Immer mehr Details bekannt Tochter (17) quälte Bürgermeisterin mit Deo und zwei Messern

Sven Ziegler

10.10.2025

Wurde offenbar Opfer eines Verbrechens: Die deutsche Bürgermeisterin Iris Stalzer.
Wurde offenbar Opfer eines Verbrechens: Die deutsche Bürgermeisterin Iris Stalzer.
Facebook/SPD Herdecke

Die SPD-Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, wurde laut Ermittlern von ihrer Adoptivtochter mit mehreren Messerstichen schwer verletzt. Das Motiv soll ein langer Familienstreit gewesen sein.

,

DPA, Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die 17-jährige Adoptivtochter von Bürgermeisterin Iris Stalzer soll ihre Mutter mit mehreren Messerstichen attackiert haben.
  • Laut Ermittlern versuchte das Mädchen zudem, die Haare ihrer Mutter mit einem Deospray anzuzünden.
  • Die Jugendliche wählte danach selbst den Notruf – sie befindet sich nun in einer jugendpsychiatrischen Einrichtung.

Nach der blutigen Familientragödie in Deutschland werden immer mehr Details zum Tathergang bekannt. Wie «Focus online» unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, traf die 57-jährige SPD-Bürgermeisterin Iris Stalzer im Saunabereich ihres Hauses auf ihre Adoptivtochter – kurz darauf eskalierte der Streit.

Die 17-Jährige soll mit zwei Messern auf ihre Mutter eingestochen haben. Laut den behandelnden Ärzten wurden 13 Stichverletzungen im Oberkörper festgestellt, darunter auch in die Lunge. Anschliessend habe die Jugendliche versucht, mit einem Deospray die Haare ihrer Mutter anzuzünden.

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist lebensgefährlich verletzt in ihrer Wohnung gefunden worden. 
Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist lebensgefährlich verletzt in ihrer Wohnung gefunden worden. 
sda

Nach Angaben der Ermittler beruhigte sich die Situation zwischenzeitlich. Die schwerverletzte Stalzer soll ihre Tochter überredet haben, Hilfe zu holen – im Gegenzug versprach sie, nicht zu sagen, wer sie angegriffen habe. Oben angekommen, alarmierte die Jugendliche über den Notruf Feuerwehr und Polizei und gab an, ihre Mutter sei von mehreren Männern überfallen worden.

Stalzer schwebte zeitweise in Lebensgefajr

Als die Rettungskräfte eintrafen, sass das Opfer blutüberströmt in einem Sessel. Später entdeckten Ermittler ein blutverschmiertes Messer und Kleidungsstücke, die die Jugendliche offenbar in einem Rucksack ihres 15-jährigen Adoptivbruders versteckt hatte. Teile des Bodens waren bereits von Blutspuren gereinigt worden.

Die Bürgermeisterin wurde per Rettungshelikopter in eine Klinik gebracht und zeitweise in Lebensgefahr behandelt. Nach ersten Befragungen deutete sie an, dass sie den Täter kenne, nannte aber keinen Namen. Erst nach Rücksprache mit ihrem Ehemann bestätigte sie den Angriff durch ihre Tochter.

Laut den Ermittlungen soll es in der Familie schon länger zu Konflikten gekommen sein. Das Mädchen fühlte sich gegenüber dem Adoptivbruder zurückgesetzt und habe ihre Mutter bereits im Sommer mit einem Messer bedroht. Damals musste die Polizei wegen häuslicher Gewalt einschreiten.

Die Staatsanwaltschaft hat den Tatvorwurf inzwischen von versuchtem Totschlag auf gefährliche Körperverletzung herabgestuft. Oberstaatsanwalt Bernd Haldorn erklärte, dies sei ein üblicher Schritt, weil die Jugendliche den Notruf gewählt und damit von der Tat zurückgetreten sei.

Nach Informationen von «Focus online» wurde die 17-Jährige inzwischen vom Jugendamt in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.