Ukraine-Übersicht Kiew und Moskau einigen sich auf «humanitäre Korridore» +++ Blinken wendet sich an Ukrainer

Agenturen/red

3.3.2022

Getötete Zivilisten: russische Armee setzt Angriffe auf ukrainische Ziele fort

Getötete Zivilisten: russische Armee setzt Angriffe auf ukrainische Ziele fort

Aufnahmen von Bergungsarbeiten aus der zweitgrössten Stadt Charkiw nach russischem Beschuss zeigen Tote, die mit den Füssen voran aus den Trümmern ihrer Wohnungen getragen werden.

02.03.2022

Die EU-Staaten einigen sich, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schnell und unkompliziert aufzunehmen. Unterdessen einigen sich die Delegationen aus Moskau und Kiew auf «humanitäre Korridore». Die Entwicklungen im Überblick.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Kiew und Moskau haben sich nach ukrainischen Angaben auf die Schaffung humanitärer Korridore verständigt, um Zivilisten aus Kriegsgebieten herausholen zu können.
  • Die LKMD fordert angesichts des Krieges in der Ukraine mehr personelle und finanzielle Mittel für die Schweizer Armee.
  • Die EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schnell und unkompliziert aufzunehmen.
  • Die Ukraine und Russland setzen ihre Verhandlungen fort.
  • Die Stadt Cherson ist nach Angaben ukrainischer Beamter an die russischen Streitkräfte gefallen. Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben darüber gegeben.
  • Immer mehr Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erreichen Osteuropa. Über eine Million hat ihre Heimat bereits verlassen. Derweil entsendet die Schweizer Armee einen Hilfsgütertransport.
  • Die Entwicklungen vom Mittwoch kannst du hier nachlesen.

Agenturen/red

3.3.2022

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 22.00 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 3. März

  • 21.42 Uhr

    Tschechien erlaubt Staatsbürgern Kampf in der Ukraine

    Tschechien wird keine tschechischen Staatsbürger bestrafen, die sich in der Ukraine dem Kampf gegen die russische Armee in internationalen Brigaden anschliessen. Ministerpräsident Petr Fiala erklärte am Donnerstag, darauf hätten er und Präsident Milos Zeman sich geeinigt.

    Der Dienst in einer ausländischen Armee wird in der Tschechischen Republik eigentlich mit einer Gefängnisstrafe geahndet. Doch Fiala sagte, dass eine solche Person vom Präsidenten begnadigt werden würde, wobei er die Begnadigung mitunterzeichne.

    Nach dem Aufruf des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu internationalen Freiwilligenbrigaden haben mehrere hundert Tschechen beim Präsidialamt und beim Verteidigungsministerium um die Genehmigung gebeten, in ausländischen Streitkräften zu dienen.

  • 21.15 Uhr

    Putin will laut Macron Angriffe nicht einstellen

    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin erneut um die Einstellung der Angriffe auf die Ukraine gebeten. Dieser werde das aber nicht tun, teilte Macron am Donnerstag auf Twitter mit. «Im Moment weigert er sich.»

    Macron bestätigte, dass er am Donnerstag mit Putin telefoniert habe und sagte, er werde den Dialog fortsetzen, um «weitere menschliche Tragödien» zu verhindern. Der Dialog müsse fortgesetzt werden, um «die (Zivil-)Bevölkerung zu schützen, um Gesten des guten Willens zu erhalten ... um diesem Krieg ein Ende zu setzen».

  • 20.53 Uhr

    Blinken wendet sich an Ukrainer

    US-Aussenminister Antony Blinken hat sich mit einer Botschaft der Solidarität direkt an die Menschen in der Ukraine gewandt. «Lassen Sie mich einfach sagen, dass Sie die Welt inspirieren», sagte Blinken am Donnerstag in einem auf Twitter veröffentlichtem Video mit ukrainischen Untertiteln.

    Die Welt sehe den «unglaublichen Mut», die «Unverwüstlichkeit» und «Entschlossenheit» der Ukrainerinnen und Ukrainer angesichts des russischen Angriffskriegs. «Sie erneuern unseren Glauben an die Demokratie, an die Freiheit, an die Fähigkeit des Friedens, über die Aggression zu triumphieren, an die Fähigkeit des Guten, über das Böse zu triumphieren», sagte Blinken weiter.

    In dem Video sind neben Blinken unter anderem Fotos von Protesten auf der ganzen Welt gegen den Krieg zu sehen.

  • 20.35 Uhr

    CS dementiert Vernichtung von Oligarchen-Dokumenten

    Die Credit Suisse hat einen Bereich der Financial Times (FT) zurückgewiesen, wonach eine Vernichtungsaufforderung von Dokumenten einen Zusammenhang mit den gegen Russland verhängten Sanktionen hat. Die Bank selber habe keine Dokumente vernichtet.

    Das hiess in einer Mitteilung vom Donnerstagabend. Die Credit Suisse soll einem Medienbericht der FT vom 2. März zufolge Kunden zur Vernichtung von Dokumenten aufgefordert haben. Bei den Dokumenten soll es um Verbriefungen von Kreditrisiken für Luxusjachten oder Privatflugzeuge gegangen sein.

    Die Credit Suisse widerspricht einem Bericht der Financial Times zur Vernichtung von Dokumenten. (Archivbild)
    Die Credit Suisse widerspricht einem Bericht der Financial Times zur Vernichtung von Dokumenten. (Archivbild)
    Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI

    Diese Kreditrisiken bot die Bank Hedgefonds oder Investoren zum Kauf an. Der Bericht erweckte den Eindruck, dass die Aufforderung zur Vernichtung in einem Zusammenhang mit den jüngst gegen Russland und gegen russische Oligarchen verhängten Sanktionen steht.

    Diesen Vorgang stellte die Bank nun in einem Statement klar: "Das Recht der Credit Suisse, von nicht teilnehmenden Anlegern die Vernichtung von Dokumenten im Zusammenhang mit dieser Transaktion zu verlangen, war, wie es Marktpraxis ist, in der Geheimhaltungsvereinbarung festgelegt.

    Die mit den Anlegern geteilten Dokumente enthielten keine Kundennamen und/oder Identifikationen einzelner Assets, sondern Portfoliostatistiken und Performance-Analysen", schreibt die Bank.

    Die Credit Suisse selber habe im Zusammenhang mit der Transaktion keine Daten gelöscht. Ausserdem bestreitet die Bank in der Mitteilung einen Zusammenhang der Transaktion mit den verhängten Sanktionen. Die Bank halte die Sanktionen vollständig ein, heisst es abschliessend.

  • 20.24 Uhr

    7000 russische Wissenschaftler positionieren sich

    In Russland haben sich fast 7000 Wissenschaftler und Akademiker bis Donnerstag gegen den Krieg in der Ukraine gewendet und einen offenen Brief an Präsident Wladimir Putin unterzeichnet.

    «Wir, russische Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten, protestieren aufs Schärfste gegen die militärische Invasion der Ukraine durch die russischen Streitkräfte», heisst es in dem Brief, der auf der Nachrichtenwebsite trv-science.ru veröffentlicht wurde. «Humanistische Werte sind das Fundament, auf dem die Wissenschaft aufgebaut ist», schreiben die Unterzeichner.

    Sie hätten viele Jahre damit verbracht, den Ruf Russlands unter anderem als führendes Zentrum der Mathematik zu stärken. Die Bemühungen seien «völlig zunichte gemacht», heisst es weiter.

    Der Brief bezeichnete Russland auch als «militärischen Aggressor und dementsprechend als Schurkenstaat». Eine grosse wissenschaftliche Nation zu werden, «kann unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht erreicht werden». Kein geopolitisches Interesse könne «diesen Tod und das Blutvergiessen rechtfertigen». Ein Krieg werde nur «zum totalen Niedergang unseres Landes führen».

    Die weltweite Reaktion auf Moskaus Einmarsch vor einer Woche beeinträchtigt bereits eine Reihe wissenschaftlicher Initiativen, darunter die Internationale Raumstation ISS und eine geplante russisch-europäische Mission zur Landung eines Rovers auf dem Mars. Auch der Internationale Mathematikerkongress, den Russland im Juli ausrichten sollte, wurde wegen der Invasion abgesagt.

    Den mehr als 6900 Unterzeichnern drohen für Kritik an der Regierung Geld- oder Gefängnisstrafen. Neben den ohnehin scharfen Gesetzen gegen Kreml-Kritiker berät das russische Parlament diese Woche einen weiteren Gesetzesentwurf, der noch härtere Strafen für Kritik am Krieg in der Ukraine vorsieht.

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 20.11 Uhr

    USA kündigen Sanktionen gegen russische Oligarchen an

    Die USA verhängen wegen des Ukraine-Kriegs Sanktionen gegen eine Reihe russischer Oligarchen. Das Weisse Haus gab am Donnerstag Finanzsanktionen gegen sieben Oligarchen sowie gegen Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bekannt. Betroffen sind unter anderem der Chef des Pipeline-Riesen Transneft, Nikolai Tokarew, und der Großunternehmer Alischer Usmanow.

    Mögliches Vermögen der Männer und von Verwandten in den USA wird eingefroren, ausserdem werden sie aus dem US-Finanzsystem ausgeschlossen. Zugleich verhängt die US-Regierung Einreiseverbote gegen 19 russische Oligarchen und insgesamt 47 Familienmitglieder oder Vertraute. Konkrete Namen wurden nicht genannt. Die beiden Sanktionslisten - die Finanzsanktionen und die Einreiselisten - dürften sich überschneiden.

    Das Weisse Haus in Washington verkündete Sanktionen gegen russische Oligarchen, die Putins Krieg unterstützen.
    Das Weisse Haus in Washington verkündete Sanktionen gegen russische Oligarchen, die Putins Krieg unterstützen.
    Bild: Patrick Semansky/AP/dpa

    Die EU hatte bereits am Montag eine Reihe von Oligarchen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin auf ihre Sanktionsliste gesetzt, darunter auch Setschin, Tokarew und Usmanow. Ihr Vermögen in der EU wird eingefroren und es wurden Einreisesperren gegen sie verhängt.

    Der Westen hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Die russischen Streitkräfte setzen ihre Militäroffensive aber mit grosser Härte fort.

  • 19.59 Uhr

    Russischer Erdölkonzern fordert Ende des Krieges

    Als eines der ersten grossen russischen Unternehmen hat der Erdölkonzern Lukoil ein sofortiges Ende der Kämpfe in der Ukraine gefordert. Der Vorstand «drückt seine Besorgnis über die anhaltenden tragischen Ereignisse in der Ukraine und sein tiefes Mitgefühl für alle von dieser Tragödie Betroffenen aus», erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

    «Wir setzen uns für die sofortige Beendigung des bewaffneten Konflikts ein und unterstützen voll und ganz dessen Lösung durch den Verhandlungsprozess und mit diplomatischen Mitteln», hiess es weiter. 

    Lukoil betonte, dass es seine Bemühungen fortsetzen werde, «Verbraucher in aller Welt zuverlässig mit Energie zu versorgen» und dass es sich «für die Stärkung des Friedens, der internationalen Beziehungen und der humanitären Beziehungen» einsetze. Lukoil ist im Gegensatz zu anderen wichtigen russischen Energieunternehmen wie Rosneft und Gazprom kein staatlicher Konzern.

  • 19.27 Uhr

    UN erwartet bis zu zehn Millionen weitere Flüchtlinge

    Die Vereinten Nationen rechnen mit bis zu zehn Millionen weiteren Flüchtlingen wegen des Krieges in der Ukraine. Von diesen könnten vier Millionen Personen in Nachbarländer ziehen, teilten die UN am Donnerstag in New York mit. Sprecher Stephane Dujarric betonte, dass es sich um eine Schätzung handele. Es blieb unklar, wie hoch die UN die mögliche Gesamtzahl an bereits Geflüchteten zusammen mit künftigen Vertriebenen taxieren.

    Dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, zufolge sind bereits eine Million Menschen aus der Ukraine geflüchtet. 575'000 Menschen sind laut offiziellen Angaben in Polen angekommen. Auch in Deutschland treffen immer mehr Personen aus der Ukraine ein. Das Bundesinnenministerium zählte zuletzt 5000 registrierte Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

  • 19.19 Uhr

    400 Menschen bei Kundgebung gegen Krieg in Basel

    In Basel sind am frühen Donnerstagabend gegen 400 Menschen dem Aufruf der Klimastreik-Bewegung zu einer Solidaritätskundgebung gegen den Krieg in der Ukraine gefolgt. In Reden wurde unter anderem die unheilige Verbindung zwischen dem Kriegstreiber Russland und fossilen Energien angeprangert.

    In Basel fand der von der Klimastreik-Bewegung initiierte gesamtschweizerische Reigen von Demonstrationen gegen den Ukraine-Krieg seinen Auftakt. Auf dem Basler Barfüsserplatz kritzelten Kinder und Erwachsene zu Kundgebungsbeginn mit blauer und gelber Kreide ukrainische Flaggen und Antikriegsparolen auf den Boden.

    Etwa 400 Menschen demonstrierten am Donnerstag in Basel gegen den Krieg in der Ukraine.
    Etwa 400 Menschen demonstrierten am Donnerstag in Basel gegen den Krieg in der Ukraine.
    Bild: Keystone/Dominique Spirgi

    In Reden an der stationären Kundgebung wurde die Verbindung des Kriegs mit den fossilen Energieträgern Öl und Gas aus Russland angeprangert. Am offenen Mikrofon äusserten sich unter anderem Kundgebungsteilnehmende mit ukrainischen und russischen Wurzeln zum Krieg. Ein junger Ukrainer wies darauf hin, dass Freunde, mit denen er vor ein paar Jahren noch auf der Strasse gespielt habe, jetzt mit der Waffe kämpfen müssten.

  • 18.57 Uhr

    Kiew und Moskau einigen sich auf Schaffung «humanitärer Korridore»

    Eine Woche nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine haben sich Kiew und Moskau nach ukrainischen Angaben auf die Schaffung humanitärer Korridore verständigt, um Zivilisten aus Kriegsgebieten herausholen zu können.

    Dies sei das einzige Ergebnis einer zweiten Gesprächsrunde mit Russland, erklärte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak nach Abschluss der Gespräche an der belarussisch-polnischen Grenze am Donnerstag auf Twitter. Kiew hatte vor Gesprächsbeginn unter anderem eine sofortige Waffenruhe gefordert.

    Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak betonte aber auch, dass einige erhoffte Ergebnisse nicht erreicht worden seien. Es solle eine dritte Verhandlungsrunde geben.

  • 18.52 Uhr

    Pariser Theater nimmt Ballett aus Kiew auf

    Das Pariser Châtelet-Theater nimmt das Ballett aus Kiew auf, das nach einer Frankreich-Tournee angesichts des Kriegs in der Ukraine im Land bleiben möchte. Das Kiew City Ballet, das sich derzeit in Paris befindet, habe den Wunsch geäussert, vorerst in Frankreich zu bleiben, um weiter zu arbeiten, zu proben und seine Kunst am Leben zu erhalten, teilte die Pariser Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo am Donnerstag mit. Auf ihre Bitte hin nehme das Théâtre du Châtelet das Ballett in Residenz auf - so lange, wie das Ballett es wünsche.

    Dabei war das Ensemble aus Kiew mit seiner Nussknacker-Aufführung eigentlich nur für das Bolschoi-Theater aus Belarus eingesprungen, das wegen Corona-Beschränkungen seine Tournee nicht antreten konnte. Nach Stationen in verschiedenen französischen Städten stand das Ballett aus Kiew am 24. Februar in Paris auf dem Programm. An dem Tag begann der russische Einmarsch in die Ukraine.

  • 18.40 Uhr

    Putins Spionagechef wirft Westen Zerstörungspläne vor

    Der Chef der russischen Auslandsspionage, Sergej Naryschkin, hat den USA und anderen westlichen Staaten vorgeworfen, sie wollten Russland zerstören. «Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben», zitierte der Auslandsgeheimdienst SWR am Donnerstag seinen Chef.

    «Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine «Annullierung», wie heutzutage in einem «toleranten» liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.» 

    Da die USA und ihre Verbündeten weder Gelegenheit noch Mut hätten, «dies in einer offenen und ehrlichen militärpolitischen Konfrontation zu versuchen», würden sie «abscheuliche Versuche» einer umfassenden Blockade unternehmen, sagte Naryschkin. «Das Ekelhafteste ist, dass dies unter falschen Parolen über die Notwendigkeit geschieht, die Souveränität der Ukraine und die europäische Sicherheit zu schützen.» Dabei sei das Ziel der USA, kein weiteres Machtzentrum entstehen zu lassen.

    Naryschkin sagte, zwischen Russland und dem Westen tobe bereits ein «heisser Krieg». «Westliche Politiker und Kommentatoren lieben es, die Vorgänge als «neuen Kalten Krieg» zu bezeichnen», sagte er. Das liege daran, dass die Auseinandersetzung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in fernen Gebieten geführt worden sei. Jetzt aber sei «der Krieg bis an die Grenzen unseres Heimatlandes gekommen», sagte Naryschkin. «Für uns ist es also definitiv nicht «kalt», sondern ziemlich «heiss».» Russland bezeichnet den Angriff auf die Ukraine bisher nicht als Krieg, sondern als «Spezial-Operation».

    Naryschkin betonte: «Was die künftige Ukraine betrifft, so wird sie natürlich von den Ukrainern bestimmt. Aber das wird eine ganz andere Ukraine sein und eine andere Geschichte.» 

    Für Russland sei der neutrale Status des Nachbarlandes von kritischer Bedeutung. «Dies ist die minimalste territoriale Barriere, die unser Land braucht, um Angriffe aus dem Westen abzuwehren», sagte der SWR-Chef. Am Ende der Rede sagte Naryschkin: «Der Krieg im postsowjetischen Raum hat - falls es jemand nicht bemerkt haben sollte - seit 30 Jahren nicht aufgehört. Und jetzt hat Russland eine echte Chance, dem ein Ende zu bereiten.»

  • 18.41 Uhr

    Russischer General in der Ukraine getötet

    Ein Kommandeur der russischen Invasionstruppen ist bei den Kämpfen in der Ukraine getötet worden. Der Chef der 7. Luftlandedivision, Generalmajor Andrej Suchowezki, sei tot, teilte eine lokale Offiziersorganisation im südrussischen Krasnodar mit. Suchowezki sei in dieser Woche zu Tode gekommen und werde in Noworossijisk beigesetzt. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht klar.

    Der 47-jährige Suchowezki hatte seine Armeekarriere als Zugführer begonnen, studierte an der Militärakademie und arbeitete sich in Führungspositionen hoch. Er war an der russischen Militärintervention in Syrien beteiligt und stellvertretender Kommandeur der 41. kombinierten Waffenarmee.

  • 18.34 Uhr

    Laut Putin läuft Vormarsch in Ukraine «nach Plan»

    Der Angriff auf die Ukraine verläuft nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin wie geplant. «Die spezielle Militäroperation verläuft streng nach Plan. Alle Aufgaben werden erfolgreich erfüllt», sagte Putin am Donnerstag in einer Fernsehansprache.

    Für Kremlchef Wladimir Putin sind Ukrainer und Russen ein Volk.
    Für Kremlchef Wladimir Putin sind Ukrainer und Russen ein Volk.
    Bild: Keystone

    Am achten Tag des russischen Krieges in der Ukraine betonte er erneut, dass es sich um einen Kampf gegen «Neonazis» handele, von denen das Nachbarland befreit werden müsse. Ukrainer und Russen seien «ein Volk», sagte er weiter während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates.

    Russland hatte vor einer Woche mit einem Grossangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen drangen anschließend binnen weniger Stunden bis in den Grossraum Kiew vor, seitdem stockt der Vormarsch jedoch. Experten sehen eine hohe Moral unter den ukrainischen Soldaten und der Bevölkerung und überraschende logistische Schwierigkeiten bei der russischen Armee.

  • 18.23 Uhr

    Anna Netrebko legt Pause an New Yorker Oper ein

    Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine haben Star-Sopranistin Anna Netrebko und die renommierte New Yorker Metropolitan Opera ihre Zusammenarbeit vorerst auf Eis gelegt. Das Opernhaus habe Netrebko aufgefordert, ihre öffentliche Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurückzuziehen. Dies habe die 50-jährige Russin aber nicht getan, teilte die Oper am Donnerstag mit.

    Daraufhin habe Netrebko sich von geplanten anstehenden Auftritten zurückgezogen - darunter ihrer Rolle in «Turandot» im April und Mai sowie «Don Carlos» in der kommenden Saison. Den Part in «Turandot» soll die ukrainische Sopranistin Liudmyla Monastyrska übernehmen.

    Anna Netrebko wird vorerst nicht mehr in der New Yorker Oper auftreten.
    Anna Netrebko wird vorerst nicht mehr in der New Yorker Oper auftreten.
    Bild: Barbara Gindl/APA/dpa

    «Es ist ein grosser künstlerischer Verlust für die Met und für die Oper insgesamt», sagte Peter Gelb, Direktor des renommierten Opernhauses. «Anna ist eine der grossartigsten Sängerinnen in der Geschichte des Opernhauses, aber wenn Putin unschuldige Opfer in der Ukraine umbringt, gibt es keinen anderen Weg.»

    Zuvor hatte die Metropolitan Opera bereits angekündigt, vorerst nicht mehr mit Künstlern oder Institutionen zusammenarbeiten zu wollen, die Putin unterstützen. Konkrete Künstler oder künstlerische Einrichtungen waren zunächst nicht genannt worden.

  • 18.12 Uhr

    Weisses Haus bittet Kongress um zehn Milliarden Dollar

    Die US-Regierung hat den Kongress um zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro) für Hilfen für die Ukraine und für Massnahmen gegen Russland gebeten. Mit dem Geld solle zusätzliche humanitäre, sicherheitstechnische und wirtschaftliche Unterstützung «in der Ukraine und der Nachbarregion» finanziert werden, erklärte die Leiterin des Haushaltsbüros des Weissen Hauses, Shalanda Young, am Donnerstag.

    Vorgesehen seien die Mittel für «zusätzliche Verteidigungsausrüstung» für die Ukraine und humanitäre Hilfe wie beispielsweise Lebensmittellieferungen, zum Schutz gegen russische Cyberangriffe und zur Stärkung des ukrainischen Stromnetzes. Das Geld solle aber auch zur Durchsetzung der wegen des Angriffs auf die Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen, für die bereits angekündigte Task Force zum Vorgehen gegen russische Oligarchen und für in den Nachbarländern der Ukraine eingesetzte US-Truppen genutzt werden.

    US-Präsident Joe Biden sagt dem ukrainischen Volk seine Unterstützung zu.
    US-Präsident Joe Biden sagt dem ukrainischen Volk seine Unterstützung zu.
    Bild: Carolyn Kaster/AP/dpa

    «Wie der Präsident (Joe Biden) und Parlamentarier beider Parteien klargestellt haben, unterstützen die USA das ukrainische Volk bei der Verteidigung seines Landes und seiner Freiheit», erklärte Young. Die USA und ihre Verbündeten würden Russland ausserdem für seinen «ungerechtfertigten und unprovozierten Einmarsch» in die Ukraine zur Rechenschaft ziehen. Deswegen seien die zehn Milliarden Dollar nötig.

    Die insgesamt 32,5 Milliarden Dollar sollen in den neuen Jahreshaushalt aufgenommen werden, der derzeit im Kongress erarbeitet wird. Senatoren der oppositionellen Republikaner haben sich aber bereits kritisch über zusätzliche Gelder für den Kampf gegen Corona gezeigt. «Es ist noch nicht klar, warum zusätzliche Mittel notwendig sind», schrieben 36 republikanische Senatoren in einem Brief an Biden.

    Das Weisse Haus bat den Kongress zeitgleich um weitere 22,5 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die bereits bereitgestellten Mittel seien nahezu ausgeschöpft, schrieb Young. Das zusätzliche Geld solle für Tests, Impfungen und Medikamente in den USA, für die Vorbereitung auf mögliche neue Virusvarianten und für Impfstoff-Spenden an ärmere Länder genutzt werden.

  • 17.56 Uhr

    Moldawien beantragt EU-Mitgliedschaft

    Moldawien hat offiziell einen Antrag für die Aufnahme in die Europäische Union (EU) eingereicht. Dies teilte die Präsidentschaft in Chisinau mit. Zuvor hatte bereits Georgien unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Aufnahme in die EU beantragt.

  • 17.51 Uhr

    Baltische Staaten beschränken Stromimporte aus Russland

    Estland, Lettland und Litauen werden vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Energieimporte aus Russland einschränken. Die Stromnetzbetreiber der drei EU- und Nato-Staaten haben ihre Übertragungskapazität für Stromimporte aus Russland nach eigenen Angaben in etwa halbiert. Damit solle die Sicherheit und Stabilität des Stromnetzes gewährleistet werden, teilten die Firmen mit. Demnach kann künftig nur noch eine Gesamtmenge von 300 Megawatt über die bestehenden Stromleitungen fliessen.

    Estland, Lettland und Litauen sind weiterhin Teil eines gemeinsamen, synchrongeschalteten Stromnetzes mit Russland und Weissrussland — des noch aus Sowjetzeiten stammenden sogenannten BRELL-Ringsystems. Damit hängen sie infrastrukturell am Netz der beiden Nachbarländer im Osten — dies gilt in Tallinn, Riga und Vilnius als Sicherheitsrisiko.

    Litauen stoppte zudem russische Gasimporte über sein Flüssiggas-Terminal in der Hafenstadt Klaipeda, die bislang 20 Prozent des von der Anlage umgeschlagenen Gesamtvolumens ausmachten. Das sagte Energieminister Dainius Kreivys der Agentur BNS zufolge auf einer Medienkonferenz in Vilnius.

  • 17.44 Uhr

    Militärische Dachverbände fordern mehr Geld für Schweizer Armee

    Die Landeskonferenz der militärischen Dachverbände (LKMD) fordert angesichts des Krieges in der Ukraine mehr personelle und finanzielle Mittel für die Schweizer Armee. Die neutrale Schweiz müsse sich selbst verteidigen können.

    Die LKMD fordert von Bundesrat und Parlament drei Sofortmassnahmen, wie es in einer Mitteilung hiess. Das Militärbudget solle auf minimal 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erhöht werden, aktuell würden nur 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts für die Verteidigung ausgegeben. Dies würde rund 7 Milliarden Franken pro Jahr entsprechen, also 2 Milliarden Franken mehr als heute.

    Das Parlament muss die Beschaffung von 36 neuen Kampfjets des Typs F-35 noch bewilligen. 
    Das Parlament muss die Beschaffung von 36 neuen Kampfjets des Typs F-35 noch bewilligen. 
    KEYSTONE/PETER KLAUNZER

    Die Beschaffung der 36 neuen F-35-Kampfflugzeuge müsse zudem «sofort und ohne Wenn und Aber» umgesetzt werden. Die LKMD erwarte von der SP als Bundesratspartei nachdrücklich, dass sie ihre laufende Volksinitiative gegen die Beschaffung des F-35A rasch zurückziehe und das Ziel der Abschaffung der Armee aus ihrem Parteiprogramm streiche.

    Im Weiteren soll der Armee-Sollbestand von bisher 100'000 Personen auf 120'000 erhöht werden. Die Armee müsse ihre Abwehrfähigkeit gegenüber einem konventionellen Krieg mit schweren, robusten Systemen, wie etwa modernster Artillerie und Panzern, sowie entsprechend ausreichendem Personal sicherstellen. Zusätzlich sei auch der Sollbestand für die Cyberabwehr zu erhöhen, schrieb die LKMD.

  • 17.37 Uhr

    Hunderte Radiosender spielen Freitagmorgen «Give Peace A Chance»

    Eine internationale Rundfunk-Aktion als Zeichen gegen den Ukraine-Krieg: Am Freitagmorgen (8.45 Uhr) wollen Radiosender europaweit zur selben Zeit denselben Song spielen — und zwar «Give Peace A Chance» von John Lennon.

    «An der Aktion beteiligen sich allein in Deutschland mehr als 200 Programme aus allen Senderfamilien und aller Genres», hiess es vorab von der ARD. Auch Sender aus der Schweiz und vielen weiteren Ländern nehmen an der «Gib dem Frieden eine Chance»-Geste teil.

  • 17.32 Uhr

    Selenskyj fordert mehr Hilfen vom Westen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehr Militärhilfe von den westlichen Staaten gefordert. «Wenn Sie nicht die Macht haben, den Luftraum (über der Ukraine) zu schliessen, dann geben Sie mir Flugzeuge!» sagte Selenskyj. «Wenn wir nicht mehr sind, Gott bewahre, dann werden Lettland, Litauen und Estland die nächsten sein», sagte er und fügte hinzu: «Bis hin zur Berliner Mauer, glauben Sie mir.»

    Zugleich bekräftigte er seine Absicht, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verhandeln. «Ich muss mit Putin sprechen (...), denn das ist der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden», sagte Selenskyj. Er sei «offen» und «bereit, alle Fragen» mit Putin zu erörtern.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Hilfe vom Westen und will mit Wladimir Putin direkt verhandeln. 
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Hilfe vom Westen und will mit Wladimir Putin direkt verhandeln. 
    Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/dpa
  • 17.29 Uhr

    Kanada erhöht Zölle für Russland und Belarus auf 35 Prozent

    In Reaktion auf den Ukraine-Krieg verhängt Kanada hohe Zölle auf alle Waren aus Russland und Belarus. Ottawa werde den beiden Ländern einen bisher geltenden privilegierten Handelsstatus entziehen, kündigte Finanzministerin Chrystia Freeland an.

    «Stattdessen werden Russland und Belarus auf ihre Exporte nach Kanada mit einem Zollsatz von 35 Prozent belegt». Sonst sei nur Nordkorea von dem privilegierten Handelsstatus ausgenommen. Ausserdem teilte Freeland mit, dass ihr Land zehn Manager der russischen Energiekonzerne Rosneft und Gazprom mit Sanktionen belegen werde. Seit 2014 habe Kanada mehr als 1000 Personen und Organisationen mit Strafmassnahmen belegt.

    Bezüglich der Zoll-Erhöhungen sagte die Ministerin, dass Kanada das erste Land weltweit sei, dass Russland und Belarus den privilegierten Handelsstatus entzieht. «Wir arbeiten eng mit unseren Partnern und Verbündeten zusammen, um sie zu ermutigen, denselben Schritt zu tun.»

  • 17.24 Uhr

    Neun Tote bei russischem Luftangriff auf Tschernihiw

    Bei einem russischen Angriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Angaben des Gouverneurs neun Menschen getötet worden.

    Von dem Luftangriff seien sowohl zwei Schulen als auch Wohngebiete betroffen gewesen, schrieb der Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus im Onlinedienst Telegram. Dazu veröffentlichte er auch Fotos und ein Video. Laut einer ersten Bilanz der Rettungskräfte wurden zudem vier Menschen verletzt worden. 

    Tschernihiw und die gleichnamige Region liegen nordöstlich der Hauptstadt Kiew.

  • 17.20 Uhr

    Russische Truppen beschiessen laut Bürgermeister von Enerhodar Zivilisten

    In der Ukraine haben russische Truppen nach Angaben des Bürgermeisters der südukrainischen Stadt Enerhodar einen von Zivilisten errichteten Kontrollposten unter Beschuss genommen. Der Feind sei mit einem grossen Militärkonvoi angerückt und habe Waffen gegen Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, schrieb Dmytro Orlow im Nachrichtendienst Telegram. «Bleiben Sie zu Hause!» Diese Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Russland dementiert vehement, gezielt Zivilisten anzugreifen.

    Erst kurz zuvor hatte Orlow die Bevölkerung aufgefordert, sich den russischen Soldaten entgegenzustellen: «Der Feind rückt auf die Stadt vor. Kommt heraus!», schrieb er.

    Am Vortag hatten Hunderte Menschen an dem Checkpoint den russischen Truppen den Vormarsch verweigert. Nach Gesprächen zogen sich die Russen zu Beratungen zurück. Bei Enerhodar am Fluss Dnipro in der Südukraine liegt das Atomkraftwerk Saporischschja.

  • 17.07 Uhr

    Schweizer Ukraine-Botschafter ist «wütend über Dummheit der Menschheit»

    Der Schweizer Botschafter in der Ukraine, Claude Wild, hat sich nach seiner Evakuierung aus Kiew «wütend» gezeigt «über die Dummheit der Menschheit». Die Ukraine habe sich so gut aufgebaut und sei auf dem Weg in Richtung westlicher Werte gewesen.

    «Ich bin traurig für die Ukrainerinnen und Ukrainer, für meine Mitarbeitenden und für das Land,» sagte Wild in Bern gegenüber Blick-TV. Zur Evakuierung der Schweizer Botschaft in Kiew sagte er, diese sei nicht von den Spezialtruppen des Kommandos Spezialkräfte (KSK) durchgeführt worden, sondern er und das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hätten sie mit den Soldaten zusammen organisiert.

    Die KSK-Kräfte seien ursprünglich nach Kiew gekommen, weil die Botschaft offen bleiben wollte, solange die humanitären Akteure auch geblieben seien. Die Soldaten hätten dann geholfen, eine «kleine Festung aufzubauen».

  • 16.40 Uhr

    EU einig bei vorübergehendem Schutz für Flüchtlinge

    Die EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schnell und unkompliziert aufzunehmen. Dies teilte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Donnerstag auf Twitter mit. Sie sprach von einer historischen Entscheidung.

    Die EU-Kommission hatte auf Bitten der EU-Staaten vorgeschlagen, für den schnellen und unbürokratischen Schutz der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erstmals eine Richtlinie für den Fall eines «massenhaften Zustroms» von Vertriebenen in Kraft zu setzen. Der Schutz gilt zunächst für ein Jahr, kann jedoch um insgesamt zwei weitere Jahre verlängert werden. Ein langwieriges Asylverfahren ist dafür nicht nötig, jedoch besteht das Recht, einen Asylantrag zu stellen, weiter.

    Zugleich werden den Schutzsuchenden Mindeststandards wie der Zugang zu Sozialhilfe und eine Arbeitserlaubnis garantiert. Die Richtlinie wurde in Folge der Kriege in den 1990er Jahren im ehemaligen Jugoslawien geschaffen. Sie soll auch eine Überlastung der für Asylanträge zuständigen Behörden verhindern. So ächzte etwa das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge während der grossen Fluchtbewegung 2015 und 2016 unter der Vielzahl der Asylanträge.

    Die EU-Kommission erwartet wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine eine riesige Fluchtbewegung. «Wir müssen uns auf Millionen Flüchtlinge vorbereiten, die in die Europäische Union kommen», sagte Johansson am Donnerstag. Schon jetzt haben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als eine Million Menschen das Land verlassen. Alleine in Polen haben bislang mehr als 500'000 Menschen Zuflucht gesucht.

  • 16.16 Uhr

    Zweite Verhandlungsrunde hat begonnen

    Eine Woche nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben die Delegationen aus Moskau und Kiew ihre Gespräche über eine Waffenruhe fortgesetzt. Der ukrainische Verhandlungsführer Mychailo Podoljak veröffentlichte am Donnerstag bei Twitter ein Foto, das die Mitglieder beider Parteien an einem Tisch am Verhandlungsort an der Grenze zwischen Belarus und Polen zeigte.

    Neben der Frage eines Waffenstillstands gehe es in dieser zweiten Gesprächsrunde vor allem um die Errichtung humanitärer Korridore, schrieb Podoljak.

  • 15.50 Uhr

    UNO ist wegen Diskriminierung mancher Flüchtlinge alarmiert

    Berichte über die Zurückweisung von Ausländern, die wie Ukrainer vor den russischen Angriffen fliehen wollen, alarmieren die Vereinten Nationen.

    Es gebe überprüfte und glaubhafte Berichte über «Diskriminierung, Gewalt und Ausländerfeindlichkeit», teilte der Generaldirektor der UN-Organisation für Migration (IOM), António Vitorino, am Donnerstag in Genf mit.

    «Männer, Frauen und Kinder aus Dutzenden von Ländern, darunter Wanderarbeiter und Studenten, die in der Ukraine leben, stehen vor akuten Herausforderungen, wenn sie versuchen, die vom Konflikt betroffenen Gebiete zu verlassen, die Grenzen zu den Nachbarländern zu überqueren und lebensrettende Hilfe zu suchen», teilte Vitorino mit.

    Er rief die Nachbarstaaten der Ukraine auf, diese Menschen genauso aufzunehmen wie alle anderen.

  • 15.05 Uhr 

    Putin droht mit weiteren Forderungen an die Ukraine

    In einem Telefonat mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron hat der russische Präsident Wladimir Putin weitere russische Forderungen an die Ukraine angedroht. Zuvorderst gehe es um die Demilitarisierung der Ukraine und deren neutralen Status, bekräftigte der Kreml am Donnerstag.

    Putin habe betont, dass die Ziele der militärischen «Spezial-Operation», wie Russland den Krieg bezeichnet, in jedem Fall erreicht werden. «Versuche, Zeit zu gewinnen, indem die Verhandlungen in die Länge gezogen werden, führen nur zu zusätzlichen Forderungen an Kiew in unserer Verhandlungsposition», betonte er dem Kreml zufolge.

    Auch habe Putin Macrons Ansprache an die Nation und dessen Kernaussagen kritisiert, hiess es weiter. So habe Macron gesagt, Russlands Begründung, in der Ukraine gegen Nationalsozialisten zu kämpfen, sei eine Lüge. Dies habe Putin zurückgewiesen und dem französischen Präsidenten «begründete Erklärungen zur bedeutenden Rolle der Neonazis in der Politik Kiews» geliefert, teilte der Kreml mit.

    Putin beklagte demnach ebenfalls, dass die Ukraine jahrelang gegen die Vereinbarungen des Friedensplanes von Minsk verstossen und der Westen nichts dagegen unternommen habe. «Der langjährige Völkermord an der Zivilbevölkerung im Donbass, der zu zahlreichen Opfern geführt und Hunderttausende Menschen gezwungen hat, in Russland Asyl zu suchen, wird totgeschwiegen», zitierte der Kreml den russischen Präsidenten.

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat einem Telefongespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, dass die Ziele der russischen militärischen «Spezial-Operation» in jedem Fall erreicht werden müssten. (Archiv)
    Russlands Präsident Wladimir Putin hat einem Telefongespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, dass die Ziele der russischen militärischen «Spezial-Operation» in jedem Fall erreicht werden müssten. (Archiv)
    Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 14.20 Uhr

    Gouverneur bestätigt Einnahme von Cherson durch russische Truppen

    Eine Woche nach der Invasion in die Ukraine haben die russischen Truppen die erste grössere Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Das Gebäude der Regionalverwaltung in Cherson im Süden des Landes sei in der Hand der Russen, bestätigte der Gouverneur der Region, Gennadij Lahuta, am Donnerstag. Er und andere Funktionäre würden aber weiterhin ihre Pflichten ausüben, sagte er.

    Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben darüber gegeben, ob die strategisch wichtige Hafenstadt mit rund 280'000 Einwohnern wirklich an die Russen gefallen war. Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits am Mittwoch die Eroberung von Cherson verkündet, was die ukrainische Regierung aber dementierte.

  • 13.55 Uhr

    Ukrainische Delegation auf dem Weg zu Verhandlungen 

    Die ukrainische Delegation ist bereit für Gespräche mit Russland noch am heutigen Donnerstag. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak veröffentlichte am frühen Nachmittag bei Twitter ein Foto von sich und dem ukrainischen Delegationsleiter David Arachamija in einem Helikopter. Er schrieb: «Auf dem Weg zu Verhandlungen mit der Russischen Föderation. Bereits in Helikoptern. Wir beginnen in ein paar Stunden.»

    Arachamija schrieb bei Facebook von «zwei Stunden», das wäre gegen 15.00 Uhr (MEZ). Die russischen Vertreter hatten zuvor von einem möglichen Beginn um 13.00 Uhr (MEZ) gesprochen. Das Treffen soll an der westlichen belarussischen Grenze stattfinden. Arachamija betonte, es solle mindestens über humanitäre Korridore gesprochen werden.

    Panzersperren am 3. März 2022 in der Hauptstadt der Ukraine Kiew. 
    Panzersperren am 3. März 2022 in der Hauptstadt der Ukraine Kiew. 
    Bild: Keystone
  • 13.49 Uhr

    Russland bombardiert weiter Ziele in der Ukraine

    Ungeachtet geplanter Verhandlungen verstärkt Russland die Angriffe auf Ziele in der Ukraine. Nach Angaben ukrainischer Behörden vom Donnerstag gab es Tote und Verletzte.

    Am achten Kriegstag sind Verhandlungen über eine Waffenruhe angesetzt. Beide Seiten wollen sich im Westen von Belarus treffen. 

  • 13.18 Uhr

    Weniger Kriegsflüchtlinge an der Grenze 

    Die Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Nachbarstaaten funktioniert nach Einschätzung von Helfern und Experten insgesamt sehr gut.

    In Polen kämen weitere Flüchtlinge an den acht Grenzübergängen an, der Andrang sei aktuell aber etwas geringer als in den vergangenen Tagen, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Deutschland, Chris Melzer, am Donnerstag in einem Online-Pressegespräch des Mediendienstes Integration. 

    Seit Mittwochabend sei auch die Zahl der Kriegsflüchtlinge, die über die Grenze in die Slowakei kommen, etwas gesunken, sagte Andrea Najvirtová von der Hilfsorganisation People in Need.

    Die Situation werde sich allerdings absehbar verschlechtern, falls eine grosse Zahl von Menschen «aus anderen Teilen der Ukraine kommen oder falls die Aggression auch die Westukraine betrifft».

    Flüchtlinge aus der Ukraine überqueren die Grenze in die Slowakei. 
    Flüchtlinge aus der Ukraine überqueren die Grenze in die Slowakei. 
    KEYSTONE
  • 12.39 Uhr

    34 Tote bei Angriffen im Gebiet Charkiw

    Bei russischen Angriffen auf das Gebiet um die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben am Mittwoch und Donnerstag mindestens 34 Zivilisten getötet worden.

    285 Menschen wurden zudem verletzt, darunter 10 Kinder, wie der regionale Zivilschutz am Donnerstag mitteilte. Diese Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Es habe Raketen- und Luftangriffe auf Charkiw selbst sowie auf die Stadt Isjum und zwei Dörfer gegeben. 

    Charkiw ist seit Kriegsbeginn am 24. Februar Ziel russischer Angriffe. Einen ersten Vorstoss russischer Truppen ins Stadtzentrum konnten ukrainische Kräfte nach eigenen Angaben vor einigen Tagen zurückschlagen. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte am Donnerstag, in Charkiw seien keine russischen Truppen.

    Zerstörung in Charkiw nach einem Angriff von russischen Truppen am 2. März. 
    Zerstörung in Charkiw nach einem Angriff von russischen Truppen am 2. März. 
    KEYSTONE
  • 12.05 Uhr

    Russland will heute Nachmittag verhandeln

    Russland rechnet nach eigenen Angaben mit dem Beginn weiterer Gespräche mit der Ukraine noch an diesem Donnerstagnachmittag.

    «Ich denke, dass die Verhandlungen um 15.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) beginnen», sagte der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, am Mittag der Agentur Interfax zufolge. «Die Verhandlungen werden stattfinden, wir sind in Kontakt mit der ukrainischen Seite.» Beide Seiten wollen sich im Westen von Belarus treffen.

    Ursprünglich war mit der zweiten Runde der Gespräche zwischen beiden Seiten bereits am Mittwochabend gerechnet worden. Das erste Treffen am Montag war zunächst ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

    Die russische und die ukrainische Delegation kommen in der Region Gomel an den Ufern des Flusses Pripjat zusammen.
    Die russische und die ukrainische Delegation kommen in der Region Gomel an den Ufern des Flusses Pripjat zusammen.
    Sergei Kholodilin/BelTA/AP/dpa
  • 11.53 Uhr

    VW-Konzern stoppt Russland-Geschäft

    Volkswagen setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine aus. «Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs hat der Konzernvorstand entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf Weiteres einzustellen», hiess es am Donnerstag aus Wolfsburg. Auch Exporte der grössten europäischen Autogruppe nach Russland würden «mit sofortiger Wirkung gestoppt».

  • 11.37 Uhr

    Ukrainisches Volk soll selbst über Zukunft entscheiden

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat bekräftigt, dass sein Land nach der militärischen «Spezial-Operation» kein Besatzungsregime in der ukrainischen Hauptstadt Kiew plane.

    Das ukrainische Volk solle selbst darüber entscheiden, wie es künftig leben wolle, sagte Lawrow am Donnerstag bei einem Interview mit Journalisten. An diesem Prozess sollten alle in dem Land lebenden Nationalitäten beteiligt sein, betonte Russlands Chefdiplomat.

    Moskau wirft der ukrainischen Führung in Kiew eine antirussische Politik vor. Die «Operation» in der Ukraine läuft nach den Worten Lawrows, um das Land zu entmilitarisieren.

    Laut Aussenminister Sergej Lawrow plant Russland kein Besatzungsregime. (Archivbild)
    Laut Aussenminister Sergej Lawrow plant Russland kein Besatzungsregime. (Archivbild)
    KEYSTONE
  • 10.58 Uhr

    Ukraine meldet weitere Erfolge – steht aber schwer unter Druck

    Im Krieg gegen Russland haben die ukrainischen Streitkräfte am Donnerstag von weiteren Erfolgen berichtet. Bei Irpin nordwestlich der Hauptstadt Kiew sei ein russischer Kampfjet abgeschossen worden.

     «Unsere Armee hat bereits Tausende Invasoren zerstört und so viel feindliche Ausrüstung, dass die Truppen mehrerer Staaten damit bewaffnet werden könnten», teilte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Donnerstag mit. 

    Die ukrainischen Truppen stehen an etlichen Orten des Landes schwer unter Druck. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben sich russische Truppen nördlich und nordwestlich von Kiew in 20 bis 30 Kilometern Entfernung von der Stadtgrenze festgesetzt und Feldlager errichtet.

    Ein aus einem russischen Militär-Helikopter am 3. März 2022 aufgenommenes Bild zeigt russische Fahrzeuge in einem unbekannten Ort in der Ukraine: Kiew meldet Erfolge  im Kampf gegen die russischen Streitkräfte – diese kommen offenbar auch längst nicht so schnell voran wie geplant. 
    Ein aus einem russischen Militär-Helikopter am 3. März 2022 aufgenommenes Bild zeigt russische Fahrzeuge in einem unbekannten Ort in der Ukraine: Kiew meldet Erfolge  im Kampf gegen die russischen Streitkräfte – diese kommen offenbar auch längst nicht so schnell voran wie geplant. 
    Bild: Keystone
  • 10.22 Uhr

    Frankreich empfiehlt nachdrücklich Ausreise aus Russland

    Die nachdrückliche Empfehlung gelte für diejenigen Franzosen, deren Präsenz in Russland nicht notwendig sei, hiess es in einem Reisehinweis vom Donnerstag. Sie sollten Vorkehrungen treffen, um die noch bestehenden Verbindungen aus Russland heraus zu nutzen.

    Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian warnte unterdessen im Sender France 2: «Es ist möglich, dass das Schlimmste noch vor uns liegt.» Russland sei nun zu einer Belagerungstaktik übergegangen.

    Die französische Botschaft in Moskau. (Archiv)
    Die französische Botschaft in Moskau. (Archiv)
    Bild: Vladimir Gerdo/TASS
  • 10.20 Uhr

    Russischer Konvoi vor Kiew kommt nicht voran

    Ein russischer Militärkonvoi kommt nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums auf dem Weg nach Kiew nicht voran. Ukrainischer Widerstand, Pannen und blockierte Strassen verzögern die Weiterfahrt, erklärte das Ministerium am Donnerstag.

    Die Militärkolonne habe in den vergangenen drei Tagen «wenig erkennbare Fortschritte» gemacht und stehe nach wie vor etwa 30 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. 

  • 10.15 Uhr

    Russland empfindet Reaktion des Westens als beispiellose Attacke 

    Russland hat die Reaktion der EU, der USA und vieler anderer Staaten auf den Ukraine-Krieg als schweren Angriff kritisiert.

    «Was wir in den vergangenen Tagen beobachtet haben, ist eine beispiellose wirtschaftliche, politische und Informationsattacke gegen Russland», sagte Vizeaussenminister Sergej Rjabkow  am Donnerstag dem TV-Sender RBK.

    Der Westen habe wie «hemmungslos, wenn nicht gar wahnsinnig» Waffen, Ausrüstung und Kommunikationsmittel in die Ukraine gepumpt. Russland werde den «Sondereinsatz» im Nachbarland aber wie geplant durchführen.

    Rjabkow kritisierte, der Westen sei nicht auf Russlands Sicherheitsinteressen eingegangen. «Es bestätigt sich, dass uns nicht zugehört wurde, und nun halten sie sich einfach die Ohren zu.»

  • 10.00 Uhr

    Weltstrafgericht ermittelt zu Kriegsverbrechen in Ukraine

    Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der von Russland angegriffenen Ukraine eingeleitet. Das teilte Chefankläger Karim Khan am Mittwochabend in Den Haag mit. 39 Vertragsstaaten des IStGH hätten eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen, die die Ermittlungen ermöglichten. 

    Angesichts der Ermittlungen wiederholte Khan am Donnerstag seinen Aufruf an alle Beteiligten an Kampfhandlungen in der Ukraine, «sich streng an die geltenden Regeln des internationalen humanitären Völkerrechts zu halten».

    Chefankläger Karim Khan ermittelt aktuell zu Kriegsverbrechen. 
    Chefankläger Karim Khan ermittelt aktuell zu Kriegsverbrechen. 
    KEYSTONE
  • 9.26 Uhr

    Nord Stream 2 ist nach eigenen Angaben nicht konkurs

    Das in Zug ansässige Unternehmen Nord Stream 2 AG, das die Ostsee-Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland realisiert, weist Berichte über einen Konkurs zurück.

    Am Dienstag hatte die Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zug, Silvia Thalmann-Gut (Mitte) im Blick-TV erklärt, dass Nord Stream 2 konkurs sei, davon seien 100 bis 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Zuvor hatte Bundesrat Guy Parmelin gesagt, das Unternehmen habe 140 Personen entlassen.

    Nord Stream 2 reagierte auf Medienanfragen nicht. Am Donnerstag berichteten Publikationen von CH Media, Nord Stream 2 sei nach eigenen Angaben nicht konkurs. Das Unternehmen sei wegen den Sanktionen aber «de facto insolvent».

    Nord Stream 2 ist laut eigenen Angaben «de facto insolvent», aber nicht konkurs.
    Nord Stream 2 ist laut eigenen Angaben «de facto insolvent», aber nicht konkurs.
    KEYSTONE
  • 9.10 Uhr

    Kremlkritischer Radiosender wird geschlossen

    Der in Russland populäre kremlkritische Radiosender Echo Moskwy wird geschlossen. Der Verwaltungsrat habe entschieden, den Sender und seine Internetseite zu schliessen, teilte Chefredakteur Alexej Wenediktow am Donnerstag in Moskau mit. Der Sender hatte kritisch über Russlands Krieg gegen die Ukraine berichtet.

  • 9.00 Uhr

    Südukrainische Stadt Mariupol komplett eingeschlossen

    Im Krieg gegen die Ukraine sind prorussische Separatisten nach russischen Angaben weiter vorgestossen. Die strategisch wichtige südukrainische Hafenstadt Mariupol sei nun eingeschlossen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, russischen Agenturen zufolge am Donnerstag.

    Der Bevölkerung war am Vortag ein Abzug nach Osten, also in Richtung der Separatistengebiete angeboten worden. Mariupol am Asowschen Meer hat fast 450'000 Einwohner. Im Osten hätten Separatisten mit Unterstützung der russischen Armee die Stadt Balaklija südöstlich der Millionenstadt Charkiw sowie mehrere Siedlungen erobert, sagte Konaschenkow. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

    Menschen in Mariupol suchen während russischer Angriffe Schutz In einer Sportanlage. (Archiv) 
    Menschen in Mariupol suchen während russischer Angriffe Schutz In einer Sportanlage. (Archiv) 
    Bild: Keystone
  • 8.20 Uhr

    120 Kinder aus Waisenhaus in Odessa auf dem Weg nach Berlin

    Nach der Evakuierung eines Waisenhauses im südukrainischen Odessa sind rund 120 Kinder – darunter ein sechs Tage altes Baby – auf der Flucht nach Berlin.

    Die Waisen hätten sich zusammen mit einem Dutzend Betreuern in fünf Bussen auf den Weg gemacht, sagte der Chefrabbiner von Odessa und der Südukraine, Abraham Wolff.

    Die Busse seien am Mittwoch in Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldau angekommen. In Odessa wird ein Angriff der russischen Armee befürchtet.

  • 7.22 Uhr

    Deutschland will Flugabwehrraketen an Ukraine liefern

    Deutschland wird weitere Waffen an die Ukraine liefern. Das Wirtschaftsministerium genehmigte die Abgabe von 2700 Stück Flugabwehrraketen vom Typ «Strela», wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Kreisen des Ministeriums erfuhr. Dabei handle es sich um Waffen sowjetischer Produktion aus ehemaligen Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR.

    Deutschland hatte zuvor einen Kurswechsel in der Ukraine-Krise vollzogen und die Streitkräfte des von Russland angegriffenen Landes mit schweren Waffen ausgerüstet. Im Verteidigungsministerium lief nach dpa-Informationen seit Tagen eine Prüfung, ob und welche weiteren Waffen an die Ukraine abgegeben werden können. Bei den nun vom Wirtschaftsministerium genehmigten Lieferungen handelt es sich um weitere Waffen einer anderen Bauart.

    «Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung», hatte Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt. «In dieser Situation ist es unsere Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von Wladimir Putin. Deutschland steht eng an der Seite der Ukraine.»

    Das Handout der Bundeswehr zeigt Reservisten, die mit der Fliegerfaust «Strela» üben. Deutschland wird weitere Waffen an die Ukraine liefern. (Archiv)
    Das Handout der Bundeswehr zeigt Reservisten, die mit der Fliegerfaust «Strela» üben. Deutschland wird weitere Waffen an die Ukraine liefern. (Archiv)
    Bild: Bundeswehr/Michael Mandt/dpa
  • 7.05 Uhr

    Indien weist russische Berichte zu Geiseln in Ukraine zurück

    Indien hat Gerüchte dementiert, wonach die Ukraine in Charkiw eine grosse Gruppe indischer Studierender als Geiseln genommen haben soll. Ein russischer Militärsprecher hatte indischen Medien zufolge nach einem Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem indischen Premierminister Narendra Modi am Mittwoch behauptet, dass ukrainische Behörden die Studierenden daran gehindert hätten, ukrainisches Territorium zu verlassen.

    Indien habe keine entsprechenden Berichte gehört, teilte das Aussenministerium in Neu-Delhi am Donnerstag mit. Vielmehr habe man mit ukrainischen Behörden zusammengearbeitet, damit am Mittwoch viele indische Studierende Charkiw und umliegende Gebiete mit Spezialzügen verlassen konnten.

    Insgesamt sind nach indischen Ministeriumsangaben weiterhin Tausende Studierende aus Indien in der Ukraine. Mindestens einer starb am Dienstag im Beschuss in Charkiw.

    Bislang hat Indien – die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt – den Angriffskrieg von Russland in der Ukraine nicht verurteilt. Auch hat sich das Land beim UN-Sicherheitsrat in der Ukraine-Situation der Stimme enthalten.

  • 6.18 Uhr

    Russische Verletzte erreichen belarussisches Hospital

    Sieben russische Militärkrankenwagen in Busgrösse sind in einem belarussischen Krankenhaus eingetroffen. Der Konvoi brachte Verletzte von der Front des russischen Krieges in der Ukraine zur Behandlung in das Krankenhaus, rund 50 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Der Konvoi war Teil eines beständigen Zustroms an verletzten russischen Soldaten über die vergangenen Tage, wie Anwohner und Ärzte sagten. Ein Arzt des Krankenhauses in der belarussischen Region Gomel erklärte, seit Montag seien verletzte Soldaten eingetroffen. «Ich hoffe sie sperren mich nicht ein, weil ich das geteilt habe.»

  • 5.45 Uhr

    Ex-Schach-Weltmeister Kasparow kritisiert Putin scharf

    Der frühere Schach-Weltmeister Garri Kasparow hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach der Invasion Russlands in die Ukraine scharf kritisiert. «Es ist tragisch für mein Land. Tausende junge Russen sterben für diesen verrückten Diktator. Viele von ihnen wurden unter Putin geboren und sterben unter Putin», sagte der 58-Jährige in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

    Er hoffe, «dass dieser Krieg zum Kollaps seines Regimes» führe. Es sei das erste Mal «seit dem Ende des Kalten Kriegs, dass fast die ganze Welt zusammenhält. In meinen wildesten Träumen hätte ich eine solche Solidarisierung binnen vier oder fünf Tagen nicht erwartet.»

    Der Russe, Schach-Weltmeister von 1985 bis 2000, ist seit Jahren Putin-Kritiker. «Ich werde ständig gefragt, was passieren muss: Müssen Millionen Demonstranten auf dem Roten Platz stehen? Kommt es zu einem Palastcoup? Schreiten die Oligarchen ein? Es ist alles zusammen. Wenn Diktaturen enden, kann man nie vorhersagen, wer den letzten Zug macht», sagte er und sprach von einem «Kontrollverlust» bei dem russischen Präsidenten.

    «Nach 22 Jahren mit einer solchen Machtfülle und niemandem, der einen kritisiert, ist es schwer, bei klarem Verstand zu bleiben. Er sieht alles aus seiner Blase», sagte Kasparow. «Wir wissen, dass er nur sehr wenigen vertraut und nicht ins Internet geht. Wie soll so jemand realistisch bleiben?»

    Es mache etwas mit Putin, «dass er das Leben auf diesem Planeten beenden kann. Die Diktatur eines Mannes in Russland ist bei Weitem die grösste existenzielle Bedrohung der Menschheit».

    Er hoffe, «dass dieser Krieg zum Kollaps seines Regimes» führe, sagt der frühere Schach-Weltmeister Garri Kasparow aus Russland und kritisiert Kremlchef Putin aufs Schärfste. (Photo by CARLOS COSTA / AFP) (Photo by CARLOS COSTA/AFP via Getty Images)
    Er hoffe, «dass dieser Krieg zum Kollaps seines Regimes» führe, sagt der frühere Schach-Weltmeister Garri Kasparow aus Russland und kritisiert Kremlchef Putin aufs Schärfste. (Photo by CARLOS COSTA / AFP) (Photo by CARLOS COSTA/AFP via Getty Images)
    AFP via Getty Images
  • 4.56 Uhr

    Selenskyj sagt Feinden heftige Gegenwehr an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Gegnern seines Landes einen harten Kampf angesagt. «Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben», sagte der 44-Jährige in der Nacht zu Donnerstag in einer Videobotschaft. Besetzer würden von den Ukrainern nur eine Sache bekommen: «Eine solch heftige Gegenwehr, dass sie sich für immer daran erinnern, dass wir das Unsere nicht hergeben.»

    Innerhalb einer Woche (seit dem Einmarsch Russlands) habe die Ukraine Pläne durchkreuzt, die der «Feind» seit Jahren vorbereitet habe. Selenskyj sprach von fast 9000 getöteten Russen. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich. Täglich würden russische Soldaten gefangen genommen. «Und sie sagen nur eine Sache. Sie wissen nicht, wofür sie hier sind», sagte er.

    Die russischen Soldaten seien keine Krieger einer Supermacht. «Das sind Kinder, die benutzt worden sind. Bringt sie nach Hause», meinte Selenskyj. Die Ukraine wolle nicht mit Leichen bedeckt sein. «Sagt eurem Befehlshaber, dass ihr leben wollt und nicht sterben.»

    Innerhalb nur einer Woche habe die Ukraine Pläne durchkreuzt, die der «Feind» seit Jahren vorbereitet habe, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er sprach von fast 9000 getöteten Russen. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich zusehends. (Ukrainian Presidential Press Office via AP)
    Innerhalb nur einer Woche habe die Ukraine Pläne durchkreuzt, die der «Feind» seit Jahren vorbereitet habe, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er sprach von fast 9000 getöteten Russen. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich zusehends. (Ukrainian Presidential Press Office via AP)
    KEYSTONE
  • 4.43 Uhr

    Experten verurteilen Einsatz von Streumunition

    Konfliktforscher und Menschenrechtsorganisationen prangern den Einsatz von Streumunition gegen die ukrainische Bevölkerung an. Bei Angriffen dieser Art auf ukrainische Städte wurden Berichten zufolge in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet, darunter auch Kinder. Angesichts der russischen Artillerie, die immer weiter an die grossen Städte heranrückt, sagte Simone Wisotzki von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung: «Wir müssen uns auf schlimmes Leid einstellen.»

    Streumunition sei keine Präzisionswaffe, so Wisotzki. Bilder und Videos vor allem aus Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt, zeigen Explosionen und Munitionsreste, die sich dieser Munitionsart zuordnen lassen.

    Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese Mini-Bomben fallen dann verstreut zu Boden und sind für Menschen in der Nähe tödlich. Streubomben sind in den meisten Ländern der Welt geächtet.

    Journalisten sehen sich das durch russische Raketen zerstörte Gebäude der Berufshochschule in der Stadt Vasylkiv unweit von Kiew an. (UKRINFORM/ Ukrinform/Future Publishing via Getty Images)
    Journalisten sehen sich das durch russische Raketen zerstörte Gebäude der Berufshochschule in der Stadt Vasylkiv unweit von Kiew an. (UKRINFORM/ Ukrinform/Future Publishing via Getty Images)
    Future Publishing via Getty Images
  • 3.11 Uhr

    UN: Schon eine Million Menschen aus Ukraine geflohen

    Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind bereits eine Million Menschen aus dem angegriffenen Land geflohen. Das teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, in der Nacht zu Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. «In nur sieben Tagen haben wir den Exodus von einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine in die Nachbarländer miterlebt», schrieb Grandi und fügte hinzu: «Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen verstummen, damit lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden kann.»

    Eine Frau mit ihrem Baby auf dem Arm an der ukrainisch-slowakischen Grenze. EPA/MARTIN DIVISEK
    Eine Frau mit ihrem Baby auf dem Arm an der ukrainisch-slowakischen Grenze. EPA/MARTIN DIVISEK
    KEYSTONE
  • 3.01 Uhr

    Berichte über Tote und Verletzte bei Luftangriffen

    In der ostukrainischen Stadt Isjum bei Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden bei einem Luftangriff acht Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Medien zufolge war bei der Attacke in der Nacht zu Donnerstag ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

    In der Grossstadt Charkiw schlugen demnach zwei Raketen in ein Verwaltungsgebäude ein. Dabei soll auch die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale nicht näher beschriebene Schäden erlitten haben. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt.

    Die Ukraine fordert Russland zu einer Feuerpause in den Regionen Charkiw und Sumy auf, um Zivilisten in Sicherheit bringen zu können.

    In Korosten nördlich der Stadt Schytomyr starben nach Angaben der Verwaltung zwei Menschen bei einem Luftangriff auf einen grossen Kontrollpunkt. Fünf Menschen wurden verletzt.

  • 2.53 Uhr

    Mehrere schwere Explosionen in Kiew

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen gekommen. Der Agentur Unian zufolge wurde Luftalarm ausgelöst. Die Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, hiess es. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten.

    Bereits zuvor war beim Einschlag eines Geschosses südlich des Hauptbahnhofs von Kiew mindestens ein Mensch verletzt worden. Ein Mann sei mit einer Schrapnellwunde am Bein ins Krankenhaus gebracht worden, teilten die örtlichen Behörden mit.

    Ukrainische Medien berichteten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: «Der Feind versucht, in die Hauptstadt durchzubrechen.»

    Kiew macht sich bereit auf den Ansturm russischer Truppen: Strassen werden mit massiven Betonplatten abgesperrt. (Photo By Diego Herrera/Europa Press via Getty Images)
    Kiew macht sich bereit auf den Ansturm russischer Truppen: Strassen werden mit massiven Betonplatten abgesperrt. (Photo By Diego Herrera/Europa Press via Getty Images)
    Europa Press via Getty Images
  • Russen und Ukrainer stranden in der Karibik

    Fast 17'000 Touristen aus Russland und der Ukraine sitzen offenbar in der Dominikanischen Republik fest, weshalb ihnen der Karibikstaat nun Unterkünfte zur Verfügung stellen will. Ihnen werde das Aufenthaltsrecht in einer Unterkunft garantiert, «bis eine endgültige Lösung für ihre Situation angesichts des Konflikts in ihren Ländern gefunden ist», teilte das Tourismusministerium des Inselstaates am Mittwoch mit.

    Nach ersten Erhebungen hielten sich demnach allein 14'806 russische Touristen in dem spanischsprachigen Land auf. Mit den russischen Reiseveranstaltern sei ein Prozess für deren Rückkehr nach Russland abgesprochen. Besucher aus den zwei Ländern machen rund zehn Prozent der Touristen in der Dominikanischen Republik aus.

    Fernab der Heimat sind Tausende Russen und Ukrainer auf der Karibikinsel Dominikanische Republik gestrandet – ein beliebtes Winterferienziel beider Nationen.
    Fernab der Heimat sind Tausende Russen und Ukrainer auf der Karibikinsel Dominikanische Republik gestrandet – ein beliebtes Winterferienziel beider Nationen.
    Getty Images
  • 1.03 Uhr

    Rumänische Luftwaffe meldet Tote bei zwei Abstürzen

    Der Absturz zweier rumänischer Militärmaschinen mit acht Toten gibt der Luftwaffe des Landes Rätsel auf. Im Südosten Rumäniens stürzte ein Militärhubschrauber ab, alle sieben Besatzungsmitglieder seien ums Leben gekommen, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend laut rumänischen Medienberichten mit. Die Crew des Helikopters befand sich auf einer Suchmission, nachdem kurz zuvor ein Kampfjet der Luftwaffe vom Typ MiG-21 Lancer verschwunden war. Später hiess es aus dem Verteidigungsministerium, der Kampfjet sei ebenfalls abgestürzt. Der 31 Jahre alte Pilot starb dabei, teilte das Ministerium mit. Die Ursache für die Abstürze der Militärmaschinen war zunächst unklar.

    Beide Vorfälle ereigneten sich etwa 100 Kilometer Luftlinie von der Grenze zur Ukraine entfernt am Schwarzen Meer. Der Hubschrauber vom Typ IAR-330 Puma habe bei der Suche nach dem Kampfjet zunächst den Kontakt zum Kontrollturm verloren und sei danach in der Nähe des Orts Cogealac abgestürzt, hiess es in den Berichten. Kurz vorher habe der Hubschrauber-Pilot vom Kontrollturm noch den Befehl bekommen, wegen schlechten Wetters umzukehren. Der MiG-Kampfjet war von der Luftwaffenbasis Mihail Kogalniceanu nahe der Hafenstadt Constanta zu einer Patrouillenmission gestartet und dann vom Radar verschwunden.

    Auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu ist seit Jahren US-Militär stationiert. Seit der Verschärfung des Russland-Ukraine-Konflikts wurden dort die Nato-Truppenkontingente sowie die Ausrüstung verstärkt.