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«Todesurteil» Kinderehen
«Todesurteil» Kinderehe - Kleine Mädchen als Bräute
dpa/Jürgen Bätz
7.4.2018

Millionen Mädchen werden jährlich als Minderjährige verheiratet. Besonders akut ist das Problem in Mali. Die Kinderehen führen zu einer hohen Geburtenrate und noch mehr Instabilität. Und für viele Mädchen kommt die frühe Heirat einem Todesurteil gleich.
Minata hat ihren Mann erst in der Hochzeitsnacht kennengelernt. Voller Angst wartete sie im Schlafzimmer, bis er aus der Moschee zurückkam. Sie war erst 12 Jahre alt. Noch ein Kind. Doch wenig später war sie schon schwanger. «Ich hatte keine Wahl», erinnert sich die heute 13-Jährige mit traurigem Blick. Ihr Schicksal ist in Mali nicht ungewöhnlich. «Ich habe mich geweigert, aber meine Eltern haben mich unter Druck gesetzt. Sie haben gesagt: "Entweder du heiratest oder wir verstoSSen dich".»
Die grosse Angst vor der Hochzeitsnacht
«Ich hatte in der Hochzeitsnacht wirklich Angst. Ich wusste nicht, was passieren würde», erzählt Minata. Bei der Hochzeitszeremonie in der Moschee war sie dem Brauch gemäSS nicht dabei. Dem Imam reicht es in Mali, wenn die Eltern der Braut zustimmen. Etwa 15 Millionen junge Mädchen in Afrika und Asien erleiden jedes Jahr das gleiche Schicksal wie Minata. In ihrer Heimatregion Koulikoro im Zentrum Malis sind dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge fast 60 Prozent aller Frauen schon vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, etwa jedes sechste Mädchen schon nach Vollendung des 14. Lebensjahres.
Die Bundeswehr beteiligt sich mit rund 1000 Soldaten an einer UN-Friedensmission zur Stabilisierung des von radikalen Islamisten terrorisierten westafrikanischen Landes. Doch Experten wenden ein, dass ohne eine nachhaltige Bekämpfung der Armut - einer der Hauptauslöser der Konflikte - kein nachhaltiger Friede geschaffen werden kann. Dabei spielt auch die hohe Geburtenrate eine zentrale Rolle, zu der Kinderehen einen groSSen Beitrag leisten.
Höchste Geburtenraten bei Ländern mit Kinderbräuten
Sie sind langfristig eine Quelle zusätzlicher Instabilität: Die Bevölkerung in Mali soll sich UN-Prognosen zufolge bis 2050 auf mehr als 40 Millionen Menschen verdoppeln - und die Regierung ist schon jetzt überfordert. Die Länder mit dem höchsten Anteil an Kinderbräuten sind auch jene, die weltweit die höchsten Geburtsraten haben: Frauen im Niger gebären der Weltbank zufolge im Schnitt 7,3 Kinder, im Tschad, in Somalia und in Mali sind es sechs. Zum Vergleich: In Deutschland sind es derzeit etwa 1,5 Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter.
Die Ehen Minderjähriger begründen einen Teufelskreis, der die Armut in die nächste Generation weiterträgt. Je früher Mädchen heiraten, desto weniger Schulbildung haben sie. Mangels Bildung können die jungen Frauen weniger zum Einkommen der Familie beitragen und bringen mehr Kinder zur Welt - die im Schnitt weniger gesund sind. «Kinderbräute müssen typischerweise viele Kinder versorgen, obwohl sie selbst noch jung sind», heisst es bei Unicef.
Tradition und Armut führen zur Zwangsheirat
Für die Eltern spielen bei der Entscheidung, eine Tochter so jung wegzugeben, oft Traditionen und Armut eine Rolle. Nach der Heirat ist eine Tochter weniger zu ernähren, zudem zahlen die Schwiegereltern einen Brautpreis. Es ist daher kein Zufall, dass die Staaten mit dem höchsten Anteil an Kinderbräuten einem UN-Index zufolge auch zu den 15 ärmsten Ländern der Welt gehören.
Minatas Tochter Dioulaba ist zweieinhalb Monate alt. «Bei meiner Tochter werde ich das allermöglichste tun, damit sie nicht vor 18 heiraten muss», sagt Minata in der örtlichen Sprache Bambara. An die Geburt erinnert sie sich nur ungern - ihr Leben hing dabei wegen starker Blutungen am seidenen Faden. Unicef geht davon aus, dass weltweit jedes Jahr mindestens 70 000 Kinderbräute während der Schwangerschaft oder bei der Geburt sterben.
Den Mädchen fehlt jedwede Reife
Die Körper der Mädchen sind oft noch nicht bereit, ihre Becken noch zu eng, weswegen es zu schweren Komplikationen kommen kann. Die frühe Heirat könne ein «Todesurteil» sein, so Unicef. Zudem sind die Babys in der Regel schwächer. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby noch im ersten Lebenjahr stirbt, ist bei minderjährigen Müttern um 60 Prozent grösser.
In M'Pentièrébougou lebt auch die zierliche Bintou. «Ich habe Angst, schwanger zu werden», sagt die 13-Jährige. Das seit einem Jahr verheiratete Mädchen weiss über die Risiken Bescheid. Sie hat im Dorf zugehört, als Helfer der Organisation Tagne unterstützt von Unicef und Misereor über die Gefahren aufklärten. Bintous Mann soll etwa 40 Jahre alt sein. Er arbeitet in Spanien und kommt nur zweimal pro Jahr heim.
Das Gesetz ist eigentlich auf Bintous Seite: 16 ist in Mali das Mindestalter für eine Ehe. Doch in den Dörfern des Landes mit 18 Millionen Einwohnern ist das oft nur Theorie. Zudem wird meist nicht im Standesamt geheiratet, sondern in der Moschee - und die Imame haben mit dem Alter meist kein Problem. Fortschritt stellt sich nur langsam ein: Für die Region West- und Zentralafrika, in der mehr als 500 Millionen Menschen leben, ist der Anteil der Kinderehen laut Unicef seit 1990 von 50 Prozent auf 39 Prozent zurückgegangen. Ohne drastische Fortschritte wird es Unicef zufolge noch 100 Jahre dauern, bis dort keine Minderjährigen mehr verheiratet werden.

Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa

Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa

Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa

Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG

Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa

Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE

Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone

Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa

Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa

Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
Bild: KEYSTONE