschosse abgefangen, teilte die Armee am Donnerstag mit.

    Zusätzliche hätten Terroristen mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten abgefeuert. Die israelische Luftwaffe und Artillerie hätten daraufhin mehrere Abschussrampen angegriffen, hiess es weiter.

    Die Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, sie habe den Stützpunkt im Ort Ein Zeitim mit 48 Raketen des Typs Katjuscha angegriffen. Die Miliz erklärte, sie habe unter anderem eine «Versammlung feindlicher israelischer Soldaten» im Bereich der Grenze angegriffen und getroffen. Unter anderem habe sie dabei auch einen israelischen Panzer getroffen.

    Laut israelischen Medienberichten wurden bei dem Beschuss zwei Häuser in dem Kibbuz Manara getroffen. Zudem soll es zu mehreren Feuern gekommen sein. Unklar war zunächst, ob es Verletzte gab.

    Israel hatte am Mittwoch Ziele der Schiiten-Miliz im Libanon angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der Hisbollah mindestens fünf ihrer Mitglieder getötet.

  • 9.14 Uhr

    Roter Halbmond evakuiert 190 Menschen aus Schifa-Spital

    Aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds weitere Patienten evakuiert worden. 14 Krankenwagen sowie zwei UNO-Busse hätten 190 Verletzte und Kranke, deren Begleiter und einige medizinische Mitarbeiter in Krankenhäuser in Chan Junis und Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht, teilte die Hilfsorganisation am späten Mittwochabend mit. Es blieb unklar, wie viele der 190 Verletzte und Kranke waren. «Viele andere Verletzte und ihre Begleiter sind samt medizinischer Mitarbeiter noch im Krankenhaus.»

    Die Evakuierung mit Unterstützung der Vereinten Nationen habe fast 20 Stunden gedauert, teilte der Rote Halbmond mit. Der Konvoi sei behindert und an einem Kontrollpunkt, der den nördlichen vom südlichen Gazastreifen trennt, ausführlich durchsucht worden. Das Leben der Verwundeten und Kranken sei dadurch gefährdet worden.

    Zuletzt waren 31 Frühchen aus dem Schifa-Krankenhaus evakuiert und in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens gebracht worden.

    Israelische Soldaten sind ungeachtet internationaler Kritik in und um die Klinik im Einsatz und drängen auf deren Evakuierung. Israel wirft der Hamas vor, das Krankenhaus für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben sowie ein Netzwerk aus Tunneln und Bunkern aufgebaut zu haben. Die Hamas bestreitet dies.

  • 8.25 Uhr

    Israels Luftwaffe greift mehr als 300 Ziele im Gazastreifen an

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben innerhalb eines Tages mehr als 300 Ziele der islamistischen Hamas im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Darunter seien «militärische Kommandozentralen, unterirdische Terrortunnel, Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen», teilte die Armee am Donnerstagmorgen mit. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Neben der Luftwaffe hätten auch die Bodentruppen vor Ort ihre Angriffe fortgesetzt. Die Truppen zerstörten demnach unterirdische Anlagen und griffen mehrere Terrorziele im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an, darunter ein Beobachtungsposten der Hamas sowie «eine Reihe von Terrorzellen».

    Am Donnerstagvormittag war im Gaza-Krieg ursprünglich der Beginn einer mehrtägigen Feuerpause erwartet worden. Nach israelischen Angaben dürfte sich der Beginn des Abkommens mit der islamistischen Hamas jedoch auf Freitag verzögern.

  • 8.12 Uhr

    Katar: Beginn der Feuerpause in Gaza wird in Kürze bekannt gegeben

    Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Feuerpause in Gaza soll nach Angaben aus Katar in Kürze bekannt gegeben werden. «Die Uhrzeit für das Inkrafttreten der Feuerpause wird in ein paar Stunden bekannt gegeben», teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums, am Donnerstagmorgen mit. Die Gespräche unter Vermittlung Katars und Ägyptens würden «auf positive Weise» fortgesetzt, sagte al-Ansari. Katar arbeite mit Ägypten und den USA daran, dass die Feuerpause «schnell beginnt und dass alles ermöglicht wird, um sicherzustellen, dass sich beide Seiten der Vereinbarung verpflichten.»

    Katar hat gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine viertägige Feuerpause und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt. Die Hamas hatte erklärt, die Feuerpause solle am Donnerstag um 9.00 Uhr MEZ beginnen. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi später, diese dürfte nicht vor Freitag erfolgen.

  • 23. November 5.15 Uhr

    Israel: Keine Geisel-Freilassung vor Freitag

    Die Freilassung erster Geiseln aus dem Gazastreifen nach Israel wird laut übereinstimmenden israelischen Medienberichten nicht vor Freitag erfolgen. Die israelische Zeitung «Haaretz» und der Fernsehsender N12 beriefen sich dabei auf Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi. «Die Gespräche über die Freilassung unserer Geiseln schreiten voran und werden laufend fortgesetzt», wurde Hanegbi am Mittwochabend zitiert. Der erste Austausch von in Israel entführten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge war eigentlich schon am Donnerstag erwartet worden.

    Die Zeitung «The Times of Israel» zitierte Hanegbi mit den Worten: «Die Freilassung wird gemäss der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Parteien beginnen, und nicht vor Freitag.» Ein israelischer Beamter erklärte die Verzögerung der Zeitung zufolge damit, dass entgegen der bisherigen Auffassung der israelischen Seite sowohl Israel als auch die islamistische Hamas ein Dokument zur Ratifizierung des Abkommens unterzeichnen müssten, damit es in Kraft treten könne.

    Das Dokument werde hoffentlich innerhalb der nächsten 24 Stunden unterzeichnet, sodass die ersten Geiseln am Freitag freigelassen werden könnten, sagte der Beamte demnach weiter. Die Zeitung «Jerusalem Post» sprach von einer «Komplikation in letzter Minute».

    Die Hamas hatte am Vortag noch erklärt, die vereinbarte Kampfpause solle am Donnerstag um 10.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MEZ) beginnen. Beide Seiten hatten sich auf eine maximal zehntägige Feuerpause in Israel und dem abgeriegelten Gazastreifen geeinigt. Teil der Vereinbarung ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse.

  • 22.01 Uhr

    Wir beenden den Ticker für heute.

    Wir bedanken uns für das Interesse.

  • 22.00 Uhr

    Israels Armee: Hamas-Tunnelsystem unter Schifa-Krankenhaus freigelegt

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben weitere Teile eines mutmasslichen Hamas-Tunnelsystems unter dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen freigelegt. Das Militär veröffentlichte am Mittwochabend Videos und Bilder, auf denen weitere Eingänge zu Tunneln sowie unterirdische Räume und Verstecke zu sehen waren. Das israelischen Streitkräfte vermuten unter dem grössten Krankenhaus im Gazastreifen eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas. Auch Gebäude in der Umgebung der Klinik zählten dazu.

    Erst vor wenigen Tagen entdeckte das Militär während des umstrittenen Einsatzes in der Klinik einen Schacht, der nach Angaben der Armee zu einer Tunnelstrecke führt, an dessen Ende sich nach 55 Metern eine «explosionssichere» Tür befand. Wie die Armee nun bekanntgab, befinden sich hinter der erst kürzlich aufgebrochenen Tür ein klimatisierter Raum und ein Badezimmer sowie weitere Schächte. Nach Angaben des Militärs erstreckt sich das Tunnelsystem unter dem gesamten Krankenhausgebäude sowie weiteren Gebäuden in der Gegend.

  • 21.06 Uhr

    Israel erlaubt zwei Tanklaster nach Gaza pro Tag

    Israel genehmigt für humanitäre Zwecke die Einfuhr von Diesel mit zwei Tanklastwagen pro Tag aus Ägypten in den Gazastreifen. Das Kriegskabinett habe einer entsprechenden Empfehlung des Militärs sowie des Inlandsgeheimdiensts zugestimmt, bestätigte am Freitag ein hochrangiger israelischer Vertreter.

  • 20.19 Uhr

    Israels Armee: Geheimdienst-Einrichtungen der Hamas in Gaza zerstört

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Einrichtungen des militärischen Geheimdienstes der Hamas im Gazastreifen zerstört. Bei der Operation seien mehrere Hamas-Terroristen getötet sowie Anlagen zur Waffenproduktion freigelegt worden, teilte das Militär am Mittwochabend mit. Bei dem Einsatz in den Vierteln Issa und Tel el-Hawa konnten ausserdem Geheimdienstmaterial, technische Instrumente sowie wichtige Informationen über die Untergrundinfrastruktur der Terrororganisation gesammelt werden, wiess es in der Mitteilung weiter hiess. Es seien israelische Streitkräfte der Fallschirmjäger-Brigade gewesen, die die Zentrale sowie einen Aussenposten der Hamas angegriffen hätten.

  • 19.52 Uhr

    Hilfsorganisationen fordern längere Waffenruhe in Nahost

    Hilfsorganisationen haben die zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel vereinbarte viertägige Waffenruhe im Gazastreifen als ungenügend kritisiert und mehr Zeit zur Lieferung lebenswichtiger Hilfsgüter in das Gebiet gefordert. Die vereinbarte Waffenruhe sei «nicht genug und ganz sicher nicht ausreichend mit Blick auf die Menschenrechte», sagte Paul O'Brien von Amnesty International am Mittwoch bei einer Videokonferenz mit weiteren Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Oxfam und Save the Children.

    «In vier Tagen können wir nicht Nahrung für zwei Millionen Menschen liefern», kritisierte Danila Zizi von Handicap International. Die Feuerpause sei nur «ein Tropfen auf den heissen Stein».

    Statt einer befristeten Feuerpause sei ein dauerhafter Waffenstillstand notwendig, forderten die Organisationen. Zudem müssten neben dem Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten weitere Zugänge in das Palästinensergebiet geöffnet werden, um möglichst viele Regionen erreichen zu können.

  • 19.48 Uhr

    Hamas: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 14'500

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 14 500 gestiegen. Mehr als 35 000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Mittwochabend mit. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. 

    Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

  • 18.32 Uhr

    Israels Oberstes Gericht lehnt Einspruch gegen Geisel-Deal ab

    Israels Oberstes Gericht hat Medienberichten zufolge einen Einspruch gegen die Vereinbarung zum Austausch von Geiseln aus Israel gegen palästinensische Häftlinge abgelehnt. Die Richter sahen keinen Grund für ein Eingreifen des Gerichts gegen den Beschluss der Regierung, im Zuge eines Abkommens mit der islamistischen Hamas palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen für in den Gazastreifen verschleppte Geiseln aus Israel auszutauschen, wie die israelische Zeitung «Haaretz» und der TV-Sender N12 am Mittwoch berichteten. Die Regierung sei befugt, solche Abkommen zu schliessen.

    Mit dieser Entscheidung wird eine wichtige Hürde für die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas genommen. Nach israelischem Recht können Angehörige von Terroropfern gegen die Freilassung bestimmter palästinensischer Häftlinge Einspruch einlegen. Für eine solche Petition beim Obersten Gericht haben sie 24 Stunden nach einem solchen Regierungsbeschluss Zeit.

  • 17.55 Uhr

    Israels Armee: Marschflugkörper im Gebiet von Eilat abgefangen

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben im Gebiet der südisraelischen Stadt Eilat einen Marschflugkörper abgefangen. Der auf Israel abgefeuerte Flugkörper sei von einem Kampfflugzeug der Luftwaffe abgewehrt worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. In Eilat, am südlichsten Punkt des Landes, wurde zuvor Alarm ausgelöst und Sirenen heulten. Wer für den Abschuss im Gebiet des Roten Meeres verantwortlich war, war zunächst unklar.

  • 17.37 Uhr

    Unicef-Chefin: Humanitäre Feuerpausen in Gaza reichen nicht aus

    Humanitäre Feuerpausen reichen im Gaza-Krieg nach Einschätzung von Unicef-Chefin Catherine Russell nicht aus, um Schutz und Versorgung der Zivilisten sicherzustellen. Solche Feuerpausen könnten nur ein «erster Schritt» sein, seien aber «einfach nicht genug», sagte die Vorsitzende des UN-Kinderhilfswerks vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Es brauche dringend einen kompletten Waffenstillstand.

    Nirgendwo in Gaza sei es derzeit sicher für Zivilisten, sagte Russell. «Gaza ist für Kinder jetzt gerade der gefährlichste Ort in der Welt.» Der UN-Sicherheitsrat, der in der vergangenen Woche erstmals eine Resolution zu dem Konflikt verabschiedet hatte, beschäftigte sich am Mittwoch erneut mit der Lage im Gazastreifen.

  • 17.08 Uhr

    Virtueller G20-Gipfel: Indiens Modi begrüsst Feuerpause im Gaza-Krieg

    Indiens Premierminister Narendra Modi hat die angekündigte Feuerpause im Gaza-Krieg begrüsst. Als Gastgeber eines virtuellen Treffens der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten sagte Modi, Geiseln sollten freigelassen und die humanitäre Hilfe beschleunigt werden. «Terrorismus ist nicht akzeptabel und der Tod von Zivilisten ist zu verurteilen», sagte er. Indien hat aktuell den G20-Vorsitz inne.

    Modi forderte die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Entwicklungsländer zur Zusammenarbeit auf, um eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas zu verhindern.

    Es gab keine offizielle indische Erklärung zur Teilnahme von US-Präsident Joe Biden oder Chinas Präsident Xi Jinping am G20-Gipfel. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin an dem virtuellen Gipfel teilnahm.

  • 16.53 Uhr

    Israelische Armee: Marschflugkörper mit Ziel Südisrael abgefangen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Marschflugkörper abgefangen, der den Süden Israels zum Ziel gehabt habe.

    Nach Informationen über «das Eindringen eines feindlichen Fluggeräts» in den Luftraum in der Nähe der Stadt Eilat am Roten Meer habe ein israelisches Kampfflugzeug «erfolgreich einen Marschflugkörper abgefangen, der auf Israel abgefeuert wurde», teilte die Armee mit.

  • 15.09 Uhr

    UNO-Chef Guterres würdigt Abkommen

    UNO-Generalsekretär António Guterres zeigt sich erfreut über die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung von 50 Geiseln und Feuerpausen in Gaza. «Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber es muss noch viel mehr getan werden», erklärte ein Sprecher des UNO-Chefs am Mittwoch.

    Guterres begrüsse die «Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, die von Katar mit Unterstützung von Ägypten und den USA geschlossen wurde», erklärte der Sprecher weiter. Die UNO werde nun «all ihre Ressourcen aufbieten», um die Umsetzung der Vereinbarung zu begleiten und ihre «positiven Auswirkungen auf die Lage in Gaza» zu steigern.

  • 14.48 Uhr

    Israelischer Minister übt scharfe Kritik am Geisel-Deal

    Der rechtsextreme Polizeiminister von Israel, Itamar Ben-Gvir, hat das Abkommen mit der islamistischen Hamas zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen und einer Waffenpause scharf kritisiert.

    «Die Hamas wollte diese Auszeit mehr als alles andere», schrieb Itamar Ben-Gvir am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter. Die Hamas habe sich unter anderem in einem ersten Schritt von den Kindern und Frauen trennen wollen, weil deren Gefangenschaft zu internationalem Druck führe. Sie habe die Freilassung von Terroristen sowie ein Aussetzen der militärischen Aktivitäten gewollt. «Und all das hat sie bekommen.»

    Ben-Gvir kritisierte, dass mit dem Deal nur ein Teil der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen und Extremisten anderer Gruppen aus Israel verschleppten Frauen und Kinder freigelassen werde. «Es hätte anders sein können und müssen», findet der Minister.

    Er warnt: Die Waffenpause gebe der Hamas die Zeit, sich neu zu strukturieren. Dies gefährde die israelischen Soldaten im Gazastreifen. Die Lieferung von Treibstoff bedeute letztlich neue Waffen für die Hamas. Israel hatte immer wieder die Sorge geäussert, dass Treibstofflieferungen in den Gazastreifen von der Hamas für ihre Raketen abgezweigt werden würden.

    «Die Hamas wollte diese Auszeit mehr als alles andere»: Itamar Ben-Gvir, israelischer Polizeiminister.
    «Die Hamas wollte diese Auszeit mehr als alles andere»: Itamar Ben-Gvir, israelischer Polizeiminister.
    Bild: Atef Safadi/European Pressphoto Agency/AP/dpa

    Israel wiederhole Fehler der Vergangenheit, schrieb Ben-Gvir weiter. «Der heutige Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar macht mit seinem Plan weiter, und statt die Hamas in die Knie zu zwingen, nimmt Israel sein Diktat entgegen.»

    Bis heute gilt der sogenannte Schalit-Deal aus dem Jahr 2011 in Israel als umstritten. Damals waren mehr als 1000 palästinensische Häftlinge freigekommen, unter ihnen auch der Hamas-Chef im Gazastreifen Jihia al-Sinwar. Im Gegenzug hatte die Hamas den fünf Jahre als Geisel gehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen.

  • 14.43 Uhr

    Bundesrat will Hamas per Gesetz verbieten

    Der Bundesrat will die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas per Bundesgesetz verbieten. Bis Ende Februar 2024 sollen EJPD und VBS in Zusammenarbeit mit dem EDA einen Gesetzesentwurf ausarbeiten. Ausserdem verlängert der Bundesrat die Zusammenarbeit mit drei palästinensischen NGOs nicht.

    In diesen Minuten informieren Aussenminister Iganzio Cassis und Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider in Bern vor den Medien diesen Beschluss. Mehr dazu erfährst du hier.

  • 14.39 Uhr

    Hamas-Führer: Feuerpause beginnt am Donnerstag

    Die Feuerpause im Gazastreifen soll nach Angaben der islamistischen Hamas am Donnerstag um 10.00 Uhr Ortszeit (9 Uhr MEZ) beginnen. Diese Angabe machte Hamas-Führer Mussa Abu Marsuk am Mittwoch in einem Interview mit dem Nachrichtensender Al-Dschasira.

    Ob die Kampfpause auch die Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah und palästinensischen Militanten im Libanon einschliesst, war zunächst unklar.

    Die islamistische Hamas und die israelische Regierung hatten sich zuvor auf eine mindestens viertägige Feuerpause im abgeriegelten Gazastreifen und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Häftlinge geeinigt.

  • 12.18 Uhr

    Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Libanon an

    Die israelische Luftwaffe hat nach Armeeangaben erneut Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon angegriffen. Im Norden Israels wurde zudem laut Armee mehrfach Raketenalarm ausgelöst.

    «Unter den angegriffenen Zielen waren terroristische Infrastruktur und ein militärischer Standort, in dem Hisbollah-Terroristen tätig gewesen sind», teilte die Armee am Mittwoch mit.

    Der von der pro-iranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete den israelischen Beschuss im Süden Libanons. Der Sender berichtete zunächst nicht von Verletzten.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.

    Die im Libanon agierende Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen. Sie gilt als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

  • 12.05 Uhr

    Palästinenser: Sechs Todesopfer im Westjordanland

    Sechs Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei einem Einsatz der israelischen Armee im nördlichen Westjordanland getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte am Mittwoch den Tod der Palästinenser in Tulkarem.

    Unklar war zunächst, ob die Todesopfer Mitglieder extremistischer Gruppen gewesen waren. Die israelische Armee teilte zunächst nur mit, man warte auf weitere Details zu dem Vorgang.

    Seit den Massakern von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober hat sich die Sicherheitslage im von Israel besetzten Westjordanland massiv verschlechtert. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten, aber auch Attacken von israelischen Siedlern, sind seither 216 Palästinenser getötet worden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

  • 11.38 Uhr

    Weitere Details zum Deal mit der Hamas bekannt

    Israel hat Medienberichten zufolge weitere Details zu dem Abkommen mit der Hamas über eine Feuerpause sowie den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge veröffentlicht.

    Für den gesamten Austausch von bis zu 300 palästinensischen Häftlingen gegen bis zu 100 lebende Geiseln aus Israel sind maximal zehn Tage vorgesehen, berichtete die «Times Of Israel» am Mittwoch. Sie berief sich dabei auf einen von der israelischen Regierung veröffentlichten Kabinettsbeschluss. Spätestens danach soll der Einsatz der israelischen Armee gegen die Hamas und andere islamistische Extremisten im Gazastreifen wieder aufgenommen werden.

    Die israelische Nachrichtenseite Ynet meldete zudem, Israel dürfe der Vereinbarung zufolge die Namen der 100 Geiseln, die freikommen sollen, an die Hamas übermitteln. Teil des Deals soll demnach auch sein, dass entführte Mütter und Kinder bei der Freilassung nicht voneinander getrennt werden.

    Bei den Geiseln muss es sich dem Bericht der «Times Of Israel» zufolge um israelische Staatsbürger oder Einwohner des Landes handeln. Wer genau unter diese Definition fällt, wurde nicht mitgeteilt.

    In der ersten Phase will Israel demnach zunächst 150 palästinensische Häftlinge entlassen, sobald 50 Geiseln freigelassen wurden. Alle Betroffenen würden innerhalb von vier Tagen schrittweise freigelassen, pro Tag mindestens 10 Geiseln.

    In einer zweiten Phase sollen laut «Times of Israel» bis zu 150 weitere palästinensische Inhaftierte aus israelischen Gefängnissen freikommen – wenn im Gegenzug wieder bis zu 50 Geiseln nach Israel gebracht würden. Es müssten auch dabei jeweils wieder mindestens 10 Entführte pro Schritt freigelassen werden. Für 10 freigelassene Entführte gibt es laut Bericht dann jeweils wieder eine zusätzliche Feuerpause von 24 Stunden.

    Nach Angaben eines israelischen Regierungssprechers könnten unter anderem Angehörige von Terroropfern innerhalb von 24 Stunden beim Obersten Gericht Einspruch gegen die Freilassung bestimmter palästinensischer Häftlinge einlegen. Eine Gruppe von Terroropfern will dies laut israelischen Medien tun. Es wird dennoch nicht erwartet, dass das Gericht gegen die Entscheidung der Regierung vorgehen wird.

  • 10.39 Uhr

    Palästinenserbehörde erfreut über Waffenstillstand

    Auch die Palästinenserbehörde im Westjordanland begrüsst nach Angaben eines ranghohen Vertreters die von Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vereinbarte Waffenruhe.

    «Präsident Mahmud Abbas und die Führung begrüssen das Abkommen über einen humanitären Waffenstillstand, würdigen die von Katar und Ägypten unternommenen Anstrengungen und bekräftigen die Forderungen nach einer umfassenden Einstellung der israelischen Aggression gegen das palästinensische Volk und der Einreise von humanitärer Hilfe», schreibt der ranghohe Beamte Hussein al-Scheich am Mittwoch auf dem Onlinedienst X.

    Die Palästinenserbehörde mit Sitz in Ramallah wird von der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Abbas kontrolliert. Sie übt die politische Kontrolle im von Israel besetzten Westjordanland aus, während die islamistische Hamas bislang die Macht im Gazastreifen innehatte.

  • 10.36 Uhr

    Schmierereien auf jüdischem Friedhof in Basel

    Der jüdische Friedhof in Basel ist mit antiisraelischen Parolen beschmiert worden. Unbekannte haben die Slogans «Free Palestine» und «Zionismus = Terror» gesprayt. Zudem wurde das Strassenschild der Theodor Herzl-Strasse verschmiert.

    Die Basler Staatsanwaltschaft schreibt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sie zu konkreten Einzelfällen keine Stellung nehmen könne.

    Der Israelitische Friedhof wurde im Jahr 1903 gegründet und befindet sich unmittelbar an der französischen Grenze. Theodor Herzl, nach dem die anliegende Strasse benannt ist, war ein Schriftsteller und Begründer des politischen Zionismus. Der erste Zionistenkongress fand unter seinem Vorsitz im Jahr 1897 in Basel statt.

    Die Mauer des Israelitischen Friedhofs in Basel wurde mit Parolen verschmiert.
    Die Mauer des Israelitischen Friedhofs in Basel wurde mit Parolen verschmiert.
    Keystone-SDA/Michel Schultheiss
  • 9.30 Uhr

    Ägypten fordert «dauerhafte Lösung» im Nahost-Konflikt

    Nach der Einigung auf eine mehrtägige Feuerpause zwischen Israel und der Hamas will sich Ägypten weiterhin für «dauerhafte Lösungen» im Nahost-Konflikt einsetzen.

    Diese müssten «Gerechtigkeit und Frieden herstellen und dem palästinensischen Volk legitime Rechte garantieren», teilte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Mittwoch auf der Plattform X mit. Er begrüsste die Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas, die Ägypten, Katar und die USA vermittelt hätten.

    Ägypten war 1979 das erste arabische Land, das einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnete. Im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte Kairo zuvor schon mehrfach vermittelt. Ägypten kontrolliert mit Rafah auch den einzigen nicht-israelischen Grenzübergang in den Gazastreifen.

    Auch Jordanien begrüsste die Einigung. Die Feuerpause solle ein Schritt sein, der zu einem kompletten Stopp des Krieges führt sowie zu einer Deeskalation und einem Ende der Angriffe auf Palästinenser, teilte das Aussenministerium in Amman mit.

    Jordanien hatte 1994 mit Israel einen Friedensvertrag unterzeichnet. Das Land beheimatet mehr als zwei Millionen registrierte palästinensische Flüchtlinge und damit die grösste Zahl dieser Flüchtlinge weltweit.

  • 9.05 Uhr

    Von der Leyen fordert Freilassung aller Geiseln

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die von Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vereinbarte Freilassung von 50 Geiseln «von ganzem Herzen» begrüsst.

    Sie sei all jenen «zutiefst dankbar, die in den vergangenen Wochen auf diplomatischem Wege unermüdlich daran gearbeitet haben, diese Einigung zu erzielen», erklärte von der Leyen am Mittwoch. Sie rief die «Terrorvereinigung Hamas» zudem auf, sämtliche Geiseln freizulassen.

    Die EU-Kommissionschefin erklärte weiter, die EU werde «alles tun», um die im Gegenzug für die Geiselfreilassung vereinbarte Feuerpause für die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen zu nutzen.

  • 8.49 Uhr

    Israel setzt Einsatz in Gaza vorerst fort

    Israels Armee hat vor Inkraftreten einer vereinbarten Feuerpause erneut Ziele der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Wie die Armee am Mittwoch mitteilte, zerstörten Truppen am Morgen einen Tunnelschacht, aus dem ein Hamas-Terrorist herausgekommen sei und auf die Soldaten geschossen habe.

    Zudem sei das Militär auf Terroristen und Waffen in einem Gebäude gestossen, das von der Hamas genutzt worden sei. Die Terroristen seien getötet und das Gebäude zerstört worden, teilte die Armee weiter mit.

    Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben der Kriegsparteien in der Regel nicht.

    Die israelische Regierung hatte am frühen Mittwochmorgen eine Vereinbarung mit der Hamas über eine viertägige Feuerpause sowie die Freilassung Dutzender Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen gebilligt. Der genaue Beginn der Kampfpause sollte innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben werden, wie das vermittelnde Katar mitteilte.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte jedoch, dass der Krieg im Gazastreifen anschliessend fortgeführt werde, «bis wir alle unsere Ziele erreicht haben». Dazu gehöre die Zerschlagung der Hamas, die Rückkehr aller Geiseln und Vermissten sowie die Garantie, dass aus Gaza keine Bedrohung für Israel mehr ausgeht.

  • 8.41 Uhr

    WHO-Mitarbeiterin stirbt im Gazastreifen

    Bei Kämpfen im Gazastreifen ist eine Mitarbeiterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen mit ihrem sechs Monate alten Baby, ihrem Mann sowie zwei Brüdern getötet worden. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstagabend bei X.

    Das Haus der Eltern der Mitarbeiterin im südlichen Teil des Küstenstreifens wurde laut WHO bombardiert, nachdem die 29-Jährige dorthin aus der nördlichen Stadt Gaza geflohen war. «Mir fehlen die Worte, um unsere Trauer zu beschreiben», schrieb Tedros.

    Es scheint das erste Todesopfer in den Reihen der WHO seit Kriegsbeginn zu sein, explizit sagte Tedros dies aber nicht.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs beklagen die Vereinten Nationen die meisten Todesopfer innerhalb ihrer Organisation beim Palästinenserhilfswerk UNRWA. 108 von deren Mitarbeiter*innen wurden bisher getötet. Zudem seien 67 UNO-Einrichtungen bei Kämpfen getroffen worden, 17 davon bei direkten Angriffen, sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini zuletzt. «Die meisten davon waren in mittleren Gegenden und im Süden (des Gazastreifens), wo den Menschen Sicherheit versprochen wurde.» Lazzarini kritisierte: «Wir können Menschen nicht einmal mehr unter der Flagge der Vereinten Nationen beschützen.» 

  • 6.56 Uhr

    Katar hofft auf Gespräche über Kriegsende

    Die Regierung des Golfemirats Katar hofft nach der Einigung auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie auf die Freilassung von Geiseln und Häftlingen auf eine noch weiterreichende Einigung zu einem Kriegsende.

    «Wir hoffen, dass diese Feuerpause eine umfassende und nachhaltige Vereinbarung schaffen wird, die die Kriegsmaschine und das Blutvergiessen stoppt», schrieb Katars Ministerpräsident und Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Mittwoch bei X. Solch eine Vereinbarung müsse zu «ernsthaften Gesprächen für einen umfassenden und gerechten Friedensprozess führen».

    Gleichzeitig hat der Vermittler Katar das Zustandekommen eines Deals zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln im Gegenzug für eine viertägige Waffenruhe bestätigt. «Der Beginn der Pause wird innerhalb der nächsten 24 Stunden bekannt gegeben und soll vier Tage dauern, vorbehaltlich einer Verlängerung», erklärte das Aussenministerium von Katar am Mittwoch.

    Der Aussenminister des arabischen Emirats Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, hofft auf weitere Vermittlungserfolge zwischen Israel und der Hamas.
    Der Aussenminister des arabischen Emirats Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, hofft auf weitere Vermittlungserfolge zwischen Israel und der Hamas.
    Anjum Naveed/AP/dpa

    «Die Vereinbarung sieht die Freilassung von 50 Frauen und Kindern vor, die derzeit im Gazastreifen festgehalten werden, im Gegenzug für die Freilassung von palästinensischen Frauen und Kindern, die in israelischen Gefängnissen festgehalten werden, wobei die Zahl der Freigelassenen in späteren Phasen der Umsetzung der Vereinbarung erhöht werden soll», heisst es weiter.

    Katar nimmt bei der Vermittlung zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung der rund 240 verschleppten Geiseln eine Schlüsselrolle ein. 

  • 6.04 Uhr

    Biden pocht auf Einhaltung der Vereinbarung zwischen Israel und Hamas

    US-Präsident Joe Biden hat die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln begrüsst und auf die Einhaltung der Abmachung gepocht. «Es ist wichtig, dass alle Aspekte dieses Abkommens vollständig umgesetzt werden», teilte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Er wisse die Zusage zu schätzen, die die israelische Regierung mit der Unterstützung einer verlängerten Feuerpause gemacht habe, damit die Vereinbarung vollständig umgesetzt werden könne. So könne nun zusätzliche humanitäre Hilfe geleistet werde, «um das Leid unschuldiger palästinensischer Familien im Gazastreifen zu lindern».

    Biden bedanke sich bei Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani für «ihre entscheidende Führungsrolle und ihre Partnerschaft beim Zustandekommen dieser Vereinbarung». Diese dürfte nun weitere amerikanische Geiseln nach Hause bringen, so Biden. Sie sei «ein Beweis für die unermüdliche Diplomatie» und die Entschlossenheit der US-Regierung. «Für mich als Präsident gibt es keine höhere Priorität als die Sicherheit der Amerikaner, die auf der ganzen Welt als Geiseln gehalten werden.»

  • 5.41 Uhr

    Freilassung von Geiseln könnte am Donnerstag beginnen

    Die islamistische Hamas und Israel haben sich nach Darstellung Katars auf eine viertägige Feuerpause und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Gefangene geeinigt. Der Beginn der Kampfpause werde innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben, teilte das Aussenministerium des Golfemirats am Mittwochmorgen mit. Der Vereinbarung nach sollen mit der «humanitären Pause» auch eine «grössere Zahl» an Hilfskonvois sowie mehr Treibstoff in den Gazastreifen kommen.

    Die Hamas soll dem Deal zufolge 50 Frauen und Minderjährige unter den rund 240 Geiseln freilassen, die beim Terrorangriff am 7. Oktober aus Israel verschleppt wurden. Im Gegenzug soll eine nach Angaben Katars noch unbestimmte Zahl an weiblichen und minderjährigen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Laut Hamas handelt es sich um 150 Häftlinge, die freikommen sollen.

    In Israel wird erwartet, dass die schrittweise Freilassung der 50 Geiseln bereits am Donnerstag beginnen könnte. An jedem Tag der Kampfpause sollen Medienberichten zufolge zwischen 10 und 13 Geiseln frei kommen. Über sechs Stunden täglich soll demnach die Luftüberwachung des Militärs über dem Gazastreifen eingestellt werden.

    Einem Bericht der «Times of Israel» zufolge sollen die freizulassenden palästinensischen Häftlinge in die jeweilige Stadt oder Ortschaft zurückkehren, «in der sie vor ihrer Inhaftierung lebten, einschliesslich im Westjordanland und in Ost-Jerusalem». Bei den freizulassenden Geiseln soll es sich israelischen Medien zufolge um 30 Kinder, acht Mütter sowie zwölf ältere Frauen handeln.

    Die Feuerpause könnte nach Angaben Katars verlängert werden. Für jeden zusätzlichen Tag müsste die Hamas der israelischen Regierung zufolge zehn weitere Geiseln freilassen. Israel geht davon aus, dass so insgesamt 80 Geiseln freikommen könnten. Regierungschef Netanjahu betonte jedoch, dass der Krieg auch nach der Umsetzung des Abkommens fortgeführt werde, «bis wir alle unsere Ziele erreicht haben».

    Israels Regierung hatte der mehrtägigen Feuerpause in der Nacht zu Mittwoch im Gegenzug für die Freilassung von israelischen Geiseln zugestimmt. Das israelische Kabinett billigte die entsprechende Vereinbarung mit der Hamas, wie ein Regierungssprecher bestätigte. Die Hamas hatte erklärt, ihre Zustimmung an die Vermittler in Ägypten und Katar übermittelt zu haben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zufolge soll das Rote Kreuz zudem Zugang zu den restlichen Geiseln bekommen.

    Die Vereinbarung ist ein möglicher Lichtblick im seit sechs Wochen anhaltenden Gaza-Krieg. Sie gibt ein wenig Hoffnung für einige der Geiseln, die Hamas-Terroristen bei ihrem verheerenden Überraschungsangriff am 7. Oktober verschleppt hatten. Und sie könnte der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen zumindest einige Tage ohne Kampfhandlungen verschaffen. Im Gazastreifen wurden seit Kriegsbeginn nach Angaben der Hamas bislang mehr als 13’000 Menschen getötet, der UN zufolge wurden 1,7 Millionen Menschen durch Kämpfe vertrieben.

    Katar sowie Ägypten hatten in Absprache mit den USA in den vergangenen Wochen zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Vor allem Katar hat sehr gute Kontakte zur Hamas, in dem Emirat am Golf lebt auch die Hamas-Führungsspitze. Katars Ministerpräsident und Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hatte erst am Sonntag gesagt, die Hürden vor einem Deal seien nur noch sehr niedrig und die offenen «Knackpunkte eher praktisch und logistisch».

    Terroristen der Islamistenorganisation Hamas hatten am 7. Oktober im Süden von Israel Massaker mit rund 1200 Todesopfern verübt. Israels Militär flog daraufhin zahlreiche Luftangriffe auf den Gazastreifen und rückte mit Bodentruppen in das abgeriegelte Küstengebiet ein. Wegen der zivilen Opfer wächst international die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee. Das israelische Militär wirft der Hamas wiederum vor, Angriffe aus Wohngebieten und Spitälern heraus zu verüben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

    Von den 240 Verschleppten wurden seit Kriegsbeginn bislang vier weibliche Geiseln von der Hamas freigelassen. Eine junge Soldatin konnte vom Militär befreit werden. Die Armee fand zudem die Leichen zweier Frauen. Unter den Entführten sind zahlreiche Ausländer und Doppelstaatsbürger, darunter mehrere Deutsche. Wie viele noch am Leben sind, ist unklar.

  • 5.04 Uhr

    Katar bestätigt Vereinbarung zu Feuerpause zwischen Israel und Hamas

    Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Angaben des vermittelnden Emirats Katar auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt. Der Beginn der viertägigen Kampfpause werde innerhalb der nächsten 24 Stunden bekannt gegeben, teilte das Aussenministerium in Katar am frühen Mittwochmorgen mit. Zudem soll demnach die Hamas 50 Geiseln freilassen und im Gegenzug eine noch unbestimmte Zahl Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

  • 3.39 Uhr

    Hamas bestätigt Freilassung von Geiseln im Austausch für Häftlinge

    Die islamistische Hamas hat eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie die Freilassung von 50 israelischen Geiseln im Austausch für 150 palästinensische Häftlinge bestätigt. Nach schwierigen Verhandlungen unter Vermittlung Katars und Ägypten sei ein Abkommen erzielt worden, teilte die Hamas in der Nacht auf Mittwoch auf Telegram mit. Zuvor hatte die israelische Regierung nach einer mehrstündigen Kabinettssitzung ihre Zustimmung für einen Deal bekannt gegeben.

    Beiden Seiten zufolge umfasst die Vereinbarung eine viertägige Waffenpause. Laut Hamas handelt es sich bei den 150 Häftlingen um Frauen sowie Häftlinge unter 19 Jahren. Zudem soll Israel zugestimmt haben, die Einfahrt von «Hunderten» Lastwagen mit humanitären Gütern im gesamten Gazastreifen zu erlauben. Während der Feuerpause soll Israel demnach auch über sechs Stunden täglich den Flugverkehr im Norden des Küstengebiets einstellen. Eine offizielle Bestätigung aus Israel zu den Punkten der Vereinbarung stand zunächst aus.

  • 3.26 Uhr

    US-Militär reagiert mit weiterem Gegenangriff auf Attacke im Irak

    Das US-Militär hat im Irak mit einem weiteren Gegenangriff auf eine Attacke proiranischer Milizen reagiert. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) seien Angriffe auf zwei Einrichtungen im Irak verübt worden, teilte das Regionalkommando des US-Militärs (Centcom) mit. Zuvor hatten proiranische Milizen mit einer ballistischen Kurzstreckenrakete den vom US-Militär genutzten Luftwaffenstützpunkt Al Asad im Irak angegriffen. Das US-Militär hatte bereits unmittelbar nach dem Angriff mit einem Militärflugzeug ein Fahrzeug der Milizen angegriffen.

    Das Pentagon zählt seit Mitte Oktober 66 Angriffe proiranischer Milizen auf US-Militärstützpunkte, davon 32 im Irak und 34 in Syrien. In Syrien reagierte das US-Militär bereits mit Angriffen im Osten des Landes.

    Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begonnen hatte, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Dabei stehen die Truppen der USA – des wichtigsten Verbündeten Israels – auch im Visier proiranischer Milizen. Der Iran will mit ihnen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel schaffen.

  • 3.23 Uhr

    US-Regierung gibt Details über Verhandlungen mit Hamas bekannt

    Die US-Regierung hat Details über das Zustandekommen des zwischen Israel und der islamistischen Hamas vereinbarten Abkommens bekannt geben. Den Informationen des Weissen Hauses zufolge hat Israel von Anfang an auf die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Frauen und Kinder bestanden. Die Hamas habe in den Verhandlungen zunächst unzureichende Informationen über festgehaltene Frauen und Kinder übermittelt, sagte ein US-Regierungsvertreter. Der Golfstaat Katar, der in Absprache mit den USA in den vergangenen Wochen zwischen Israel und der Hamas vermittelte, habe daraufhin deutlich gemacht, dass diese Informationen für eine Einigung nicht ausreichend seien.

    Kurz darauf habe die Hamas dann die Freilassung von 50 Frauen und Kindern zugesagt und eine entsprechende Liste vorgelegt. Die US-Regierung geht allerdings davon aus, dass unter den Geiseln weitere Frauen und Kinder sind. Zwischenzeitlich soll die Hamas den US-Angaben nach die Verhandlungen unter Vorgabe «verschiedener Ausreden» abgebrochen haben. Schliesslich seien die Gespräche aber wieder aufgenommen worden. «Die Vereinbarung wurde letztendlich so strukturiert, dass sie Anreize für die Freilassung von mehr als 50 Geiseln bietet», sagte der US-Vertreter.

  • 3.18 Uhr

    US-Regierung: Mindestens drei der 50 freizulassenden Geiseln aus USA

    Zu den 50 Geiseln, die im Zuge der zwischen Israel und der islamistischen Hamas getroffenen Vereinbarung freikommen sollen, werden nach Angaben der US-Regierung voraussichtlich mindestens drei Amerikanerinnen gehören. Dabei handele es sich um ein drei Jahres altes Mädchen und zwei Frauen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Offen blieb, ob die drei US-Amerikanerinnen auch einen israelischen Pass haben. Den Angaben nach gelten insgesamt zehn US-Amerikaner als vermisst. Es ist aber unklar, ob die verbleibenden sieben alle als Geiseln von der Hamas festgehalten werden. Nach US-Angaben wurden bei den Hamas-Angriffen am 7. Oktober in Israel mehr als 30 US-Bürgerinnen und -Bürger getötet.

  • 3.07 Uhr

    Israel stimmt Feuerpause im Gegenzug für Freilassung von Geiseln zu

    Israels Regierung hat einer mehrtägigen Feuerpause im Gaza-Krieg im Gegenzug für die Freilassung von israelischen Geiseln zugestimmt. Das israelische Kabinett billigte in der Nacht auf Mittwoch eine Vereinbarung mit der islamistischen Hamas, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Die Hamas hatte zuvor einer Freilassung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge zugestimmt. Nach ihren Angaben sollen 150 Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen.

    Hadas Kalderon (M.) demonstriert am 21. November 2023 in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln. Kalderons Tochter Sahar (16), Sohn Erez (11), Ex-Mann Ofer (53), Mutter Carmella Dan (80) und Nichte Noya Dan (12) wurden am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt wurden. Carmella und Noya Dan wurden später tot gefunden.
    Hadas Kalderon (M.) demonstriert am 21. November 2023 in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln. Kalderons Tochter Sahar (16), Sohn Erez (11), Ex-Mann Ofer (53), Mutter Carmella Dan (80) und Nichte Noya Dan (12) wurden am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt wurden. Carmella und Noya Dan wurden später tot gefunden.
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan

    Dem israelischen Regierungssprecher zufolge sollen mindestens 50 Frauen und Kinder, die in den Gazastreifen entführt worden waren, im Gegenzug für eine viertägige Feuerpause freigelassen werden. Israelischen Medien zufolge soll es sich um 30 Kinder, acht Mütter sowie zwölf ältere Frauen handeln. Ob darunter auch Israelis mit Zweitpass sind, war zunächst unklar. Informationen der «Times of Israel» zufolge sollen die Geiseln in die jeweilige Stadt oder Ortschaft zurückkehren, «in der sie vor ihrer Inhaftierung lebten, einschliesslich im Westjordanland und in Ost-Jerusalem».

    Die Hamas hatte zuvor mitgeteilt, ihre Zustimmung an die Vermittler in Ägypten und Katar übermittelt zu haben. Das Abkommen sieht den Medienberichten zufolge vor, dass weitere Hilfsgüter, darunter Treibstoff, in den Gazastreifen gebracht werden. Nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu soll das Rote Kreuz zudem Zugang zu den restlichen Geiseln bekommen.

    Nach Angaben eines Regierungssprechers können Angehörige von Terroropfern innerhalb von 24 Stunden Einspruch beim Obersten Gericht gegen die Freilassung von Häftlingen einreichen. Es wird nicht erwartet, dass das Oberste Gericht gegen die Entscheidung der Regierung vorgehen wird. Medienberichten zufolge sollen keine Häftlinge freigelassen werden, die wegen Mordes verurteilt wurden. Das Parlament muss der Vereinbarung nach Angaben des Regierungssprechers nicht zustimmen.

    In Israel wird erwartet, dass die schrittweise Freilassung der 50 Geiseln bereits am Donnerstag beginnen könnte. An jedem Tag der Kampfpause sollen demnach zwischen 10 und 13 Geiseln frei kommen. Über sechs Stunden täglich soll zudem die Luftüberwachung des Militärs über dem Gazastreifen eingestellt werden.

    Der Fernsehsender Channel 12 berichtete, israelische Krankenhäuser seien auf die Ankunft der Entführten vorbereitet worden. Sie sollen demnach aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten und von dort mit Hubschraubern nach Israel gebracht werden.

    Die Vereinbarung soll auch eine mögliche Verlängerung der Feuerpause vorsehen. Pro Tag müsste die Hamas dann jeweils zehn weitere Geiseln freilassen. Israel geht davon aus, dass so insgesamt 80 Geiseln freikommen könnten. Regierungschef Netanjahu betonte jedoch, dass der Krieg auch nach der Umsetzung des Abkommens fortgeführt werde, «bis wir alle unsere Ziele erreicht haben».

    Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen hatten vor rund sechs Wochen im Süden von Israel beispiellose Massaker verübt, rund 1200 Menschen getötet und die etwa 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israels Militär flog als Reaktion darauf zahlreiche Luftangriffe auf den Gazastreifen und rückte mit Bodentruppen in die abgeriegelte Region ein.

  • Mittwoch, 22. November 2023, 1.50 Uhr

    Bericht: Blinken nächste Woche in Israel

    US-Aussenminister Anthony Blinken wird einem Medienbericht zufolge Anfang kommender Woche zu Gesprächen nach Israel reisen. Er werde mit israelischen und palästinensischen Vertretern über den Krieg im Gazastreifen sprechen, berichtet das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir den Ticker am Dienstag, 21. November 2023

  • 21.53 Uhr

    Netanjahu wirbt im Kabinett für Geisel-Abkommen

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in seinem Kabinett um Zustimmung für ein Abkommen über die Freilassung von durch die radikalislamische Hamas verschleppten Geiseln geworben. Es sei «eine schwierige Entscheidung, aber die richtige Entscheidung», sagte Netanjahu am Dienstagabend bei einer Kabinettssitzung, bei der über das Abkommen entschieden werden sollte.

    US-Präsident Joe Biden habe dazu beigetragen, den «Rahmen» des Abkommens zu verbessern, um die Freilassung von «mehr Geiseln zu einem niedrigeren Preis» zu umfassen, sagte Netanjahu.

  • 21.24 Uhr

    Netanjahu: Krieg gegen Hamas würde auch nach Feuerpause weitergehen

    Israel würde nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auch im Falle einer temporären Waffenruhe für die Freilassung von Geiseln seinen Krieg gegen die Hamas fortsetzen. Netanjahu äusserte sich am Dienstag vor einer erwarteten Abstimmung seines Kabinetts über einen Vorschlag für eine Feuerpause. «Wir sind im Krieg und wir werden den Krieg fortsetzen», sagte Netanjahu. «Wir werden so lange weitermachen, bis wir all unsere Ziele erreicht haben.»

    Das Kabinett wird voraussichtlich über einen Plan abstimmen, nach dem Israel seine Militäroffensive im Gazastreifen für mehrere Tage stoppen würde, damit rund 50 der etwa 240 Geiseln freigelassen werden, die von der Hamas festgehalten werden.

  • 20.45 Uhr

    US-Militär reagiert mit Gegenschlag auf Angriff im Irak

    Das US-Militär hat im Irak mit einem Gegenschlag auf einen Angriff proiranischer Milizen reagiert. Diese hätten am Montagabend mit einer ballistischen Kurzstreckenrakete den vom US-Militär genutzten Luftwaffenstützpunkt Al Asad im Irak angegriffen, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag. Mehrere Menschen seien dabei verletzt worden – allerdings nicht «ernsthaft». Ausserdem ist der Pentagon-Sprecherin zufolge Infrastruktur leicht beschädigt worden.

    Unmittelbar nach dem Angriff habe ein US-Militärflugzeug ein Fahrzeug der Milizen angegriffen. «Dieser Selbstverteidigungsschlag führte zu einigen feindlichen Todesopfern», so Singh. Zuvor hiess es aus Kreisen der proiranischen Milizen im Irak, dass ein Milizionär getötet und vier weitere verletzt worden seien.

  • 20.31 Uhr

    Israel: «Explosionssichere Tür» unter Schifa-Spital aufgebrochen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die bisher verschlossene Tür am Ende eines mutmasslichen Hamas-Tunnels unter dem Schifa-Spital im Gazastreifen aufgebrochen. Das Militär veröffentlichte am Dienstagabend zwei Bilder, die die offene Tür sowie die Tunnelstrecke und Türen zu weiteren Räumen zeigen. Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst weiter unklar.

    Das Militär vermutet unter dem grössten Krankenhaus im Gazastreifen eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas. Auch Gebäude in der Umgebung der Klinik zählten dazu. Ein vor wenigen Tagen in der umkämpften Klinik freigelegter Schacht führte nach Angaben der Armee zu einem Tunnel, an dessen Ende sich nach 55 Metern eine verschlossene «explosionssichere Tür» befand.

  • 20.10 Uhr

    Hisbollah greift nach Tötung von zwei TV-Journalisten Ziele in Israel an

    Nach dem Tod von mindestens zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff im Libanon hat die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah erneut Ziele in der Grenzregion beschossen. Ihre mehr als fünf Angriffe vom Dienstag sollten die Tötung der beiden TV-Journalisten «rächen», teilte die Hisbollah mit. Die Milizen hätten einen Militärposten im Norden Israels mit Raketen des Typs Katjuscha angegriffen und diesen «direkt getroffen». Zudem hätten sie eine Fabrik des israelischen Rüstungsunternehmens Rafael mit Raketen beschossen.

    Israels Armee teilte mit, mehrere verdächtige Ziele angegriffen zu haben. Zudem habe die Armee eine Panzerabwehrwaffe nahe der gemeinsamen Grenze attackiert und getroffen. Israels Streitkräfte greife «Terrorziele der Hisbollah im Libanon» an.

  • 19.52 Uhr

    Hamas-Führer: Warten noch auf Israels Antwort zu möglicher Einigung

    Die Hamas wartet nach Worten eines ranghohen Anführers weiterhin auf eine Entscheidung Israels über eine mögliche Einigung über eine Feuerpause und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge. «Wir warten noch auf die Antwort der Besatzer mit Blick auf die Einigung über eine humanitäre Feuerpause», sagte Hamas-Anführer Chalil al-Haja am Dienstagabend in Beirut. Die Hamas habe in den Verhandlungen bereits ihre Antwort an die «Brüder» in Ägypten und Katar übermittelt, die jetzt mit «bedeutenden Anstrengungen» an einer Einigung arbeiteten. Es stünden jetzt «entscheidende Momente» bevor.

  • 19.46 Uhr

    Zwei Ärzte von Ärzte ohne Grenzen im Gazastreifen umgekommen

    Zwei Ärzte der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind bei einem Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen ums Leben gekommen. Ahmad Al-Sahar und Mahmud Abu Nudschaila seien zusammen mit einem Kollegen, Siad Al-Tatari, in der Al-Auda-Klinik getötet worden, berichtete die Organisation am Dienstagabend in Genf. Die Klinik sei eine der letzten, die im nördlichen Teil des Gazastreifens noch funktioniere. Ein Geschoss habe den dritten und vierten Stock getroffen. Anderes Personal sei teils schwer verletzt worden.

  • 19.21 Uhr

    Hamas: Zahl der Toten im Gazastreifen übersteigt 14’000

    Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges mit Israel ist nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 14’000 gestiegen. Unter den Toten befänden sich 5840 Kinder und 3920 Frauen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Zudem wurden demnach 33’000 Menschen verletzt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 18.35 Uhr

    Südafrika Parlament stimmt für Schliessung israelischer Botschaft

    Das südafrikanische Parlament hat mehrheitlich für eine Schliessung der israelischen Botschaft in Pretoria gestimmt. Der entsprechende Antrag fand am Dienstagabend eine Mehrheit von 241 Abgeordneten. Die Nationalversammlung hat 400 Mitglieder. Präsident Cyril Ramaphosa hat die letzte Entscheidung über die Schliessung der Botschaft.

    Der Antrag auf die Debatte über die Botschaft war von der drittgrössten Oppositionspartei eingebracht worden. Der in Südafrika regierende ANC hatte den Vorstoss unter der Bedingung unterstützt, dass ein diplomatischer Kanal mit Israel aufrechterhalten bleibt. Die Botschaft solle so lange geschlossen bleiben, bis eine Feuerpause in Nahost beschlossen sei, forderte die ANC-Abgeordnete Pemmy Majodina. In der Debatte gab es «Free Palestine»-Rufe.

  • 18.15 Uhr

    Erneut Raketenalarm im Norden und Zentrum Israels

    Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert. Es habe Alarm in der Stadt Rischon Lezion südöstlich von Tel Aviv sowie einigen weiteren Orten gegeben, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Im Zentrum Tel Avivs waren aus der Ferne dumpfe Explosionen zu hören.

    Zudem sei Raketenalarm auch im Norden ausgelöst worden. Zuvor hatte die Armee berichtet, dass aus dem Libanon Raketen in Richtung Israel abgefeuert wurden. Das Militär reagiere mit Beschuss. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

  • 17.54 Uhr

    Berichte: Journalisten an israelisch-libanesischer Grenze getötet

    Im Südlibanon sind am Dienstag lokalen Medien zufolge mindestens zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Der pro-iranische Fernsehsender Al-Majadin bestätigte, dass eine Reporterin und ein Fotograf des Senders getötet wurden. Die Crew sei «direkt und gezielt angegriffen worden», sagte der Direktor des Senders.

    Eine Quelle aus Sicherheitskreisen sagte der Deutschen Presse-Agentur ausserdem, dass bei dem Angriff auch ein Zivilist getötet wurde. Die israelischen Armee erklärte, sie sei in dem Gebiet des Vorfalls gegen eine Bedrohung der Hisbollah vorgegangen. Der Aufenthalt in der Gegend, in der es immer wieder zu Beschuss komme, sei gefährlich. Der konkrete Vorfall werde derzeit überprüft.

    Bei einem Luftangriff des israelischen Militärs auf den Südlibanon sind nach libanesischen Angaben zwei Journalisten getötet worden.
    Bei einem Luftangriff des israelischen Militärs auf den Südlibanon sind nach libanesischen Angaben zwei Journalisten getötet worden.
    Bild: Mohammed Zinaty/AP/dpa
  • 16.27 Uhr

    Details zur Waffenruhe stehen: Mehr als 50 Geiseln sollen freikommen

    Israelische Medien berichten, dass die Details für die Waffenruhe im Gaza-Krieg geklärt sind. Laut «Jerusalem Post» soll die Waffenruhe fünf Tage dauern. Im Gegenzug will die Hamas mehr 50 Geiseln freilassen: 40 Kinder und 13 Frauen. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aussagen eines nicht namentlich genannten hohen israelischen Beamten.

    Gemäss «Bild»-Zeitung hat sich die Terror-Gruppe Hamas gegenüber der Nachrichtenagentur AFP ähnlich geäussert. Ihm zufolge könnten sogar bis zu 100 israelische Geiseln freigelassen werden. Allerdings sollen Militärangehörige weiter in Gefangenschaft bleiben.

    Die israelische Armee wolle, so die «Bild» unter Berufung auf das israelische Army Radio weiter, auch bei einer Feuerpause im Gaza-Streifen bleiben. 

    Eine offizielle Bestätigung der Einigung zwischen Israel und Hamas steht unterdessen noch aus. Ab 17 Uhr Schweizer Zeit will die israelische Regierung über den Deal beraten.

    Hamas gibt Einzelheiten zu möglichem Geisel-Deal bekannt

    Hamas gibt Einzelheiten zu möglichem Geisel-Deal bekannt

    Die islamistische Hamas hat Medienberichten zufolge Einzelheiten zu einem möglichen Geisel-Deal mit Israel bekannt gegeben. Das Abkommen sehe die Freilassung von 50 Geiseln, darunter auch Ausländer, vor.

    21.11.2023

  • 15.20 Uhr

    Irans Armeechef warnt vor Militärmacht seines Landes

    Irans Armeechef, General Abdolrahim Mousavi, hat inmitten der Spannungen in Nahost andere Nationen vor der Militärmacht des Irans gewarnt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Dienstag.

    «Seit Jahren haben die Streitkräfte unseres Landes, einschliesslich der Armee der Islamischen Republik Iran, ein Fähigkeitsniveau erreicht, das es uns ermöglicht, jedem Feind auf jeder Ebene und an jedem Ort die Stirn zu bieten, ihn zu besiegen und ihm vernichtende und entscheidende Schläge zu versetzen, die ihn sehr bereuen lassen, wenn er einen Angriff auf unser Land durchführen will», sagte Mousavi laut Fars.

    Die Rede habe der Armeechef bereits am Montag gehalten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs steigt in Nahost die Sorge vor einem Flächenbrand. Die USA und die Islamische Republik Iran hatten sich gegenseitig vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.

  • 15.07 Uhr

    Israel erlaubt Rückkehr in evakuierte Orte nahe Gazastreifen

    Rund sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs erlaubt Israel laut Medienberichten Einwohnern die Rückkehr in ihre Heimatorte in der näheren Umgebung des Gazastreifens. Israelis, die bis zu vier Kilometer vom Gazastreifen entfernt gewohnt hätten, dürften wieder in ihre Häuser zurückkehren.

    Das berichtete der Rundfunksender Kan am Dienstag und veröffentlichte ein entsprechendes Schreiben der Armee auf der Plattform X. Hintergrund sei der Fortschritt der Kämpfe im Gaza-Krieg. Das Militär äusserte sich zunächst nicht dazu.

    Ende Oktober hatte rund eine Viertelmillion Menschen in Israel wegen des Kriegs und der Gefechte an der libanesischen Grenze ihre Wohnorte verlassen. Das Verteidigungsministerium teilte damals mit, 126'000 Menschen seien im Rahmen eines offiziellen Räumungsprogramms an weniger gefährdeten Orten untergebracht worden. Zudem hätten viele Menschen von sich aus ihre Wohnorte verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen, so dass sich die Zahl insgesamt auf rund 250'000 belaufe. Israel hat knapp zehn Millionen Einwohner.

  • 13.02 Uhr

    Israelischer Minister kritisiert möglichen Geisel-Deal

    Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat eine mögliche Abmachung mit der islamistischen Hamas zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen scharf kritisiert. Er sei sehr beunruhigt, dass zurzeit über ein mögliches Abkommen gesprochen werde.

    Das sagte Ben-Gvir am späten Montagabend im israelischen Fernsehsender Channel 14. Er habe Sorge, dass der Staat Israel mit einem solchen Deal einen «sehr, sehr, sehr grossen Fehler» begehen könnte.

    Ben-Gvir erinnerte an den sogenannten Schalit-Deal im Jahr 2011. Damals kamen mehr als 1000 palästinensische Häftlinge – unter ihnen auch der Hamas-Chef im Gazastreifen Jihia al-Sinwar – im Gegenzug für den fünf Jahre von der Hamas als Geisel gehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit frei. «Erinnert ihr euch, wir haben Gilad Schalit befreit und haben Sinwar und seine Freunde herausgelassen – und haben dieses Leid über uns gebracht», sagte Ben-Gvir.

    Der rechtsextreme Polizei- und Sicherheitsminister ist nicht Mitglied des israelischen Kriegskabinetts. Unterdessen laufen die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen auf Hochtouren. Medienberichten zufolge mehren sich die Anzeichen, dass ein Deal kurz bevor steht.

  • 12.15 Uhr

    Katar sieht Gespräche um Geisel-Freilassung auf Ziellinie

    Die Verhandlungen um die von der Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sind nach Angaben des Vermittlers Katar im Endstadium. «Wir sind so nah wie nie zuvor an einer Einigung», sagte ein Sprecher des katarischen Aussenministeriums in Doha am Dienstag. Die Gespräche hätten eine «kritische und letzte Phase» erreicht.

    Katar nimmt bei der Vermittlung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas eine Schlüsselrolle ein. Die Regierung des Golfemirats hatte am Sonntag erklärt, bei den Verhandlungen seien nur noch «geringfügige» Hindernisse zu überwinden.

    Am Montag erklärte dann auch US-Präsident Joe Biden, er glaube, dass eine Einigung zu einer Freilassung der bei den Angriffen der Hamas am 7. Oktober auf Israel verschleppten Geiseln in greifbare Nähe gerückt sei.

  • 12.05 Uhr

    Islamwissenschaftler: «Hamas möchte Israel zum Sündenbock machen»

    Auch Reinhard Schulze, emeritierter Professor für Islamwissenschaft der Universität Bern, hält eine baldige Waffenruhe im Nahostkonflikt für realistisch.

    Schenke man den Aussagen der Hamas Glauben, dürfte es sich um einen Waffenstillstand von fünf bis sieben Tagen handeln – also eine «temporäre Massnahme». «Eine solche Waffenpause scheint tatsächlich in greifbarer Nähe zu sein», sagte Schulze zu SRF

    Weshalb aber sei es die radikalislamische Miliz, die auf diese Feuerpause dränge? Das interpretiert der Experte wie folgt: «Die Hamas möchte die Initiative behalten», so Schulze. Die Miliz möchte signalisieren, dass sie durchaus für eine Waffenruhe durchsetzen könne und dass es vielmehr Israel sei, das zaudere. 

    «Damit ist der Schwarze Peter bei Israel und das ist genau das, was die Hamas will», so Schulze. «Die Hamas möchte Israel zum Sündenbock machen und den ganzen Konflikt für sich positiv interpretieren.» Das Ziel der Islamisten sei es, die Weltöffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen.

    Reinhard Schulze ist emeritierter Professor für Islamwissenschaft der Universität Bern.
    Reinhard Schulze ist emeritierter Professor für Islamwissenschaft der Universität Bern.
    zVg
  • 12.03 Uhr

    Medien berichten über angebliche Details zu Geisel-Deal

    Die islamistische Hamas hat Medienberichten zufolge Einzelheiten zu einem möglichen Geisel-Deal mit Israel bekannt gegeben. Das Abkommen sehe die Freilassung von 50 Geiseln der Hamas, darunter auch Ausländer, sowie eine fünftägige Kampfpause im Gazastreifen vor. Das meldeten das israelische Portal «Ynet» sowie lokale Medien in dem Küstenstreifen am Dienstag unter Berufung auf die Hamas.

    Israel soll demnach im Gegenzug 300 weibliche und minderjährige palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen. Die im Gazastreifen festgehaltenen Zivilist*innen sollen den Angaben zufolge schrittweise freigelassen werden – jeden Tag zehn. Gleiches gilt den palästinensischen Berichten zufolge für die palästinensischen Häftlinge. Demzufolge werde Israel jeden Tag 30 von ihnen freilassen.

    Der Deal sieht den Berichten zufolge weiterhin vor, dass 300 Lastwagen mit Lebensmitteln, medizinischen Gütern und Treibstoff in den Gazastreifen einfahren dürfen. Die Hamas sagte demnach, sie habe der Vereinbarung zugestimmt. Israels Regierung wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren.

    Ein Mitglied des Hamas-Politbüros hatte zuvor laut dem offiziellen Hamas-Telegramkanal dem Fernsehsender Al-Arabi mitgeteilt, dass man einem Abkommen über die Freilassung von Geiseln und einer Kampfpause näher gekommen sei. Hamas-Medienkoordinator Taher al-Nunu sagte der Nachrichtenagentur DPA, dass der Hamas-Chef Ismail Hanija eine Antwort zu einem möglichen Abkommen an den Vermittler Katar überreicht habe. Er wollte allerdings keine Details zu dem Deal nennen.

  • 11.59 Uhr

    WHO: Weitere Spitäler im Gazastreifen bitten um Evakuierung

    Im Gazastreifen haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach dem Schifa-Spital zwei weitere Kliniken um Evakuierung gebeten.

    Es handelt sich um das indonesische Krankenhaus und das Al-Ahli-Spital, eine der ältesten Einrichtungen im Gazastreifen mit mehr als 140-jähriger Geschichte. Das sagte ein WHO-Sprecher am Dienstag in Genf.

    Nach der Rettung von 31 Frühgeborenen aus dem schwer beschädigten Schifa-Spital am Wochenende arbeitet die WHO weiter mit Hochdruck daran, die dort verbliebenen Patientinnen und Patienten zu retten.

    Für mehr als 50 mit Rückenmarksverletzungen und rund 20 Dialysepatienten seien spezialisierte Krankenwagen nötig, sagte der WHO-Sprecher weiter. Ebenso brauche es Sicherheitsgarantien der Kriegsparteien Hamas und Israel, damit die Konvois mit den Krankenwagen nicht unter Beschuss geraten.

    Die WHO versuche, wo immer möglich, Spitäler zu unterstützen und offen zu halten, weil sie für viele Kranke und Verletzte in der Stunde der Not die letzte Zufluchtsmöglichkeit seien. Im nördlichen Gazastreifen sie die Lage aber so dramatisch, dass dies kaum noch möglich sei.

  • 11.40 Uhr

    Drei Todesopfer im Südlibanon

    Im Süden des Libanon sind am Dienstag zwei Journalisten und eine weitere Zivilistin durch israelischen Beschuss getötet worden.

    Die libanesische Nachrichtenagentur Ani meldete, die drei seien bei einem Angriff in der südlichen Region von Tair Harfa getötet worden. Das «Bombardement des Feindes» habe sie getroffen, schreibt Ani.

    Kurz darauf meldete der libanesische Fernsehsender Al-Majadeen, zwei seiner Journalisten befänden sich unter den Todesopfern. Der Reporter Farah Omar und der Kameramann Rabih Maamari seien getötet worden.

    Ani zufolge wurde bei einem weiteren israelischen Angriff auf das im Süden gelegene Dorf Kfar Kila eine 80-jährige Frau getötet. Ihre Enkelin sei dabei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

    Seit dem Grossangriff der Hamas-Miliz auf Israel am 7. Oktober haben die Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet deutlich zugenommen. Immer wieder kommt es zu gegenseitigen Angriffen zwischen israelischen Truppen und der vom Iran unterstützten schiitischen Hisbollah-Miliz.

  • 11.11 Uhr

    Israels Militär: Stadt Dschabalia vollständig umstellt

    Israels Armee hat nach eigener Darstellung die Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen vollständig umstellt. Die Einkreisung sei am Montagabend abgeschlossen worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Soldaten griffen demnach auch drei Schächte an, in denen mutmassliche Terroristen verschanzt waren. Es habe in der Gegend zudem weitere Kämpfe gegen mutmassliche Terroristen gegeben.

    In dem Ort Dschabalia nördlich der Stadt Gaza liegt auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel. Dschabalia ist nach UNO-Angaben das grösste Flüchtlingslager im von Israel abgeriegelten Gazastreifen. Dort leben Menschen, die in Kriegen mit Israel seit 1948 fliehen mussten.

  • 9.29 Uhr

    Material und Personal für Feldlazarett im Gazastreifen eingetroffen

    Im Gazastreifen sind Personal und Material für ein geplantes Feldlazarett eingetroffen. 180 Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal sowie rund 40 Lastwagen mit der nötigen Ausrüstung seien am Montag über den Grenzübergang Rafah aus Ägypten in den Gazastreifen gefahren.

    Das teilte das UNO-Nothilfebüro OCHA am Dienstag mit. Das Lazarett soll in der Stadt Chan Junis im Süden des Gebiets gebaut werden. Das jordanische Königshaus hatte die Pläne am Montag bekannt gegeben. Demnach soll das Lazarett 40 Betten haben sowie eine Intensivstation und Operationsmöglichkeiten. Es ist das zweite jordanische Feldlazarett im Gazastreifen.

  • 8.40 Uhr

    Israels Armee: 250 Hamas-Ziele aus der Luft beschossen

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages 250 Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Unter den am Montag beschossenen Stellungen seien unter anderem Raketenwerfer und Dutzende Mitglieder der Hamas, teilte das Militär am Dienstag mit. Zudem sei in der Nacht auf Dienstag ein Posten beschossen worden, von dem aus am Montag Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert wurden. Der «Raketenabschusspunkt» befand sich den Angaben nach in der Nähe eines Wohngebiets.

    Extremistische Palästinenser im Gazastreifen feuerten auch in der Nacht auf Dienstag wieder Raketen Richtung Israel ab. In einem israelischen Ort in der Grenzregion des Gazastreifens wurde laut Militär Raketenalarm ausgelöst.

  • 7.32 Uhr

    Guterres: UNO-Protektorat keine Lösung für Gazastreifen

    Der Gazastreifen sollte nach Kriegsende aus Sicht von UNO-Generalsekretär António Guterres kein Protektorat der Vereinten Nationen werden. «Ich glaube nicht, dass ein UN-Protektorat in Gaza eine Lösung ist», sagte Guterres am Montag nach UNO-Angaben auf einer Pressekonferenz. Er forderte stattdessen eine Übergangsphase, an der unter anderem die USA und arabische Staaten beteiligt sein sollten.

    «Alle müssen zusammenkommen, um die Voraussetzungen für einen Übergang zu schaffen, der es einer gestärkten Palästinensischen Autonomiebehörde ermöglicht, die Verantwortung im Gazastreifen zu übernehmen und auf dieser Grundlage schliesslich entschlossen und unumkehrbar auf eine Zweistaatenlösung hinzuarbeiten», sagte er. In dem Küstengebiet hatte 2007 die islamistische Hamas gewaltsam die Macht an sich gerissen.

    Eine Zweistaatenlösung sieht einen eigenständigen, mit Israel koexistierenden Staat Palästina vor. «Ich denke, wir brauchen einen Ansatz mit mehreren Akteuren, bei dem verschiedene Länder, verschiedene Einheiten, zusammenarbeiten werden», erklärte der UNO-Generalsekretär. Die USA seien der Hauptgarant für Israels Sicherheit. Für die Palästinenser seien wiederrum die benachbarten arabischen Staaten von entscheidender Bedeutung, sagte Guterres.

  • 5 Uhr

    Hamas-Chef: Waffenstillstandsabkommen rückt näher

    Vertreter der Hamas stehen nach eigenen Angaben kurz vor einer Waffenstillstandsvereinbarung mit Israel. Die Vertreter hätten ihre Antwort an Beamte in Katar übermittelt, teilte der politische Führer der Hamas, Ismail Haniya, in einer Erklärung mit, die die englische Nachrichtenagentur Reuters über seinen Berater erhielt. Weitere Einzelheiten über die Bedingungen des möglichen Abkommens wurden zunächst nicht bekannt.

    Hamas-Chef Ismail Haniya im August 2014 in Gaza-Stadt.
    Hamas-Chef Ismail Haniya im August 2014 in Gaza-Stadt.
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    Haniya lebt mit seiner Familie in Katar und war seit drei Jahren nicht mehr im Gazastreifen.

  • 4.30 Uhr

    Video soll Angriff von Huthi-Rebellen mit Helikopter zeigen

    Nach der Entführung des Autotransporters «Galaxy Leader» durch Huthi-Rebellen im Roten Meer haben diese Videoaufnahmen veröffentlicht, die die Kaperung des Frachtschiffs zeigen sollen. Zu sehen ist, wie sich ein Hubschrauber dem Schiff nähert und auf dessen Landeplattform aufsetzt. Anschliessend durchsuchen mehrere bewaffnete Männer das Frachtschiff.

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten am Sonntag mitgeteilt, im Roten Meer ein israelisches Schiff gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht zu haben. Hintergrund sei eine «moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk», teilte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari über X mit. Alle Schiffe mit Verbindungen zum «israelischen Feind» würden «legitime Ziele». Laut israelischen Medien steht ein Unternehmen hinter dem Schiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Der japanische Betreiber des Frachtschiffs, die NYK Line, bestätigte die Entführung.

  • 1.36 Uhr

    Verwandter von Geisel enttäuscht nach Treffen mit Kriegskabinett

    Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts haben sich mit Familienangehörigen der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln getroffen. Udi Goren, dessen Cousin in dem Küstengebiet festgehalten wird, zeigte sich nach der Zusammenkunft in Tel Aviv am späten Montagabend enttäuscht. Die Regierungsvertreter hätten ihm und anderen Angehörigen gesagt, dass eine Befreiung der Geiseln keinen Vorrang vor einer angestrebten Zerschlagung der Hamas habe. «Was wir gehört haben, ist dass es gleichermassen wichtig ist, die Hamas zur Strecke zu bringen und die Geiseln nach (Hause) zu bringen», sagte Goren vor Reportern.

    Dies sei äusserst enttäuschend, da sie wüssten, dass es Monate oder Jahre dauern werde, bis die Hamas bezwungen sei, was die Regierung selbst auch stets betone. Mitglieder des Kriegskabinetts hätten auch keine Details über eine mögliche Vereinbarung über eine Freilassung von Geiseln genannte, ergänzte Goren.

    Dem israelischen Kriegskabinett gehören Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant und Oppositionspolitiker Benny Gantz sowie zwei Beisitzer ohne Stimmrecht an. Es wurde kurz nach Beginn des Gaza-Kriegs gebildet, der vom Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober im Süden Israels ausgelöst wurde.

  • 0.58 Uhr

    USA stützen israelische Angaben zu Hamas-Zentrale in Klinik

    Neue Erkenntnisse von US-Geheimdiensten bestätigen israelische Hinweise auf eine Kommandozentrale der Hamas auf dem Gelände der Schifa-Klinik im Gazastreifen. Dies teilte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, John Kirby, am Montag mit. Der US-Regierung lägen Informationen vor, wonach die militante Gruppe das Spital als «Kommando- und Kontrollknotenpunkt» nutze.

    Israels Militär veröffentlichte ein Video, das einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe zeigen soll. Die Nachrichtenagentur AP konnte die Aufnahmen nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas und Spitalpersonal haben die israelischen Angaben bestritten.

    Kirby ergänzte, die USA hätten bisher keine Erkenntnisse zur Frage, ob die Hamas auch das Indonesische Spital im nördlichen Teil des Gazastreifens für militärische Zwecke nutze. Nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der Hamas und einer medizinischen Fachkraft vor Ort wurden durch Beschuss der Klinik am Montag zwölf Menschen getötet. Sie machten Israel verantwortlich, das das Bombardement des Hospitals bestritt. Israelische Truppen hätten vielmehr auf Kämpfer gefeuert, die sie zuvor vom Klinikgelände aus ins Visier genommen hätten.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war der beispiellose Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober im Süden Israels. Die Extremisten töteten etwa 1200 Menschen, zumeist Zivilisten, und entführten rund 240 Männer, Frauen und Kinder in den Gazastreifen. In vielen muslimischen, aber auch westlichen Staaten wurde in den vergangenen Wochen zunehmend Kritik an den vielen zivilen Opfern der israelischen Militäroperation laut.

  • Dienstag, 21. November 2023, 0.14 Uhr

    Hamas: 200 Menschen aus umkämpfter Klinik in Gaza evakuiert

    Aus dem umkämpften Indonesischen Spital im nördlichen Teil des Gazastreifens sind nach Angaben der Hamas rund 200 Menschen evakuiert worden. Sie seien im Rahmen einer von den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz koordinierten Rettungsaktion in den Süden des Küstengebiets gebracht worden, sagte Aschraf al-Kidra, ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, im Interview des Senders Al-Dschasira. Viele der Verletzten würden nun im Al-Nasser-Hospital in Chan Junis behandelt.

    Zwischen 400 und 500 weitere Verletzte seien noch im Indonesischen Spital, ergänzte der Sprecher.

    Am Montag brachen nahe der Klinik im Norden des Gazastreifens heftige Kämpfe aus. Nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der Hamas und einer medizinischen Fachkraft vor Ort wurden durch Beschuss des Indonesischen Spitals zwölf Menschen getötet. Sie machten Israel dafür verantwortlich, das das Bombardement der Klinik bestritt. Israelische Truppen hätten vielmehr auf Kämpfer gefeuert, die sie zuvor vom Klinikgelände aus ins Visier genommen hätten.